Paul Bonatz

deutscher Architekt und Brückenbauer
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Paul (Michael Nikolaus) Bonatz (* 6. Dezember 1877 in Solgne, Moselle (Lothringen) † 20. Dezember 1956 in Stuttgart) war ein deutscher Architekt und Brückenbauer.

Sein Vater war Beamter bäuerlicher Herkunft aus Mecklenburg, seine Mutter Luxemburgerin. Nach dem Abitur im elsässischen Hagenau studierte er in München an der Technischen Hochschule zuerst Technik, nach einem Jahr dann Architektur bis zu seinem Diplom im Jahr 1900. Nach seiner Hochzeit 1902 ging Bonatz nach Stuttgart (bis 1906).

Paul Bonatz wird 1908 Professor an der Technischen Hochschule in Stuttgart als Nachfolger von Theodor Fischer (bis 1943). Von 1946 bis 1954 war er Professor für Entwerfen an der Technischen Universität in Istanbul bis er dann 1954 nach Stuttgart zurückkehrte, wo er 1956 starb und auf dem Waldfriedhof beerdigt wurde.

Werkliste

 
Stuttgart Hauptbahnhof

Seine frühen Werke waren:

  • Wallstraßenbrücke in Ulm; 1905
  • Universitätsbibliothek in Tübingen; 1910-1912
  • Stadthalle in Hannover; 1911-1914
  • Ehemaliger Landtag Oldenburg; 1912-1917

Den Durchbruch erreichte er mit dem Großauftrag Hauptbahnhof Stuttgart:
1912 gewinnt er den 1. Preis im Wettbewerb für den Stuttgarter Hauptbahnhof und somit den Bauauftrag. 1914 wird der Grundstein für den Bahnhof gelegt und 1927 fertigstellt.

Weitere Objekte danach waren:

  • Villa Roser in Stuttgart; 1921
  • Stahl-Hochhaus (ehemaliges Verwaltungsgebäude des Stumm-Konzerns) in Düsseldorf; 1922-1925
  • Haus des Architekten in Stuttgart; 1922

Von 1926 bis 1928 arbeitete er intensiv am Neckarkanal mit. Er konstruierte die Staustufen Ladenburg bei Mannheim, Rockenau, Heidelberg, Hirschhorn (Neckar), Stuttgart-Bad Cannstatt sowie das Kraftwerk Oberesslingen, das Schützenwehr Oberesslingen sowie die beiden Neckarbrücken Heidelberg und Heilbronn.

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Sein Schwerpunkt ab den 1930er Jahren waren Brückenbauwerke:

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  • Schloß Neu Wolfsburg bei Tangeln, Gemeinde Neumühle in der Altmark; 1938 - 1943
  • Opernhaus Ankara; 1947-1948
  • Rekonstruktion der Düsseldorfer Oper; 1956
  • 1955-1956 beginnt er als letztes Projekt den Wiederaufbau des Stuttgarter Kunstgebäudes.

Literatur

  • Paul Bonatz: Leben und Bauen. Stuttgart, Engelhornverlag Adolf Spemann, Stuttgart 1950
  • Helmut Gebhard über Paul Bonatz, S. 109 - 146: in: Winfried Nerdinger: Süddeutsche Bautradition im 20. Jahrhundert. Architekten der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Verlag Georg D. W. Callwey, München 1985.