Burgscheidungen
Burgscheidungen ist eine Gemeinde im Burgenlandkeis in Thüringen.
Allgemeines
Der Ort hat 628 Einwohner (2003) und eine Gemeindefläche von 836 ha. Er liegt an der Unstrut zwischen Nebra und Laucha im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Aktueller Bürgermeister von Burgscheidungen ist Mario Horn. Burgscheidungen besitzt zwei Ortsteile: Burgscheidungen am linken und Tröbsdorf am rechten Ufer der Unstrut.
Geschichte
Der über den Ort ragende Burgberg ist bereits seit 3000 v. Chr. besiedelt. In der Zeit der Völkerwanderung war hier eine wichtige Burg, möglicherweise sogar eine Residenz der Thüringer, deren reich sich von der Elbe bis zur Donau bei Regensburg erstreckte. Im Jahre 531 wurden die Thüringer und ihr König Herminafried von den Franken und Sachsen bei "Seithungi" vernichtend geschlagen; diese Schlacht von Burgscheidungen besiegelte das Schicksal des Thüringerreiches, das zwischen Sachsen und Franken aufgeteilt wurde, Burgscheidungen fiel dabei mit dem Süden des Reiches an das Frankenreich.
786 wird die Burg als "Scidingeburg" erwähnt und 946 von König Heinrich I. zur Reichsburg erhoben. 1043 schenkt Kaiser Heinrich III. sie seiner Frau Agnes von Poitou als Morgengabe. In der Renaissance erfolgte ein Neubau der Burg, doch die heute erhaltenen Teile stammen zum großen Teil aus dem Barock, als die Burg zu einem wettinischen Schloss umgestaltet wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der angrenzende terrassenartig angelegte Schlosspark, der von einem kleinen Kanal abgegrenzt wird.
Um 1760 hielt sich der Dichter Christian Felix Weiße einige Zeit in Burgscheidungen auf. In der DDR-Zeit befand sich im Schloss die zentrale Bildungsstätte der Ost-CDU.
Sehenswürdigkeiten
Im Ort selbst befindet sich eine spätromanische Ortskirche mit gotischem Ostanbau. Auch Tröbsdorf verfügt über eine Kirche, die kürzlich renoviert worden ist. Sehenswert ist auch das Unstrutwehr mit dazugehörigem Schleusenhaus.
Wirtschaft
Burgscheidungen ist auch heute noch vor allem landwirtschaftlich geprägt. An den umliegenden Hängen befinden sich eine der nördlichsten Weinbaulagen Deutschlands. Gegenwärtig (2005) sind im Ort 65 Arbeitslose gemeldet; größere Arbeitgeber oder Industrieansiedlungen existieren nicht, zumal der etwas abseits gelegene Ort weder einen Eisenbahnanschluss besitzt, noch an einer Bundesstraße liegt.