Der Goldpreis entsteht aus dem Zusammenspiel fundamentaler Marktdaten wie Angebot von und Nachfrage nach Gold, wird aber auch von Emotionen, von eher kurzfristigen Ereignissen und Spekulationen wie auch von langfristigen Erwartungen beeinflusst. Weitere Faktoren, die auf den Goldpreis Einfluss nehmen, sind der Ölpreis und der aktuelle Kurs des US-Dollar, da Gold in dieser Währung gehandelt wird.

Geschichte
1717 bis 1973 – Goldstandard
Vorgeschichte
In Großbritannien basierte das Münzwesen bis Anfang des 18. Jahrhunderts wesentlich auf Silber, die Goldmünzen waren großen Schwankungen unterworfen. Am 21. September 1717 legte Isaac Newton, Leiter des königlichen Münzamtes, den Preis für ein Guinee in Silber fest, wobei er ein Verhältnis von 21 Schilling zu einem Guinee fixierte. Der Kurs für den Umtausch von Pfund in Gold betrug 3811 Pfund Sterling pro Unze. Newton setzte einen zu niedrigen Goldpreis für Silber fest. Silber war nun im Verhältnis teurer als Gold und wurde deshalb mit der Zeit aus dem Geldumlauf verdrängt.
Seit 22. Dezember 1717 bestand durch königliche Proklamation de facto die Umtauschbarkeit der britischen Währung in Gold zur fixierten Goldparität. Am 10. Mai 1774 vollzog das britische Parlament den Übergang zum späteren gesetzlichen Goldstandard. Die Silbermünze wurde als Zahlungsmittel für Beträge über 25 Pfund beseitigt und verfügt, dass sie nur nach dem Gewicht angenommen werden sollte. Von 1797 bis 1821 war die Konvertibilität der britischen Währung aufgrund der napoleonischen Kriege ausgesetzt.
In anderen Ländern bestand im 18. und 19. Jahrhundert noch ein sogenannter Bimetallismus, denn die Währungsgesetze erlaubten die gleichzeitige Prägung und Zirkulation von Gold- und Silbermünzen. Grundlage des eigentlichen Bimetallismus war die vertragsmäßige oder gesetzliche Festschreibung eines festen Wertverhältnisses zwischen den verwendeten Münzmetallen innerhalb eines Landes oder den finanzstärksten Ländern einer Währungsunion. In Frankreich (ab 1795) und später in der Lateinischen Münzunion (ab 1865) war dieses Verhältnis auf 15,5 festgelegt (das heißt ein Gramm Gold hatte den gleichen Wert wie 15,5 Gramm Silber).
Klassischer Goldstandard
Am 22. Juni 1816 erklärte Großbritannien mit dem „Lord Liverpool's Act“ die Goldwährung gesetzlich zur Landeswährung. Als Grundlage diente der Sovereign zu 20 Schilling, der durch eine feste Parität von 3,89 Pfund Sterling für eine Unze Feingold definiert wurde. Am 1. Mai 1821 wurde auch die volle Konvertibilität des Pfund Sterling in Gold gesetzlich garantiert. Der Goldstandard war in der Weltwirtschaft Anfang des 19. Jahrhunderts eine Ausnahme. Die meisten Nationen begannen erst später mit der Einführung von Goldwährungen (Kanada 1854, Deutschland 1871, Frankreich und Schweiz 1878, USA 1879, Italien 1884, Österreich-Ungarn 1892, Russland und Japan 1897).[1]
In den USA herrschte zwischen 1810 und 1833 de facto Silberstandard. Der Goldpreis lag bei 19,39 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm). 1834 wurde das gesetzliche Tauschverhältnis von Gold zu Silber im Verhältnis 1:16 festgelegt. Gold konnte nun zum Festpreis von 20,67 US-Dollar gekauft werden. Die leichte Überbewertung von Gold führte zur Verdrängung von Silber aus dem Umlauf. Der kalifornische Goldrausch (1848-1854) verstärkte diesen Trend. Während des Sezessionskrieges (1861-1865), dem militärischen Konflikt zwischen den aus den USA ausgetretenen Südstaaten – der Konföderation – und den in der Union verbliebenen Nordstaaten, stieg der Goldpreis am 1. Juli 1864 auf einen Höchststand von 59,12 US-Dollar.[2] Inflationsbereinigt, nach Preisen des Jahres 2008, mussten damals 805,01 US-Dollar gezahlt werden.[3]
Am 24. September 1869 bewirkten Goldspekulationen an der New York Stock Exchange den ersten „Schwarzen Freitag“. Versuche der Spekulanten James Fisk und Jay Gould den Goldmarkt unter ihre Kontrolle zu bringen scheiterten und führten zum Zusammenbruch des Marktes. Der Goldpreis stieg im Handelsverlauf bis auf 33,49 US-Dollar (inflationsbereinigt 535,36 US-Dollar). 1879 kehrten die USA de facto zum Goldstandard zurück. Der Festpreis lag wieder bei 20,67 US-Dollar. Mit dem „Gold Standard Act“ vom 14. März 1900 wurde die Goldwährung offizielles Zahlungsmittel.
Im Deutschen Reich wurde die Einführung des Goldstandards durch mehrere Gesetze und Verordnungen vorbereitet. Das „Gesetz betreffend die Ausprägung von Goldmünzen“ vom 4. Dezember 1871 führte zusätzlich zu Talern und Gulden auch Goldmünzen in das deutsche Geldsystem ein. Das Münzgesetz vom 9. Juli 1873 bestimmte die Goldmark spätestens zum 1. Januar 1876 zur einzigen Reichswährung. Das Bankgesetz vom 14. März 1875 fixierte die Goldparität von einem Pfund Sterling zu 1392 Mark in Banknoten oder eine Mark zu 0,3592 Gramm Feingold. Ein Kilogramm Feingold entsprach damit 2784 Mark. Durch die „Verordnung, betreffend die Einführung der Reichswährung“ vom 22. September 1875 trat die Goldwährung am 1. Januar 1876 in Kraft.
Mit Einführung des Goldstandards entstand die sogenannte Verpflichtung zur Konvertibilität, das heißt, es war für jeden Bürger zu jeder Zeit theoretisch möglich, sein Bargeld gegen die entsprechende Menge Gold bei der Zentralbank zu tauschen. Die Goldparität bezeichnet hierbei das Umtauschverhältnis. Dieser reine Goldstandard existierte eigentlich nur in der Theorie. Praktisch fungierte die Hinterlegung der Währung mit Gold jedoch nur als eine Art Absicherung vor zu starker Bargeldinflation (Preisstabilisierung).[4]
Golddevisenstandard
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges endete 1914 in den meisten Ländern die Goldeinlösepflicht (am 4. August 1914 im Deutschen Reich). Statt des Goldstandards erfolgte meistens eine Devisenbewirtschaftung. Zwischen 1915 und 1939 gab es Goldkern- oder Golddevisenwährungen, ohne Einlösepflicht gegenüber Privatpersonen. Die Zentralbanken intervenierten am Devisenmarkt, um die sogenannten Goldpunkte zu verteidigen. Nur die Transaktionskosten ermöglichten eine kleine Schwankungsbreite innerhalb der Goldpunkte, die die Grenze dieser möglichen Kursspanne markierten.
In Deutschland führte der verlorene Erste Weltkrieg und die damit verbundenen Reparationen, welche die Goldreserven des Staates verbrauchten, zur zwangsweisen Umstellung auf nichtgoldgedecktes Geld (Vertrauenswährung oder Fiat money). Dies ermöglichte erst die Hyperinflation von 1923 und führte zu einer starken Goldnachfrage. Am 20. November 1923 entsprachen 20,67 US-Dollar – der Preis für eine Unze Gold – 86,814 Billionen Mark.
Mit dem Börsencrash am 24. Oktober 1929, dem Schwarzen Donnerstag, begann die Weltwirtschaftskrise. Die Golddeckung hinderte die US-Notenbank an der Ausdehnung der Geldmenge: In der Folge kam es zu Unternehmenszusammenbrüchen, massiver Arbeitslosigkeit und Deflation. Die Deflation ab 1929 in Europa wurde vor allem dadurch ausgelöst, dass aufgrund zurückgegangener Goldreserven (es handelte sich nur um geliehenes Gold) zugehörige Geldscheine eingezogen und nicht wieder ausgegeben wurden.
Am 13. Juli 1931 löste der Zusammenbruch der Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank), der zweitgrößten Bank des Landes, die Deutsche Bankenkrise aus. Es folgten zwei Bankfeiertage und die Umstellung auf Devisenbewirtschaftung per Notverordnung vom 15. Juli 1931. Anschließend wurden fast alle Großbanken mit Reichsmitteln saniert und zeitweise verstaatlicht. Bei der Reichsbank konnte 1934 eine Unze Gold auf freiwilliger Basis zu einem garantierten Kurs von 147 Reichsmark eingelöst werden.
In den USA wurde der Goldbesitz ab 1. Mai 1933 durch eine sogenannte „Executive Order 6102“, unterzeichnet am 5. April 1933 von Präsident Franklin D. Roosevelt, verboten. Das gesamte private Gold (Münzen, Barren und Zertifikate) musste per Gesetz bei staatlichen Annahmestellen zum Festpreis von 20,67 US-Dollar pro Unze abgegeben werden. Eine Ausnahme bildete Gold, das für industrielle Zwecke, Kunst oder Handwerk benötigt wurde sowie Goldmünzen und -zertifikate, die den Wert von 100 US-Dollar (inflationsbereinigt 2009 = 1640 US-Dollar)[5] nicht überschritten. Bei einem Verstoß gegen diese Verordnung konnte eine Geldstrafe von bis 10.000 US-Dollar (inflationsbereinigt 164.031 US-Dollar) oder eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren verhängt werden oder beides.[6][7] Mit dem „Gold Reserve Act“ vom 31. Januar 1934 wurde der Goldpreis auf 35,00 US-Dollar angehoben.[8]
Bretton-Woods-System
Am 22. April 1944 wurde mit dem Bretton-Woods-System, benannt nach der Konferenz von Bretton Woods, einem Ort im US-Staat New Hampshire, ein internationales, auf dem goldhinterlegten US-Dollar basierendes Währungssystem geschaffen. Ziel war die reibungslose und von Handelsbarrieren befreite Abwicklung des Welthandels bei festen Wechselkursen. Um das Funktionieren des Systems zu gewährleisten, wurden der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank gegründet. Die Zentralbanken der Mitgliedsstaaten hatten sich mit Abschluss des Vertrages dazu verpflichtet, durch Eingriffe auf den Devisenmärkten die Kurse ihrer Währungen in festgelegten Grenzen zu halten.
Als die britische Regierung im November 1967 eine Abwertung des Pfund, damals die wichtigste Reservewährung nach dem Dollar, beschloss, setzte am Londoner Goldmarkt ein Ansturm auf Gold ein. Am 17. März 1968 wurde ein Abkommen über die Zweiteilung des Goldmarktes unterzeichnet. Der eine Preis konnte sich frei dem Markt anpassen, der andere war fix. Nach zweiwöchiger Schließung erfolgte am 1. April 1968 die Wiedereröffnung des Londoner Goldmarktes. 1969 wollten mehrere Teilnehmerstaaten aus dem Bretton-Woods-Abkommen ihre Dollarreserven in Gold einlösen. Jedoch waren die USA nicht in der Lage, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Infolgedessen konnte der US-Dollar seine Funktion als Leitwährung nicht mehr erfüllen.
Am 1. Mai 1972 stieg der Goldpreis mit 50,20 US-Dollar pro Unze erstmals seit 1864 wieder über die 50-Dollar-Marke. Inflationsbereinigt, nach Preisen des Jahres 2009, mussten damals 256,09 US-Dollar pro Unze gezahlt werden.
1973 bis 1980 – Aufwärtstrend
1973 scheiterte das Bretton-Woods-System, nachdem die US-Regierung in Folge des Vietnamkriegs international zahlungsunfähig wurde und 1971 den Goldkernstandard aufgab. Mehrere Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gaben im März 1973 ihre Stützungspolitik gegenüber dem Dollar endgültig auf und gründeten den Europäischen Wechselkursverbund. Am 14. Mai 1973 überschritt der Goldpreis in London mit 102,25 US-Dollar erstmals die 100-Dollar-Grenze (inflationsbereinigt 491,08 US-Dollar). Am 14. November 1973 wurde der Goldpreis freigegeben und am 31. Dezember 1974 unterzeichnete Präsident Gerald Ford ein Gesetz, welches den Besitz von Gold in den USA wieder legalisierte.
In den 1970er Jahren herrschte in den Industrieländern Stagflation mit starker Inflation, schwacher Wirtschaftsentwicklung, niedriger Produktivität und hoher Arbeitslosigkeit. Dieser Zeitabschnitt war gekennzeichnet durch eine große Verunsicherung der Finanzwelt, Ölkrise, einen starken Anstieg der Staatsverschuldung der USA, eine massive Ausweitung der (Papier-)Geldmenge und einer Flucht der Kapitalanleger in Sachwerte. Der Goldpreis wuchs während dieser Zeit um das Fünfzehnfache. Am 27. Dezember 1979 überwand der Goldpreis mit 508,75 US-Dollar erstmals die Marke von 500 US-Dollar (inflationsbereinigt 1494,30 US-Dollar).
Am 21. Januar 1980 markierte der Goldpreis am London Bullion Market angesichts der Krise im Iran und des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan einen Rekordstand von 850,00 US-Dollar je Feinunze (inflationsbereinigt 2199,68 US-Dollar). An der New York Commodities Exchange (COMEX) wurde im Handelsverlauf ein Höchststand von 873,00 US-Dollar erzielt (inflationsbereinigt 2259,21 US-Dollar). Das nominale Allzeithoch markiert das Ende eines zehnjährigen Aufwärtstrends und hatte für 28 Jahre Bestand.
1980 bis 2001 – Abwärtstrend
1980 begann ein zwanzigjähriger Abwärtstrend des Goldpreises. Um die Wirtschaftsstagnation zu beenden, ergriff die US-Notenbank neben anderen Maßnahmen die Begrenzung des Geldmengenwachstums. Das bewirkte zunächst eine Verstärkung der Rezession und der Arbeitslosigkeit, aber diese Politik stabilisierte langsam die Wirtschaft und kontrollierte die Inflation. In den 1990er Jahren erlebten die USA unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton (1993–2001) einen länger anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung („New Economy“). Am 3. August 1994 wurde die COMEX mit der „New York Mercantile Exchange“ (NYMEX) verschmolzen. Am 20. Juli 1999 erreichte der Goldpreis in London mit 252,80 US-Dollar einen Tiefststand (inflationsbereinigt 323,57 US-Dollar).
Um den Goldverkauf und damit den Goldpreis zu regulieren, haben 1999 in Washington D. C. 15 europäische Notenbanken (darunter auch die Europäische Zentralbank) das sogenannte Central Bank Gold Agreement (CBGA) geschlossen, in welchem die Volumina der Goldverkäufe bis zum Jahre 2009 geregelt sind. Das erste Abkommen CBGA I (1999-2004) erlaubte den Notenbanken pro Laufzeitjahr (jeweils beginnend am 27.September) den Verkauf von maximal 400 Tonnen. Im Rahmen von CBGA II (2004-2009) wurde die maximale Verkaufsmenge auf 500 Tonnen pro Laufzeitjahr angehoben.[9] Im Goldabkommen CBGA III (2009-2014) wurde eine maximale Verkaufsmenge von 400 Tonnen pro Jahr vereinbart.[10]
Zwischen 1949 und 1982 war der Privatbesitz von Gold in der Volksrepublik China verboten, und bis 1998 war es für Privatpersonen kaum möglich, Gold zu erwerben. Mit Gründung der Shanghai Gold Exchange 2002 wurde der Goldhandel deutlich ausgeweitet und damit die Nachfrage stimuliert. Vorher musste sämtliches Gold an die Chinesische Volksbank verkauft werden. In den folgenden fünf Jahren überholte China die USA und wurde nach Indien zum zweitgrößten Abnehmer.
Seit 2001 – Aufwärtstrend
Seit 2001 steigt der Goldpreis kontinuierlich. Dieser Anstieg hat eine eindeutige Korrelation mit dem Wachstum der US-Staatsverschuldung und der Schwächung des Dollars gegenüber den Weltwährungen. Eine steigende Nachfrage ließ den Preis 2005 über die 500-Dollar-Grenze ansteigen. Am 13. März 2008 stieg der Goldpreis an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) im Handelsverlauf erstmals über die 1000-Dollar-Marke.[11]
Im September 2008 veranlasste die Immobilienkrise die US-Regierung die Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, zu übernehmen.[12] Es kam zu Kursstürzen an den globalen Aktienmärkten. Weil durch den Weiterverkauf fauler Kredite (Verbriefung) diese in aller Welt verstreut waren, weitete sich die Krise durch die enge Verzahnung der Einzelwirtschaften und Finanzströme global aus. Die Finanzkrise betraf in der Folge die ganze westliche Welt, aber auch die von ihr abhängigen Ökonomien wie China.
Nach der Insolvenz der viertgrößten Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung des größten amerikanischen Versicherers AIG erzielte der Goldpreis am 17. September 2008 in New York seinen höchsten Tagesgewinn der Geschichte. Im Handelsverlauf stieg er um 92,40 US-Dollar oder 11,8 Prozent auf zeitweise 872,90 US-Dollar.[13]
Am 14. Oktober 2009 markierte der Goldpreis in London einen historischen Rekord. Zum Vormittagsfixing wurde ein Preis von 1066,00 US-Dollar festgestellt. In New York stieg Gold am gleichen Tag im Handelsverlauf auf ein Allzeithoch von 1072,00 US-Dollar.[14] Grund war vor allem die Sorge der Investoren vor der Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung, steigender Inflation, möglichen Insolvenzen und etwaigen Ausfällen bei Unternehmensanleihen. Die von den Regierungen und Zentralbanken im Kampf gegen die weltweite Wirtschaftskrise ergriffenen Maßnahmen führten zu einer wachsenden Staatsverschuldung. Anleger befürchteten wegen der Ausweitung der Geldmenge durch die Notenbanken eine Geldentwertung. Auch eine starke Nachfrage nach Schmuck, vor allem aus der Volksrepublik China und Indien, sowie Käufe institutioneller Investoren sorgten für einen Rekordstand beim Goldpreis.[15]
Die physische Nachfrage nach Gold war seit Ausbruch der Finanzkrise hoch. Auch bei den Exchange-traded funds (ETFs), den börsennotierten Fonds, gab es starke Zuflüsse. Die Bestände des weltweit größten mit Gold hinterlegten ETF, des SPDR Gold Trust, erreichten am 1. Juni 2009 mit 1134,03 Tonnen ein Allzeithoch.[16] Damit hatte der Fonds, dessen Einlagen von der Bank of New York verwaltet werden, die Chinesische Volksbank als sechstgrößten Goldbesitzer überholt.[17] Gleichzeitig sank die weltweite Goldförderung 2008 nach Angaben des United States Geological Survey (USGS) mit 2330 Tonnen auf den tiefsten Stand seit 1996. Gegenüber 2001, als die Minenproduktion mit 2600 Tonnen den höchsten Stand der Geschichte erreichte, war das ein Rückgang um 10,4 Prozent.[18]
Goldhandel
Seit dem 18. Jahrhundert wird in London der Goldpreis fixiert. Ab dem 12. September 1919 trafen sich um 10:30 Uhr Ortszeit (11:30 Uhr MEZ) Goldhändler in einer Rothschild-Bank an der St. Swithin Lane in London, um den Goldpreis formal zu fixieren. Die fünf Gründungsmitglieder waren N M Rothschild & Sons, Mocatta & Goldsmid, Samuel Montagu & Co., Pixley & Abell sowie Sharps & Wilkins. Seit 1. April 1968 gibt es ein weiteres tägliches Treffen in London um 15:00 Uhr Ortszeit (16:00 Uhr MEZ), um den Preis zur Öffnungszeit der US-Börsen erneut festzulegen.
Im April 2004 zog sich N M Rothschild & Sons vom Goldhandel und dem Goldfixing zurück.[19] Seit dem 5. Mai 2004 wird der Goldpreis telefonisch festgelegt. Ab dem 7. Juni 2004 findet die Sitzung, die früher dauerhaft von Rothschild geleitet wurde, unter jährlich rotierendem Vorsitz in der Barclays Bank statt. Zu dieser Veranstaltung treffen sich zweimal täglich jeweils ein Vertreter der Bank of Nova Scotia–ScotiaMocatta, der Barclays Bank, der Deutschen Bank, der HSBC Bank USA sowie der NA and Société Générale, die alle Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) sind.[20]
Für den standardisierten Goldhandel an Rohstoffbörsen wurde „XAU“ als eigenes Währungskürzel nach ISO 4217 vergeben. Es bezeichnet den Preis einer Feinunze Gold. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme werden Edelmetalle wie etwa Gold oder Silber nicht an der London Metal Exchange (LME), sondern am London Bullion Market, an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) oder der Tokyo Commodity Exchange (TOCOM) gehandelt.
Aktien von internationalen Goldproduzenten, die ihre Goldproduktion nicht an den Terminbörsen handeln oder verkaufen, sind im AMEX Gold BUGS Index (HUI) gelistet. Der Index wird an der NYSE Amex (früher American Stock Exchange), berechnet. Gehedgte und ungehedgte Gold- und Silberproduzenten umfasst der Philadelphia Gold and Silver Index (XAU). Der Indexhandel findet an der NASDAQ OMX PHLX, früher Philadelphia Stock Exchange (PHLX), statt.
Eine Investition in Gold kann durch den physischen Kauf und den Wertpapierhandel erfolgen. Der Erwerb von physischem Gold und Anlagemünzen ist bei Banken, Edelmetall- und Münzhändlern möglich. Bei der Lagerung in einem Schließfach der Bank fallen Miet- und Versicherungskosten an. Anleger können direkt über die Börse oder den Broker in Zertifikate, Fonds oder Exchange-traded funds (ETFs) investieren. Hierbei fällt die physische Lieferung weg. Auch ist es möglich eine auf Goldbestände lautende nennwertlose Anleihe, das sogenannte Xetra-Gold, zu kaufen. Bei der Anleihe handelt es sich um ein Wertpapier in Form einer Inhaberschuldverschreibung, das einen Anspruch auf die Lieferung von Gold verbrieft. Der Handel erfolgt auf dem elektronischen Handelssystem Xetra der Deutschen Börse.
Investoren, für die Gold der Maßstab zur Absicherung ihres Vermögens ist, werden als Goldbugs bezeichnet. Sie lehnen den Währungsstandard ab, der ausschließlich aus Papiergeld besteht, und betrachten Gold als Geld.
Marktmechanismen
Goldnachfrage und Goldangebot ändern sich häufig. Deshalb ist der Goldpreis sehr volatil. Das heißt, er schwankt auch innerhalb kurzer Zeiträume beträchtlich. Der Goldpreis wird in US-Dollar gehandelt, weil Gold oft als Gegenpart zum US-Dollar herangezogen wird. Der Goldpreis ist zum Dollarpreis indirekt proportional. Fällt also der Dollarkurs, steigt in der Regel der Goldkurs.
Jedoch kann der Goldpreis von Marktteilnehmern mit großen Goldreserven, etwa Zentralbanken und Goldminengesellschaften, erheblich beeinflusst werden. Soll der Goldpreis sinken, so wird Gold verliehen (um Leerverkäufe zu provozieren) beziehungsweise verkauft, oder aber die Goldproduktion wird gesteigert. Soll der Goldpreis steigen, so kaufen die Zentralbanken Gold auf, oder die Goldproduktion der Minengesellschaften wird gedrosselt.
Allerdings haben hier die goldbesitzenden Zentralbanken auch nur eingeschränkte Möglichkeiten, da der gesamte Goldbesitz aller Zentralbanken 2006 nur 19 Prozent der weltweit vorhandenen Goldmenge umfasste.[21] Der Anteil der internationalen Goldreserven an den gesamten Währungsreserven ist in den letzten drei Jahrzehnten durch Verkäufe und eine geringere Bedeutung für die Währungssicherung von 60 Prozent 1980 auf zehn Prozent 2006 zurückgegangen.[22]
In Kriegszeiten sinkt die Goldnachfrage und damit auch der Goldpreis. Der Hunger und die Verarmung der Bevölkerung führen zu verstärktem Goldverkauf. Gold wird oft als langfristige Wertanlage angesehen. Dies gilt speziell bei Krisen und in Zeiten von Hyperinflation. Wenn Aktien, Fonds und Immobilienwerte verfallen, steigt der Goldpreis. Geld wird in solchen Krisenzeiten weniger wert, weil es von den Zentralbanken massenhaft produziert wird, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Gold hingegen ist nicht künstlich reproduzierbar und wird so zu einer eigenen Währung. Der Preis löst sich von Angebot und Nachfrage, ein Sinnbild des vermehrten Misstrauens in die Regierungen und das Papiergeld.
Größte Goldbörsen
Die Chinese Gold and Silver Exchange Society (CGSE) wurde 1918 als erste Börse in Hongkong gesetzlich eingetragen. Als „Gold and Silver Exchange Company“ handelte sie bereits seit 1910 unter verschiedenen Regeln und Richtlinien mit physischem Gold. 1974 begann an der New York Commodities Exchange (COMEX), der weltweit größten Goldbörse, der Handel mit Gold-Futures. Die COMEX wurde 1933 gegründet und 1994 mit der „New York Mercantile Exchange“ (NYMEX) verschmolzen. Die folgende Tabelle enthält die größten Goldbörsen, an denen der Goldpreis laut Angaben des „World Gold Council“ gehandelt wird.[23]
Rang |
Name |
Akronym |
Land |
Eröffnung |
---|---|---|---|---|
1. | New York Mercantile Exchange1 | NYMEX | USA | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
|
2. | Tokyo Commodity Exchange | TOCOM | Japan | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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3. | Chicago Board of Trade2 | CBOT | USA | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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4. | Istanbul Gold Exchange | IGE | Türkei | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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5. | Multi Commodity Exchange of India | MCX | Indien | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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6. | National Commodity and Derivatives Exchange | NCDEX | Indien | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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7. | Shanghai Gold Exchange | SGE | China | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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8. | Turkish Derivatives Exchange | TurkDEX | Türkei | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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9. | Dubai Gold & Commodities Exchange | DGCX | VAE | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
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1 Gründung 1872 als „Butter and Cheese Exchange of New York“, seit 1974 Handel mit Gold-Futures
2 Gründung 1848 als „Chicago Board of Trade“, seit 1979 Handel mit Gold-Futures
Performance
Gold in ausgewählten Währungen
Unter den international gebräuchlichen Reservewährungen hat der Goldpreis in Pfund zwischen 1999 und 2009 die beste Performance. Mit einem Anstieg um 234,9 Prozent liegt die britische Währung auf Rang eins. Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 12,9 Prozent.[24] Auf den Plätzen folgen der US-Dollar, der japanische Yen und der Euro. Auf dem letzten Platz liegt der Schweizer Franken mit einem Anstieg zwischen 1999 und 2009 um 125,8 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 8,5 Prozent.
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Goldpreises in international gebräuchlichen Reservewährungen.
Währung | Preis pro Unze 30. Sep. 1999 |
Preis pro Unze 30. Sep. 2009 |
Performance in % |
Jahresrendite in % |
---|---|---|---|---|
Britisches Pfund | 186,31 | 623,99 | 234,9 | 12,9 |
Euro | 286,77 | 683,51 | 138,3 | 9,1 |
Japanischer Yen | 32.450,50 | 89.711,70 | 176,5 | 10,7 |
Schweizer Franken | 458,11 | 1.034,43 | 125,8 | 8,5 |
US-Dollar | 308,50 | 1.009,13 | 227,1 | 12,6 |
Anlagenvergleich
Bei einem Vergleich der Performance von Gold mit verschiedenen Anlageklassen (Silber, Platin, Rohstoffe, Aktien, Staatsanleihen und US-Dollar) sind teilweise große Unterschiede festzustellen. So stieg Gold von Dezember 2000 bis September 2009 in US-Dollar um 265,2 Prozent. Zwischen 1990 und 2000 sank der Goldpreis dagegen um 30,3 Prozent. Die Aktienkurse im DAX fielen zwischen 2000 und 2009 um 11,8 Prozent, zwischen 1990 und 2000 stiegen sie hingegen um 360,1 Prozent. Von 1970 bis 2009 stieg der Goldpreis um 2563,9 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 8,8 Prozent. Der DAX stieg im selben Zeitraum um 1178,6 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 6,6 Prozent.[24] Die Betrachtungen sind also abhängig von den jeweiligen Zeiträumen.
Die folgenden Tabellen vergleichen die Performance von Gold mit verschiedenen Anlageklassen im Zeitraum vom 31. Dezember 1970 bis zum 30. September 2009. Für Gold und Silber[26] dienen als Grundlage die Fixpreise in US-Dollar pro Feinunze am London Bullion Market und für Platin[27] die Fixpreise in US-Dollar pro Feinunze am London Platinum and Palladium Market. Für Rohstoffe dient als Grundlage der CRB-Index[28] und für Aktien der deutsche Aktienindex DAX[29] sowie der Dow-Jones-Index.[30] Die Kurse für Staatsanleihen beziehen sich auf den Deutschen Rentenindex.[31] Für den US-Dollar dient als Basis der U.S. Dollar Index.[32]
Name |
1970–1980 |
1980–1990 |
1990–2000 |
2000–2009 |
1970–2009 |
Jahresrendite |
---|---|---|---|---|---|---|
CRB-Index | 201,0 | -27,8 | 2,3 | 13,9 | 153,1 | 2,4 |
DAX | 8,3 | 190,7 | 360,1 | -11,8 | 1.178,6 | 6,8 |
Deutscher Rentenindex | -5,8 | -0,3 | 20,3 | 9,1 | 23,2 | 0,5 |
Dow-Jones-Index | 14,9 | 173,2 | 309,6 | -10,0 | 1.057,7 | 6,5 |
Gold | 1.477,0 | -33,7 | -30,3 | 265,2 | 2.563,9 | 8,8 |
Platin | 379,3 | -28,4 | 47,2 | 110,6 | 963,6 | 6,3 |
Silber | 849,2 | -73,0 | 9,1 | 259,2 | 909,2 | 6,1 |
U.S. Dollar Index | -25,1 | -8,1 | 31,9 | -30,0 | -36,4 | -0,8 |
Name |
31. Dez. 1970 |
31. Dez. 1980 |
31. Dez. 1990 |
31. Dez. 2000 |
30. Sep. 2009 |
---|---|---|---|---|---|
CRB-Index | 102,50 | 308,50 | 222,64 | 227,83 | 259,39 |
DAX | 443,86 | 480,92 | 1.398,23 | 6.433,61 | 5.675,16 |
Deutscher Rentenindex | 99,55 | 93,75 | 93,50 | 112,48 | 122,68 |
Dow-Jones-Index | 838,92 | 963,99 | 2.633,66 | 10.786,85 | 9.712,28 |
Gold | 37,38 | 589,50 | 391,00 | 272,65 | 995,75 |
Platin | 121,00 | 580,00 | 415,00 | 611,00 | 1.287,00 |
Silber | 1,63 | 15,50 | 4,19 | 4,58 | 16,45 |
U.S. Dollar Index | 120,64 | 90,39 | 83,07 | 109,56 | 76,70 |
Preisentwicklung und Kaufkraft von Gold
Die Kaufkraft von Gold schwankt. Als Rohstoff schwankt der Wert im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Der langfristigen Goldpreisentwicklung durch Förderkosten stehen kurzfristige Goldpreisentwicklungen durch An- und Verkauf von Goldreserven gegenüber. Allerdings unterliegt der Goldpreis keinen Folgen einer Währungsreform, auch ist der Besitzer von physischem Gold nicht durch Enteignung infolge Konkurserklärung eines Schuldners bedroht. Anders als beispielsweise Anleihen sind Goldbarren und Goldmünzen an kein Zahlungsversprechen von Regierungen oder Unternehmen gebunden. Während Gold keine Schulden gegenüberstehen, hängt die Rückzahlung einer Anleihe von der Kreditwürdigkeit des Emittenten ab. Ein Investment in Gold unterscheidet sich von allen anderen auf Papier gedruckten Anlagen.[33]
Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Butter, Milch und Roggenbrot in Deutschland zwischen 1900 und 2008 für ein Gramm Feingold gekauft werden konnte, und welchen Gegenwert in Gold es für einen US-Dollar gab. Die Angaben für 1914 beziehen sich auf den Monat Juli und die Zahlen für 1923 auf den Monat November.[34]
Jahr | Butter in kg für 1 g Feingold |
Milch in l für 1 g Feingold |
Roggenbrot in kg für 1 g Feingold |
Feingold in g für 1 US-Dollar |
---|---|---|---|---|
1900 | 1,49 | 14,30 | 12,50 | 1,50 |
1914 | 1,10 | 11,10 | 10,00 | 1,50 |
1923 | 0,50 | 10,00 | 5,90 | 1,50 |
1938 | k.A. | k.A. | 14,30 | 0,89 |
1950 | 0,90 | 14,30 | 11,10 | 0,89 |
1970 | 0,57 | 5,90 | 3,30 | 0,85 |
1990 | 2,60 | 16,70 | 5,90 | 0,08 |
2008 | 6,70 | 33,30 | 8,30 | 0,04 |
Währungsbesicherung durch Gold
Würde das Geldangebot für den US-Dollar mit den nationalen Goldreserven unterlegt, läge der Gleichgewichtspreis im Juni 2009 bei 6852 Dollar pro Feinunze. Für den Euro ergäbe sich ein Wert von 2925 und für den Schweizer Franken ein Wert von 3512.[35] Die folgende Tabelle zeigt die Gleichgewichtspreise pro Feinunze, würde die monetäre Basis der wichtigsten Reservewährungen mit den Goldreserven unterlegt. Aufgeführt sind auch die Goldreserven, die monetäre Basis (Banknoten, Münzen, Reserven der Geschäftsbanken bei der Zentralbank) und der Goldpreis in jeweiliger Währung.
Währung | Goldreserve in Millionen Unzen |
Monetäre Basis in Milliarden |
Gleichgewichts -preis pro Feinunze |
Goldpreis pro Feinunze |
---|---|---|---|---|
US-Dollar | 261,5 | 1.792 | 6.852 | 957 |
Euro | 349,1 | 1.021 | 2.925 | 677 |
Schweizer Franken | 33,4 | 117 | 3.512 | 1.023 |
Japanischer Yen | 24,6 | 94.323 | 3.833.961 | 93.365 |
Britisches Pfund | 10,0 | 153 | 15.312 | 577 |
Höchststände
Das Allzeithoch der Weltleitwährung US-Dollar wurde am 14. Oktober 2009 ermittelt. An der NYMEX in New York mussten im Handelsverlauf 1072,00 Dollar pro Unze gezahlt werden und am London Bullion Market zum Vormittagsfixing 1066,00 Dollar. Im Interbankenhandel lag das Hoch bei 1070,62 Dollar. Die im internationalen Vergleich zweitbedeutendste Währung, der Euro, erzielte sein Allzeithoch am 20. Februar 2009. In London wurde ein Fixpreis von 782,44 Euro pro Unze ermittelt und im Interbankenhandel ein Wechselkurs von 777,27 Euro.
Die Tabelle zeigt die Allzeithöchststände des Goldpreises in Währungen auf allen bewohnten Kontinenten. Neben den Leitwährungen in den USA, Europa und Japan, vertreten im U.S. Dollar Index (USDX), sind einige Währungen Teil dieser Auswahl, weil sie einen großen Teil der Weltbevölkerung repräsentieren (beispielsweise China und Indien) oder auf den entsprechenden Kontinenten eine führende lokale Währung darstellen (beispielsweise Brasilien und Südafrika). Auch die Währungen der wichtigsten Lieferanten von Gold (beispielsweise Australien und Kanada) sind aufgeführt.
Die Übersicht enthält die Goldpreise in allen Währungen der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20), ein aus 19 Staaten und der Europäischen Union bestehender informeller Zusammenschluss. In den in der G-20 direkt oder indirekt vertretenen Staaten erwirtschaften zwei Drittel der Weltbevölkerung rund 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) und bestreiten 80 Prozent des Welthandels.[37] Die Gruppe vereinigt die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer aus allen Regionen der Welt. Insgesamt enthält die Tabelle die Währungen der 40 Länder mit dem größten Bruttoinlandsprodukt.
Die angegebenen Wechselkurse sind Durchschnittswerte von internationalen Devisenmärkten. Diese befinden sich nicht an einem bestimmten Börsenort, sondern konstituieren sich durch das Netz der weltweiten Bankenbeziehungen. Da der globale Interbankenhandel 24 Stunden pro Tag stattfindet, auch am Wochenende und an nationalen Feiertagen, erfolgt die Berechnung der Kurse an sieben Tagen in der Woche. Investoren können daher jederzeit auf die Ereignisse am Markt reagieren.
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Jährliche Höchst-, Tiefst- und Schlussstände seit 1968
Nachfolgend sind die jährlichen Höchst-, Tiefst- und Schlussstände am London Bullion Market seit 1968 in US-Dollar pro Unze angegeben (Vormittags- und Nachmittagsfixing).[38]
Jahr | Höchststand | Tiefststand | Schlussstand |
---|---|---|---|
1968 | 42,60 | 35,14 | 41,90 |
1969 | 43,83 | 35,00 | 35,20 |
1970 | 39,19 | 34,75 | 37,38 |
1971 | 43,98 | 37,33 | 43,63 |
1972 | 70,00 | 43,73 | 64,90 |
1973 | 127,00 | 63,90 | 112,25 |
1974 | 197,50 | 114,75 | 186,50 |
1975 | 186,25 | 128,75 | 140,25 |
1976 | 140,35 | 103,05 | 134,50 |
1977 | 168,15 | 129,40 | 164,95 |
1978 | 243,65 | 165,70 | 226,00 |
1979 | 524,00 | 216,55 | 524,00 |
1980 | 850,00 | 474,00 | 589,50 |
1981 | 599,25 | 391,25 | 400,00 |
1982 | 488,50 | 296,75 | 448,00 |
1983 | 511,50 | 374,25 | 381,50 |
1984 | 406,85 | 303,25 | 308,30 |
1985 | 340,90 | 284,25 | 327,00 |
1986 | 442,75 | 326,00 | 390,90 |
1987 | 502,75 | 390,00 | 486,50 |
1988 | 485,30 | 389,05 | 410,15 |
1989 | 417,15 | 355,75 | 401,00 |
1990 | 423,75 | 345,85 | 391,00 |
1991 | 403,70 | 343,50 | 353,40 |
1992 | 359,60 | 330,20 | 332,90 |
1993 | 406,70 | 326,10 | 390,65 |
1994 | 397,50 | 369,65 | 382,50 |
1995 | 396,95 | 372,40 | 386,70 |
1996 | 416,25 | 367,40 | 369,55 |
1997 | 367,80 | 283,00 | 289,20 |
1998 | 314,60 | 273,40 | 287,45 |
1999 | 326,25 | 252,80 | 290,25 |
2000 | 316,60 | 263,80 | 272,65 |
2001 | 293,25 | 255,95 | 276,50 |
2002 | 349,30 | 277,75 | 342,75 |
2003 | 417,25 | 319,75 | 417,25 |
2004 | 455,75 | 373,50 | 438,00 |
2005 | 537,50 | 411,10 | 513,00 |
2006 | 725,75 | 520,75 | 635,70 |
2007 | 841,75 | 608,30 | 836,50 |
2008 | 1023,50 | 692,50 | 865,00 |
20091 | 1066,00 | 810,00 |
1Stand: 14. Oktober 2009
Einzelnachweise
- ↑ Economic History Services: Gold Standard
- ↑ FXstreet.com: The Golden Methods of W. D. Gann
- ↑ Westegg: The Inflation Calculator
- ↑ H.J. Jarchow, P. Rühmann: Monetäre Außenwirtschaft II – Internationale Währungspolitik; Göttingen 2002; S. 29ff., ISBN 3-8252-1335-8.
- ↑ U.S. Bureau of Labor Statistics: CPI Inflation Calculator
- ↑ Wells Fargo Nevada Gold: Executive Order 6102
- ↑ The American Presidency Project: Executive Order 6102
- ↑ National Bureau of Economic Research: Alternative Monetary Regimes: The Gold Standard
- ↑ Erste Bank: Special Report Gold, Juni 2008
- ↑ Financial Times Deutschland: Notenbanken erneuern Goldabkommen, vom 7. August 2009
- ↑ Der Spiegel: Goldpreis knackt 1000-Dollar-Marke, vom 13. März 2008
- ↑ Der Spiegel: US-Regierung übernimmt Freddie Mac und Fannie Mae, vom 7. September 2008
- ↑ Handelsblatt: Rekordanstieg des Goldpreises – Höchster Gold-Tagesgewinn in der Geschichte, vom 18. September 2008
- ↑ Wall Street Journal: Historische Goldpreise
- ↑ boerse.ARD.de: Goldpreis klettert auf Rekordhoch, vom 6. Oktober 2009
- ↑ SPDR Gold Shares: Historical Archive
- ↑ Die Welt: Experten streiten um Entwicklung des Goldpreises, vom 16. Juli 2009
- ↑ USGS: Gold Statistics and Information
- ↑ The Independent: Gold fix may rotate after Rothschild exit, vom 16. April 2004
- ↑ LBMA: The London Gold and Silver Fixings
- ↑ GoldSeiten.de: Erste Bank – Spezial Report Gold, vom 3. Mai 2007
- ↑ Bank for International Settlements: Veränderte Zusammensetzung von Währungsreserven, von September 2006
- ↑ World Gold Council: Häufig gestellte Fragen
- ↑ a b Focus: Renditerechner
- ↑ a b c Oanda: Historische Interbankenkurse (jeweils Vortag)
- ↑ LBMA: Historische Preise für Gold und Silber
- ↑ LPPM: Historische Preise für Platin
- ↑ Commodity Research Bureau: Historische Werte des CRBI
- ↑ Deutsche Bundesbank: Historische Kurse des DAX
- ↑ Measuring Worth: Historische Kurse des DJIA
- ↑ Deutsche Bundesbank: Historische Werte des REX
- ↑ Market Watch: Historische Werte des USDX
- ↑ Wirtschaftswoche: Finanzkrise und die Folgen – Was droht in einer Weltwirtschaftskrise?, vom 3. Februar 2009
- ↑ Wirtschaftswoche: Preisentwicklung und Kaufkraft von Gold 1900–2008
- ↑ Wirtschaftswoche: Weltgeld Gold, vom 24. Juni 2009
- ↑ Wirtschaftswoche: Währungsbesicherung durch Gold
- ↑ G20.org: What is the G-20
- ↑ LBMA: Gold Fixings
Literatur
- Elmar Altvater: Die Weltwährungskrise. 4. Auflage. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-434-30025-2.
- Barry Eichengreen: Vom Goldstandard zum Euro. Die Geschichte des internationalen Währungssystems. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2000, ISBN 3-8031-3603-2.
- Dieter Harmening: Goldrausch. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-0100-2.
- Hansjörg Herr: Geld, Währungswettbewerb und Währungssysteme. Theoretische und historische Analyse internationaler Geldwirtschaften. Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York 1992, ISBN 3-593-34652-4.
- Ferdinand Lips: Die Goldverschwörung. Kopp Verlag, Rottenburg am Neckar 2006, ISBN 3-930219-54-9.
Weblinks
- Aktueller Goldpreis in Dollar und Euro
- Aktueller Goldpreis an der NYMEX
- Historische Goldpreise in London
- Historische Goldpreise in New York
- Nachrichten zum Thema Goldpreis
- Grafik: Entwicklung des Goldpreises 1900-2008 (logarithmische Skalierung)
- Charts des Goldpreises in verschiedenen Währungen
- Goldrechner, um Goldwert in verschiedenen Einheiten in aktuellem Euro- und Dollarkurs auszurechnen