Zyklenzeiger

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Der Zyklenzeiger ist ein {tolles Hilfsmittel}.


Formale Definition

Sei   eine Permutationsgruppe mit   Elementen und Grad  . Jede Permutation   lässt sich eindeutig als Vereinigung disjunkter Zyklen darstellen. Nun bezeichne   die Länge eines Zyklus   und   die Anzahl aller Zyklen von   mit Länge k, also

 

Nun wird   das Monom

 

in den formalen Variablen   zugewiesen. Dann ist der Zyklenzeiger von   gegeben durch

 

Beispiele

Zyklische Gruppe  

Die zyklische Gruppe   ist isomorph zu den drei Permutationen

 

  besteht aus   Zyklen der Länge Eins, also lautet das entsprechende Monom  . Hingegen bestehen   und   jeweils aus einem Zyklus der Länge 3, also ergibt sich zweimal das Monom  .

Der Zyklenzeiger ist quasi der Durchschnitt der drei Monome:

 

Die Punktgruppe eines Würfels

 
Würfel mit eingefärbten Seiten

Die Punktgruppe eines Würfels, d. h. die Automorphismengruppe   seiner Rotationen im dreidimensionalen Raum, kann als Permutationsgruppe der sechs Seiten des Würfels (oder genauso gut seiner Ecken oder Kanten, wenn der Würfel als Graph aufgefasst wird) dargestellt werden. Insgesamt gibt es 24 verschiedene Automorphismen, die für die Berechnung des Zyklenzeigers klassifiziert werden müssen:

Die Identität ist eindeutig und trägt das Monom   bei.
Sechs Rotationen der Seiten um 90°: Es gibt sechs Möglichkeiten, die Rotationsachse durch den Mittelpunkt einer Seite und dem auf der gegenüberliegenden Seite zu legen. Diese beiden Seiten bleiben also durch die Rotation unverändert, wogegen die anderen vier Seiten durch einen Zyklus der Länge 4 paralell zur Rotationsachse permutiert werden. Damit ergibt sich das Monom  .
Drei Rotationen der Seiten um 180°: Es wird um dieselbe Achse wie eben rotiert. Diesmal werden jedoch gegenüberliegende Seiten vertauscht, so dass zwei Zyklen der Länge Zwei entstehen. Damit ergibt sich das Monom  .
Acht Rotationen der Ecken um 120°: Die Rotationsachse geht hier durch zwei entgegengesetzte Punkte (die Endpunkte einer Hauptdiagonale). Es entstehen zwei Zyklen der Länge 3 jeweils der Oberflächen, die an die Endpunkte angrenzen. Damit ergibt sich das Monom  .
Sechs Rotationen der Kanten um 180°:

Insgesamt ergibt sich damit für den Zyklenzeiger der Gruppe G

 

Diese Formel kann jetzt für verschiedene kombinatorische Probleme verwendet werden: Die Substitution   und Anwendung von Burnsides Lemma ergibt etwa, dass es insgesamt

 

verschiedene echte (d. h. durch Rotation nicht ineinander überführbare) Möglichkeiten gibt, die Seiten eines Würfels mit   verschiedenenen Farben einzufärben.


Kategorie:Gruppentheorie Kategorie:Kombinatorik