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Dieser Artikel befasst sich mit dem großen Fluss Elbe, andere Bedeutungen unter Elbe (Begriffsklärung). |
Dieser Neuentwurf soll demnächst den bestehenden Artikel zur Elbe ablösen!
Daten | |
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Länge: | 1.165 km |
Quelle: | Im Riesengebirge |
Mündung: | Bei Cuxhaven in die Nordsee |
Quellhöhe: | 1.386 m ü. NN |
Mündungshöhe: | 0,00 m ü. NN |
Höhenunterschied: | 1.386 m |
Einzugsgebiet: | 148.268 km² |
Flussverlauf | |
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Länder: | Tschechien, Deutschland |
Weltstadt: | Hamburg |
Großstädte: | Dresden, Magdeburg |
Gr. Mittelstädte: | Ústí n. Labem (Aussig), Pardubice, Dessau, Cuxhaven, Lutherstadt Wittenberg, Pirna |
Einzugsgebiet | |
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Gr. Nebenflüsse: | Moldau, Ohře, Mulde, Saale, Havel, Elde |
Einwohner im Einzugsgebiet: | 24,5 Mio. |
Gebiet nach Ländern: | Deutschland: 97.175 km² Tschechien: 49.933 km² Österreich: 921 km² Polen: 239 km² |
Die Elbe (tschechisch Labe, polnisch Łaba) ist ein europäischer Fluss, der in Tschechien entspringt, durch Deutschland fließt und in die Nordsee mündet. Die Elbe ist der zwölftlängste Fluss in Europa und gehört zu den 100 längsten Flüssen der Welt. Da die Elbe nicht in einen anderen Fluss mündet, ist sie einer der 21 Ströme der Welt, von denen sich sieben weitere in Europa befinden. Ihr Einzugsgebiet von etwa 148.000 km² ist im Verhältnis zur Länge des Flusses relativ klein.
Nachdem der Fluss Tschechien in einem großen Südbogen nach Nordwesten hin durchflossen hat, fließt er durch Deutschland und darin unter anderem über Dresden, Magdeburg sowie Hamburg und bei Cuxhaven in die Nordsee. Während der deutschen Teilung bis 1990 war die Elbe auch über längere Entfernung Grenzfluss. Obwohl sie Anfang der 1990er Jahre stark durch Schwermetalle und chemische Abwässer belastet war, gilt sie insbesondere im Mittellauf für einen europäischen Fluss als sehr naturbelassen.
Der Verlauf der Elbe
Tschechischer Oberlauf
Deutscher Oberlauf
Mittellauf
Unterelbe
Geomorphologie und Hydrologie
Elbtal im Riesengebirge
Weitere Durchbruchstäler
Urstromtäler
Nebenflüsse
Flüsse über 100 km Länge
Der größte Nebenfluss der Elbe ist die Moldau mit 440 km Länge, die bei Mělník etwas nördlich von Prag in die Elbe mündet. Über die Moldau reicht das Einzugsgebiet der Elbe bis in kleine Teile Bayerns. An der Stelle ihrer Mündung ist die normale Abflussmenge der Moldau sogar größer als die der Elbe. Der zweitlängste Nebenfluss ist die Saale, die längenmässig mit 413 Kilometern sehr nah an die Moldau heranreicht und bei Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet. Mit 325 km ist die Havel der längste rechte Zufluss der Elbe. Die Eger (tschech. Ohře) hat eine Länge von 291 km und folgt in etwa dem Verlauf des gleichnamigen Eger-Grabens und des Südfußes der Erzgebirges. Ihre Quelle befindet sich in Bayern und sie mündet in der Nähe der tschechischen Stadt Leitmeritz. Die Schwarze Elster (188 km) ist ein Fluss, der in der Oberlausitz entspringt und von da an Richtung Westen verläuft. Sie ist folglich ein rechter Zufluss. Die Mulde (124 km) ist ein wichtiger Abfluss des Erzgebirges und verläuft als linkes Nebengewässer sehr kontinuierlich nach Norden.
Weitere Nebengewässer mit mehr als 100 km Länge sind die Elde (220 km) im Unterlauf zwischen Wittenberge und Hamburg, die Oste (153 km) die in die Trichtermündung der Elbe mündet, die Ohre (110 km), die im Bereich der Elbe parallel zum Mittellandkanal verläuft, und die Polzen (102 km) die noch in der Tschechischen Republik mündet.
Weitere Nebenflüsse
Die Elbe selbst entsteht aus den beiden Gewässern Weißwasser und der Kleinen Elbe. Weitere wichtige Nebenflüsse der Elbe sind insbesondere im Raum des Osterzgebirges die Flüsse Bílina (Biela), Müglitz (entspringt als Mohelnice in Tschechien) und Weißeritz. Als wichtiges Gewässer Hamburgs ist auch die Alster weithin bekannt.
Siehe auch: Liste von Nebenflüssen der Elbe
Naturräume, Flora und Fauna, Naturschutz
Naturräumliche Haupteinheiten
Die Elbe durchfließt auf deutschem Gebiet die folgenden „Naturräumlichen Haupteinheiten“ (definiert nach geomorphologischen, bodenkundlich-geologischen und biogeografischen Kriterien gemäß Bundesamt für Naturschutz, BfN, 1994):
- D15 – Sächsisch-böhmisches Kreidesandsteingebiet
- D19 – Sächsisches Hügelland und Erzgebirgsvorland
- D10 – Elbe-Mulde-Tiefland
- D09 – Elbtalniederung
- D24 – Untere Elbeniederung (Elbmarsch)
Die drei letztgenannten Naturräume innerhalb des Norddeutschen Tieflandes werden dabei wesentlich durch die Elbe selbst bestimmt und definiert.
Das „Sächsisch-böhmische Kreidesandsteingebiet“ erstreckt sich innerhalb des deutschen Gebietes von der Staatsgrenze zu Tschechien etwa bis Pirna (südöstlich von Dresden). Landschaftsräumlich ist der Bereich als Elbsandsteingebirge bekannt. Das „Sächsische Hügelland und Erzgebirgsvorland“ passiert die Elbe von Pirna/Dresden bis kurz vor Riesa. Von dort erstreckt sich bis kurz hinter Magdeburg (etwa Mündung des Elbe-Havel-Kanals) der lange Verlauf des „Elbe-Mulde-Tieflandes“. Danach reicht ein weiterer sehr langgezogener Abschnitt, die „Elbtalniederung“, bis vor die südöstlichen Tore Hamburgs. Alle diese Abschnitte und Naturräume gehören zur kontinentalen Biogeografischen Region.
Ab dem Sperrwerk bei Geesthacht spricht man von der Unterelbe, präziser vom Naturraum „Untere Elbeniederung“. Dieser wird zur atlantischen Biogeografischen Region gezählt. Durch den marinen Mündungstrichter (Ästuar) der Elbe in die Nordsee zieht sich dann noch eine naturräumliche Grenze, die zwischen der Unteren Elbeniederung am niedersächsischen Südufer und dem Naturraum „D21 – Schleswig-Holsteinische Marschen“ auf der nordöstlichen Seite unterscheidet.
Die genannten Naturräumlichen Haupteinheiten können in weitere Untereinheiten differenziert werden (Beispiele: „Dessauer Elbtal“, „Untere Mittelelbeniederung“ etc.) – auf diese feinere Gliederung, die je nach Bundesland nicht immer einheitlich definiert wird, soll hier nicht eingegangen werden.
Charakteristische Biotoptypen
Typische/besondere Pflanzen
Fischbestand
Gewässergüte (Wasserqualität)
Großschutzgebiete
Geschichte und Kultur
Namensdeutung
Der Strom trägt sicherlich einen Namen, den ihm frühe indogermanische Völker verliehen, die an dem Gewässer lebten. Die später hier erschienenen Slawen nannten den Fluss Labi und entsprechend benannte sich der slawische Stamm der Polaben, denn "po" und "Labi" ergibt: Leute an der Elbe/Elbanwohner. Zu verbinden ist der Flussname aber auch mit dem lateinischen Adjektiv albus "weiß". Die Elbe heißt dieser Deutung nach entweder wegen des schäumenden Wassers in ihrem Oberlauf oder aber wegen der hellen Sandufer so.
Besiedlungsgeschichte
Kulturräume und -landschaften
Flussregulierung, Deichbau
Hoch- und Niedrigwasser, Sturmfluten
Durch ausgedehnte und langanhaltende Niederschläge entstand im August 2002 im Oberlauf der Elbe, der Moldau und weiterer linker Nebenflüsse wie der Mulde die so genannte Jahrhundertflut. Der Mittel- und Oberlauf ist im allgemeinen für Hochwasser gefährdeter, weil er die steileren Flussverläufe und engeren Täler aufweist und zum anderen an Gebirgen liegt, die höhere Niederschlagswerte aufweisen können. Im Mittellauf erhält die Elbe vergleichsweise viel unbewohnten Raum weshalb sich in diesem Bereich auch 2002 das Hochwasser abgebaut bzw. abgeflacht hat. Der Unterlauf ist daher vor Hochwasser durch Niederschlag sehr gut geschützt, auf Grund seiner Trichterform aber immer wieder durch Sturmfluten gefährdet. Nach der großen Sturmflut 1962 wurde jedoch der Sturmflutschutz durch Deiche und Sperrwerke soweit erhöht, dass keine vergleichbar großen Schäden mehr eintraten.
Das letzte nennenswerte Hochwasser war im Frühjahr 2005 auf Grund von normaler Schneeschmelze bei leicht erhöhten Schneemengen vor allem im Erzgebirge.
Niedriger Wasserstand des Flusses bedeutet Einschränkungen oder auch die Einstellung der Schifffahrt. In solchen Zeiten werden auch mehrere so genannte Hungersteine sichtbar. Der Magdeburger Domfelsen, früher Hungerfelsen genannt, erscheint wenn der Wasserstand weniger als 1,30 beträgt. In Děčín trägt ein großer Basaltstein die Bezeichnung Hungerstein, da sein Erscheinen für die Schiffersfamilien und auch die Bauern an der Elbe Notzeiten ankündigte.
In den letzten beiden Jahren lag der Pegel der Elbe in Dresden vermehrt unter einem Meter, was daran liegt, dass vor allem die Sommer trockner wurden.
Städte, Regionen und Infrastruktur
Städte und Regionen
Wichtige Städte an der Elbe sind Hamburg, Dresden und Magdeburg. Die größten Städte an der Elbe in Tschechien sind Ústí nad Labem und Děčín. Verdichtungsräume haben sich um Hamburg, Dresden und Magdeburg gebildet. Auch im unteren Eger-Graben um Ústí nad Labem hat sich ein Ballungsraum gebildet. Die Elbmündung gehört zur Metropolregion Hamburg während die Region um Dresden zur Metropolregion Sachsendreieck zählt.
Im Vergleich zu anderen Flüssen in Deutschland wie dem Rhein oder dem Main ist die Elbe vergleichsweise unbewohnt. Wesentlich bewohnter sind dagegen die Nebengewässer und deren direkte Einzugsgebiete wie die der Havel (Berlin), der Moldau (Prag) oder der Saale (Halle und Leipzig). Gerade deshalb konnte sich der natürliche Mittellauf der Elbe erhalten.
Siehe auch: Städte und Orte an der Elbe
Elbtal als Verkehrsweg
Die Bedeutung des Elbtals als Verkehrsweg schwankt sehr stark. Dort wo der Fluss Gebirge durchbricht ist seine Bedeutung hoch. Insbesondere Eisenbahnstrecken folgen da dem Tal, weil sie auf niedrigere Gefälle angewiesen sind. Als Beispiel dafür sei die Passage durchs Elbsandsteingebirge als bedeutende Ferneisenbahnstrecke genannt. Der Mittel- und Unterlauf der sich durch flachere Regionen zieht, spielte keine große Rolle bei der Anlage von Eisenbahnstrecken und Autobahnen. Eisenbahnstrecken wurden so angelegt, dass sie viele Städte erreichen und nicht hauptsächlich dem Flusstal folgen müssen. So gibt es zum Beispiel keine Ferneisenbahnstrecke zwischen Dresden und Magdeburg, die entlang der Elbe verläuft. Vielmehr verbindet die Relation Dresden - Magdeburg Städte wie Leipzig und Halle (Saale). Zwischen Děčín und der Moldaumündung gibt es in Tschechien Eisenbahnstrecken auf beiden Elbseiten ähnlich wie beim Mittelrhein.
Als internationales touristisches Projekt wurde der Elberadweg, der zwischen Mělník und Cuxhaven der Elbe folgt, eingeführt und ausgebaut. Seine Gesamtlänge an der Elbe (Der Weg beginnt 50 km südlich der Elbe in Prag) beträgt etwa 930 km.
Bundeswasserstraße Elbe
Die Elbe ist eine der 28 Bundeswasserstraßen in Deutschland. Eine hohe Bedeutung als Verkehrsweg genießt sie für das Binnenland Tschechien, das sich über die Elbe an den Welthafen Hamburgs anschließt. Gerade deshalb drängt die tschechische Republik darauf, dass Deutschland die Elbe so ausbaut, dass sie längere Zeit im Jahr schiffbar wird. Dies wäre nur zu erreichen, wenn die Elbe weiter vertieft oder Schleusen eingesetzt würden.
Die schwierigste Passage für die Schifffahrt ist der Flussbogen vor der Dresdner Altstadt auf Grund der hohen Flussgeschwindigkeit und den dicht hintereinander liegenden Bogenbrücken. An dieser Stelle können Schiffe auch geschleppt werden.
Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist einer der bedeutendsten Wasserverkehrsknoten in Europa, lässt ein überqueren der Elbe in Ost-West-Richtung zu und schließt den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal an die Elbe an. Über diese Kreuzung ist die Elbe indirekt mit der Oder, dem Rhein, dem Main und der Donau verbunden.
An der Elbe gibt es fünf Wasser- und Schifffahrtsämter. Diese sind in Dresden (verantwortlich für die Flusskilometer 0 bis 290), Magdeburg (Flusskilometer 290 bis 502), Lauenburg (502 bis 607), Hamburg (638 bzw. 632 linkes Ufer bis 689) und Brunsbüttel (689 bis 727)
Wichtige Häfen
Der Hamburger Hafen liegt etwa 110 km flussaufwärts. Er ist der zweit größte Seehafen in Europa und bietet Liegeplätze für 320 Seeschiffe, von denen 38 für große Containerschiffe vorgesehen sind. Der Magdeburger Hafen wird so ausgebaut, dass seine Wassertiefe unabhängig vom Elbpegel wird. Dadurch soll erreicht werden, dass er für Binnenschiffe die vom Mittellandkanal oder vom Elbe-Havel-Kanal einlaufen, zum Liegeplatz wird, wenn die Elbe extreme Wasserstände führt. Weitere bedeutende Binnenhäfen befinden sich in Riesa, Dresden (Alberthafen) und Děčín. Vor dem Dresdner Terrassenufer befindet sich die zentrale Anlegestelle der Weißen Flotte und weitere Anleger für Hotelschiffe.
Elbmündung
Die Elbmündung besitzt aus zwei Gründen eine hohe Bedeutung für die Seeschifffahrt: Zum einen ist der Trichter der Zugang zum Hamburger Hafen zum anderen schließt sich in der Mündung auf rechter Seite der Nord-Ostsee-Kanal an. Der untere Teil der Elbmündung gehört deshalb zu den am stärksten befahren Wasserstraßen in Europa. Die Elbmündung ist über 3 bis zu 45 Meter hohe Feuerschiffe von offener See her markiert.
Die Elbmündung ist auf jeden Fall für Schiffe bis 12 Meter Tiefgang befahrbar. Durch die schon eintretenden Tiden lässt die Unterelbe auch höheren Tiefgang bei Flut zu. Der Tidenhub beträgt normalerweise 3,7 Meter, weshalb sich der maximale Tiefgang bei Flut etwa um 1,8 Meter erhöht. Die Mündung muss ständig ausgebaggert werden, damit die Tiefe erhalten bleibt. Die 12 Meter Tiefgang sind gerade für moderne Containerschiffe nicht mehr ausreichend, weshalb ein tieferes Ausheben der Elbe diskutiert wird. Obwohl die Elbe im Bereich ihrer Mündung 18 km breit ist, bleibt dem Schiffsverkehr auch dort nur eine relativ enge Fahrrinne. Da sich die letzte Brücke in Hamburg, also 110 km vor der Mündung, befindet, herrscht im Mündungstrichter zudem ein starker Fährverkehr.
Weiterführende Informationen
Siehe auch
- Die längsten Flüsse der Erde
- Liste der Flüsse in Deutschland
- Liste der Gewässer in Sachsen
- Liste der Gewässer in Sachsen-Anhalt
- Liste der Gewässer in Brandenburg
Literatur
- Marco Polo Reiseführer Riesengebirge (ISBN 3-89525-449-5)
- Karl Jüngel: Die Elbe. Geschichte um einen Fluß. (ISBN 3925434615)
- Karl Jüngel: Die Elbe. Eine historische Bilderreise. (ISBN 3934613241)
- Ernst Paul Dörfler: Wunder der Elbe. Biografie eines Flusses. Stekovics, 2003(ISBN 3-932863-40-2)
Weblinks
- Arbeitsgemeinschaft für die Reinheit der Elbe
- Elbe Homepage
- Elbepegel bei Wetter-Online
- Anzeige der Pegelstände von Elbe und weiteren Flüssen im sächsischen Raum
- Elbetreff
- Panorama Elbe - Interaktives 180 Grad Panorama der Elbe in Hamburg - auch in großen Bildformaten
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