Horst Szymaniak (genannt Schimmi; * 29. August 1934 in Erkenschwick; † 9. Oktober 2009 in Melle) war ein deutscher Fußballspieler.
Horst Szymaniak | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 29. August 1934 | |
Geburtsort | Erkenschwick, Deutschland | |
Sterbedatum | 9. Oktober 2009 | |
Sterbeort | Melle, Deutschland | |
Position | Mittelfeldspieler |
Leben
Der gelernte Bergmann – ausgebildet auf der örtlichen Zeche Ewald Fortsetzung – spielte als Außenläufer 1943 bis 1955 bei der SpVgg Erkenschwick (2. Liga West), wo er von dem Erkenschwicker „Urgestein“ „Jule“ Ludorf entdeckt und trainiert wurde. 1959 wechselte er für eine Ablösesumme von 15.000 DM zum gerade unter Trainer Raymond Schwab in die Oberliga West aufgestiegenen Wuppertaler SV. Die „Bergischen Löwen“ konnten sich nur drei Jahre in der damals höchsten Spielklasse halten, für Szymaniak bedeutete diese Zeit jedoch den Einstieg in eine internationale Laufbahn: 1956 wurde er von Sepp Herberger erstmals in die deutsche Auswahl berufen. Nachdem der WSV 1958 wieder in die Zweitklassigkeit abgestiegen war, blieb er dem Verein noch ein weiteres Jahr treu, als aber die sofortige Rückkehr in die Oberliga nicht gelungen war, wechselte er im Sommer 1959 für 30.000 DM „Handgeld“ zum Süd-Oberligisten Karlsruher SC. Mit den Badenern stand er im Jahr darauf nach dem Gewinn der Südmeisterschaft in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft, wo der KSC aber am späteren Titelträger Hamburger SV scheiterte. Auch im Pokal-Finale 1960 zog die von Eduard Frühwirth trainierte Mannschaft den Kürzeren und unterlag Borussia Mönchengladbach mit 2:3.
Ein Jahr darauf gehörte Szymaniak nach Ludwig Janda und Horst Buhtz zu den ersten deutschen Spielern (neben Helmut Haller, Albert Brülls und Karl-Heinz Schnellinger), die nach Italien wechselten. Szymaniak spielte dort zunächst 1961 bis 1963 bei CC Catania, von dem er für seinen Wechsel 100.000 DM erhalten hatte. 1963/64 spielte er beim amtierenden italienischen Meister Inter Mailand. Am Ende dieser Spielzeit hatte Inter den Europapokal der Landesmeister gewonnen, Szymaniak, der nur selten zum Einsatz gekommen war, wechselte indes zu Varese FC, wo er ebenfalls nur ein Jahr blieb.
Als A-Nationalspieler war er von 1956 bis 1966 43 Mal aktiv und erzielte zwei Tore. Bei den Weltmeisterschaften in Schweden (1958) und Chile (1962) gehörte er zur deutschen Stammelf. Helmut Schön schloss ihn 1966 wegen einer Kneipentour nach einem B-Länderspiel aus dem DFB-Kader aus und bis in die Gegenwart ignorierte der DFB Szymaniaks Verdienste: Zu Jubiläumsveranstaltungen oder Ähnlichem wurde er nie eingeladen. 1965 wurde „Schimmi“ in die Weltauswahl berufen.
Horst Szymaniak kehrte 1965 in die Bundesliga zurück und spielte 1965/66 für Tasmania Berlin. Das erste Spiel vor 81.000 Zuschauern im Olympiastadion konnte mit 2:0 gegen den KSC zwar gewonnen werden, am Ende der Saison stieg die Tasmania ab und ging mit nur zwei Siegen als schwächste Mannschaft in die Bundesligageschichte ein. Szymaniak ließ seine aktive Laufbahn beim Schweizer FC Biel und 1967 in der North American Soccer League bei den Chicago Spurs ausklingen. Zwischen 1968 und 1970 trainierte er den SV Steinheim (Kreis Höxter) sowie anschließend für ein halbes Jahr den TBV Lemgo.
Danach beendete er seine aktive Laufbahn als Spieler bzw. Trainer und arbeitete unter anderem als Busfahrer. Später kehrte er auch nach Wuppertal zurück, wo er in den 1970er- und 1980er-Jahren wieder als Bademeister arbeitete, und zwar in der Städtischen Badeanstalt Wuppertal-Ronsdorf. Bereits sein früheres Engagement beim WSV war mit einem Bademeisterposten und damit auch dem Anreiz verbunden, nicht mehr im Bergwerk arbeiten zu müssen.
Horst Szymaniak, der meist linker Läufer oder Halbstürmer spielte, galt zu seiner besten Zeit als einer der herausragenden Mittelfeldspieler Europas. Er war zweikampfstark und mit sehr guter Technik und Übersicht ausgestattet. Bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres wurde er von 1958 bis 1960 jeweils unter den ersten zehn genannt; beste Platzierung war der 8. Rang im Jahr 1958.[1] Er lebte bis zu seinem Tod im Alter von 75 Jahren im westlichen Niedersachsen.
Siehe auch
Weblinks
- Die Form
Fußballdaten
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Fussballdaten. - Längerer Artikel anlässlich Schimmis 70. Geburtstag
- Artikel anlässlich seines 75. Geburtstag
- Deutschlandfunk-Radiobeitrag anlässlich des 75. Geburtstages
Anmerkungen
- ↑ Ballon d’Or 1958 (französisch)
Personendaten | |
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NAME | Szymaniak, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 29. August 1934 |
GEBURTSORT | Erkenschwick |
STERBEDATUM | 9. Oktober 2009 |
STERBEORT | Melle |