Dunia ist eine Plansprache, die von Ed Robertson 1996 geschaffen wurde. Der Name der Sprache leitet sich vermutlich vom arabischen Wort "dunya" (= Welt) ab.
Robertson hat den Wortschatz seiner Sprache dadurch gewonnen, dass jede Wortart aus einer eigenen, seiner Meinung nach typischen, natürlichen Sprache übernommen wird. So stammen die meisten Verben aus dem Spanischen, die Substantive aus dem Englischen, Fachausdrücke aus dem Lateinischen, Adjektive aus Hindi bzw. Urdu, Adverbien aus dem Russischen und Partikel aus dem Mandarin und Japanischen.
In einigen Fällen, besonders bei Wörtern aus dem Japanischen und Spanischen, wird die Schreibweise, die das lateinische Alphabet verwendet, angeglichen. Die Buchstaben Q und X werden außer für Eigennamen nicht verwendet.
Diese Methode ermöglicht es, dass jeder Dunia-Lernende die Wurzeln der erlernten Vokabeln kennt und sie so, selbst wenn er sich von Dunia abwendet, für andere Studien verwenden kann. Ein weiterer Vorteil liegt zudem sicher darin, dass Dunia vor dem Los fast aller vorhergehenden Projekte bewahrt werden könnte, die durch ihre Einseitigkeit für die meisten Menschen der Erde inakzeptabel bleiben.
Da Dunia im Allgemeinen keine veränderlichen Endungen kennt, werden die meisten grammatikalischen Funktionen durch Signalwörter gekennzeichnet. Dadurch besitzt die Betonung der Wörter eine sehr geringe Bedeutung.
Grammatikalische Regeln gibt es zwar, sie werden aber als Möglichkeiten verstanden, zu zeigen, was erlaubt ist, ohne zu implizieren, dass alles andere verboten ist.
Dunia sollte, nach Meinung des Schöpfers, wie Software stets verbessert werden und jedes Upgrade beseitigt Fehler und Unklarheiten einer Vorgängerversion.
Beispielsatz
wo | dar | gei | al | homo | al | kitab |
ich | gebe | (Dativ) | (Artikel) | Person | (Artikel) | Buch |
chinesisch | spanisch | chinesisch | italienisch | lateinisch | italienisch | arabisch |
我 | dar | 给 | (Artikel) | Person | (Artikel) | كتاب |
Durch die Verwendung so unterschiedlicher Sprachen wie Chinesisch, Japanisch und Arabisch ergibt sich ein verwirrendes Schriftbild, wenn man die jeweiligen Worte und Partikel in der Originalsprache und -schrift schreibt.
Vokabular
Es gibt vier Grund legende Elemente in Dunia, die - wenn möglich - jeweils einer Sprache zugeordnet werden können:
- Substantive
- Verben
- Adjektive
- Sonstiges
Wörter aus dem Arabischen
Wörter aus dem Englischen
Um geografische Namen als solche kenntlich zu machen werden englische Wörter an den jeweiligen Begriff angehängt falls es sonst Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Dunia-Wörtern geben würde.
- urb = -stadt
- river = -fluss
- land = -land
- lingua = -sprache
Wörter aus dem Chinesischen
Wörter aus dem Chinesischen werden für grammatikalische Strukturwörter und für Endungen verwendet. Außerdem wird die Wortfolge Subjekt-Prädikat-Objekt (S-P-O wie auch im Englischen) beibehalten.
Bei der Übername aus dem Chinesischen werden die vier Töne ignoriert und die Pinyin-Schreibweise beibehalten, aber nicht die Aussprache. Wörter mit Q und X werden nicht übernommen, da es in Dunia kein Äquivalent dafür gibt. Außerdem werden aus dem Chinesischen nur einsilbige Wörter entlehnt, um die Herkunftssprache leichter kenntlich zu machen.
Wichtig ist, dass die chinesischen Personalpronomina übernommen werden:
- wo = ich (我)
- ni = du (你)
- ta = er, sie, es (他, 她,它)
An diese Personalpronomina kann - wie auch an andere Wörter - das Pluralpartikel -men (们) angehängt werden:
- women = wir (我们)
- nimen = ihr (你们)
- tamen = sie (他们)
Wörter aus dem Hindi
Aus den Sprachen Hindi und Urdu werden die meisten Adjektive bezogen.
- tanda (kalt)
- safed (weiß)
- kubsurat (schön)
Die Hindi-Präfixe kush- und bad- können eingesetzt werden, um ein Adjektiv abzuändern:
- kushbudar = wohlriechend
- badbudar = übelriechend
Wörter aus dem Japanischen
Das Wörtchen -san wird an Eigennamen angehängt, um diese als Namen kenntlich zu machen.
Auch die Wochentage werden dem Japanischen entnommen.
ta | yao | venir | getsuyobi |
er | will | kommen | Montag |
chinesisch | chinesisch | spanisch | japanisch |
他 | 要 | venir | 月曜日 |
Relativpronomina und dergleichen werden aus dem Japanischen entnommen und etwas angepasst. Auch die Verneinungsformen sind dem Japanischen entnommen, wobei kleine Anleihen aus dem Chinesischen (不 bu = nicht) gemacht werden.
- bu = nicht
- bure = nichts
- buno = niemand
- buna = keinerlei
- bushite = keineswegs
- bunokurai = niemanden
- butoki = nie
- buko = nirgends
Wörter aus dem Malaiischen
Aus dem Malaiischen und Indonesischen werden hauptsächlich Konjuktionen entlehnt:
- dan = und
- atau = oder
- tetapi = aber
- meskipun = obwohl
- agar = so, dass
Wörter aus dem Spanischen
Verben werden vorwiegend aus dem Spanischen (und Portugiesischen) entlehnt, wobei die Schreibweise oft leicht angepasst wird:
- rekordar = sich erinnern
- deskansar = rasten
- korer = laufen
- cerar (sprich: tserar) = schließen
- lyegar = ankommen
Diese Tätigkeitswörter bleiben unveränderlich, haben keinen Plural und werden nicht gebeugt.
Zahlen
Die Zahlwörter kommen aus den westlichen Sprachen:
- nul, un, du, tri, kwar, kwin, heks, sep, ok, non, dek,
- cent = 100
- mil = 1000
Falls nötig können auch die chinesischen und Hindi-Zahlwörter wan (= 10 000) und lak (= 100 000) verwendet werden.
Weblinks
- Langmaker-Text (Rick Harrison) (englisch)