Werner König (Musikwissenschaftler)
Werner König (* 16. Juli 1931 in Darmstadt), deutscher Musikwissenschaftler, Musikpädagoge und Komponist.
Er promovierte 1973 bei Reinhold Hammerstein an der Universität Heidelberg über "Tonalitätsstrukturen in Alban Bergs Oper "Wozzeck"wo er den Nachweis bringt, dass diese Oper "ein tonales Kunstwerk ist und kein atonales, wie überall zu lesen ist". Schwerpunkt seiner musikwissenschaftlichen Forschungen bleibt das Werk Alban Bergs. Daneben galt seine besondere Aufmerksamkeit der Erforschung und Sammlung selbsspielender Klaviere (Reproduktionsklaviere) mit den damit verbundenen Fragen der Restaurierung, Aufnahmetechnik und historischen Aufführungspraxis.(Siehe auch Welte-Mignon, Welte-Reproduktionsflügel, Verein der Freunde mechanischer Musikinstrumente, Welte-Rollen). Höhepunkt dieser Beschäftigung war ein Vortrag über die Welte-Erfindung anlässlich der Wiedereröffnung des Technischen Museums Wien, bei der er die 1927 enstandene Toccata für mechanisches Klavier von Hindemith, vorführte. Dieses Werk, von dem kein Manuskript existiert, wurde ausserdem von König aus der Papierrolle in die Notenschrift übertragen.
Seine langjährige pädagogische Tätigkeit im gymnsialen Bereich führte ihn zu einer scharfen Kritik des heutigen Musikunterrichts, dem er Dilettantismus vorwirft und zur Forderung an die Verantwortlichen , "entweder zu einem Fach Musik mit gymnasialem Anspruch zurückzukehren (mit Lehrern, die dieses Niveau garantieren können), oder aber dieses Fach zu streichen".
Veröffentlichungen:
- Tonalitätsstrukturen in Alban Bergs Oper "Wozzeck", Tutzing 1974.
- Der erste Satz der Lyrischen Suite von Alban Berg und seine fast belanglose Stimmung : ein Deutungsversuch, Tutzing 1999.
- Alban Bergs Zwölftonreihen und ihre harmonische Grundbedeutung, in: Österreichische Musikzeitung, 2000, Heft 6.
- Lulu und der Todeston ihrer Opfer. Reinhold Hammerstein zum 85. Geburtstag, in: Archiv für Musikwissenschaft, 58. Jg, 2001, Heft 1.
- Alban Bergs Unsterbliche Geliebte, in: Werner König: Rückblick, Nemeter-Verlag, Speyer 2004.
Kompositionen:
- Capriccio für Flöte, Klarinette und Fagott (1950)
- Drei Klavierstücke (1953)
- Vier Klavierstücke (1966). Das letzte ein „Requiem“ für Adrian Leverkühn (dem „tragischen Helden“ aus „Doktor Faustus“ von Thomas Mann). Es verwendet an zentraler Stelle das Hetaera esmeralda – Motiv h – e – a – e – es. Von Maria Bergmann 1968 im Südwestfunk gespielt.
- Zehn Lieder nach Texten von Artur Schütt (1987). CD mit Kerstin Hering (Sopran). Aufnahme: Tonstudio Thomas Göttel, Ludwigshafen.
- Zwei Chöre nach Texten von Artur Schütt, komponiert für den Motettenchor Speyer.
- Zwei Klavierstücke (1992) Capella – Verlag Speyer
- „Gebed om vrede“ nach einem Text von G. Japikx (17. Jahrh.) für Bariton (in holländischer Sprache) und Harfe, komponiert zum 75jährigen Bestehen der „Vredeskerk“ in Bergen aan Zee, NH (1993)
- Klavier–Variationen über die niederländische Nationalhymne (Königin Beatrix 1994 zum Geburtstag übersandt, worauf sie sich für die „originellen Variationen über unseres [sic !] Volkslied“ schriftlich bedankte. Capella – Verlag, Speyer).
- Nachstücke für Violine und Viola (1998). Musikverlag Martin Krämer Leipzig.
- Gelegenheitsarbeiten: Stilkopien nach Reger, Hindemith, Strawinsky, Milhaud u.a. für Klavier; Variationen für Klarinettenquintett über Mozarts „Ah, vous-dirai-je, Maman.