Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Kernen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Region: | Stuttgart |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis |
Geografische Lage: | 48° 48' n. Br. 9° 19' ö. L. |
Höhe: | 270 m ü. NN (Rommels- hausen Zentrum) |
Fläche: | 15,05 km² |
Einwohner: | 14.985 (31. März 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 996 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 10 % |
Postleitzahl: | 71385-71394 |
Vorwahl: | 07151 |
Kfz-Kennzeichen: | WN |
Gemeindekennzahl: | 08 1 19 093 |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Stettener Straße 12 71394 Kernen im Remstal |
Website: | www.kernen.de |
E-Mail-Adresse: | info@kernen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Stefan Altenberger |
Kernen im Remstal ist eine Gemeinde des Rems-Murr-Kreises in Baden-Württemberg.
Entstanden ist Kernen durch die Gemeindereform 1975 aus den Orten Rommelshausen und Stetten. Der Name Kernen wurde durch einen Wettbewerb ermittelt und bezieht sich auf den Hausberg der Gemeinde - den 513 Meter hohen Kernen.
Geografie
Kernen liegt am Eingang des Remstals.
Die Nachbargemeinden sind Fellbach, Waiblingen und Weinstadt.
Die Landeshauptstadt Stuttgart liegt circa 16 km entfernt.
Wappen
Beschreibung Wappen von Kernen i.R.:
Das Wappen zeigt auf gelbem Grund zwei parallele Reihen von Romben. Die Reihen verlaufen diagonal von unten nach oben, bestehen aus jeweils 3 Romben und haben die Farben blau (obere Reihe) und schwarz.
Bedeutung:
Das Wappen wurde aus den beiden bestehenden Wappen von Rommelshausen und Stetten gebildet.
hausen
Die Rauten symbolisieren die "teckischen Rauten". Beide Ortsteile gehörten eine zeitlang zum Herrschaftsgebiet der Herzöge von Teck.
Das ehemalige Wappen von Rommelshausen führte im unteren Teil die teckischen Rauten (schwarz auf gelb). Die Farben stehen für Farben von Alt-Württemberg. Im oberen Teil stand der Buchstabe "R" für Rommelshausen. Das Wappen wurde Rommelshausen im Jahr 1938 vom Reichsstatthalter verliehen.
Stetten führte in seinem Wappen die teckischen Rauten in blau.
Geschichte
Die Gemeinde Kernen im Remstal besteht seit dem 20. September 1975.
Sie entstand durch die Gemeindereform aus den Orten Rommelshausen und Stetten.
Rommelshausen
Die erste urkundliche Erwähnung "Rumoldeshusen" stammt aus dem Jahre 1146. In einer Schenkungsurkunde, in der dem Kloster Oberzell der Erwerb eines Eigengutes durch Kaiser Konrad III. bescheinigt wird, ist auch ein "Wortwin de Rumoldeshusen" als Zeuge genannt. Wer dieser Wortwin de Rumoldeshusen ist, ist nicht bekannt. Da als weitere Zeugen Graf Ludwig von Württemberg und die Herren von Plochingen aus der Umgebung genannt werden, liegt die Vermutung nahe, dass er zum Umfeld des Grafen gehörte und dort eine gehobene Stellung hatte.
Neben diesem Namen tauchen auch die Bezeichnungen "Rummeltzhausen", "Rumelshusen", "Rommeltzhausen" für den Ort auf. Erstmalig 1686 wird in einer Urkunde der Name "Rommelshausen" genannt.
Zwischen 1293 und 1300 gehörte Rommelshausen zum Herrschaftsgebiet des Herzog von Teck. Im Jahre 1300 wurde das Gebiet von Rommelshausen an die Grafen von Württemberg verkauft.
Auch vor der Zeit der urkundlichen Zeugnisse gab es Besiedlungen im Ortsgebiet von Rommelshausen.
Auf seiner Gemarkung wurde im Jahre 1971 von W.D. Förster und M.A. Benzin eine römische Villa (Villa rustica) ausgegraben. Der Gesamthof umfasste ca. 70 Ar. Das Hauptgebäude war ca. 21 x 13 Meter groß. Auf Grund von Münzfunden wird das Alter auf die Zeit zwischen 180 und 235 n.Chr. geschätzt.
Die erste Siedlung wurde zwischen 650 und 750 n.Chr. von Alamannen gegründet. Indiz hierfür sind etliche Alamannen-Gräber. Von diesen ersten Siedlern kann Rommelshausen auch seinen Namen bekommen haben. Möglicherweise wurde die Siedlung nach dem Anführer der Siedler benannt. Dieser könnte "Rumold" geheissen haben. Zeugnisse hierfür gibt es allerdings nicht.
Stetten
1241 wurde Stetten das erste Mal urkundlich genannt. Am 2. Februar 1241 verkauften die Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg einen Hof an das Kloster Heiligenkreuztal. Als Zeuge wird ein "Eberhardus dapifer de Stetin" genannt. (= Eberhard, Truchsess von Stetten)
- Truchsesse waren leibeigene Dienstmänner der Grafen von Württemberg. Sie hatten die Rolle des ersten Hofmarschalls. Bei wichtigen Entscheidungen waren stets die Herren Truchsessen von Stetten als Hofbeamte der Württembergischen Grafen und Herzöge dabei.
Das Dorf Stetten wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verkauft.
Um 1300 wurde die Y-Burg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg der über "Yberg" zu "Yburg" mutierte. Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Im Jahre 1760/61 wurde sie bis auf die Zargen-Mauern abgebrochen.
Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.
Ab 1507 herrschten die Herren von Thumb in Stetten. Der württembergische Erbmarschall Konrad Thumb von Neuberg kaufte Stetten. Seine Nachfahren Johann Friedrich Thumb, der erste bis vierte herrschten bis 1645 in Stetten.
1664 wurde Stetten an Herzog Eberhard III. verkauft.
Religionen
Nach der Reformation werden beide Ortschaften protestantisch. Der letzte katholische Pfarrer muß Rommelshausen im Jahre 1535 verlassen. Die vorhandenen katholischen Kirchen werden "reformiert".
Erst im 19. Jahrhundert siedeln sich wieder Katholiken in Rommelshaussen und Stetten an. 1917 wohnen in Stetten 50 und in Rommelshausen 120 Katholiken. Die katholischen Kirchen wurden 1954 (Stetten) und 1960 (Rommelshausen) errichtet.
Neben Protestanten und Katholiken gibt es in Kernen eine Neuapostolische Kirche, eine Evangelisch-methodistische Kirche und zwei Landeskirchliche Gemeinschaften.
Politik
Der Gemeinderat umfasst 22 Mitglieder.
Diese verteilen sich seit 13. Juni 2004 auf die Parteien wie folgt:
CDU: 8
SPD: 4
UFW: 6 (Unabhängige Freie Wähler)
OGL: 4 (Offene Grüne Liste)
Wirtschaft
Rommelshausen und Stetten waren lange Zeit durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. In der Umgebung beider Orte liegt Löss- und Keuperboden der für Landwirtschaft bzw. Weinbau hervorragend geeignet ist. Die Bedeutung des Weinbaus für Stetten wird erstmalig 1379 urkundlich dokumentiert.
- Siehe auch Württemberg (Weinanbaugebiet) und Württemberger Weinstraße.
- Das Stettener Brotwasser ist eine der besten Riesling-Lagen des Landes. Seine Sandstein-Terrassen liegen romantisch direkt unterhalb der Ruine Y-Burg - da, wo im Remstal der Schnee als allererstes schmilzt.
- Der ungewöhnliche Lagename rührt von einer im ausgehenden 17. Jahrhundert in Stetten residierenden Hofdame her. Diese ersann eine List, um ihren Weinkonsum vor der höfischen Öffentlichkeit zu verbergen. Sie ließ sich einfach den Krug, der für das Brotwasser bestimmt war, mit Wein füllen. Und jedes Mal, wenn sie das trockene Brot in das vermeintliche Wasser tauchte, konnte sie - ohne dass es irgend jemandem auffiel - einen ordentlichen Schluck Wein zu sich nehmen. Da nun die Dienerschaft jener Dame stets in den Keller statt zum Brunnen lief, um den Krug aufs neue zu füllen, blieb die kleine List nicht sehr lange verborgen und ihr Lieblingswein bekam den Namen "Brotwasser". (Quelle: Hofkammer-Kellerei)
Durch die Industrialisierung zog auch die Industrie in beiden Ortsteilen ein. Rommelshausen war bei der Entwicklung der ortsansässigen Industrie bevorzugt, da es seit 1861 eine eigene Haltestelle der Remstalbahn hatte.
Heutzutage ist einer der großen Arbeitgeber die Diakonie Stetten.
Bildungseinrichtungen
Kernen hat im Ortsteil Rommelshausen je eine Grund- und Realschule.
Im Ortsteil Stetten steht eine Grund- und Hauptschule.
Des weiteren wird in Stetten von der Diakonie Stetten eine Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche betrieben.
Städtepartnerschaften
Kernen unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:
- Saint-Pierre-d´Albigny (Frankreich), seit 1972
- Saint-Rambert-d´Albon (Frankreich)
- Masvingo (Simbabwe)
- Dombóvár (Ungarn), seit 1991
Persönlichkeiten
Ehrenbürger Rommelshausens
- Willy Rüsch: Industrieller in der Katheter-Industrie
- Paul Käßer: * 1904; Bürgermeister 1937 - 1945 und 1948 - 1964
Ehrenbürger Stettens
- Karl Mauch: * 1837 † 1875; Afrikaforscher: zwischen 1865 und 1872 bereiste er Transvaal, Natal und Süd-Rhodesien.
- Johann David Pfeffer: * 11. Januar 1769 † 28. Februar 1842; Spielmann