Das Treptower Ehrenmal (auch Sowjetisches Ehrenmal Treptower Park) ist eine Gedenkstätte im Treptower Park in Berlin. Es erinnert an die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus. Es war die wichtigste Gedenkstätte dieser Art in der DDR.


Das Ehrenmal besteht aus einer 12 Meter hohen und 70 Tonnen schweren Bronzestatue, welche einen sowjetischen Soldaten mit einem Schwert zeigt, der ein deutsches Kind auf dem Arm trägt. Zu seinen Füßen befindet sich ein zerbrochenes Hakenkreuz. Die Statue steht auf einem begehbaren Pavillon, der sich seinerseits auf der Kuppe eines Hügels befindet. Der Hügel samt Pavilon und Statue bilden den Mittelpunkt einer 10 ha großen Anlage, auf der etwa 5.000 gefallene Soldaten der Roten Armee beigesetzt wurden. Die Anlage enthält noch andere Beispiele monumentaler sowjetischer Bildhauerkunst wie zum Beispiel eine 3 m hohe Statue „Mutter Heimat“.
Zur Gestaltung der Gedenkstätte wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den sowjetischen Besatzungstruppen ein Wettbewerb ausgelobt. Von Juni 1946 an wurde ein unter 52 eingereichten Entwürfen ausgewählter Vorschlag umgesetzt. Er stammt von einem sowjetischen „Schöpferkollektiv“, dem der Architekt Jakow S. Belopolski, der Bildhauer Jewgeni W. Wutschetitsch, der Maler Alexander A. Gorpenko und die Ingenieurin Sarra S. Walerius vorstanden. Die Gedenkstätte wurde an Stelle der dort vorhandenen großen Spiel- und Sportwiese angelegt, im Mai 1949 wurde die Anlage vollendet. Der Pavillon und das Fundament bestehen vorwiegend aus den Trümmern der ehemaligen Reichskanzlei.
Im Oktober 2003 wurde das Ehrenmal in einer Werkstatt auf Rügen restauriert, mit einem Schiff wieder nach Berlin gebracht, und steht seit dem 4. Mai 2004 wieder auf seinem Sockel.
Hintergrund
Der dargestellte Soldat mit Kind basiert auf einer von mehreren ähnlichen Geschichten über Soldaten, die Kinder aus der Frontlinie gerettet haben sollen. In diesem Fall war es Sergeant Nikolaj Iwanowitsch Massalow (1921-2001) der, am 30.April 1945 beim Sturm auf die Reichskanzlei, ein kleines Mädchen in der Nähe der Potsdamer Brücke in Sicherheit gebracht hatte. Ihm zu Ehren wurde an dieser Brücke über den Landwehrkanal eine Gedenktafel angebracht. Modell für die Bronzefigur stand jedoch der sowjetische Soldat Iwan Odartschenko.
Siehe auch: Sowjetisches Ehrenmal