Kösener Senioren-Convents-Verband
Der Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) ist seit 1848 der Dachverband der ältesten studentischen Verbindungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In ihm sind die Corps der älteren Universitäten im deutschsprachigen Raum zusammengefasst. Die Kösener Corps tragen Farben (Couleur) und pflegen die Tradition des studentischen Fechtens mit scharfen Waffen, die Mensur. Die Mitglieder des Dachverbandes haben das sog. Toleranzprinzip, d. h. die einzelnen Corps sind unpolitisch und offen für Studenten aller Konfessionen und Nationalitäten.
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Gründung: | 15. Juli 1848 in Jena |
Prinzipien: | farbentragend, pflichtschlagend |
Mitgliedsverbindungen (2008): | 101 |
Verbandsorgan: | CORPS - Das Magazin (viermal jährlich) |
Geschäftsstelle: | VAC-Büro Bad Kösen, Parkstraße 4-6, 06628 Bad Kösen |
Website: | http://www.die-corps.de |
Im Jahre 2008 sind 101 aktive Corps an 40 Hochschulorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz Mitglied im KSCV. Mehr als 2.000 Studenten und rund 14.000 berufstätige Akademiker bezeichnen sich als „Kösener Corpsstudenten“.
Vorgeschichte
Ende des 18. Jahrhunderts bildeten sich Kränzchen und „Landsmannschaften“, die „geschriebene Gesetze“ für den studentischen Umgang forderten. Sie schlossen sich zu Senioren-Conventen (SC) zusammen und erließen SC-Comments, die als „Gesetze“ der Studenten an der Universität fungierten. Der Alleinvertretungsanspruch galt als berechtigt, denn alle landsmannschaftlichen Gruppierungen waren im SC beteiligt. Diese Entwicklung betrachten die Corps, besonders die Kösener Corps, als ihre Geburtsstunde. Einige studentische Kreise kamen aber bald auf die Idee, die landsmannschaftlichen Gruppierungen aufzulösen und eine allgemeine, quasi gesamtdeutsche Burschenschaft (=Studentenschaft) an jeder Universität zu gründen, was natürlich sofort zu Konflikten mit dem jeweiligen SC führte. In der Auseinandersetzung mit der Burschenschaft bildete sich in den folgenden Jahrzehnten die Identität der Corps und ihr Selbstbewusstsein. Auch der Name „Corps“ vereinheitlichte sich. Es kam das Bedürfnis auf, das „Corpsstudententum“, das nun nicht mehr identisch war mit der „Studentenschaft“, zu definieren.
Als Ausfluss dieses Abgrenzungsprozesses gegenüber den neu aufkommenden Verbindungsformen gilt im KSCV auch heute noch intern noch das Senioritätsprinzip. Dieses bedeutet beispielsweise, das die Angehörigen einer jüngeren Verbindung der älteren gegenüber nach dem Comment grußpflichtig sind. Insofern kam es vor dem Ersten Weltkrieg und danach in diesem Verband zu einer ausgeprägten Erforschung der eigenen Geschichte der jeweiligen Corps mit dem Ziel der Rückdatierung des jeweiligen Stiftungstages. Dies hat dazu geführt, das die Corps des KSCV neben einer durchgängigen Dokumentation ihres Mitgliederbestandes in Form von Listen auf Verbands- und Corpsebene auch über eine tiefgehende eigene Geschichtsschreibung, meist in Form einer gedruckten Corpsgeschichte, verfügen.
Erste universitätsübergreifende Kontakte wurden geknüpft. Vorreiter waren hier die SCs von Jena, Leipzig und Halle, deren Studenten sich oft auf der als Ausflugsziel beliebten Rudelsburg trafen. Sie gründeten bereits im Jahre 1821 einen Allgemeinen Senioren-Convent (ASC), der an wechselnden Orten (Halle, Köstritz, Camberg etc.) im Geheimen zusammentrat. Die Treffen dauerten bis 1842, obwohl Halle ab 1838 nicht mehr dabei war.[1]
Gründung des Verbandes
Beschleunigt durch den „Progress“, eine studentische Reformbewegung, die die alten Traditionen in Frage stellte, und die Gründung weiterer Formen von studentischen Zusammenschlüssen, wurde das Bedürfnis nach einem deutschlandweiten Austausch über die Werte des „Corpsstudententums“ dringender. Es sollte vor allem diskutiert und definiert werden, was ein Corps im Vergleich zu allen anderen, neu entstandenen Verbindungsarten auszeichnete. Zum Hintergrund gehörte im Revolutionsjahr 1848 auch das zweite Wartburgfest. Dort hatten die Corps einer „linken“, republikanisch-nationalen Mehrheit gegenüberstanden, so dass die Notwendigkeit einer gemeinsamen Vertretung erkannt wurde.[2]
So trafen sich am 15. Juli 1848 auf Veranlassung von Friedrich von Klinggräff elf deutsche SC zu einem gemeinsamen Congress in Jena. Dieses Treffen gilt als die Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbands (KSCV). Bald darauf wurde Kösen an der Saale (heute Bad Kösen im Land Sachsen-Anhalt) mit der Rudelsburg zum Tagungsort gewählt. Regelmäßige jährliche Treffen fanden ab 1855 statt.
Weimarer Republik und Drittes Reich
Durch die Aufnahme von Corps in Österreich und der Tschechoslowakei (Wien, Graz, Innsbruck, Leoben, Brünn und Prag) sowie an der Forstakademie in Tharandt erfuhr der Verband nach dem Ersten Weltkrieg einen erheblichen Zuwachs. Ebenso wurden die nach Hamburg übergesiedelten Corps des SC der früheren Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen in Berlin, die Pépinière-Corps, aufgenommen. Der Antrag der Czernowitzer Corps auf Aufnahme in den KSCV wurde 1926 abgelehnt. Bis zu seiner Auflösung 1935 umfasste der KSCV damit vor allem die Corps in Deutschland und Österreich. Aus der Schweiz hatten alle früheren Corps, Alamannia Basel, Rhenania Bern, Helvetia (sog. Grün-Helvetia) Zürich im KSCV schon früher suspendiert, zuletzt (1932) das Corps Tigurinia in Zürich, das 1927 noch nach Köln verlegt worden war.
1919 gehörte der KSCV zu den Gründungsmitgliedern des Allgemeinen Deutschen Waffenrings (ADW), der als Zweckverband aller schlagenden Korporationsverbände durch Ausarbeitung einer allgemein verbindlichen Ehrenordnung die gegenseitigen Beziehungen regeln und die gemeinsamen Interessen des Waffenstudententums nach außen, insbesondere gegenüber der Öffentlichkeit, den Medien und der Politik vertreten sollte.
In der großen Masse der deutschen und österreichischen Studentenschaft und in den meisten Corps waren seit Anfang der 1920er Jahre völkische Ideen weit verbreitet. [3] [4] Im Jahre 1920 schloss der Verband auf Antrag eines österreichischen Corps die Neuaufnahme von Juden in eines seiner Mitgliedscorps aus, im Folgejahr wurden die Bestimmungen präzisiert. Bisherige Corpsmitglieder waren hiervon nicht betroffen.[5] In allgemeinpolitischen Fragen beharrte der Verband bis 1933 auf dem politischen Neutralitätsgebot der Kösener Statuten und verweigerte deshalb auch die Ratifizierung des Erfurter Abkommens zwischen dem Allgemeinen Deutschen Waffenring und dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB). Der ordentliche Kösener Congress (oKC) von 1932 beschloss den Austritt aus dem ADW. Damit zog sich der KSCV in die Isolation zurück.[6]
Der erste oKC nach der Machtergreifung fand am 31. Mai 1933 statt. Vor Tagungsbeginn gaben zwei Bevollmächtigte der NSDAP die Forderungen der Partei für den Aufbau der studentischen Verbände bekannt. Sie beinhalteten den Ausschluss von Juden, die Einführung des Führerprinzips, engste Zusammenarbeit mit dem NSDStB und der Deutschen Studentenschaft, den Eintritt sämtlicher Verbandsmitglieder in die SA, den Wiedereintritt in den Allgemeinen Deutschen Waffenring und die Änderung von § 43 der Kösener Statuten in folgende Fassung: „Corps ist eine Vereinigung immatrikulierter arischer Studenten derselben Universität mit dem Ziele, seine Mitglieder im Geiste der Weltanschauung Adolf Hitlers zu erziehen.“. Der Oberpräsident und Gauleiter von Schlesien, Helmuth Brückner (Corps Marcomanniae Breslau), sollte zum „Führer des KSCV“ ernannt werden.
Unklar war, welche Vollmachten die beiden Beauftragten von den Parteistellen hatten. Bis zu einer definitiven Klärung dieser Frage vertagte der Vorort den Congress. Bei einem anschließenden allgemeinen Tumult kam es zu offenen Auseinandersetzungen zwischen NSDAP-Mitgliedern und anderen Corpsstudenten. Der Gesamtausschuss (GA) des VAC bat deshalb den Rechtsanwalt Dr. Max Blunck (Corps Franconia Jena), gemeinsam mit den Beauftragten von VAC und Vorort zu weiteren Konsultationen nach Berlin zu fahren, wo Besprechnungen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Studentenschaft, Gerhard Krüger, dem Verbändebeauftragten der Deutschen Studentenschaft, Hedrich (Deutsche Burschenschaft) und den Staatssekretären Lammers, Keppler und Körner stattfanden. Hitler, so hieß es, wünsche die Einführung des Führerprinzips. Blunck wurde daraufhin – ohne Mitsprache des oKC – an Stelle des ursprünglichen Wunschkandidaten Brückner von Vorort und Gesamtausschuss mit der Führung des Verbandes beauftragt.
Damit war die Gleichschaltung des Verbandes eingeleitet. Ein weiterer Schritt war der Zusammenschluss der „auf gleicher Grundlage stehenden“ Verbände KSCV, Weinheimer SC, Rudolstädter SC, Naumburger SC und Miltenberger Ring zur „Nationalsozialistischen Gemeinschaft corpsstudentischer Verbände“ am 22. September 1933.
Mit dem Wiedereintritt in den ADW war auch die Übernahme der Arierbestimmungen verbunden. Blunck hatte bereits nach seinem Amtsantritt verkündet »Die Corps folgen den Arierbestimmungen [...]«.[7], wobei der KSCV zunächst nicht die strengere Auslegung des ADW umsetzte, sondern den Richtlinien der NSDAP folgte, die Ausnahmen für Frontkämpfer und Juden vorsah, die sich schon vor 1914 in einer gesicherten Lebensstellung befanden. Von den damals 104 Corps meldeten alle bis auf sieben, dass ihnen keine Juden und Freimaurer mehr angehörten. Fünf Corps weigerten sich öffentlich, den Ausschluss jüdisch versippter Mitglieder zu vollziehen, und wurden aus dem Verband ausgeschlossen: Borussia Halle, Vandalia Heidelberg, Rhenania Straßburg zu Marburg, Suevia München, Suevia Tübingen.[8]
Am 3. September schloss Hans Heinrich Lammers als Führer der Gemeinschaft Studentischer Verbände (GStV) das Corps Palaiomarchia Halle, weil es angeblich noch jüdische Mitglieder hatte, aus der GStV und damit zugleich aus dem KSCV aus. Blunck legte gegen diese Maßnahme telegraphisch Verwahrung ein. Daraufhin teilte mit Telegramm vom 5. September Lammers den Ausschluss des KSCV aus der GStV mit und begründete dies mit der Weigerung der Verbandsführung, die restlose Durchführung des Ariergrundsatzes freiwillig zu vollziehen.[9] Am folgenden Tag wurde der Ausschluss in der Presse publiziert. Lammers trat zugleich vom Vorsitz der GStV zurück. Am 9. September 1935 trat auch Blunck von seinem Amt zurück, beantragte ein corpsstudentisches Ehrenratsverfahren gegen sich und beauftragte seinen bisherigen Stellvertreter Dr. Heringhaus (Corps Austria Frankfurt am Main) mit der kommissarischen Leitung beider Verbände. Heringhaus erklärte am 28. September 1935 die Auflösung des KSCV. Die meisten Einzelcorps folgten im Laufe des Oktober.[10]
Der Völkische Beobachter kommentierte die Auflösung des Verbandes am 3. Oktober 1935 mit den Worten: „Mit seinem Verschwinden verliert die Reaktion eine ihrer stärksten Bastionen.“[11] Die Londoner Times schrieb in ihrer Ausgabe vom 15. Oktober 1935: „Mit hocherhobenen wehenden Fahnen und einer völlig unkompromittierten Tradition ist aus dem öffentlichen Leben Deutschlands, jedoch keinesfalls für immer, das Corpsstudententum herausmarschiert.“ [12].
In Österreich und in der Tschechoslowakei konnten die Corps bis zum „Anschluss“ 1938 weiterbestehen. 1936 vermerkte die in Prag herausgegebene Exilzeitung der SPD (die Deutschland-Berichte der SoPaDe), dass „die entschiedensten Gegner der Nazis die Korps und Burschenschaften“ seien.[13] Zu dieser Haltung kam die (Exil-)SPD allerdings erst nach der "Machtergreifung". Noch 1930 hatte sie auf Wahlplakaten gegen Studentenverbindungen und Nationalsozialisten gleichermaßen agitiert.
Der VAC ging unter der Führung von Ernst Schlange 1938 in die Liquidation. Viele Altherrenvereinigungen der einzelnen Corps bestanden allerdings weiter.
Insgesamt war die Haltung des Kösener Corpsstudententums gegenüber dem Nationalsozialismus ambivalent.[14][15] Schon vor 1933 setzten viele Corpsstudenten ihre vaterländischen und sozialen Hoffnungen in die NS-Bewegung, und 1934 beschlossen die Corps einstimmig: »Die [...] Corpsstudenten [...] stehen treu und restlos hinter ihrem Führer Adolf Hitler [...]«.[16] Gleichwohl kam es vor allem ab Frühjahr 1934 vielfach zu Reibungen mit dem NSDStB und der Hitler-Jugend.[17] Viele Corpsstudenten lehnten die NS-Bewegung ab und verloren dafür ihre berufliche Existenz oder (1944) ihr Leben. Corps wie Saxo-Borussia Heidelberg gaben den Kampf um das Corpsstudententum verloren, traten aus dem KSCV und dem VAC aus und lösten sich auf. Der oft beschworene Widerstand indessen wurde nur von einer Minderheit der damals 30.000 Corpsstudenten geleistet.
1935 gab es 104 Kösener Corps.
Rekonstitution und Würzburg
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden die Kösener Corps an den Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich neu. Die Corps an den Universitäten auf dem Gebiet der DDR, der deutschen Ostgebiete (Königsberg, Breslau) und in Böhmen/Mähren (Prag, Brünn) verlegten ihren Standort an Universitäten in der Bundesrepublik und in Österreich, wobei viele mit befreundeten Corps im Westen fusionierten. Unter anderem im Zuge dieser „Westwanderung“ wurden auch neue Universitäten (zeitweilig oder bis heute) zu Corpsstandorten, wie Saarbrücken, Regensburg, Augsburg, Trier, Düsseldorf, Bochum, Mainz, Konstanz, Passau und Ulm in Deutschland sowie Salzburg und Linz in Österreich.
Die Rekonstitution des Verbandes wurde durch eine Interessengemeinschaft in die Wege geleitet, die auf dem ersten Nachkriegscongress in Bad Godesberg 1951 die Auflösung des Verbandes 1935 für nichtig erklärte.[18] Die Tagungen des ordentlichen Kösener Congresses fanden 1952 und 1953 auf Einladung des Weinheimer Senioren-Convents in Weinheim statt und ab 1954 in Würzburg (mit der Festung Marienberg).
Eine Krise erlebte der KSCV im Zuge der Veränderungen nach 1968 im Zusammenhang mit der Pflichtmensur. Nachdem zehn Jahre zuvor das Corps Palatia Bonn aufgrund entsprechender Erwägungen aus dem Verband ausgeschlossen worden war, wurde nun wie in allen mensurschlagenden studentischen Verbänden auch im KSCV diskutiert, ob das Mensurfechten noch zeitgemäß sein. Führend waren in der Debatte Corps des grünen, blauen und weißen Kreises. Schließlich traten vier Corps des grünen Kreises 1971/72 wegen der Fechtfrage aus dem Verband aus: Bremensia, Vandalo-Guestphalia, Suevia Tübingen und Rhenania Straßburg zu Marburg. Auch das erst 1968 konstituierte Corps Marchia Bochum gab das Fechten auf und verließ den KSCV. Zugleich kam es zu kontroversen Diskussionen um Fragen der Hochschulpolitik und erstmals seit 1934 zu einem außerordentlichen Kösener Congress, der im Herbst 1968 in Saarbrücken stattfand.
Rückkehr und neue Standorte
Bald nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 verlegten die meisten nord- und mitteldeutschen Corps ihren Sitz zurück an den ursprünglichen Universitätsort, nach Rostock, Greifswald, Halle (Saale), Leipzig, Tharandt und Jena. Ein Breslauer Corps ging nach Frankfurt (Oder), das einzige Königsberger nach Potsdam.
Seit 1994 finden die Tagungen des KSCV wieder in Bad Kösen statt.[19]
Neben dem Bestand in Deutschland und Österreich konstituierte sich im Jahr 2007 mit Corps Tigurinia Zürich auch in der Schweiz wieder ein Corps im KSCV. Darüber hinaus bestehen Assoziierungsabkommen des Verbandes mit den Corps Brandenburgia-Berlin und Teuto-Rugia zu Cleveland/Ohio (beide suspendiert), dem Corps Flaminea Leuven und dem Corps Selonia in Riga. Seit 2005 gibt es einen Kösener Vorortbeauftragten für die Corps im Baltikum.[20] Seit 1887 bestehen zahlreiche gemeinsame Mitgliedschaften mit der Germania Lausanne in der Welschschweiz.[21] In Budapest soll ein Kösener Corps entstehen.
Subsidarität
Im Gegensatz zu den meisten anderen Dachverbänden studentischer Verbindungen besteht der KSCV nicht aus Einzelverbindungen, sondern aus den örtlichen Zusammenschlüssen der Corps, den Senioren-Conventen (SC), in denen wiederum die Corpsburschen-Convente (CC) der einzelnen Corps Mitglied sind. So hat bei Abstimmungen auf dem Kösener Congress in der Regel jeder SC eine Stimme. Nur bei bestimmten Themen wird nach CC abgestimmt.
Kreise
Nachdem sich im KSCV ab 1855 das Verbandsleben gefestigt hatte, begannen sich in den 1860er Jahren innere Strukturen zu bilden. Die seit alters her üblichen Kartelle (feste freundschaftliche Verbindungen von Corps an verschiedenen Universitätsstädten) formierten sich langsam zu festen Kreisen (zuerst „Kartellkreise“ genannt), die verbandspolitische Bedeutung zu entwickeln begannen. Es ging wohl hauptsächlich darum, im Verbund mit den Kartellcorps die eigenen Auffassungen im Kösener Congress besser zur Geltung bringen zu können. Später weitete sich diese Politik aus, es wurde üblich, sich seine befreundeten Corps und Kartellcorps nur noch aus dem jeweiligen Kreis zu wählen und andere Verhältnisse abzubrechen. Dies führte zum Bruch von sehr alten Beziehungen. Auch wenn der Kösener Corpsstudent seinen Universitätsort wechselte, wurde erwartet, dass er an der neuen Universität bei einem Corps seines Kreises verkehrte und auch nur dort eine eventuelle zweite Mitgliedschaft einging. Das gilt bis heute im KSCV als ungeschriebenes Gesetz. Der oKC 1920 schloss sich folgender Erklärung des Corps Bremensia Göttingen an: Ohne die Beziehungen zu den uns durch persönliche und erprobte Freundschaft verbundenen und nahestehenden Corps dadurch zu berühren, erklären wir, daß wir in der Art des jetzigen Bestehens und der jetzigen Handhabung, ganz besonders aber in einem weiteren Ausbau der nach unserer Ansicht verhängnisvollen Kreispolitik eine schwere Gefahr für das deutsche Corpsstudententum sehen. Seither bedauern alle offiziellen Publikationen des KSCV diese Entwicklung und stellen ihre Ergebnisse als wenig nützlich für das Corpsstudententum dar, obwohl die Kreispolitik (mit all ihren folkloristischen Auswüchsen) bis heute die Kultur des KSCV prägt (siehe Verhältnisvertrag).
Die Kreiszugehörigkeit ist bis heute vollkommen inoffiziell. Der KSCV veröffentlicht keine expliziten Listen. Alles beruht auf tradierten, aber heute noch gelebten gesellschaftlichen Usancen. Trotzdem bilden diese eigentlich nicht vorhandenen Charakteristika die Kultur des Kösener Verbandslebens.
Schwarz
Den Anfang machten Ende der 1860er Jahre die Corps Thuringia Jena, Brunsviga Göttingen, Borussia Greifswald, Saxonia Leipzig und Silesia Breslau. Der Name „schwarzer Kreis“ für diese Gruppe wurde aus den Mützenfarben von Thuringia und Brunsviga abgeleitet. Der schwarze Kreis gilt als „konservativ" und steht zu Sparsamkeit und Biederkeit. Da sich dieses am besten durch eine strenge Mensurauffassung belegen lässt, hat das Fechten besondere Bedeutung. Als Kern des schwarzen Kreises wird häufig das „Eisenacher Kartell“ bezeichnet. Das „Eisenacher Kartell“ besteht aus den Corps Suevia München (1803), Brunsviga Göttingen (1813), Hassia Gießen (1815) sowie Thuringia Jena (1820). Bei Bedarf lädt das im Eisenacher Kartell präsidierende Corps zu einem „Schwarzer Kreis Treffen“ ein, um Fragen von gemeinsamer Bedeutung zu klären. Außerdem wird im Rahmen des Kösener Congresses jährlich ein „Schwarzer Abend“ im Rittersaal der Rudelsburg zelebriert, den traditionell der Senior der Thuringia Jena (als Vertreter des Eisenacher Kartells) und ein Altherrenvertreter der Normannia Berlin (als Ideengeber für den Veranstaltungsort) eröffnet.
Grün
Die Corps Bremensia, Vandalia Heidelberg und Suevia Tübingen waren das „urgrüne Kartell“. Viele Grüne kamen aus dem Landadel. Wald und Jagd verbunden, war ihnen neureiches Protzentum zuwider. Ihre scheinbar schäbige Kleidung hatte einen ernsten Hintergrund: Wohlhabende Corpsbrüder sollten weniger bemittelte nicht in den Schatten stellen. Nach dem sog. Persönlichkeitsprinzip waren Witz und Souveränität gefragt. Die Grünen haben die ältesten Biercomments und lieben „Schnefter“, Wanderungen mit Stoff.
Blau
Der blaue Kreis bezog sich auf die überwiegenden Mützenfarben des „Goldenen Kartells" der Corps Teutonia Marburg und Lusatia Leipzig; Hannovera Göttingen hat hingegen nur die Farben des Bandes gemein. Mit dem blauen Kreis wird das (bürgerliche) „Gesellschaftsprinzip“ verbunden.
Weiß
Das älteste Kösener Kartell bilden seit 1828 die Corps Saxo-Borussia Heidelberg und Borussia Bonn. Beide tragen weiße Stürmer und bildeten den Kern des Weißen Kreises, zu dem das Corps Saxonia Göttingen kam. Die Mitglieder stammen großenteils aus dem historischen deutschen Adel und verschwägerten Familien.
Rot
Der rote Kreis hat seinen Ursprung im Kartell von Saxonia Halle und Saxonia Jena, das seit 1805 bestand.
Sonstige
Zeitweise sprach man auch von einem silbernen und einem gelben Kreis. Es gab auch einen violetten Kreis, der aus Palatia Bonn und Palatia Straßburg und deren gemeinsamen Verhältniscorps mit Nähe zum Blauen Kreis bestand.
Süddeutsches Kartell
Verbindlich ist der Zusammenhalt im Süddeutschen Kartell mit je drei Corps aus Deutschland (Franconia Würzburg, Bavaria Erlangen, Makaria München) und Österreich (Joannea Graz, Athesia Innsbruck, Schacht Leoben). Das Süddeutsche Kartell veröffentlicht Mitgliedslisten.
Magdeburger Kreis
Der Magdeburger Kreis umfasst neun Corps und veröffentlicht Mitgliedslisten.
Beziehungen zu anderen Verbänden
Der KSCV gehörte 1951 zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Andernach der mensurbeflissenen Verbände (AGA).
Mit dem Weinheimer Senioren-Convent (WSC) ist der KSCV seit 1921 durch einen Zweckverband und seit 1955 durch einen Kartellvertrag verbunden, der 2009 neu formuliert wurde. Seit langem gibt es Mehrbändermänner beider Verbände. KSCV und WSC geben gemeinsam die Zeitschrift „CORPS – das Magazin“ heraus.
Ab den 1950er Jahren beteiligte sich der KSCV in hochschulpolitischen Fragen auch an der Mitarbeit im Convent Deutscher Korporationsverbände (CDK). Sie wurde 1998 nach einem (burschenschaftlichen) Eklat in der Frankfurter Paulskirche beendet. Unter Führung des Vororts Jena trat der KSCV aus dem CDK aus.
Zum Coburger Convent bestehen lose Kontakte auf Vorortebene.
Außeruniversitäre Weiterbildung
Um die Qualifizierungslücke zwischen der rein fachlichen Hochschulausbildung und den tatsächlichen Anforderungen des Arbeitslebens zu schließen, gründete der Verband Alter Corpsstudenten die „CORPS AKADEMIE“ als gemeinnützige Institution. Sie bietet allen Studentinnen und Studenten hochwertige und praxisorientierte Weiterbildung professioneller Management-Trainer zu Preisen auf studentischem Niveau. Seminarinhalte sind vor allem Arbeitstechniken und Selbstorganisation, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und Kompetenzen für zukünftige Führungskräfte.
Die Seminare werden an 52 Hochschulstandorten Deutschlands, Österreichs und Belgiens angeboten. Ein Wissenschaftlicher Beirat sichert die hohe Qualität der Veranstaltungen.
Eine weitere Aktivität der Corps Akademie ist die Förderung des Vereins Jugend aktiv e.V.. Diese Initiative unterstützt begabte und hochbegabte Schüler in Gymnasien.
Als eine weitere Anerkennung besonderen Engagements über das Studium hinaus zeichnet der Stifterverein Alter Corpsstudenten alljährlich junge Akademiker für herausragende Leistungen im Studium und im Corps mit der „Friedrich-von-Klinggräff-Medaille“ aus.
Kösener Publikationswesen
Von 1872 bis 1884 benutzten der KSCV, die einzelnen Corps und Altherrenvereine wie viele andere Korporationen das von 1848 bis 1944 in Berlin erschienene politische Satireblatt Kladderadatsch als Veröffentlichungsorgan. Im Archiv finden sich 377 Korporationen mit 1.673 Veröffentlichungen: Einladungen zu Stiftungsfesten und Kommersen, Todes- und Hochzeitsanzeigen. Diese Verlegenheitslösung war praktikabel, weil der Kladderadatsch in akademischen Kreisen sehr beliebt und weit verbreitet war.
Auf dem Kösener Congress 1883 wurde beschlossen, ein eigenes Publikationsorgan zu schaffen. Am 26. April 1884 wurden von Dr. Paul von Salvisberg (Corps Rhenania Bern) auf Schloss Erolzheim die Academischen Monatshefte (A.M.) gegründet. Die Redaktion zog 1885 nach München um. Auf dem Kösener Congress 1886 wurden die A.M. zum offiziellen Publikationsorgan des KSCV erklärt. 1894 wurden Verlag und Redaktion von Karl Rügemer (Corps Baruthia Erlangen) übernommen und die Funktion der A.M. als offizielles Organ des KSCV bestätigt. Der Name wurde 1913 in Deutsche Corpszeitung (DCZ) geändert. Als Karl Rügemer im Jahre 1916 - mitten im Ersten Weltkrieg - verstarb, war die Fortführung unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen nicht möglich. Ab 1920 leitete Winkel für kurze Zeit die Deutsche Corpszeitung. Die Auflösung des KSCV 1936 machte die Fortführung der DCZ hinfällig. 1952 entstand die DCZ aufs neue. Seit einigen Jahren erscheint sie mit der Wachenburg des WSC unter dem Namen „CORPS - das Magazin“.
Die Kösener Meldungen erscheinen zweimal im Jahr als Druckbeilage des CORPS-Magazins.
Politik und Öffentlichkeitsarbeit
Die Statuten und Satzungen der Kösener Verbände schließen ein allgemeinpolitisches (kein hochschulpolitisches) Mandat aus. Der KSCV, die Seniorenconvente und die Einzelcorps äußern sich deshalb seit jeher nicht zur Tagespolitik und betreiben eine zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit.
Kommissionen
KSCV und VAC stützen sich auf ständige Kommissionen: Statuten, Geschichte, Verbände, WSC-Kartell und Fechten.
Archiv
Das Verbandsarchiv befindet sich im Institut für Hochschulkunde der Universität Würzburg.
Periodika
- Einst und Jetzt[22] (erscheint jährlich seit 1956, nicht im Buchhandel erhältlich)
- CORPS - das Magazin. Bad Kösen, erscheint vierteljährlich ISSN 1615-8180
Literatur
- Erich Bauer: Schimmerbuch für junge Corpsstudenten, 7. Auflage 2000, Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC)
- Rolf-Joachim Baum (Hrsg.): „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute, Siedler-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-88680-653-7
- Rüdiger Döhler: Der Deutsche Idealismus und das Corpsstudententum, in: S. Sigler (Hg.) Freundschaft und Toleranz. 200 Jahre Corps Bavaria zu Landshut und München, München (Akademischer Verlag) 2006, S. 183-188, ISBN 3-932965-86-8
- Wilhelm Fabricius: Die Deutschen Corps. Eine historische Darstellung mit besonderer Berücksichtigung des Mensurwesens. Berlin 1898 (2. Aufl. 1926)
- Wolfgang Gottwald: Der Kösener SC-Verband und die Versipptenfrage im Dritten Reich. In: Einst und Jetzt 12 (1967), S. 54-68
- Wolfgang Gottwald: Ein Rückblick. In: Einst und Jetzt 41 (1996), S. 9-26
- Handbuch des Kösener Corpsstudenten, Band I und II, 6. Auflage, 1985, herausgegeben vom Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten e.V. (VAC) Würzburg (nicht im Buchhandel erhältlich)
- Christian Helfer: Kösener Brauch und Sitte. Zweite Auflage 1991. ISBN 3-9801475-2-5
- Heiner Jüttner: Von der Godesburg bis Bad Kösen. Ein Streifzug durch den Kösener SC-Verband von 1950 bis 1994. In: Einst und Jetzt 49 (2004), S. 325-364
- Adolf Lohmann: Chronik des Kösener SC-Verbandes 1918 bis 1933. In: Einst und Jetzt 5 (1960), S. 5-31
- Gerhard Neuenhoff: Die Auflösung des HKSCV und VAC 1935. Beilage zu Einst und Jetzt 1935
- Hermann Rink: Zur Vor- und Frühgeschichte des Kösener SC-Verbandes. In: Einst und Jetzt 44 (1999), S. 181-191
- Manfred Studier: Der Corpsstudent als Idealbild der Wilhelminischen Ära - Untersuchungen zum Zeitgeist 1888 bis 1914, Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Band 3, Schernfeld 1990, ISBN 3-923621-68-X
- Sven Waskönig: Der Alltag der Berliner Verbindungsstudenten im Dritten Reich am Beispiel der Kösener Corps an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In: Christoph Jahr (Hrsg.): Die Berliner Universität in der NS-Zeit. Band I: Strukturen und Personen. Franz Steiner Verlag 2005. ISBN 3-515-08657-9 S. 159-178
- Egbert Weiß: Das hochschulpolitische Mandat der Kösener Corps. Deutsche Corpszeitung, Juni 1969, S. 148 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Robert Paschke: Die Einigungsbestrebungen der deutschen Corps bis 1848. In: Einst und Jetzt 3 (1958), S. 5-19
- ↑ Erich Bauer: Die Jenaer Corpsversammlung (15. bis 17. 7. 1848), die Wiege des Kösener Seniorenconventsverbandes. In: Einst und Jetzt 3 (1958), S. 20-41
- ↑ „Die Völkischen lehnten alles ab, was von den Parteien der Entschließung [Friedensresolution des Reichstags] vom 19.7.1917 als Fortschritt gepriesen wurde: den Marxismus wegen seiner überstaatlichen Bindungen und seiner politischen Vergangenheit, den Kommunismus als dessen weitere Entwicklungsstufe und schließlich die Demokratie, da sie es nicht glaubhaft machte, eine bessere Staatsform als die Monarchie zu sein.“ S. Schindelmeiser, Geschichte der Baltia, Bd. 2, S. 233. München 2009
- ↑ Die Völkischen in der Tübinger Studentenschaft
- ↑ Der Kongreß 1921. In: Deutsche Corpszeitung 38 (1921/22), S. 61
- ↑ R. G. S. Weber: Die deutschen Corps im Dritten Reich, S. 120f.
- ↑ Deutsche Corpszeitung, 1933/1934, Heft 6, S. 144
- ↑ vgl. Deutsche Corpszeitung, 1934/1935, Heft 5, S. 137; Wippermann, Wer seine Geschichte nicht kennt, S. 90
- ↑ R. G. S. Weber: Die deutschen Corps im Dritten Reich, S. 174
- ↑ Gerhard Neuenhoff: Die Auflösung des HKSCV und VAC 1935, 1968
- ↑ Zitiert nach Hans Peter Hümmer: Erlangen - ein frühes Zentrum des NS-Studentenbundes. In: Einst und Jetzt Band 45 (2000), S.177-214 Fußnote 145
- ↑ Zitiert nach W. Gottwald, S. 13
- ↑ Zitat aus Robert von Lucius (Hg.): Weiß-Grün-Schwarz-Weiß. Beiträge zur Geschichte der Saxo-Borussia Heidelberg. Band 2, 1934-2008. Heidelberg 2008, S. 13
- ↑ Siegfried Schindelmeiser: Baltia Königsberg c/a NSDAP (1933/34). Einst und Jetzt, Bd. 11 (1966), S. 69-90.
- ↑ H. Lammers: Vom Fall Palaiomarchia bis zum Ausschluss des Kösener SC, Bundesarchiv Koblenz. R 128, S. 101
- ↑ Protokoll des ausserordentlichen Kösener Kongresses 1934
- ↑ Vgl. z. B. Egbert Weiß: Lusatia kontra NSDStB. Die Auseinandersetzung mit dem NS-Studentenbund Leipzig 1934. In: Einst und Jetzt 17 (1972), S. 145-153
- ↑ Jochen Küper: Die Interessengemeinschaft von 1950 als Vorstufe der Erneuerung des HKSCV im Jahre 1951. In: Einst und Jetzt 2 (1957), S. 5-11
- ↑ Robert von Lucius: Corpsstudenten an der Saale. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Mai 2009
- ↑ Baltische Studentenverbindungen
- ↑ Vgl.: Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten e.V. (VAC) (Hrsg.): Handbuch des Kösener Corpsstudenten, Band II. 6. Auflage, Stamsried 1985 (dort wird die Germania Lausanne unter „mit dem KSCV verbunden durch gegenseitige Mitgliedschaften“ geführt - insges. 43 (1985)).
- ↑ Erich Bauer: Die Gründung des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Deutsche Corpszeitung, 72. Jg. (1955); Nr. 2, S. 48 und Nr. 4, S. 101
Weblinks
- Vorlage:GKD
- Vorlage:SWD
- Vorlage:BAM
- Homepage des Weinheimer Senioren-Convents und des Kösener Senioren-Convents-Verbandes
- „Ein Jahrtausend Rudelsburg mit Rittergut Kreipitzsch und ihre Besitzer“ - Eine historische Video-Dokumentation
- Gute Verbindungen.Net - Erfolgreich studieren im Corps
- Stifterverein Alter Corpsstudenten e.V.
- Corps in Österreich
- Website der „Corps Akademie“
- Vereinigung Alter Corpsstudenten Wiesbaden
- Münchner Senioren Convent