Internationale Handwerksmesse

Messe fürs Bauen, Sanieren und Modernisieren in München
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Die Internationale Handwerksmesse in München ist mit etwa 180.000 Besuchern und durchschnittlich 1400 ausstellenden Unternehmen die Leitmesse des Handwerks in Deutschland.

Messeprofil und Schwerpunkte

Die Internationale Handwerksmesse wird von der GHM, Gesellschaft für Handwerksmessen, organisiert und auf dem Messegelände München veranstaltet. Auf einer durchschnittlichen Brutto-Messefläche von 90.000 Quadratmetern finden sich Aussteller verschiedener Handwerksgewerke, zum Beispiel sind Bäcker, Konditoren und Fleischerhandwerker ebenso vertreten wie Baumeister, Zimmerer, Dachdecker, Klempner, Tischler, Stuckateure oder Fliesenleger.

Seit 2006 gliedert sich die Internationale Handwerksmesse mit der IHM Profi in eine Fachmesse für Technik, Werkstatt und Werkzeuge und mit der IHM Privat in eine Verbrauchermesse für "Lebensart und Lebensraum". Beide Bereiche laufen parallel (die IHM Profi fünf Tage, die IHM Privat zwei Tage länger) jedes Jahr Anfang März. Das Publikum gliedert sich ungefähr zu gleichen Teilen in Fach- und Privatbesucher. Zu den Elementen der Messe gehören mehrere Leistungs- und Sonderschauen, auf denen Handwerker aus zahlreichen Ländern aktuelle Themen, Innovationen und herausragende Arbeiten präsentieren.

In den zur IHM Privat gehörenden Hallen des Münchner Messegeländes liegen die inhaltlichen Schwerpunkte in jeweils einer Halle auf Wohnen und Einrichten; Kultur, Küchen und Kunst; Sanieren, Renovieren und Modernisieren sowie Energie & Umwelt. Als Besonderheit der IHM Privat gilt die Halle «Handwerk & Design», die zeitgenössisches Kunsthandwerk und Handwerkskunst, maßgeschneiderte Mode, Schmuck, angewandte Kunst und Design präsentiert. Sie wird durch Sonderschauen (Exempla, Schmuck, Meister der Moderne, Talente) ergänzt, die im jährlichen Wechsel unterschiedliche handwerkliche Vertiefungsgebiete behandeln.

Die Aussteller der IHM Privat werden gegliedert in die Bereiche Möbel, Innenausstattung, Kunsthandwerk, Bauelemente, Bauerneuerung, Schmuck, Heizung/Lüftung/Solar/Sanitär, Küchen und Küchengeräte, Mode und Design, Internationaler Markt sowie Umweltschutz/Recycling/Reinigungstechnik.

In den der IHM Profi zugeordneten Messenhallen sind die Aussteller aus den Segmenten Kfz-Werkstatt, Technik, mobile Werkstatt und Werkzeuge angesiedelt. Zudem widmet sich die IHM Profi der Nachwuchswerbung: Jugendliche haben hier die Möglichkeit, in verschiedene Handwerksberufe hineinzuschnuppern und Kontakte zu ausbildenden Betrieben, Handwerkskammern und Innungen zu knüpfen.

Bayerischer Staatspreis und Bundespreis

Die IHM Profi bildet den Rahmen für verschiedene Preisverleihungen: So wird jedes Jahr der Bayerische Staatspreis, ausgelobt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, an deutsche und internationale Aussteller verliehen. Prämiert werden überdurchschnittliche Ideen und Lösungen in den Handwerks-Kategorien „Gestaltung“ und „Technik“. Darüber hinaus zeichnet der alljährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgeschriebene Bundespreis bis zu zwölf handwerkliche Neuerungen aus dem In- und Ausland für ihre überdurchschnittliche Innovations- und Nutzwirkung für das Handwerk und dessen Kunden aus.

Historie

Die Internationale Handwerksmesse wurde am 15. Juli 1949 durch den stellvertretenden Landesdirektor der Militärregierung für Bayern, Clarence M. Bolds, unter dem Namen Handwerksmesse München erstmalig eröffnet. Damals versammelte sie 820 Aussteller auf 14.000 Quadratmetern Hallenfläche. Sie wurde organisiert und veranstaltet vom Verein für Handwerksausstellungen und Messen e.V., dem Vorgänger der GHM, die bis heute Veranstalter ist. Ein Jahr später wurde sie in Deutsche Handwerksmesse umfirmiert. 1962 erhielt sie dann den aktuellen Namen Internationale Handwerksmesse. Zu diesem Zeitpunkt nahm sie eine Brückenfunktion zwischen Ost und West ein. Trotz des Eisernen Vorhangs stellten immer mehr Länder aus dem kommunistischen Ostblock in München ihre Exponate aus. Die Gliederung in die beiden Teilmesse IHM Profi und IHM Privat wurde 2006 als Reaktion auf zurückgehende Aussteller- und Besucherzahlen und auf eine veränderte Messelandschaft eingeführt..

Politischer Stellenwert der Messe

Seit der Erstveranstaltung 1949 sieht sich die Internationalen Handwerksmesse als Treffpunkt für Handwerksorganisationen, -institutionen und -verbände aus Deutschland, Europa und der Welt. Viele Verbandstreffen mit prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft machen sie außerdem zu einer der wichtigsten politischen Plattformen des Handwerks. Zahlreiche prominente Namen wie Ludwig Erhard, Theodor Heuß, Kurt Georg Kiesinger, Otto Graf von Lambsdorff, Franz-Josef Strauß, Edmund Stoiber, Angela Merkel, uva. reihen sich aneinander. Heutzutage eröffnet traditionsgemäß der Bundeswirtschaftsminister die Messe. Große öffentliche Beachtung findet auch das jährlich stattfindende „Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft“, bei dem der/die Bundeskanzler/in sowie Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaftsverbände zusammentreffen, um sich dem offenen Diskurs brisanter wirtschaftspolitischer Belange zu stellen.

Die Internationale Handwerksmesse erfährt weltweit großes mediales Interesse. Jährlich registrieren sich rund 1.000 Journalisten, um über die Messe zu berichten. Zudem nutzen zahlreiche handwerkliche Organisationen die Messe als Rahmen für Fachtagungen und Kongresse.

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