Starbulls Rosenheim

deutscher Eishockeyverein
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Die Starbulls Rosenheim sind ein deutscher Eishockeyclub aus Rosenheim, Oberbayern. Juristisch gesehen beginnt die Geschichte des Starbulls Rosenheim e.V. mit der Vereinsgründung am 23. Mai 2000, sportlich ist sie jedoch älter, da sie untrennbar mit der Eishockeyabteilung des Sportbund DJK Rosenheim und dem ehemaligen DEL-Team „Starbulls Rosenheim“ verbunden ist.

Starbulls Rosenheim
Starbulls Rosenheim
Größte Erfolge

Als Sportbund: Deutscher Meister 1982, 1985, 1989
Als Verein Starbulls: Bayernliga-Meister 2003/04

Vereinsinformationen
Geschichte Gründung 2000 als Starbulls Rosenheim e.V., vorher Eishockeyabteilung des DJK und Starbulls GmbH
Vereinsfarben grün-weiß (primär), rot-schwarz (sekundär)
Liga Eishockey-Oberliga
Spielstätte Kathrein-Stadion Rosenheim
Kapazität 6.300 Plätze (davon 1.000 Sitzplätze)
Geschäftsführer Wilhelm Graue
Cheftrainer Franz Steer
2008/09 2. Platz ( Playoffs)

Ihre größten Erfolge feierte der Sportbund in den 1980er Jahren, als der Vereien drei Mal die deutsche Meisterschaft gewann. Die Heimspiele finden im 6.300 Zuschauer fassenden Kathrein-Stadion Rosenheim statt.

Geschichte

Bis 1960: Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach ersten Anfängen 1928 gab es in der oberbayerischen Stadt Rosenheim nach dem zweiten Weltkrieg zunächst Eishockey beim ASV Rosenheim, beim EV Rosenheim, der bis in die Eishockey-Bundesliga aufstieg, und beim TC 1880 Rosenheim.

1960 bis 1980: "Wilde Zeiten" in den 1960ern und 1970ern

Mit dem Bau des neuen Eisstadions 1961, bekam der EV Rosenheim eine dauerhafte Heimspielstätte, die regelmäßiges Training ermöglichte. Die Rosenheimer schafften drei Jahre später, in der Saison 1963/64, den Sprung in die damals zweitklassige Oberliga. Im Jahr 1972 gelang der Aufstieg in die erste Bundesliga, dem zum Saisonende jedoch der direkte Abstieg folgte. Nachdem der Klub 1973 ein überdachtes Eisstadion hatte und in der Spielzeit 1974/75 wieder in die 1. Bundesliga zurückkehrte, folgten sportlich sowie wirtschaftlich weniger efolgreiche Jahre. Es fehlte an Geld und wichtige Spieler verliessen den EVR.

Ende der 1970er weigerten sich einige Spieler, das Eis zu betreten, um in der Kabine über ihr Gehalt und eventuelle Prämien zu verhandeln. Nachdem die Schulden immer größer wurden, trat der gesamte Vorstand zurück und der Fernsehkoch Max Inzinger übernahm den Posten. Im Sommer 1978 musste der EVR Insolvenz anmelden.

1980 bis 1994: Die großen Erfolge der 1980er

Nach dem Konkurs des EV Rosenheim wurde aus der Eishockeyabteilung des TC 1880 Rosenheim und den Mitgliedern des EV Rosenheim die Eishockeyabteilung beim Sportbund DJK Rosenheim. Der neu gegründete Verein ersetzte den EV Rosenheim in der ersten Bundesliga. Nachdem der DJK in den ersten beiden Spielzeiten den Abstieg verhindern konnte, engagierte sich Josef März im Rosenheimer Eishockey. Der millionenschwere Rosenheimer Unternehmer und Freund von Ministerpräsident Franz Josef Strauß investierte sein Geld in die Mannschaft, was schließlich zu Erfolgen führt. In der Saison 1980/81 verpflichtete die Vereinsführung den bis dahin noch unbekannten Karl Friesen als Neuzugang. Der Klub erreichte daraufhin den sechsten Platz.

Ein Jahr danach wurde der Sportbund in der Vorrunde Tabellenfünfter und schafft in den anschließenden Play-offs den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. In den Folgejahren wechseln Eishockey-Größen wie Ernst Höfner und Franz Reindl an den Inn und der der SB spielt oben mit, jedoch gelingt die zweite Meisterschaft erst 1985. Einer der größten Konkurrenten der Rosenheimer war in dieser Zeit die Düsseldorfer EG und der Kölner EC. Zum Ende der Spielzeit 1988/89 erreichte der SB Rosenheim ein weiteres Mal das Play-off Finale und besiegte dort die Düsseldorfer EG mit 3:1 Spielen. Dies war der dritte und letzte Meistertitel.

Einige Jahre später endete die sportlich erfolgreiche Zeit des Sportbundes. Nach dem Tod von Club-Mäzen Josef März wurde der Verein zum politischen Spielball zwischen der Stadt Rosenheim und den März-Nachkommen. Diese sicherten ihre weitere Unterstützung nur zu, wenn ein neues Eisstadion mit zweiter Eisfläche gebaut würde, wie es nach dem dritten Meistertitel von der Stadt versprochen worden war.

Auf dem Höhepunkt dieser Auseinandersetzung und nach der Finalniederlage 1992 gegen Düsseldorf wurde der Klub in die zweite Bundesliga eingeteilt. Obwohl der Kader auf die drittklassige Oberliga ausgerichtet war, schafft es der Verein unter Trainer Ernst Höfner, direkt in die erste Bundesliga zurückzukehren. Als das März-Imperium schließlich in sich zusammenbrach, weil es sich beim Ankauf vieler Brauereien übernommen hatte und der Fleischhandel mit dem Osten nach der Deutschen Einheit nicht mehr subventioniert wurde, konnte auch der SBR seine Mannschaft nicht mehr in den bisherigen Größenordnungen finanzieren.

1994 bis 2000: Die Zeit in der DEL

Nach dem sofortigen Wiederaufstieg in die erste Bundesliga wurde die höchste Spielklasse in die Deutsche Eishockey Liga umgewandelt und wie bei fast allen Teams wurde auch in Rosenheim die Profimannschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ausgelagert. Nach mehreren Jahren in der DEL, deren Höhepunkt die Saison 1996/97 darstellte, als die Starbulls in einem spannungsgeladenen Spiel gegen den EV Landshut den Einzug in die Playoffs sicherte, kehrten die Finanzprobleme wieder.

Erst eine Rettungsaktion der Fans und der Stadt machte ein Verbleiben in der DEL möglich. Jedoch hatten zu dem Zeitpunkt schon zu viele Leistungsträger den Klub verlassen, sodass dieser mit sechs Siegen und drei Unentschieden aus 44 Spielen Letzter der Hauptrunde wurde. Zum Ende der Spielzeit 1999/00 zogen sich die Starbulls Rosenheim vom Spielbetrieb zurück. Die Starbulls GmbH wird mit der DEL-Lizenz nach Iserlohn verkauft - die Geburtsstunde der Iserlohn Roosters.

Seit 2000: Der Neuanfang

Nachdem zunächst die Eishockeyabteilung des Sportbund DJK Rosenheim aufgelöst worden war und dann erst der Verein Starbulls Rosenheim e.V. neugegründet wurde, musste der Seniorenspielbetrieb in der untersten bayerischen Liga - der Bezirksliga Bayern - wieder von vorne begonnen werden. Im Gleichschritt mit dem EV Landsberg 2000 gelang der Durchmarsch von der Bezirks- in die Bayernliga, wo der Verein zwei Spielzeiten verbrachte und in der Saison 2003/04 den Aufstieg in die drittklassige Oberliga schaffte.

In der ersten Oberliga-Saison 2004/05 konnten die Starbulls als Aufsteiger in die Play-offs einziehen, verloren dort allerdings in der ersten Runde gegen den EHC München. Ein Jahr später qualifizierten sich die Rosenheimer erneut für die Play-offs und erreichten das Playoff-Viertelfinale, wo sie gegen den Rivalen aus Landsberg ausschieden.

Spielzeiten

Mannschaftskader der Saison 2009/10

Torhüter
Nr. Name Geburtsdatum Im Team seit Letztes Team
31   Claus Dalpiaz 10. Oktober 1971 2008 EC Graz 99ers
35   Lukas Steinhauer 27. August 1992 2009 eigener Nachwuchs
53   Oliver Häusler 31. Mai 1975 2003 Geretsried River Rats
Verteidiger
Nr. Name Geburtsdatum Im Team seit Letztes Team
5   Michael Höck 20. Mai 1986 2009 SC Riessersee
7   Andreas Paderhuber 26. April 1978 2009 SC Riessersee
21   Nicolas Ackermann 31. Dezember 1989 2004 Heilbronner Falken
28   Michael Rohner 30. Juni 1982 2007 EC Bad Tölz
46   Christian Schönmoser 14. Mai 1979 2009 ETC Crimmitschau
72   Nikolaus Senger 30. Oktober 1989 2006 eigener Nachwuchs
Angreifer
Nr. Name Geburtsdatum Im Team seit Letztes Team
4   Stephan Gottwald 20. September 1983 2009 Rostock Piranhas
6   Marcus Marsall 14. Mai 1990 2009 Landshut Cannibals
8   Michel Maaßen 3. Juni 1982 2009 EV Füssen
9   Robin Hanselko 19. September 1989 2008 Erding Gladiators
11   Robert Schopf 24. Juni 1989 2007 eigener Nachwuchs
17   Matt Smith 4. Januar 1983 2009 Tilburg Trappers
22   Martin Reichel 7. November 1973 2008 Frankfurt Lions
25   Raimond Hilger 3. Dezember 1965 2001 München Barons
27   Mitch Stephens 1. August 1982 2009 Rapid City Rush
79   Ron Newhook 9. August 1977 2008 EV Ravensburg
Offizielle
Tätigkeit Name Geburtsdatum Im Team seit Letztes Team
Trainer   Franz Steer 18. August 1956 2007 Erding Gladiators

(Stand: 16 September 2009)

Bekannte Persönlichkeiten

Spieler

Trainer

Die Nachwuchsarbeit

Im deutschen Eishockey ist Rosenheim ein Synonym für gute und konsequente Nachwuchsarbeit durch Thomas Schädler. Prominentestes Beispiel der Gegenwart ist der am 21. Mai 2009 verstorbene, ehemalige Torhüter der Deutschen Nationalmannschaft, Robert Müller. Des Weiteren stehen mit Florian Busch und Tobias Draxinger zwei Spieler im Meisterschaftskader der Eisbären Berlin, die zuvor in Rosenheim ausgebildet wurden.
Trotz der finanziellen Probleme und der Zurückstufung in die Bezirksliga erhielten die Starbulls den Spielbetrieb ihrer Nachwuchsmannschaften aufrecht und stellen sogar ein Team in der höchsten Spielklasse für Jugendliche, der DNL.
Wie erfolgreich die Nachwuchsarbeit auch in der Vergangenheit war, zeigt die Tatsache, dass im Kader der Saison 2005/2006 nur Spieler standen, die entweder in Rosenheim geboren sind und/oder in einer Nachwuchsmannschaft für Rosenheim auf dem Eis gestanden sind (Ausnahmen bildeten hier nur die beiden Ausländer).

Das Stadion

Spielte man 1928 noch auf einer Spritzeisbahn, so begann man 1961 mit dem ersten Spatenstich am heutigen Kunsteisstadion. Eigentlich ist das Rosenheimer Eisstadion ein Schwarzbau, denn die Baugenehmigung wurde nachträglich erteilt. Vor der Überdachung 1973 war es ein Freiluftstadion, in dem 7300 Menschen Platz fanden. Jedoch gab es Spiele (z.B. das Aufstiegsspiel am 7. März 1975 gegen den Augsburger EV oder mehrmals in den 1980ern), bei denen 10000 Menschen im Stadion waren. Legendär dürfte damals die Aussage des Stadionsprechers gewesen sein: Sie werden niemals mehr die Gelegenheit bekommen so nah beieinander zu stehen! Die heutige Leimbinder-Konstruktion (kurze Zeit war sogar ein Luftkissendach im Gespräch) führte im Februar 2006 zu einer kurzzeitigen Sperre des Stadions, da hier angeblich der gleiche Leim verwendet wurde, wie bei der eingestürzten Eislaufhalle in Bad Reichenhall, jedoch bestätigte sich der Verdacht nicht.
Anfangs wurde das Stadion nach einem Limonadenherrsteller "Frucade-Stadion", später nach der Fleischwarenfirma "Marox" benannt, bis es in den späten 1990er-Jahren seinen heutigen Namen "Kathrein-Stadion" erhielt.