Diskussion:Drehleier

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Die instrumente die in Jenzat fuer die Bretagne gebaut wurden waren eben nicht wie die fuer den lokalen bedarf mit einem lauten-aehnlichen korpus ausgestattet sondern zargeninstrumente mit tailie aehnlch der gitarre und gamben-schultern.

Vielle a roue: 'Vielle' ist mit vihuela und auch mit fiedel verwandt und meint im franzoesischen ein streichinstrument des mittelalters. Vielle a roue isat also nicht eine rad-laute sondern eine rad-fiedel.



Die Drehleier bildet wohl sozusagen eine Zwischenform von Tasteninstrument und Streichinstrument. Da gibt es noch Ungereimtheiten, bitte klären. --217.231.67.201 17:10, 20. Jul 2004 (CEST)

Das ist ein allgemeines Problem der Klassifikation von Instrumenten. In der Klassifikation der Instrumente bezieht man sich im allgemeinen auf die Art der Tonerzeugung (Auch das ist nicht unproblematisch). Die sogenannten 'Tasteninstrumente' umfassen Instrumente verschiedenster Tongeneration. Darunter Streichinstrumente wie das Nuernberger Geigenwerck, die Drehleier, die Lira Organizata, die Nyckelharpa, die Moraharpa, sowie Schlaginstrumente wie das Klavier, das Klavichord, das Glockenspiel (Celesta), Wind-Instrumente verschiedenster Tongeneratoren, mit Labialpfeifen, Durchschlagzungen ... (Orgel, Melodica, Harmonium, Konzertina, Akkordeon), Zupfinstrumente wie das Cembalo, Instrumente elektrischer und elektronischer Tonerzeugung und andere.

Der Begriff 'Tasteninstrument' ist sehr wenig aussagekraeftig, da er keinerlei Information ueber die Art der Tonerzeugung enthaelt. Des weiteren ist der Begriff 'Tastatur' selbst nur ein Oberbegriff fuer mehrere sehr verschieden aufgebaute Bedienoberflaechen. Die Klaviertastatur mit ihren vorne liegenden sieben diatonischen Tasten und den ergaenzenden fuenf chromatischen Tasten ist darin nur eine unter mehreren Formen. Nyckelharpa, Moraharpa, Drehleier, Akkordeon, verwenden untereinander verschiedene andere Tasten-Anordnungen.

Die Drehleier ist ein Streichinstrument von der Tonerzeugung her, ausgestatte mit einer Tastatur, deren Aufbau allerdings nicht dem Aufbau der Klaviertastatur entspricht.

Abschnitt geschichte

Folgendes kam per Mail, bitte den Artikel verbessern. -- da didi | Diskussion 17:36, 17. Jun 2005 (CEST)

Die Drehleier soll nach einem Traktat aus angeblich dem 10. Jh. stammen. Siehe hierzu Curt Sachs: Reallexikon der Musikinstrumente, Seite 119, Abschnitt Drehleier, Georg Olms Verlag Hildesheim 1979 – dort zitiert: (Fürstabt Martin) Gerbert: „De musica“, Band 1, Seite 303, (Ausgabe St. Blasien im Schwarzwald 1784. Reprografischer Nachdruck Georg Olms Verlag Hildesheiem 1963): „Eiusdem Oddonis Ex eodem Cod(ex) Vindobonensi (also aus einem Wiener Codex): „Quomodo organistrum construatur“. Dieser Codex ist leider bei einem der vielen Brände im 18. Jh. im Kloster St. Blasien zerstört worden. Nach Auffassung mancher heutiger Wissenschaftler soll der dortige kirchen-lateinische Text aber eher aus dem 13. Jh. stammen.
Frühe Darstellungen der Drehleier (Organistrum) sind erst seit der Mitte/Ende des 12. Jh. aus Frankreich, Spanien, England und Deutschland vorhanden. Siehe hierzu u. a. Christian Rault: « L´Organistrum – Les origines de la vielle à roue », Verlag Aux Amateurs des Livres, 62 Ave. de Suffren, Paris 1985, Tabelle Seite 46/47.
Das von Ihnen erwähnte romanische Kapitell aus dem Kapitelsaal der Abtei Saint-Georges de Boscherville stammt aus dem 3. Viertel des 12. Jh. und befindet sich heute im Musée départemental des Antiquités in Rouen.
Im 18. Jh. wurde die französische Drehleier (Ville à roue) sowohl mit Gitarren- als auch mit Lautenkorpus gebaut. Henri Bâton aus Versailles hat zwar erstmals 1716 wirkliche Gitarren zu Drehleiern (Vielle en guitare) umgebaut. Nach bildlichen Belegen gab es sie jedoch schon im 17. Jh.
Der gleiche Henri Bâton hat dann 1720 erstmals auch Lauten zu Drehleiern umgebaut (Vielle en luth).
Beide Korpusformen werden seitdem und auch heute noch in Frankreich gleichermaßen verwendet. (Siehe hierzu auch Marianne Bröcker: Die Drehleier – Ihr Bau und ihre Geschichte, Verlag für systematische Musikwissenschaft, Bonn-Bad Godesberg 1977, Band 1, Seite 159).