Harald Schmidt (* 18. August 1957 in Neu-Ulm) ist ein deutscher Fernsehentertainer und Schauspieler.
Biographie
Harald Franz Schmidt wurde am 18. August 1957 in Neu-Ulm geboren und hat einen fünf Jahre jüngeren Bruder (Reinhard). Seine Jugendzeit verbrachte Schmidt in Nürtingen. Dort legte Schmidt auch eine Prüfung als Kirchenmusiker (Kirchenmusikschule Rottenburg/Neckar) ab und wurde Organist der katholischen Gemeinde.
Nach dem Abitur (Hölderlin-Gymnasium, Nürtingen) und der Ableistung des Zivildienstes, studierte Schmidt, dessen erster Berufswunsch Priester war, von 1978-1981 Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Bühne
Sein erstes Engagement hatte Harald Schmidt an den Städtischen Bühnen in Augsburg als erster Mameluk in Lessings "Nathan der Weise". Sein gesamter Text bestand aus dem Satz "Nur hier herein". Weitere Rollen (u. a. "Warten auf Godot") folgten.
1984 wechselte Schmidt zu Kay Lorentz ans Düsseldorfer Kom(m)ödchen, wo er bis 1989 blieb und seine kabarettistische Laufbahn unter Anleitung der legendären Lore Lorentz begann. Im Jahr 1985 ging er mit seinem ersten Soloprogramm "Ich hab' schon wieder Überzogen" auf Tournee. Weitere Soloprogramme waren 1988 "Überstehen ist alles" und 1992 "Schmidtgift". 1993 erschien sein Buch "Tränen im Aquarium".
Fernsehen
Seine ersten Fernseherfahrungen machte Schmidt seit März 1988 beim WDR in Köln mit der Sendung "MAZ ab", die ab 1989 in der ARD ausgestrahlt wurde.
1990 folgten die Sendungen "Psst..." (einer Rateshow nach dem Vorbild der Show "Was bin ich?" von Robert Lembke) und "Schmidteinander", die er mit Herbert Feuerstein moderierte. Beide Sendungen wurden vom WDR produziert und ausgestrahlt. Aufgrund des enormen Publikumserfolges wechselte er mit der Sendung "Schmidteinander" später in das Abendprogramm der ARD. Dort moderierte er von Oktober 1992 bis 1995 die von Kurt und Paola Felix übernommene Show "Verstehen Sie Spaß?", mit der er - wie auch sein Nachfolger Dieter Hallervorden - nur mäßigen Erfolg hatte.
Vom 5. Dezember 1995 bis zum 23. Dezember 2003 moderierte Harald Schmidt die von Brainpool im Kölner "Capitol" produzierte Late Night Show "Die Harald Schmidt Show", die im Programm von SAT.1 ausgestrahlt wurde. Von August 1998 bis Dezember 2003 wurde die Show von Harald Schmidts Firma Bonito im Studio 449 in Köln-Mülheim produziert.
Schmidt war außerdem 1995 in dem Kinofilm "Nich' mit Leo" (zusammen mit Jürgen von der Lippe) und 1999 als Protagonist des Kinofilms "Late Show" in der Rolle des Conny Scheffer zu sehen.
2002 erschien eine von Harald Schmidt nicht autorisierte Biographie "Harald Schmidt" von Miriam Lau.
Harald Schmidt lebt mit seiner Partnerin Ellen Hantzsch in Köln-Lindenthal. Er hat drei Kinder; Sohn Robert Hannes (*1994) von seiner ehemaligen Freundin Elke sowie Tochter Nele (*1995) und Sohn Peter (*1998) von seiner aktuellen Partnerin Ellen Hantzsch.
Am 8. Dezember 2003 gab Harald Schmidt bekannt, dass er mit seiner Late-Night-Show auf Sat.1 eine "kreative Pause" einlegen wolle. Es gibt aber auch Spekulationen, Schmidt wäre aus Protest gegen die fristlose Entlassung des alten Programmchefs von Sat.1, Martin Hoffmann, zu dem er eine freundschaftliche Beziehung pflegt, oder wegen der vom neuen Eigentümer der ProSiebenSat1-Media AG, Haim Saban, eingeführten Maßnahmen zur Kostenkontrolle gegangen.
Auszeichnungen
- 1986 – Bester deutscher Nachwuchskabarettist beim Kabarett-Wettbewerb Salzburger Stier
- 1992 – Adolf-Grimme-Preis
- 1993 – Goldene Europa ("Entertainer des Jahres"); Tele-Star; Bambi
- 1994 – Goldene Kamera
- 1997 – Adolf-Grimme-Preis; Goldener Löwe ("bester Showmoderator"); Tele-Star ("bester Showmoderator"); Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden.
- 2000 – Deutscher Fernsehpreis als "bester Unterhaltungsmoderator"
- 2001 – Deutscher Fernsehpreis als "bester Unterhaltungsmoderator"
- 2002 – Adolf-Grimme-Preis in der Kategorie Spezial; Goldene Kamera, bester Nachwuchschauspieler (Theater Heute) für seine Rolle als Lucky in "Warten auf Godot"
- 2002 – Die Goldene Feder 2002 (zusammen mit Manuel Andrack)
- 2003 – Deutscher Fernsehpreis; Hans-Bausch-Media-Preis
Weblinks
- Offizielle Homepage der Harald-Schmidt-Show
- SAT.1-Homepage zur Harald-Schmidt-Show
- Biographie
- Interview mit Harald Schmidt bei planet-interview.de (03.06.2003)
siehe auch: Comedy