Der Brenner (italienisch Brennero) ist ein Grenzpass in den Alpen zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und der zu Italien gehörenden autonomen Provinz Bozen-Südtirol sowie eine der wichtigsten Verbindungen zwischen beiden Ländern. Außerdem ist er mit 1.372 m über dem Meeresspiegel einer der niedrigsten Alpenübergänge.

Brennerachse
Die Verkehrsverbindung umfasst eine vierspurige mautpflichtige Autobahn (Brennerautobahn A 13) mit zahlreichen Brücken (siehe unten Brücken der Brennerautobahn), eine Eisenbahnstrecke (Brennerbahn) sowie eine Bundes- bzw. Staatsstraße.
Sie verbindet Innsbruck (575 m) über Bozen (262 m) mit der Poebene. Zusätzlich soll bis zum Jahr 2015 ein Eisenbahntunnel, der so genannte Brennerbasistunnel (BBT), der die Alpen zwischen Innsbruck und Franzensfeste unterqueren soll, fertiggestellt sein.
Geographie
Der Brenner ist Wasserscheide zwischen der Sill und dem Eisack und damit die Wasserscheide zwischen Adria (über den Po) und Schwarzem Meer (über Inn und Donau).
Geschichte
Schon in der Steinzeit gab es Wege, die über den Brenner führten (der Eismann „Ötzi“ verunglückte vor 5.300 Jahren 50 km westlich auf 3.200 m). Die Römer bauten die alten, unbefestigten Pfade aus und errichteten gefestigte Straßen, die jedoch relativ schmal und teilweise auch sehr steil waren.
Aufgrund der guten Bauweise und des Unterbaus hielt sich die Handelsroute bis ins Mittelalter. Dieser Weg war allerdings nicht ungefährlich: Hochwasser im Sommer, Lawinen im Winter machten die Alpenquerung unsicher. Erst 1777 baute Kaiserin Maria Theresia die Römerstraße aus, 90 Jahre später (1867) wurde die erste Eisenbahnlinie fertiggestellt.
1957 begann der Bau der Europabrücke - und somit die Umsetzung des Pionierprojektes Brennerautobahn. Am 17. November 1963 wurde die Autobahn für den Verkehr freigegeben.
Etymologie
Im Altertum war der Brenner ein wichtiges Glied der Bernsteinstraße, die von der Ostsee an die Adria führte. Der Name Brenner stammt vom damaligen Handel mit dem (brennbaren) Bernstein, der über mehrere Alpenpässe abgewickelt wurde.
Zahllose Städte und Gebirgspässe verweisen auf den Handel mit Bernstein, u. a. Bern, Brandenburg, Braunschweig, Brunsbüttel usw.
Zusammen mit dem Brennerpass sind fast ein Drittel der Alpenüberquerungen mit Zugang zu Italien Bernsteinpässe. Diese „Brenner-Pässe“ sind am Wortstamm Bern oder Bren leicht zu identifizieren. Jeder „Bernsteinpass“ ist Teil der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen der Bernsteinstraßen:
- Kleiner St. Bernhard (Isèretal-Turin)
- Großer St. Bernhard (Rhônetal-Turin)
- Lukmanierpass am Fluss Brenno (Rheintal-Mailand)
- San-Bernardino-Pass (Rheintal-Mailand)
- Berninapass (Inntal-Mailand)
- Brennerpass (Inntal-Wipptal-Etschtal)