Bromeliengewächse

Familie der Ordnung Süßgrasartige (Poales)
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Die Bromeliengewächse (Bromeliaceae), auch Ananasgewächse genannt, sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales).

Bromeliengewächse
Neoregelia concentrica var. plutonis
Neoregelia concentrica var. plutonis
Neoregelia concentrica var. plutonis
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superdivisio: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Vorlage:Subclassis: Commelinaähnliche
(Commelinidae)
Vorlage:Ordo: Süßgrasartige (Poales)
Vorlage:Familia: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)

Beschreibung (Morphologie)

Sichtbare Merkmale sind die parallelnervigen Blätter, die in einem gestauchten Stamm zu einer Rosette angeordnet sind. Wichtiges Kennzeichen ist die mit den übrigen Einkeimblättrigen gemeinsame Dreizähligkeit der (meist vogelbestäubten) meist radiären Blüten.

Die Früchte und Samen sind in den 3 Unterfamilien (siehe dort) sehr verschieden. Die Samen werden in Vielzahl in den einzelnen Samenkapseln oder Beeren gebildet. Die Blüten und Früchte stehen in sehr unterschiedlich gestalteten traubigen oder rispigen Blütenständen (Infloreszenzen) zusammen. Die meist sehr dekorativen Hochblätter (Brakteen) der Blütenstände dienen der Anlockung der Bestäuber (neben tag- oder nachtaktiven Insekten auch Vögel und Fledermäuse).

Ein charakteristisches Merkmal ist der Besitz von Schuppenhaaren (Saugschuppen) auf den Blättern, mit denen diese Pflanzen den Niederschlag und Nährstoffe direkt, ohne Umweg über die Wurzeln, aufnehmen. Die Saugschuppen sitzen entweder sichtbar auf der Blattoberfläche - dann sieht das Blatt mehr oder weniger grau aus - oder innerhalb der Blatttrichter im Wasservorrat. Die Struktur der Saugschuppen kann mehr oder weniger kompliziert sein - je fortschrittlicher (Evolution) die Art ist umso komplizierter der Aufbau (bei Pitcairnioideae und Bromelioideae einfacher als bei Tillandsioideae).

Die Wurzeln dienen vor allem der Befestigung des Pflanzenkörpers auf dem Untergrund.

Meistens haben Bromelien einen gestauchten Stamm, also eine Rosette als typische Wuchsform. Viele Arten bilden einen Blatttrichter aus, mit den Blattbasen bilden sie Zisternen, in dem sie Wasser sammeln können. Diese kleinen Teiche stellen eine eigene ökologische Nische dar (Phytotelmen). Zum Beispiel leben einige tropische Baumfrosch-Arten (Hylidae) in Bromelien und pflanzen sich hier fort. Manchen Insekten-Arten dienen diese kleinen Teiche als Brutstätte für die Larven und einige Wasserpflanzen leben darin. Einige wenige Arten sind auf dem Weg der Evolution hin zu Karnivoren (Fleischfressenden Pflanzen) siehe Brocchinia oder Catopsis.

Verbreitung

Die Bromelien haben ein ausschließlich neuweltliche Verbreitung, in den amerikanischen Tropen und Subtropen von den südlichen Staaten der USA bis Südchile (44. Breitengrad) und auf den karibischen Inseln. Zwischen Tiefland und der unteren Páramo-Stufe (etwa 3200 m ü. NN) beheimatet. Dort wachsen sie sowohl epiphytisch auf Bäumen (Stamm oder Ast) oder anderen Pflanzen (beispielsweise Kakteen) oder an Felsen aber auch auf dem Boden also terrestrisch. Oft gedeihen sie an hygrisch schwierigen Standorten, an denen der Untergrund zeitweilig völlig austrocknet.

Systematik

Man unterscheidet drei Unterfamilien:

Zur Familie Bromeliaceae gehören 62 Gattungen und etwa 2900 Arten. Manche Bearbeiter sehen auch eine geringere Gattungsanzahl vor. Das Problem der Anzahl der Gattungen ergibt sich seit einiger Zeit besonders weil durch genetische Stammbaumanalysen bestimmte Gruppen von Arten eindeutig nicht in die ursprüngliche Gattung passen. Beispiel dazu unter Tillandsioideae.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt:

  • sexuell über meist windverbreitete Samen oder Samen die sich in Beeren befinden oder
  • asexuell (vegetativ) durch auswachsende Seitensprosse, sie werden bei Bromelien Kindel genannt; bei manchen Arten entstehen die neuen Rosetten in einigem Abstand zur Mutterpflanze (Ausläufer). Die Mutterpflanze stirbt nach der Blüte und der Bildung der Tochterpflanzen ab.


Verwendung

Bekannteste und wirtschaftlich genutze Art ist die Ananas (Ananas sativus (Lindl.) Schult.; A. comosus (L.) Merr.).