Das Erdölfeld Mönchsrot war ein von 1958 bis 1995 von der Firma Wintershall AG betriebenes Ölfeld bei Rot an der Rot im Landkreis Biberach in Oberschwaben. Es ist das bisher einzige bekannte Ölfeld in Baden-Württemberg.
Geschichte
1958 entdeckten zwei Landwirte aus Rot an der Rot auf ihren Grünlandflächen eine Ölquelle.[1] Das tatsächliche Ölfeld lag in 1.200 Meter Tiefe, dort wo der Ellbach in die Rot mündet. In der Hochzeit förderten achtzehn Förderpumpen und circa fünfunddreißig Beschäftigte im Schnitt 200 Tonnen Öl pro Tag. Durch eine Pipeline wurde das Öl nach Tannheim im Illertal gepumpt. Von dort wurde es über den Bahnhof von Tannheim und die Württembergische Allgäubahn über Memmingen zu einer Raffinerie der Wintershall AG nach Hannover transportiert. Wie bei jedem Ölfeld gingen die Fördermengen langsam zurück. 1995 wurden die Förderlöcher abgedichtet und der Betrieb eingestellt. Die Eigentümer der Grundstücke erhielten von der Firma Wintershall zehn Pfennig jährliche Nutzungsentschädigung für den Quadratmeter Boden. Aus dem Ölfeld wurden bis 1995 1.475.538 Tonnen Öl gefördert. Dieses Öl wurde in insgesamt 29.478 Kesselwagen der Bahn verladen. Würde man die Kesselwagen aneinanderreihen, so entspräche es einer Strecke von Tannheim bis nach Aschaffenburg am Main oder 433 Kilometern.
Einzelnachweise
- ↑ Die Zeit: Erdoel im Barock Himmelreich vom 24. Juli 2008
Weblinks
- Commons: Erdölfeld Mönchsrot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Jahresbericht Erdöl und Erdgas in Deutschland 2000
- SWR 3: Gut 30 Jahre lang hat man in Rot an der Rot...? vom 13. September 2005
- Die Zeit: Erdoel im Barock Himmelreich vom 24. Juli 2008