Die Universität Stuttgart ist eine Hochschule in Stuttgart mit starker Ausrichtung auf technische Fächer.
Universität Stuttgart | |
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Rektor: | Prof. Dr.-Ing. habil Dieter Fritsch |
Gründungsjahr: | 1829 (TH seit 1876, Uni seit 1967) |
Ort: | Stuttgart (B-W) |
Studiengänge: | 60 |
Fakultäten: | 10 |
Institute: | >140 |
immatrikulierte Studenten: | 21.881 (WS04/05) |
flächenbez. Studienplätze: | ?? (??.??.????) |
Frauenquote: | 37,5% |
Mitarbeiter: | ca. 5000 |
davon wissenschaftliche Mitarbeiter: |
?? |
Anschrift: | Keplerstr. 7 70149 Stuttgart |
Website: | www.uni-stuttgart.de |
Geschichte
Die Universität geht auf die Gründung der 'Vereinigte Real- und Gewerbeschule' im Jahre 1829 zurück. Sie feierte somit im Jahr 2004 ihr 175-jähriges Bestehen. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der Ingenieurwissenschaften und der damit verbundenen Akademisierung der Studien wurde sie 1876 zur Technischen Hochschule. Diese erhielt 1900 auch das Promotionsrecht für technische Disziplinen. Die Entwicklung der Fachrichtungen an der TH Stuttgart führte 1967 zur Umbenennung in Universität Stuttgart.
Seit Ende der 1950er Jahre befindet sich ein Teil des Campus der Universität in Stuttgart-Vaihingen (Natur- und Ingenieurwissenschaften), während am angestammten Platz im Zentrum Stuttgarts die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie die Architektur aufzufinden sind.
Berühmte Dozenten
- Christian Otto Mohr (1867-1873 am Polytechnikum (Vorläufer der Universität)
- Friedrich Theodor Vischer seit 1869 Professor für Ästhetik und Deutsche Literatur
- Carl Julius Bach (1847 - 1931), von 1878 - 1922 Professor für Dampfmaschinen, Dampfkessel, Maschinenelemente und Elastizitätslehre. Ab 1899 Materialprüfungsanstalt (MPA) und Ingenieurlaboratorium.
- Martin Wilhelm Kutta (1867 - 1944), von 1912 - 1935 Professor für Mathematik
- Karl Ramsayer (1911-1982), Begründer der Integrierten Navigation; Geodätische Astronomie
- Erich Siebel, 1931 bis 1940 und 1947 bis 1957 Direktor der Materialprüfungsanstalt und Ordinarius für Materialprüfung, Werkstoffkunde und Festigkeitslehre.
- Max Bense, 1949 bis 1978 Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie.
- Käte Hamburger (bis 1993) und Reinhard Döhl (bis 2004), einflussreiche Literaturwissenschaftler.
- Fritz Leonhardt (1909 - 1999), von 1957 bis 1974 Professor für Massivbau, 1967 bis 1969 auch Rektor.
- Frei Otto (1925), gründete 1964 das Institut für Leichte Flächentragwerke (IL) und 1969 den Sonderforschungsbereich 64 Weitgespannte Flächentragwerke der Deutschen Forschungsgemeinschaft..
Berühmte Studenten
Fakultäten
- Fakultät 1: Architektur und Stadtplanung
- Fakultät 2: Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
- Fakultät 3: Chemie
- Fakultät 4: Geo- und Biowissenschaften
- Fakultät 5: Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik
- Fakultät 6: Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie
- Fakultät 7: Maschinenbau
- Fakultät 8: Mathematik und Physik
- Fakultät 9: Philosophisch-Historische Fakultät
- Fakultät 10: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Studiengänge
- Alle klassischen TU-Studienrichtungen, ferner
- Fahrzeug- und Motorentechnik
- Technologiemanagement
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Kultur- und Geisteswissenschaften
- Softwaretechnik (dieser Studiengang wurde dort gegründet und nur in Stuttgart gelehrt)
- Technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre
- Technische Biologie
- Technische Kybernetik
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Universitätsbibliothek
Die Unibibliothek der Stuttgarter Uni hat ihren Hauptsitz seit ihrer Gründung im Jahre 1829 in der Stadtmitte von Stuttgart. Raumknappheit führte zu einem Ausbau des Universitätsbereiches in Stuttgart-Vaihingen seit 1957. Inzwischen ist der größte Teil der naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Institute der Bibliothek in der "Außenstelle" der UB in Stuttgart-Vaihingen angesiedelt. Architektur und Geisteswissenschaften sowie die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften blieben im Bereich Stadtmitte.
Aktuelle Ereignisse
Zukunftsoffensive
Im Sommer 2003 gab es größere Proteste der Studierenden, da die Universitätsleitung ein Papier, die sog. "Zukunftsoffensive der Universität Stuttgart" vorgelegt hat, in dem aus Spar- und Profilgründen die Abschaffung der geisteswissenschaftlichen Lehramtsstudiengänge und einiger damit zusammenhängender Professuren angestrebt wurde. Nachdem die Proteste ein erhebliches Medienecho in den lokalen Zeitungen erfuhren, wurden die Planungen widerrufen, im Februar 2005 wurde schließlich beschlossen, die Lehramtsstudiengänge bis zu einer erneuten Evaluation 2010 nicht anzutasten. Durchgesetzt wurde hingegen u.a. die Schließung der Institute für Geographie sowie Geologie.
Streiks gegen Studiengebühren
Am 28. April 2005 wurde in der Vollversammlung der Studierenden der Universität ein Vorlesungsboykott beschlossen, der vom 2. Mai bis zum 4. Mai stattfand. In dieser Zeit fanden alternative Veranstaltungen wie beispielsweise Podiumsdiskussioen und spontane Demonstrationen statt. Der Protest der Studierenden richtet sich gegen die geplante Einführung von Studiengebühren. Am 4. Mai 2005 fand in der Stuttgarter Innenstadt eine Großdemonstration statt, an der sich auch die Gewerkschaften beteiligten.
Literatur und Weblinks
- Homepage der Universität Stuttgart
- Studiengänge an der Universität Stuttgart
- Homepage der Universitätsbibliothek
- Studentenwerk Stuttgart
- 24 herausragende Hochschulprofessoren 1850 - 1999
- Geschichte der Universität Stuttgart
- Geschichte der Mathematik an der Universität Stuttgart
- Gerhard Zweckbronner: Ingenieurausbildung im Königreich Württemberg. Vorgeschichte, Einrichtung und Ausbau der Technischen Hochschule Stuttgart und ihrer Ingenieurwissenschaften bis 1900 - eine Verknüpfung von Institutions- und Disziplingeschichte. Schriften des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim Nr. 2. Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987. ISBN 3-8062-0549-3