Die Denkmäler in Spandau entstanden in dem heutigen Berliner Bezirk relativ spät, da die Stadt an der Havel als Ackerbürgerstadt über wenig Steuereinnahmen verfügte. Zwar stieg durch den Ausbau der Rüstungsbetriebe auch die Anzahl der Einwohner, jedoch blieben die Einnahmen gering, da die Heereswerkstätten keine Gewerbesteuer zahlen mussten. Die ältesten Denkmäler in Spandau sind in ihrer Ausrichtung klar auf die Funktion der Stadt als Garnisonsstadt ausgerichtet (Krieger-Denkmäler). Erst später kamen Personen-Denkmäler von Kurfürst, Kaiser und Reichskanzler hinzu.
Definitionen
Als Denkmäler werden hier künstlerisch gestaltete Monumente bzw. Bauwerke (Denkstein, Standbild, Statuen, Skulpturen, Stele, Bildstock) verstanden, die mit dem Ziel geschaffen wurden, an ein geschichtliches Ereignis oder Jubiläum, einen Brauch oder an einzelne oder mehrere historische Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit zu erinnern. Sie tragen in aller Regel Inschriften oder Schrifttafeln.
Nicht zu den Denkmälern dieser Aufstellung zählen Friedhofsgrabdenkmäler für einzelne Personen, Bau- oder Bodendenkmale nach dem Berliner Denkmalschutzgesetz oder Naturdenkmale nach dem Berliner Naturschutzgesetz. Ebenfalls nicht zu den Denkmälern werden künstlerische Skulpturen im öffentlichen Raum verstanden, die nicht zum Gedenken errichtet wurden („Kunst am Bau“), siehe hierzu: Skulpturen in Spandau.
Als Gedenktafel werden hier Inschriften, Schrifttafeln oder Bildtafeln verstanden, die ebenfalls an ein geschichtliches Ereignis oder Jubiläum, einen Brauch oder an einzelne oder mehrere historische Persönlichkeiten öffentlich erinnern sollen, ohne im Zusammenhang mit einem Monument aufgestellt zu sein. Dies können auch einzelne Schrifttafeln sein, die auf einem einfachen Werkstein angebracht sind, der nicht besonders künstlerisch gestaltet wurde.
Nicht zu den Gedenktafeln zählen hier Inschriften oder Schrifttafeln, die lediglich erläuternden Charakter besitzen (z. B. über die Bauhistorie eines Gebäudes).
In den Überschriften der einzelnen Denkmäler und Gedenktafeln ist das jeweilige Jahr der Errichtung – soweit bekannt – in Klammern angegeben.
Denkmäler
Die folgenden Denkmäler sind aktuell erhalten:
Gefallene der Befreiungskriege 1813–1815 (1816)
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- Ort: Reformationsplatz (Altstadt) 52° 32′ 19″ N, 13° 12′ 18,9″ O
Französisches Kriegerehrenmal (nach 1871)
Das auch „Franzosenkreuz“ genannte Denkmal erinnert an die 400 französischen Kriegsgefangenen von 1870/1871, die in Spandau an den Pocken gestorben sind. Das Kalksandsteindenkmal wurde von den Mitgefangen errichtet. 1932 wurde es vom ursprünglichen Ort, dem Friedhof der Garnison- / St. Johannisgemeinde (heute Koeltzepark) an der Neuendorfer Straße, auf den Friedhof „In den Kisseln“ (Abt. 48a) umgesetzt. Inschrift: Souvenir Eternel a nos Frères d'armes 1870–1871, Erigé par leurs compatriots In cruce salus (stark verwittert, kaum leserlich) |
- Ort: Pionierstraße 82, Friedhof „In den Kisseln“ (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 28,6″ N, 13° 10′ 27,7″ O
Denkmal für die Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 1870/1871 (1875)
Das freistehendes Kalksandsteindenkmal wurde 1875 von Ernst Herter geschaffen. Es wurde von dem Kalkbrennereibesitzer Ernst Friedrich Schulze für die Gefallenen von 1864, 1866 und 1870/1871 gestiftet, u. a. auch für seinen Sohn, der in Frankreich gefallen war. Wie das Französische Kriegerehrenmal wurde 1932 das Kriegerdenkmal vom Friedhof an der Neuendorfer Straße auf den Friedhof „In den Kisseln“ (Abt. 48a) umgesetzt. Aufgrund der Figur auf dem Sockel wird das Denkmal auch nach der Siegesgöttin Nike genannt. |
Inschrift (Vorderseite, Text in Versalien): Den Manen der fuer das / Vaterland / gefallenen braven Soehne Spandaus / zur steten Erinnerung / gewidmet / in dankbarer Anerkennung. Auf der Namensplatte sind die Namen von 27 Gefallenen genannt. Inschrift (Rückseite): Sei getreu bis in den Tod, so will ich / Dir die Krone des Lebens geben. / Offb. Joh. 2.10. |
- Ort: Pionierstraße 82, Friedhof „In den Kisseln“ (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 28,9″ N, 13° 10′ 26,6″ O
Gedenkstein Kronprinzen- und Prinz Heinrichs-Buche (1881/1966)
Wo der Lauf der Kuhlake im Norden des Spandauer Forsts fast endet, erinnert ca. 400 Meter vor Erreichen der Eiskeller-Wiesen ein Gedenkstein an die (nicht mehr vorhandene) Kronprinzenbuche und an Kronprinz Friedrich-Wilhelm, den späteren Kaiser Friedrich III., der in den 1860er-Jahren die Jagd gepachtet hatte und sich am 16. April 1881 mit seinem Sohn Prinz Heinrich aktiv an der Löschung eines Waldbrandes beteiligte. Inschrift (Vorderseite): Waldschnepfen suchten im Revier / Der Kronprinz und Prinz Heinrich hier. / Da weh! rast unfern im Wald der Brand. / Hei! leisteten Beide da hülfreiche Hand! / Ich sah es und bin nun ein glückliches Holz, /Ich heisse und drob ist der ganze Wald stolz: / Kronprinzen und Prinz Heinrichs / Buche. |
Der Gedenkstein wurde nach der Inschrift auf einer erst 1966 hinzugefügten Tafel im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1966 wieder im Spandauer Forst aufgestellt. Dabei hatte man offensichtlich eine andere Buche als Kronprinzenbuche identifiziert, denn der Stein steht ca. 30 bis 50 Meter vom ursprünglichen Ort, der sich in historischen Karten finden lässt (Karte von Berlin 1:4000), entfernt. Von dem Baum sind 2009 nur noch circa drei bis vier Meter hohe Reste vorhanden; der Ort befindet sich in einem relativ schlechten Zustand und nicht einfach zu finden (30 m westlich der Kuhlake im Wald). Zwei verwitterte Bänke laden zum Rasten ein. Inschrift der hinzugefügten dritten Tafel auf der rechten Seite (Text in Versalien): Die Gedenktafel wurde / 1945 bei den Kämpfen / um Berlin beschädigt / Auf Anregung des / Forstamtmannes Beyer / 1966 erneuert / Bezirksamt Spandau. |
- Ort: Spandauer Forst, Jagen 69 (Hakenfelde) – der Gedenkstein steht nicht mehr an der ursprünglichen Stelle 52° 35′ 27,6″ N, 13° 9′ 17,8″ O
Denkmal Kurfürst Joachim II. (1889)
Am 1. November 1539 wurde in der Mark Brandenburg die Reformation eingeführt. An diesem Tag erhielt Kurfürst Joachim II. in der St.-Nikolai-Kirche durch den brandenburgischen Bischof Matthias von Jagow das Abendmahl in beiderlei Gestalt, das heißt mit Brot und Wein, womit er den Übertritt zum lutherischen Bekenntnis kundgab. Aus Anlass des 350. Jahrestages wurde 1889 das Denkmal Kurfürst Joachim II vor dem Kirchenportal der St.-Nikolai-Kirche errichtet. Das Standbild wurde von dem Bildhauer Erdmann Encke geschaffen und in der Gießerei Lauchhammer gegossen. Es wurde auch Reformationsdenkmal genannt. |
- Ort: Reformationsplatz (Altstadt) 52° 32′ 17,8″ N, 13° 12′ 17,3″ O
Denkmal Albrecht der Bär (1898)
Dieses Denkmal zeigt Albrecht den Bären (ca. 1100–1170), den Gründer der Mark Brandenburg. Das Denkmal war ursprünglich ursprünglich als Denkmalgruppe, gemeinsam mit Büsten von Bischof Wigger von Brandenburg und Bischof Otto von Bamberg, Teil der weltberühmten Denkmalstraße, die Kaiser Wilhelm II. von 1898 bis 1901 in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten anlegen ließ. Sie führte vom Kemperplatz am südlichen Tiergartenrand zur Siegessäule, die damals auf dem Königsplatz nahe des Reichstages stand. Markgraf Albrecht war die Hauptfigur der ersten von 32 Denkmalgruppen der Herrscher Brandenburgs und Preußens, mit der an Geschichte Brandenburgs und Berlins erinnert werden sollte. Im Berliner Volksmund wurden die ehrwürdigen Statuen „Puppen“ genannt. Der Volksmund-Ausspruch „…bis in die Puppen aufbleiben…“ bezog sich hierauf und bedeutete, sehr lange aufzubleiben, denn ein abendliches Rendezvous an der Siegesallee konnte lange dauern. Bereits 1938 sind die Figuren von ihrem angestammten Platz entfernt worden, weil sie Speer bei seiner gigantischen Umgestaltung Berlins im Wege standen. Der zweite Standort, die große Sternallee, ist nach der Demontierung der Denkmäler 1950 ebenfalls beseitigt worden. Erst in den 1980er-Jahren ist das Denkmal Albrechts des Bären auf die Zitadelle gelangt. Die Denkmalgruppe wurde von Walter Schott errichtet, die Enthüllung fand am 6. Mai 1898 statt. Die zu dieser Denkmalgruppe gehörenden Bischöfe werden seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau gelagert. |
- Ort: Am Juliusturm 64 (Haselhorst,Zitadelle Spandau) 52° 32′ 25,2″ N, 13° 12′ 45,9″ O
Denkmal Pionier Carl Klinke (1908)
Der am 18. Juni 1840 in Bohsdorf (Lausitz) geborene Arbeiter und Soldat Carl Klinke starb am 18. April 1864 bei dem Sturm auf die Düppeler Schanzen vor Sonderburg im Preußisch-Dänischen Krieg. In Preußen wurde Klinke für seinen aufopferungsvollen Heldentod verehrt; er sprengte sich mit einem Pulversack in der Schanze in die Luft und ermöglichte so die Einnahme der Befestigungsanlage durch die Truppen des Deutschen Bundes. Das am 31. Mai 1908 enthüllte Denkmal befindet sich in einer Grünanlage am gleichnamigen Klinkeplatz (bis 1937 Düppelplatz). Der Entwurf der 2,3 m hohen Bronzeplastik auf zwei Meter hohem Sockel aus geschliffenem bayerischen Granit stammt von Professor Wilhelm Wandschneider und wurde bei Gladenbeck in Friedrichshagen gegossen. Zu Füßen des zum Sturm ausgerüsteten Pioniers – zwischen zersprengten Schanzkörben - liegt zerbrochen die dänische Flagge, der Danebrog. Inschrift (Vorderseite, Text in Versalien): Unseren in den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870/71 für König und Vaterland sowie in China und Südwestafrika für Kaiser und Reich gefallenen und gestorbenen Kameraden Insonderheit dem Pionier Karl Klinke der 4. Komp., welcher bei dem Sturm auf die Düppeler Schanzen am 18. April 1864 seine aufopferungsvollen Heldentod fand zum Gedächtnis. Dem Bataillon in treuer Anhänglichkeit zum 18. April 1909 zugeeignet vom Verein der Kameraden vom Pionier Bataillon von Rauch (Brdbg.) No3 zu Berlin Inschrift (Rückseite, Text in Versalien): Mit Taten schmückt sich die Treue, nicht mit Worten. |
- Ort: Östlich der Schönwalder Allee am Klinkeplatz, in einer kleinen Grünanlage (Hakenfelde) 52° 33′ 21,7″ N, 13° 11′ 56,1″ O
Weltkriegsdenkmal Lazarettopfer 1914–1918 „In den Kisseln“ (1918)
Auf dem Spandauer Friedhof „In den Kisseln“ befindet sich das Denkmal im nordwestlichen Bereich, im Ehrenfeld für die im Lazarett Siemensstadt verstorbenen Opfer des Ersten Weltkrieges. Das von dem Unternehmen Siemens gespendete Ehrenmal befand sich ursprünglich auf dem heute aufgegebenen Friedhof Haselhosrt an der Nonnendammallee und wurde 1961 unter Umbettung der Kriegsopfer in die Abt. 51 auf den Friedhof In den Kisseln versetzt. 1985 wurde es mit einer Spende von Siemens restauriert.
- Ort: Pionierstraße 82, Friedhof „In den Kisseln“ (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 32,9″ N, 13° 10′ 29,8″ O
Denkmal für die Gefallenen von 1914–1918 „In den Kisseln“ (1918)
Auf dem Spandauer Friedhof „In den Kisseln“ befindet sich der 1919 angelegte Ehrenfriedhof für die im Ersten Weltkrieg gefallenden Söhne Spandaus. Das Denkmal, das auch als „Stahlhelm“ bezeichnet wird, ist Teil einer größeren Gedenkstätte mit Urnenfeld (Gräberfeld 37). Der Entwurf des Ehrenfriedhof stammt von Stadtbaurat Karl Elkart und Architekt Wolff. Die Bildhauerarbeiten wurden von Richard Kuhnert ausgeführt. Das Muschelkalkdenkmal ist umgeben von einem Geländer mit Muschelkalkkugeln und geschmiedeten Ketten. Inschrift (Text in Versalien): Ihren im Weltkrieg 1914–1918 gefallenen Söhnen, Die Stadt Spandau |
- Ort: Pionierstraße 82, Friedhof „In den Kisseln“ (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 21,2″ N, 13° 10′ 26,3″ O
Flora-Denkmal (1919)
Das sozialpolitische Denkmal erinnert an die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg und die Anstrengungen der Stadt zur Behebung derselben. Das Denkmal wurde vom Bildhauer Georges Morin aus Muschelkalkstein gefertigt. Die Skulptur zeigt die altrömische Göttin der Blüten knieend auf einem viereckigen Sockel; dabei hält sie ein Füllhorn hoch und entleert dieses. Inschrift (Vorderseite) (2009: völlig verwittert, nicht lesbar): Nach dem großen / Kriege wurde diese / Baugruppe durch / die Stadt Spandau / zur Linderung der / Wohnungsnot im / Jahr 1919 errichtet. Der Volksmund soll dieser Skulptur in den 1920er-Jahren den Namen „Rosa Luxemburg“ gegeben haben. |
- Ort: Auf dem Platz vor den Häusern Betckestraße 27 und 28 in der Wilhelmstadt 52° 31′ 16,7″ N, 13° 11′ 57,1″ O
Denkmal des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5 (1922)
Das Denkmal wurde am 21. Mai 1922 enthüllt. Angehörige des Regiments hatten sich schon bei Mobilmachung 1914 versprochen, dass die Überlebenden den Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein angemessenes Denkmal setzen werden; hierfür wurde schon während des Krieges ein Grundstock gesammelt. Die Bronze-Plastik mit Namen „Die Wacht“, ein Krieger mit Kurzschwert – nur mit einem Stahlhelm und einem Lendentuch bekleidet – und ein Adler, stammt von August Schreitmüller; er hatte sie ursprünglich als Kriegerdenkmal für Friedhöfe geschaffen. Die Plastik ist auf einem schlichten Langsockel aus fränkischem Muschelkalkstein aufgesetzt, der wiederum auf einer Platte aus schlesischem Granit steht (gefertigt von der Berliner Grabdenkmalgesellschaft Schleicher). Das Denkmal ist den über 4000 Toten des 5. Garde-Grenadier-Regiments gewidmet. Inschrift (Vorderseite): Seinen im Weltkriege / gefallenen Kameraden / Das / Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 Inschrift (Rückseite): 1914 [Kreuz] 1918 Das Denkmal hatte einen einfachen Vorgänger auf dem früheren Kasernengelände am Ufer des Mühlengrabens. Schon während des Krieges wurde dort eine schlichte Spitzsäule aus Feldsteinen gemauert, in die nach größeren Kämpfen des Regiments die betreffenden Ortsnamen eingemeißelt wurden. 1920 musste dies jedoch Neubauten auf dem Gelände weichen. Die Feldsteine wurden teilweise für die Grundmauern des Hauses Viktoria-Ufer 22 verwendet. |
- Ort: In der Grünanlage Stabholzgarten (Altstadt) 52° 32′ 3,1″ N, 13° 12′ 6,7″ O
Denkmal des Pionierbataillons von Rauch (1922)
Auf einem gemauerten Unterbau aus grob behauenen Feldsteinen bildet ein heller Granitblock (Granitwerk Wunsiedel im Fichtelgebirge) das Denkmal, das von dem Bildhauer Wilhelm Wandschneider, der auch das Klinke-Denkmal schuf, ausgeführt wurde. Auf einem oberen, kleineren Block liegen Eichenlaub, Seitengewehr und Stahlhelm. Die zunächst am 18. April 1922, dann am 25. Juni 1922 vorgesehene Einweihung des Denkmals wurde wegen der einen Tag zuvor erfolgten Ermordung von Walther Rathenau abgesagt bzw. nur im Stillen durchgeführt. Die rückseitige Bronzetafel wurde am 12. Oktober 1935 feierlich eingeweiht. Inschrift des Sockels (Vorderseite, Text in Versalien): 1914 Kreuz 1918 / Pionier-Bataillon / von Rauch / seinen Gefallenen / zum Gedächtnis. Inschrift der Bronzetafel (Rückseite, Text in Versalien): Es fielen getreu ihrem Fahneneid für König und Vaterland P.B.V.Rauch 70 Offiziere, 238 Unteroffiziere, 1564 Gefreite u. Pioniere. Ehre Ihrem Andenken |
- Ort: Radelandstraße 1, in der Grünanlage vor dem Stadtbad Nord / Ecke Hohenzollernring (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 18,2″ N, 13° 11′ 43,7″ O
Denkmal für die Gefallenen des 5. Garde-Regiments zu Fuß (1923)
Das Denkmal wurde am 6. Mai 1923 geweiht und erinnert an die mehr als 4000 Toten des 5. Garde-Regiments zu Fuß. Die Rückseite zeigt ein stilisiertes Eisernes Kreuz und die Jahreszahlen 1914–1918. Der Berliner Architekt Wolff schuf den Entwurf des Denkmals; die Aufstellung am Askanierring hatte der Steinmetzmeister Ehlert aus Nauen übernommen. Das Denkmal besteht heute nur noch aus dem Sockel mit Pfeiler aus märkischem Sandstein, der jedoch ursprünglich wesentlich höher und mit einem auffliegenden Adler bekrönt war. Der Adler (nach einem Entwurf des Bildhauers Chr. Behrens aus Cottaer Sandstein geschaffen), der 1922 von der Berliner Grabdenkmalgesellschaft Schleicher erworben worden war, wurde erst nach 1962 entfernt (Verbleib unbekannt). Inschrift (Vorderseite, Text in Versalien): Den im / Weltkriege / gefallenen / Kameraden / Gardestern mit den lateinischen Worten Suum Cuique (Jedem das Seine) / d. 5. Garde- / Regiments z.F. Inschrift (Rückseite): [Kreuz] / 1914–1918 |
- Ort: Ursprünglich am Askanierring Ecke Moltkestraße, versetzt seit dem 1. Oktober 1962 am Hohenzollernring gegenüber der Hausnummer 166 (Spandau) 52° 32′ 25,9″ N, 13° 11′ 43,5″ O
Denkmal für die Gefallenen aus Kladow (1924)
Das aus Feldsteinen gemauerte, am 31. August 1924 eingeweihte Denkmal befindet sich hinter der Dorfkirche Kladow.
Inschrift (Text in Versalien): Für Land und Volks fielen im Weltkriege
Es folgen die Namen von 34 Gefallenen.
- Ort: Alt-Kladow, gegenüber der Hausnummer 13 (Kladow) 52° 27′ 10,3″ N, 13° 8′ 43″ O
Denkmal für die Gefallenen aus Gatow (1925)
Das am 12. Juli 1925 eingeweihte Denkmal befindet sich auf dem Dorffriedhof im Ortsteil Gatow. Es handelt sich um eine Relief-Darstellung zweier um eine Grabstelle mit Kreuz versammelter Engel in einer Kartusche, welche an der alten Dorfkirche zur Straße Alt-Gatow in die Friedhofsmauer eingelassen ist. Gegenüber findet sich an der Außenmauer der Kirche eine Tafel, welche die Namen von 26 Gefallenen aufführt. Inschrift (oben / unten im Rahmen der Kartusche, Text in Versalien): Geschichte verzeichne die Taten der Helden / und Frieden o schmück der Gefallenen Grab |
- Ort: Alt-Gatow 32 (Gatow) 52° 29′ 11,7″ N, 13° 10′ 55″ O
Denkmal für die Gefallenen aus Staaken (ca. 1925)
- Ort: Hauptstraße 12 / Ecke Nennhauser Damm 72 (Staaken) 52° 31′ 51,2″ N, 13° 8′ 25,6″ O
Denkmal für die Gefallenen der Brandenburgischen Trainabteilung Nr. 3 (1928)
Das von Erich Richter geschaffene Sandstein-Denkmal wurde am 13. Mai 1928 enthüllt und erinnert an die Toten der Brandenburgischen Trainabteilung Nr. 3 im Ersten Weltkrieg, deren Kaserne hier lag. Inschrift in Metallbuchstaben (Vorderseite, Text in Versalien): Den / gefallenen Kameraden / der brandenburgischen / Train-Abteilung Nr. 3 / und ihrer / Kriegsformationen / zum / Andenken Inschrift in Metallbuchstaben (Rückseite): Symbol Krone / W / 1914 Inschrift in Metallbuchstaben (Nebenseiten): 1914 / 1918 |
- Ort: Wilhelmstraße 26–30, im Vorgarten der ehemaligen Trainkaserne (Wilhelmstadt) 52° 31′ 9,5″ N, 13° 11′ 3″ O
Denkmal für Friedrich Ludwig Jahn (1929)
Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) war der sogenannte „Turnvater“. Das Denkmal wurde am 6. Juni 1929 von der Preußischen Hochschule für Leibesübung, dem Preußischen Kultusministerium sowie der Stadt aufgestellt. Der Entwurf des männlichen Aktes stammt von Ernst Wenck. Das Jahn-Denkmal ist eine Stiftung Ernst Wencks und soll die äußere und innere Befreiung des Menschen symbolisieren. Inschrift (Text in Versalien): Ein Jungtum / ein echtes deutsches / Jungtum wollte ich / durch die deutsche / Turnkunst erreichen / Friedrich Ludwig Jahn |
- Ort: Radelandstraße 21 (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 21,1″ N, 13° 11′ 32,1″ O
Denkmal Bogenschütze Schützengilde Spandau (1934)
Im Jahr 1934 feierte die „Schützengilde Spandau“ ihr 600. Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass wurde am 24. April 1935 auf dem 1912 bezogenen Grundstück des Traditionsvereins in der Mitte eines Rondells der Einfahrt ein Denkmal errichtet, das einen Schützen aus mittelalterlicher Zeit zeigt, als man noch mit einer Armbrust schoss. Das Denkmal ist von dem Bildhauer Emmerich Oehler geschaffen worden. Inschrift (Vorderseite): 600 Jahre / Schützengilde / zu Spandau. / 1334–1934. |
- Ort: Niederneuendorfer Allee 12 (Hakenfelde) 52° 34′ 4,8″ N, 13° 12′ 42,9″ O
Denkmal für die Gefallenen der Charlottenburger Wasserwerke (1934)
Rechts hinter dem Haupteingang des Wasserwerks am Rohrdamm/Motardstraße wurde am 1. Mai 1934 ein etwa 1,5 Meter hoher Findling, der an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Beschäftigten der „Charlottenburger Städt. Wasserwerke“ erinnert, eingeweiht. Auf dem Sockel ist in Flachrelief ein Stahlhelm auf einem Lorbeerzweig angebracht. Der Stein steht heute in einem Grünbereich nahe der Haupteinfahrt zu dem 2007 stillgelegten Wasserwerk Jungfernheide an der Motardstraße. Es ist unklar, ob es sich um den Originalstandort handelt. Inschrift (Vorderseite): Am 1. Mai 1934 / den im Weltkriege / gefallenen Mitarbeitern / der Charlottenburger ( Städt. Wasserwerke / zum Gedächtnis |
- Ort: Motardstraße 1–59 (ungerade Hausnummern), Betriebsgrundstück der Berliner Wasserbetriebe (Siemensstadt) 52° 32′ 0,5″ N, 13° 15′ 41,2″ O
Denkmal für die Gefallenen der Siemenswerke (Siemens-Ehrenmal) (1934 und 1970)
Das Denkmal zur Erinnerung an die in den beiden Weltkriegen gefallenen Siemens-Mitarbeiter (Siemens-Ehrenmal) befindet sich an der Kreuzung Rohrdamm/Nonnendammallee. Das Ehrenmal wurde von Hans C. Hertlein gestaltet, die Einweihung erfolgte am 5. August 1934. 1970 wurde das Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenden Siemens-Mitarbeiter nach Entwürfen von Karl H. Schwennike erweitert.
- Ort: Nonnendammallee 101 (Siemensstadt) 52° 32′ 13,4″ N, 13° 15′ 50,1″ O
Denkmal für die deutsche Brieftaube (1939)
1900 verlagerte die Lehr-Zucht & Versuchsanstalt für Heeresbrieftauben ihren Sitz von Köln nach Spandau. Als Gedenken an die Leistungen der Brieftauben im Ersten Weltkrieg wurde am 20. August 1939 das von Bildhauer Georg Roch geschaffene Denkmal enthüllt. Die Skulptur bestand aus einem ca. 3,80 Meter großen Findlingsblock auf dem 25 auffliegende Bronze-Brieftauben montiert waren. 1942 wurden die Brieftauben eingeschmolzen. Nach dem Krieg wurden 1963 die Tauben-Plastiken von Paul Brandenburg neu geschaffen. Das Denkmal stand früher im Wröhmännerpark, nach der Neugestaltung der Parkanlage wurde das Denkmal an die Falkenseer Chaussee verlagert. Inschrift (sehr verwittert): Unseren Brieftauben |
- Ort: Falkenseer Chaussee / Ecke Flankenschanze (Spandau) 52° 32′ 32,9″ N, 13° 11′ 54,9″ O
Sowjetisches Ehrenmal Staaken (1945)
Das Ehrenmal (Gedenkstätte der Soldaten der Roten Armee) befindet sich vor der alten Dorfkirche Staaken. Das Denkmal wurde nach Kriegsende 1945 durch Verwendung des im Jahr 1901 zum 200. Jahrestag der Gründung des Königreichs Preußen errichteten Obelisks – gedreht und auf seine Spitze gestellt – den im Kampf um Berlin gefallenen Soldaten der Roten Armee gewidmet. 1991 hatten Unbekannte den roten Stern abgeschlagen. Die Spandauer CDU wollte danach die Wiederherstellung des Zustandes von 1901, doch der Denkmalschutz legte ein Veto ein. Das Denkmal wurde im Jahr 2002 restauriert. Inschrift (Texte in Versalien): Zum / Andenken / an die / Befreiung / am / 25. April 1945 / durch / die / Rote / Armee Zusatz auf dem Sockel (in Deutsch): Gewidmet / von der / sozialis- / tischen / Einheit Zwei weitere Sockelinschriften in kyrillischer Schrift |
- Ort: vor Hauptstraße 12 (Staaken) 52° 31′ 50″ N, 13° 8′ 25,4″ O
Mahnmal des Zweiten Weltkrieges „In den Kisseln“ (1958)
Auf dem Spandauer Friedhof „In den Kisseln“ befindet sich auf dem zentralen Ehrenfriedhof in Abt. I nahe dem Südeingang von der Pionierstraße seit 1958 ein schlichtes hohes Kreuz aus Wesersandstein. Inschrift (auf der Platte vor dem Kreuz): Den Opfern der Kriege |
- Ort: Pionierstraße 82, Friedhof „In den Kisseln“ (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 15,9″ N, 13° 10′ 54,4″ O
Denkmal zur Erinnerung an den Mauertoten Dieter Wohlfahrt (ca. 1961)
Am 9. Dezember 1961 versuchte der Student Dieter Wohlfahrt an der Bergstraße zwischen Staaken und Spandau der Mutter einer Bekannten zur Flucht nach West-Berlin zu verhelfen. Der Österreicher, der bis 1956 noch in der DDR gelebt hatte, engagierte sich in studentischen Aktionen zur Fluchthilfe. Wohlfahrt und seine Begleiter gerieten in einen Hinterhalt der Grenzsoldaten der DDR, die auf die Gruppe schossen. Dieter Wohlfahrt wurde tödlich getroffen und blieb eine Stunde ohne ärztliche Versorgung im Grenzbereich liegen. Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen die ehemaligen Grenzpolizisten, die Dieter Wohlfahrt erschossen haben, werden 1996 mit der Begründung eingestellt, im Zweifel hätten die mutmaßlichen Täter in Notwehr gehandelt. Inschrift (Text in Versalien): Dieter Wohlfahrt / * 27.5.1941 / am 9.12.1961 / als Fluchthelfer / ermordet |
- Ort: gegenüber von Bergstraße 38 (Staaken) 52° 31′ 42,8″ N, 13° 8′ 40,5″ O
Denkmal zur Erinnerung an den Mauertoten Adolf Philipp (1964)
Adolf Philipp war am 5. Mai 1964 aus unbekannten Gründen von Spandau aus in den Grenzstreifen gegangen und wurde von DDR-Grenzsoldaten erschossen. Das vom Bezirksamt Spandau zum Gedenken an Adolf Philipp im Jahr 1964 errichtete Holzkreuz (eingeweiht im August 1964, als sich der Tag des Mauerbaus zum dritten Mal jährte) steht an der Stelle, an der Adolf Philipp sein Fahrrad liegen ließ, bevor er in jener Nacht DDR-Gebiet betrat. Inschrift: Adolf Philipp (20) / Am 5. Mai 1964 / bei dem Versuch / aus politischen / Gründen die Grenze / im Gebiet Spandau / zu überschreiten / von Grenzsoldaten / erschossen |
- Ort: Spandauer Forst, Oberjägerweg - ca. 110 Meter vor der Stadtgrenze (Hakenfelde) 52° 35′ 28,2″ N, 13° 11′ 12,3″ O
Denkmal zur Erinnerung an den Mauertoten Willi Block (1966)
Willi Block, geboren am 5. Juni 1934, wurde am 7. Februar 1966 in Staaken, nahe der Grenzübergangsstelle, beim Fluchtversuch erschossen. Er konnte zunächst bis zum Sperrgraben vordringen, als gegen 16 Uhr zwei Grenzposten auf dem Wachturm ihn entdeckten und nach einem Warnschuss gezielte Schüsse auf ihn richteten und ihn aufforderten, zurückzukehren. Willi Block konnte aber der Aufforderung nicht nachkommen, weil er sich mit seiner Kleidung im Stacheldraht verfangen hatte. Der an die Fluchtstelle geeilte Kommandeur des 34. NVA-Grenzregiments gab dann mit seiner Pistole einige Schüsse auf den im Stacheldraht festhängenden Flüchtling ab, nahm anschließend eine Maschinenpistole und feuerte mehrere Salven auf den Wehrlosen, der tödlich getroffen wurde. Am 25. April 1997 wurde der Kommandeur rechtskräftig wegen Totschlages im minderschweren Fall zu einer Haftstrafe von drei Jahren verteilt. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass Willi Block schon zweimal am 13. Januar 1962 und am 18. August 1962, d. h. kurze Zeit nach dem Bau der Mauer, nach West-Berlin geflohen war, jedoch beide Male nach kurzer Zeit wieder in die DDR zurückkehrte. Danach war er unter dem Verdacht der Spionage für westliche Geheimdienste verhaftet und verurteilt worden; seit April 1963 saß er eine Strafe von fünf Jahren im Gefängnis ab. Nachdem er frühzeitig im November 1965 in der DDR wieder in Freiheit kam, plante er seine dritte Flucht, die für ihn tödlich endete. Inschrift (Text in Versalien): Willi Block / 7.2.1966 |
- Ort: vor Finkenkruger Weg 118, gegenüber der Einmündung zum Albrechtshofer Weg (Staaken) 52° 32′ 59,6″ N, 13° 8′ 33,7″ O
Denkmal Freiherr vom Stein (1976)
Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein war ein preußischer Politiker. Er ist vor allem durch die Verwaltungs-, Wirtschafts- und Bildungsreformen bekannt geworden, die er und von Hardenberg nach dem Frieden von Tilsit in Preußen umsetzten. Das Denkmal wurde von Gustav Eberlein als Assistenzbüste für die Denkmalgruppe König Friedrich Wilhelms III. in der ehemaligen Siegesallee geschaffen, zu der noch die Büste von Gebhard Leberecht von Blücher sowie eine Porträt-Plakette von Johann Gottfried Schadow gehörten, und dort am 30. März 1901 enthüllt wurden. Seit 1976 befindet sich das Denkmal in Spandau. |
- Ort: Mönchstraße (zwischen Marktplatz und St.-Nicolai-Kirche), (Altstadt) 52° 32′ 16,4″ N, 13° 12′ 19″ O
Mahnmal für die deportierten und ermordeten Spandauer Juden (1988)
1988 führte das Bezirksamt Spandau einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Mahnmales durch, das an die Leiden der Spandauer Bürger jüdischen Glaubens während der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten erinnern sollte. Den Wettbewerb gewannen Ruth Golan und Kay Zareh nach deren Entwurf das Mahnmal dann auch realisiert wurde. Das in der Nähe des ehemaligen Standortes der Synagoge in einer Grünanlage errichtete Mahnmal symbolisiert die Synagoge in Form von Baukörper und Turm, die durch die Wucht der Gewalt umgerissen wurden und nun hintereinander liegen. Im Inneren des gespaltenen Turmes leuchtet ein ewiges Licht als Zeichen des Gedenkens an die Toten. Inschrift: Dieses Mahnmal erinnert an die Leiden der Spandauer Bürger jüdischen Glaubens während der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten. Unweit dieser Stelle auf dem Grundstück Lindenufer 12 stand das Jüdische Gotteshaus, das 1938 zerstört wurde. |
- Ort: Lindenufer (Altstadt) 52° 32′ 13″ N, 13° 12′ 28,2″ O
Gedenkkreuz zur Erinnerung der Toten des Zweiten Weltkrieges „Johannesstift“ (ca. 1990)
Dieses schlichte Gedenkkreuz befindet sich auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts Berlin in Hakenfelde, Schönwalder Allee 26, nördlich vom Wichern-Krankenhaus und dem Karpfenteich. Es erinnert an die auf dem Gelände beerdigten Toten des Zweiten Weltkrieges. |
- Ort: Evangelisches Johannesstift Berlin, Schönwalder Allee 26 (Hakenfelde) 52° 34′ 16,1″ N, 13° 11′ 28,1″ O
Teilungsdenkmal Staaken (ca. 1991)
Der Kirchhof der Dorfkirche Staaken ist ein Ort, der 39 Jahre lang an der innerdeutschen Grenze lag. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zum Berliner Bezirk Spandau gehörige Staaken im Rahmen eines Gebietsaustausches geteilt; ab 1951 wurde das der sowjetischen Kontrolle unterstellte „West-Staaken“ vom Ost-Berliner Bezirk Mitte aus verwaltet. Staaken war durch eine Grenze geteilt, die sich drastisch mit dem Bau der Mauer im am 13. August 1961 manifestierte. Nun lag die Dorfkirche unmittelbar an der Demarkationslinie auf der westlichen Seite, in dem von der DDR verwalteten Gebiet. Für die Bewohner West-Berlins war sie unzugänglich, den Bewohnern von West-Staaken konnte sie jedoch weiterhin als Gemeindekirche dienen. Im Rahmen des Einigungsvertrages wurde das nach 1961 zu einer selbstständigen Gemeinde im Bezirk Potsdam gewordene Staaken wieder in den Bezirk Spandau eingegliedert. Inschrift (Text in Versalien): 1951 / Geteilt Staaken Vereint / 1990 |
- Ort: Hauptstraße 12 / Ecke Nennhauser Damm 72 (Staaken) 52° 31′ 51,6″ N, 13° 8′ 26,1″ O
Air-Force-Denkmal (ca. 1995)
Das auf dem Gelände der General-Steinhoff-Kaserne befindliche Denkmal erinnert an die Stationierung der britischen Streitkräfte in Berlin zwischen 1945 und 1994. Es besteht aus einem Findling mit einer Schrifttafel und einer Douglas DC-3 der Royal Australian Air Force, ein Flugzeugtyp, der als „Rosinenbomber“ während der Berlin-Blockade genutzt wurde. Das Gelände südlich des Flugplatzes Gatow liegt trotz des Namens vollständig im Spandauer Ortsteil Kladow. Inschrift (Texte in Versalien): Zur Erinnerung / an die Stationierung der / Royal Air Force / von 1945 bis 1994 in Gatow / und zum Gedenken an / die britischen Soldaten, die / während der Berlin-Blockade / 1948 und 1949 für den Frieden / und die Freiheit dieser Stadt / ihr Leben liessen. |
- Ort: Kladower Damm 182, General-Steinhoff-Kaserne (Zugangskontrolle) (Kladow) 52° 27′ 56,2″ N, 13° 9′ 36,9″ O
Mahnmal für die Zwangsarbeiter (2004)
Das Mahnmal erinnert an die rund 40.000 Zwangsarbeiter, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Spandau interniert waren. Die Zwangsarbeiter waren auf ca. 100 Lager im Bezirk verteilt, um in den Betrieben (unter anderem Siemens, dem Heereszeugamt und den Deutschen Industriewerken) Frondienste zu leisten. Das am 8. Mai 2004 enthüllte Mahnmal befindet sich auf dem Gelände des Evangelischen Waldkrankenhauses. Im Zweiten Weltkrieg waren dort für den Umbau Berlins zur „Welthauptstadt Germania“ in der sogenannten „Arbeiterstadt Große Halle“ 3000 Zwangsarbeiter interniert. Das Denkmal wurde vom Bildhauer Ingo Wellmann geschaffen. Inschrift (Text in Versalien): Sklaven- und Zwangsarbeit bedeutete nicht nur Vorenthalt des gerechten Lohns, sie bedeutete Verschleppung, Heimatlosigkeit, Entrechtung, die brutale Missachtung der Menschenwürde, oft war sie planvoll darauf angelegt, die Menschen durch Arbeit zu vernichten. |
- Ort: Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Stadtrandstraße 555 (Falkenhagener Feld) 52° 33′ 53,3″ N, 13° 9′ 23,2″ O
Mauerdenkmal Steinerne Brücke (2007)
Im Jahr 2007 wurde von den Bürgermeistern der beiden Gemeinden an der Grenze zwischen Spandau und Schönwalde-Glien, nahe der Steinernen Brücke in Schönwalde-Siedlung, eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die dort befindliche Mauer eingeweiht. Zwei scheinbar im Kippen befindliche Originalmauerteile symbolisieren die Grenzöffnung. Auf zwei im Jahr 2008 ergänzten Tafeln werden geschichtliche Erläuterungen gegeben. |
- Ort: Steinerne Brücke, ca. 10 Meter hinter der Grenze von Spandau zu Schönwalde-Glien, 52° 35′ 44,4″ N, 13° 9′ 12,6″ O
Ehemalige Denkmäler
Die folgenden Denkmäler sind abgebaut oder zerstört worden:
Ehrenmal der Militärschießschule Ruhleben (1872)
- Ort: Genaue Lage unbekannt, in den Schießständen der Infanterie-Schießschule (abgebaut/zerstört) 52° 31′ 18,2″ N, 13° 13′ 22,2″ O
Denkmal für die Gefallenen der deutschen Einheitskriege (1876)
Die Mittel zur Errichtung des seinerzeit 6300 Goldmark teuren Denkmals stammten zum größten Teil aus Spenden der Bewohner Spandaus. Das Denkmal wurde vom Bildhauer Ernst Herter entworfen und durch die Berliner Granitschleiferei Kessel & Röhl aus schwedischem Granit ausgeführt. Die ursprünglich für den 2. September 1875 vorgesehene Eröffnung musste um ein Jahr aus den 2. September 1876 verschoben werden, da der bestellte Granit verspätet in Berlin eintraf und sich zusätzlich auch noch ein Rechtsstreit um das Denkmal entfacht hatte. So erfolgte am 2. September 1875 nur die Grundsteinlegung.
Bei dem Denkmal ruhte ein zwei Meter hoher quadratischer Sockel aus rotem Granit auf einem quadratischen Stufenunterbau (6 Stufen). Auf dem Sockel befand sich eine sieben Meter hohe Granitsäule, die einen „trauernden“ Adler mit ausgebreiteten Flügeln aus vergoldetem Gusseisen trug. Der Adler wurde 1918 aufgrund von starken Korrosionsschäden durch einen weniger beeindruckenden Steinadler ersetzt, nachdem schon im Juli 1918 ein Flügel abgefallen war.
Am Sockel waren auf drei eingelassenen Steinplatten die Gefallenen mit Namen und Dienstgrad in vergoldeten Buchstaben aufgeführt (Krieg von 1864: 1 Gefallener; Krieg von 1866: 3 Gefallene; Krieg von 1870/1871: 29 Gefallene).
Die Inschrift der 4. Tafel (Vorderseite) lautete: Den für König / und / Vaterland / 1864 1866 1870/71 / Gebliebenen / von den / Kirchspielen / der Stadt / Spandau
Das Denkmal wird in einzelnen Quellen auch als „Denkmal für die Gefallenen der Kirchspiele Spandaus“ benannt. Kurios ist der Ausdruck Spandau, weil erst vom 4. Juni 1877 an der Stadtname amtlich mit „Spandau“ statt bisher „Spandow“ geschrieben wurde.
Der Verbleib des 1925 noch beschriebenen Denkmals ist ungeklärt.
- Ort: In der Mitte des Platzes Plantage (abgebaut/zerstört) 52° 31′ 55,9″ N, 13° 12′ 12,2″ O
Standbild Kaiser Friedrich III. (1892)
Das Denkmal wurde nach dem Tod von Kaiser Friedrich III. auf Initiative der kaisertreuen Spandauer Bürgerschaft errichtet und sollte die persönlichen Eigenschaften des Monarchen, der zur Jagd in der Stadtheide (heute Spandauer Forst) oft in Spandau weilte, herausstellen. Für das Denkmal wurde die enorme Summe von 17.000 Goldmark gespendet und am 18. Oktober 1892, dem Geburtstag des verstorbenen Kaisers, konnte in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. auf der Altstadtseite der Havel, am Nordende der Charlottenbrücke in Richtung Zitadelle, ein imposantes Denkmal enthüllt werden. Der Entwurf des Standbildes stammte vom Bildhauer Albert August Karl Manthe, der in Spandau das Gymnasium besucht hatte. Das 2,65 m hohe Standbild zeigte den verstorbenen Kaiser als Feldmarschall in seiner Lieblingskleidung des Pasewalker Kürassierregiments mit Brustpanzer und Helm; in der rechten Hand den Marschallstab haltend stütze sich die Figur mit dem linken Arm auf den vorgestellten Säbel und blickte in Richtung Havel und Berlin. Der von der Berliner Königlichen Hofbildgießerei Martin und Piltzing ausgeführte Bronzeguss stand auf einem drei Meter hohen Sockel aus geschliffenem roten Granit, der sich nach oben verjüngte; das Denkmal war von einem Eisengitter umzäunt. Am Sockel waren drei Eisentafeln angebracht: • links: Bildnis der Kaiserfamilie vor dem Haus des Stadtoberförsters Ganzler • rechts: Darstellung des Kronprinzen Friedrich-Wilhelm, den späteren Kaiser Friedrich III., und seines Sohnes Prinz Heinrich bei der Teilnahme an der Löschung eines Waldbrandes, der am 16. April 1881 einen Teil der Stadtheide zerstörte. Inschrift: Ihrem geliebten Kaiser / Friedrich III. / in dankbarer Erinnerung / die / Bürgerschaft von Spandau / 1892 Zum Ende des Ersten Weltkrieges im September 1918 war das Denkmal zur Metallschmelze vorgesehen, blieb dann aber doch verschont. Später musste das Kaiser-Friedrich-Denkmal jedoch dem Neubau einer verbreiterten Charlottenbrücke weichen und wurde im Schützenhof-Park der Spandauer Schützengilde in Hakenfelde am 18. Oktober 1932 wieder aufgestellt. Oberbürgermeister i. R., Geheimer Regierungsrat Friedrich Koeltze (1852–1939), weihte es mit einer Festansprache wieder ein. Der Verbleib des Denkmals ist unbekannt. |
- Ort: Früher Lindenufer an der Charlottenbrücke, gegenüber vom Grundstück Lindenufer 25 (Altstadt), ab 1931 im Schützenhof-Park, Niederneuendorfer Allee 12 (Hakenfelde, abgebaut/vermutlich zerstört) 52° 32′ 7,9″ N, 13° 12′ 22″ O , ab 1932 52° 34′ 4,8″ N, 13° 12′ 42,9″ O
Plehn-Stein (ca. 1898)
Das vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 an der Nonnendammallee, 50 Meter östlich der Berliner Allee (später Gartenfelder Straße), errichtete Denkmal bestand aus einem 90 cm hohen, unbearbeiteten Findling.
Inschrift: Waldemar / Plehn / Major u. Bat. Komandeur / i. Garde Grenadier Regt. N.5. / Kreuz / 15.1.1898
Dieser Offizier war hier vom Pferd gestürzt und gestorben. Der Verbleib des Denkmals ist unbekannt; 1925 wurde schon befürchtet, dass das Denkmal durch den anstehenden Straßenbau zerstört wird.
- Ort: Nonnendammallee (Spandau, abgebaut/zerstört) 52° 32′ 22,8″ N, 13° 14′ 2,3″ O
Denkmal Lünette Schwarzenberg (1898)
In Verlängerung der Mauerstraße befand sich an der Havel ein schlichter Gedenkstein zur Erinnerung an die früher hier befindliche Befestigungsanlage „Lünette Schwarzenberg“, der von dem Heimatforscher Stadtrat Carl Sturm gestiftet worden war. Ein meterhoher Granitblock wurde von einer Steinbombe aus dem 16. Jahrhundert gekrönt.
Eine Bronzetafel – gestohlen im Juni 1922 – trug als Inschrift: Hier lag die Lünette Schwarzenberg / 1639–1898
Der Verbleib des Denkmals ist unbekannt.
- Ort: Lindenufer (Altstadt, abgebaut/zerstört) 52° 32′ 4,8″ N, 13° 12′ 14,3″ O
Standbild Otto von Bismarcks (1901)
Der Bau dieses Denkmals war von den Bürgern Spandaus schon seit 1890 geplant gewesen. Zum Zeitpunkt des Todes Otto von Bismarcks, am 30. Juli 1898, bestand ein durch Spenden angesammelter Grundstück von 6.500 Mark. Der Bildhauer Georg Mayer aus Steglitz wurde mit der Fertigung des Denkmals beauftragt, das am 10. Mai 1901, dem 30. Jahrestag des von Bismarck für Deutschland gezeichneten Friedensvertrages mit Frankreich, eingeweiht wurde. Dabei wurde der zwischen Schönwalder Straße und Feldstraße liegende Standort, bisher im Volksmund als „Bürgerplatz“ bezeichnet, offiziell in „Bismarckplatz“ benannt. Im Stadtwald wurde vom Förster Bein zum Gedächtnis die „Bismarckeiche“ gepflanzt (Standort unklar).
Das 2,65 m hohe Standbild von Bismarck (Bronzeguss) befand sich auf einem drei Meter hohen Sockel aus ungeschliffenem Granit in den einzig das Wort Bismarck eingemeißelt war. Auf der Vorderseite des Sockels war ein knorriger Eichenbaum im Relief herausgehauen, in dessen Laubwerk das bronzene Familienwappen der Bismarcks gesetzt worden war. Der dreistufige Unterbau des Denkmals war aus Steinen der alten Festungsmauer gefertigt worden. Links und rechts grenzten wuchtige, einfache Pfeiler den Unterbau ab. Der Unterbau trug ein gotisches Schriftband mit den berühmten Worten aus Bismarcks Rede im Reichstag vom 6. Februar 1888:
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sonst aber nichts |
Die Bismarck-Statue zeigte diesen in faltigem Mantel über einer Uniform des Halberstädter Kürassier-Regiments von Seydlitz, dessen Chef Bismarck gewesen war. Mit der linken Hand stützte sich die Figur auf einen vorgestellten Säbel.
Die Bronzefigur war während des Ersten Weltkrieges im Herbst 1918 schon zur Schmelze vorgesehen, blieb jedoch erhalten. Der Verbleib des 1925 noch vorhandenen Denkmals ist unbekannt.
- Ort: Früher auf dem Bismarckplatz, in etwa vor dem Grundstück Feldstraße 52 (Spandau, abgebaut/zerstört) 52° 32′ 36,9″ N, 13° 12′ 18,6″ O
Denkmal zum 200. Jahrestag der Gründung des Königreichs Preußen (1901)
Der im Jahr 1901 im Straßenraum aufgestellte Obelisk wurde nach Kriegsende 1945 für das an gleicher Stelle befindliche Sowjetische Ehrenmal Staaken verwendet, dabei gedreht und auf seine Spitze gestellt.
- Ort: Früher in Staaken vor der Hauptstraße 12 (abgebaut/umgenutzt) 52° 31′ 50″ N, 13° 8′ 25,4″ O
Gedenkstein der Batterie Baumgarten (1906)
Der Gedenkstein wurde 1906 mit Mitteln der Stadt Spandau (180 Mark) als Wahrzeichen gesetzt, um an die historische Batterie Baumgarten zu erinnern, die am ersten Osterfeiertag 1813 unter Führung des Leutnants Baumgarten mit vier Haubitzen die französischen Truppen in der Zitadelle beschoss, wobei der Juliusturm in Brand gesetzt wurde und auch viele hundert Zentner Pulver in der Bastion „Königin“ zur Explosion gebracht wurden. Das Denkmal bestand aus einem ca. 75 cm hohen quadratischen Granitblock mit einer Seitenlänge von 40 cm und einer zeltartigen Spitze.
Er trug die Inschrift: Der Haubitz-Batterie / Baumgarten / zum Gedächtnis, / die von dieser Stelle aus / am 18. April 1813 / die Citadelle in Brand schoß / und die Befreiung / Spandaus / vom französischen Joche / herbeiführte.
Der im August 1924 neu eingezäunte und mit vier Bäumen umpflanzte Gedenkstein ist nicht mehr vorhanden. Der tatsächliche Standort der Batterie Baumgarten lag den Überlieferungen nach zwischen Ruhleben und dem Spandauer Berg (Charlottenburg), rund einen Kilometer östlich vom Standort des Gedenksteins. Messungen nach alten Karten und Berichten hatten den 1906 ausgewählten Ort des Gedenksteins als Mitte der ausgedehnten Batteriestellungen ergeben.
- Ort: nördlich der Charlottenburger Chaussee (er soll von der Straße aus gut zu sehen gewesen sein), auf dem Gelände der Deutschen Werke AG, Maschinenfabrik-Süd (vermutlich nahe dem heutigen Bauhaus-Grundstück; abgebaut/verschollen) 52° 31′ 42,1″ N, 13° 13′ 8,9″ O
Kaiser-Wilhelm I.-Denkmal (1909)
Es handelte sich um das einzige Reiterstandbild in Spandau. Südlich der nach 1945 abgerissenen Garnison-Kirche wurde in einer Grünanlage auf dem Gelände des abgetragenen Festungswalls zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. ein rund fünf Meter hoher Sockel aus Beuchser Granit errichtet, auf dem sich das vom Bildhauer Franz Dorrenbach entworfene 4,5 Meter hohe Reiterstandbild des Kaisers befand (Gesamtkosten 52.500 Mark). Der Guss des Kupferbronze-Standbildes erfolgte in der großen Gießerei in Lauchhammer. Der Grundstein wurde am 23. Januar 1909 gelegt; die Enthüllungsfeier fand am 14. April 1909 statt, dem Erinnerungstag der durch den ersten deutschen Reichstag genehmigten Bismarckschen Reichsverfassung. Im aufgeschlagen Feldmantel wurde der Kaiser auf ruhig stehendem Ross mit seitlichem Blick zur südlich gelegenen Altstadt dargestellt. Die Seitenflächen des Sockels waren durch zwei eingelassene Bronzebilder verziert. Die Widmungen lauteten: Inschrift (Vorderseite): Wilhelm / der / Große Inschrift (Rückseite): Errichtet von / der dankbaren / Bürgerschaft / der Stadt / Spandau 1909 Noch im Jahr 1930 beschloss der Magistrat von Spandau, dass das Kaiser-Wilhelm I.-Denkmal an seinem Standort belassen werden soll, und schloss sich damit einem entsprechenden Beschluss der Deputation für Kunst- und Bildungswesen an. Der spätere Verbleib des Denkmals ist unbekannt. |
- Ort: Am Heidetor / Neuendorfer Straße, auf einem Platz südlich der Garnison-Kirche (abgebaut/zerstört) 52° 32′ 26,4″ N, 13° 12′ 19,9″ O
Gedenkstein Kaiser Wilhelm II. (1913)
Der aus rohen Feldsteinen gefertigte würfelförmige Gedenkstein für Kaiser Wilhelm II. mit Kantenlängen von zwei Meter befand sich im Vorgelände der Zitadelle Spandau. An seinen Ecken bekrönten vier Steinkugeln das Denkmal. Es wurde 1913 von Offizieren der militärtechnischen Anstalten in Spandau gefertigt. Der Verbleib des 1925 noch beschriebenen Denkmals ist ungeklärt.
Inschrift der aufgesetzten Eisentafel: Zur Erinnerung / an das 25 jährige Jubiläum der Regierung / Sr. Majestät des Kaisers und Königs / Wilhelm II. / 1888–1913.
- Ort: Zitadelle, Am Juliusturm 64 (Berlin-Haselhorst|Haselhorst) 52° 32′ 21,3″ N, 13° 12′ 46,4″ O (historischer Ort ist nicht genau lokalisierbar, heute abgebaut/zerstört)
Gedenkstein des Pionier-Bataillons Nr. 3 (1916)
Auf dem Hof der Kaserne des brandenburgischen Pionier-Bataillons von Rauch Nr. 3 östlich der Schönwalder Straße, südlich des Askanierrings (heute Askanierring 71a), wurde 1916 ein aus Feldsteinen gemauertes Denkmal von rund zwei Metern Höhe errichtet. Der quadratische Unterbau mit einer Seitenlänge von drei Metern trug einen spitzen, hohen Granitblock, der mit einem metallenen Eisernen Kreuz, umrahmt von einem Eichenkranz, geschmückt war.
Der Unterbau trug die Inschrift: 25.11. / 1741–1916, womit an das 175-jährige Bestehen des Bataillons – des ältesten des deutschen Heeres – erinnert wurde. Ursprünglich soll der Unterbau links und rechts von der Inschrift noch Ordenszeichen, ein Düppelkreuz und ein Eisernes Kreuz (von 1914), getragen haben, die aber 1925 bereits entfernt waren.
- Ort: Askanierring 71a (Spandau, abgebaut/zerstört) 52° 33′ 9″ N, 13° 12′ 4,6″ O
Denkmal des Garde-Fuß-Artillerie-Regiments (1924)
Das vom Bildhauer Hans Dammann aus hellem Muschelkalkstein geschaffene Denkmal wurde am 28. September 1924 auf dem Kasernenhof der Zitadelle in die Obhut der Stadt Spandau übergeben und erinnerte ab dann an die mehr als 2100 Weltkriegstoten des Garde-Fuß-Artillerie-Regiments und seiner 66 Kriegsformationen. Der Langsockel trug auf Eichenlaub ein mit Lorbeer umwundenes Haubitzrohr; ein mächtiger Adler bildete mit seinen schützend ausgebreiteten gewaltigen Schwingen die Krönung des Denkmals.
Inschrift (Vorderseite): 1914 Kreuz 1918 / Den gefallenen Kameraden / des Garde-Fußartillerie-Regiments / uns einer Kriegsformationen.
Inschrift (Rückseite): Es fielen für das Vaterland / 94 Offiziere, 2049 Unteroffiz. u. Mannschaften.
Das Denkmal wurde durch einen Fliegerangriff während des Zweiten Weltkrieges zerstört.
- Ort: Ursprünglich im Stabholzgarten, an der Südseite des Rathauses Spandau (abgebaut/zerstört) 52° 32′ 3,5″ N, 13° 11′ 59,3″ O
Gedenktafeln
Die folgenden Gedenktafeln sind aktuell erhalten:
Gedenkstein Explosion Bastion Kronprinz (1698)
Durch einen Blitzeinschlag explodiert am 31. August 1691 der Pulverturm der „Bastion Kronprinz“. Ein Gedenkstein im linken Flankenhof erinnert an diese Ereignis.
- Ort: Zitadelle Spandau
Gedenktafel zur Befreiung Spandaus (1913)
Die Gedenktafel aus geschliffenem Granit an der Fassade rechts neben dem Eingangstor der Zitadelle Spandau erinnert an die Befreiung Spandaus von französischer Besatzung. Inschrift: General / Aug. von Thümen / befreite Spandau / 27.4.1813. Die Gedenktafel wurde der Stadt Spandau am 27. April 1913 von der Familie des Geehrten August von Thümen übergeben. |
- Ort: Zitadelle, Am Juliusturm 64 (Spandau) 52° 32′ 24,2″ N, 13° 12′ 45,1″ O
Gedenktafel an das Regierungsjubiläum Wilhelms II. (1913)
An der Kirchhofsmauer der Dorfkirche Staaken ist eine Kupferplatte eingebracht, mit der des 25. Regierungsjubiläums Wilhelms II. gedacht wird. Der sehr gute Zustand der Platte aus dem Jahr 2009 lässt vermuten, dass es sich um eine neu angefertigte Replik handelt, zumal sie nur wenige Schritte vom sowjetischen Ehrenmal Staaken entfernt ist und in Konkurrenz dazu monarchistische Reminiszenzen wahrscheinlich nicht in der DDR existiert hätten.
Inschrift: 1888 • 1913 / 15. Juni / Zur bleibenden Erinnerung an die Jubelfeier / der Gemeinde Staaken / aus Anlass der 25 Jährigen Regierung / unseres Kaisers und Königs Wilhelm II / Heil unserem Herrscher.
- Ort: Hauptstraße 40, Staaken 52° 31′ 50,3″ N, 13° 8′ 25,1″ O
Gedenktafel Karl Heinrich
Gedenktafel am Falkenseer Platz, die an den sozialdemokratischen Polizeimajor Karl Heinrich (1890–1946) erinnert. Heinrich wurde 1936 wegen „Hochverrates“ von den Nationalsozialisten inhaftiert und später in ein Konzentrationslager verbracht. Im Juli 1945 wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht zunächst zum Kommandeur der Berliner Schutzpolizei ernannt, jedoch im August von den sowjetischen Behörden in das Speziallager Hohenschönhausen verschleppt, wo er 1946 ums Leben kam. Inschrift (Text in Versalien): Polizeimajor / Karl Heinrich / Widerstands- / kämpfer / gegen Hitler / 1945 von den / Sowjets / verschleppt / u in der Haft / umgekommen |
- Ort: Falkenseer Platz / Am Juliusturm, nordwestlich der Karl-Heinrich-Brücke (Altstadt) 52° 32′ 24,2″ N, 13° 12′ 17,6″ O
Gedenktafel Ernst Ludwig Heim
Der Mediziner und Königlich-preußische Geheimrat Ernst Ludwig Heim, verheiratet mit Charlotte Maeker (1764–1842), Tochter des Spandauer Kaufmanns und Schiffsmaklers Johann Peter Maeker, war von 1776 bis 1783 Spandauer Stadtphysikus (eine Art Amtsarzt). 1783 wechselte er von Spandau nach Berlin mit einer Praxis am Gendarmenmarkt. Heim wurde während seiner Laufbahn zum populärsten Volksarzt in Preußen. Er behandelte Arme unentgeltlich und machte kein Unterschied zwischen arm und reich. Die Pockenschutzimpfung wurde im wesentlichen durch ihn befördert. Die Hausarztpraxis geht auf ihn zurück, er gilt außerdem als Mitbegründer des modernen Gesundheitswesens in Berlin. 1822 wurde er zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. |
- Ort: An der Fassade des Hauses Reformationsplatz 2 (Altstadt) 52° 32′ 17,1″ N, 13° 12′ 17,6″ O
Gedenktafel Widerstand im Dritten Reich
Gedenktafel am Nebengebäude des Rathauses Spandau, die an den Widerstand im Dritten Reich erinnert. Hier befand sich früher eine Polizeiwache, in der während der Zeit des Nationalsozialismus die SA residierte und im Keller ein sogenanntes „wildes KZ“ einrichtete.
Inschrift: Zur Erinnerung an alle Menschen / die in der Zeit von 1933 bis 1945 / der Diktatur in Deutschland / Widerstand leisteten, / indem sie unter Einsatz ihres Lebens/ für das Recht und / gegen das Unrecht eintraten. / Ihnen zum Dank und zur Mahnung!
- Ort: Rathausnebengebäude, Am Wal1 3 (Altstadt) 52° 32′ 7,4″ N, 13° 12′ 5,6″ O
Gedenktafel an die Spandauer Synagoge
Diese von dem Spandauer Bildhauers Volkmar Haase gefertigte Gedenktafel soll an die Spandauer Synagoge erinnern, die 1895 erbaut wurde und im Dritten Reich zerstört wurde. Inschrift (Text in Versalien): Erste eigene Synagoge der jüdischen Gemeinde Spandau. Erbaut 1895. Kammerstraße/Lindenufer 12 – Das jüdische Gotteshaus wurde während der Pogrome des 9. November 1938 von den Nationalsozialisten zerstört. Zur mahnenden Erinnerung |
- Ort: Lindenufer 12 Ecke Kammerstraße (Grundstück der ehemaligen Synagoge) (Altstadt) 52° 32′ 13,6″ N, 13° 12′ 26,3″ O
Gedenktafel zum Absturz einer sowjetischen Jak-28
Im April 1966 stürzte ein sowjetisches Kampfflugzeug vom Typ Jakowlew Jak-28 (andere Angaben: Iljuschin Il-28) in den Stößensee, die beiden Piloten starben. Inschrift der Gedenktafel am südlichen Geländer der Stößenseebrücke (Text in Versalien): Am 6. April 1966 steuerten die sowjetischen Piloten / Hauptmann / Boris Wladimirowitsch Kapustin / und Oberleutnant / Juri Nikolajewitsch Janow / ihr defektes Kampfflugzeug in den Stössensee und / verloren dabei ihr Leben. Durch ihren selbstlosen / Einsatz vermieden sie eine unabsehbare Katastrophe / im nahen Wohngebiet. Diese Tafel gilt dem Gedenken / an das Opfer der sowjetischen Soldaten als ein / Zeichen der Menschlichkeit in Zeiten des / Kalten Krieges. Hintergründe zum Flugzeugabsturz: siehe → hier
Gedenktafel Opfer im KZ-Außenlager Pichelswerder Straße 9 (1988)
Gedenktafel Jüdenstraße
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