Malliß–Conow | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 6955[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 2,46 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Malliß–Conow war eine zweieinhalb Kilometer lange normalspurige Nebenbahn im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns. Die nicht elektrifizierte eingleisige Strecke diente ausschließlich dem Güterverkehr. Sie verband den Bahnhof Malliß an der Bahnstrecke Ludwigslust–Dömitz mit dem Bergwerk in Conow (heute Ortsteil von Malliß).
Geschichte
Das an Bodenschätzen reiche Gebiet des Wanzebergs war seit alters her ein Bergbaugebiet. Seit 1912 wurden westlich des Ortes Conow Kalisalze abgebaut.[2] Zu ihrem Transport wurde eine Bahnstrecke eröffnet, die das Bergwerk mit dem 1890 eröffneten Bahnhof Malliß verband. Nach Stilllegung des Kaliwerkes diente sie der im ehemaligen Bergwerk angesiedelten Industrie. Im Jahre 1937 errichtete die Deutsche Kriegsmarine in Malliß westlich des Ortes und nördlich des Bahnhofes ein Marinearsenal. Es diente unter anderem der Herstellung und Lagerung von Seeminen. Zu ihrem Transport wurde 1939 ein Anschlussgleis zur Conower Strecke gebaut. Um Kreuzungen der Gefahrguttransporte mit dem Straßenverkehr zu vermeiden, wurde an der Kreuzung mit der heutigen Bundesstraße 191 eine Straßenüberführung gebaut. Das Gleis endete an einer Verladerampe am Eingang des Arsenals, von dort wurde das Areal mit Schmalspurgleisen erschlossen.[3] Später diente die Strecke dem Anschluss des 1963 eröffneten Spanplattenwerks Malliß.[4]
Am 29. Mai 1994 wurde die Strecke stillgelegt und später abgebaut.
Streckenverlauf
Vom Bahnhof Malliß führt die Strecke etwa in nördliche, später in nordwestliche Richtung. Sie verläuft fast parallel zur heutigen Bahnhofstraße, die den ehemaligen Bahnhof mit dem etwa 1,5 Kilometer nördlich gelegenen Ort Malliß verbindet. Westlich des Ortes unterquert die Strecke die Bundesstraße 191. In diesem Bereich gab es diverse Industrieanschlüsse, zum Beispiel den Anschluss der Deutschen Kriegsmarine. Die Strecke führt weiter nach Norden, im letzten Abschnitt nach Westen bis zum etwa einen Kilometer westlich des Ortes Conow gelegenen Schacht Conow.
Heutige Situation
Trotz der abgebauten Gleise kann man die Trasse der Eisenbahn auf Luftbildern gut erkennen. Im nördlichen Streckenteil verlaufen abschnittsweise Wege auf der ehemaligen Strecke. Die Bausubstanz des Empfangsgebäudes im Bahnhof Malliß ist noch gut erhalten, Türen und Fenster im Erdgeschoss sind jedoch vernagelt. Auch die Gleisanlagen der Bahnstrecke Ludwigslust–Dömitz sind inzwischen demontiert. Dass die Strecke wieder aufgebaut wird ist unwahrscheinlich, da die diversen Industrieunternehmen in Malliß und Conow, so auch der Kalischacht nicht mehr genutzt werden.
Einzelnachweise
- ↑ TU Dresden, Streckennummern diverser Eisenbahnstrecken. Abgerufen am 8. Oktober 2009
- ↑ Günter Prinzke, Zur Geschichte des Berg- und Salinenwesens in Mecklenburg-Vorpommern und ihrer Initiatoren. Abgerufen am 8. Oktober 2009/ aus: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Gesellschaftliche Reihe Heft 2 (1986)
- ↑ Rolf Roßmann, Vom Marinearsenal in Malliß. Abgerufen am 8. Oktober 2009
- ↑ Website der Gemeinde. Abgerufen am 8. Oktober 2009
Siehe auch
Bahnstrecke Ludwigslust–Dömitz | Malliß | Wanzeberg | Deutsche Kriegsmarine