Die Bezeichnung Iran besteht seit dem 21. März 1935 für das alte Persien. Zeit seines Bestehens wurde es immer wieder erobert und hat sein Territorium verändert.
==Frühe Hochkulturen== ca 7000 v. Ch bis 650 v. Chr Die Stämme der Perser gelangten vor ca. 1500 - 1000 v. Chr. von Zentralasien oder Südrussland kommend in den Nordwesten Irans und nach Elam und besiedelten bis 800 v. Chr. auch den Südosten des Landes. Vor ihnen bewohnten wechselnde Völker das heute als Iran bekannte Land.
Meder-Reich (728-550 v. Chr.)
Das Meder-Reich war das erste große iranische Reich. Die Bewohner waren die Meder, deren Nachfahren teilweise die heutigen Kurden (KurManji) sind. Ihre Sprache, Kultur und Abstammung war iranisch. 835 v. Chr. erwähnte der assyrische König zum erstenmal die medischen Stämme. Bald nach ihrem Auftreten konnten sie große Bereiche des Assyrischen Reiches unterwerfen. Im Jahre 715 v. Chr. führte der Häuptlingsführer Dayaukku die medischen Stämme ohne Erfolg gegen das Assyrische Reich. Sein Nachfolger Khshathrita konnte die übrigen südiranischen Stämme vereinen und das Assyrische Königreich vernichten. Er gründete die medische Hauptstadt Ekbatan (das heutige Hamadan). Cyaxares, der letzte medische König, führte das Reich bis 550 v. Chr.
==Die Perser== 650 v. Chr. bis 651 n.Chr
Die Achämeniden
Die Herrschaft der Achämeniden dauerte von ca. 558 - 329 v. Chr. Kyros II., gründetet als persischer König (Schah) das erste Weltreich der Geschichte, das altpersische Großreich.
- 539 v. Chr. wurde Babylon eingenommen das neubabylonische Reich der (Chaldäer) besiegt.
- 525 v. Chr. wurde Ägypten dem Achämenidenreich eingegliedert.
- 522 v. Chr.-486 v. Chr. regiert Darius I.
- 500 v. Chr. erhoben sich die Griechen gegen die persische Herrschaft, womit die Perserkriege eingeleitet wurden. Der Aufstand wurde 494 v. Chr. mit der Zerstörung Milets niedergeschlagen.
- 485-465 v. Chr.: Xerxes I.
- 450-300 v. Chr. erfolgen Aufstände gegen die Achämeniden in Ägypten, Syrien und im Kernland des Reiches.
- 359-338 v. Chr.: Artaxerxes III.
Der Alexanderfeldzug
- 335 v. Chr. wird Darius III. Großkönig, aber schon 331 v. Chr. von Alexander dem Großen in der Schlacht von Gaugamela geschlagen und wenig später ermordet. Mit Alexanders Sieg endet die Herrschaft der Achämeniden. Das Reich geht im Alexanderreich auf.
Die Seleukiden
- 312 v. Chr. beginnt mit dem Aufstieg der Diadochen-Dynastie von Seleukos I. Nikator, einem Feldherrn Alexanders die Seleukidenherrschaft.
280 - 200 v. Chr.: Das Reich der Seleukiden erstreckt sich über große Gebiete Vorderasiens bis zum Indusgebiet. Nach dem Zerfall gelangen die westlichen Reichsgebiete an das Römische Reich.
- 250 v. Chr. bis 224 n. Chr. : Entfaltung des Parther-Reichs.
Die Sassaniden
- 224-650: Das Reich der Sassaniden bildet die letzte altpersische Dynastie.
- 642: Die islamischen Araber erobern Persien. Sie besiegen die arabischen Heere und bekehren Persien zum Islam.
===Die Omajaden=== (661 - 749) siehe Omajaden ===Die Abbasiden=== (749 - 857) siehe Abbasiden Lokaldynastien: (681 - 1191)
Die Tahiriden
siehe Tahiriden
Die Saffariden
siehe Saffariden
Die Samaniden
siehe Samaniden
Die Bujiden
siehe Bujiden
Die Sijariden
siehe Sijariden
Aufstieg der Türken
===Die Gaznawiden=== (auch Gasnawiden)
siehe Gaznawiden
Die Seldschuken
siehe Seldschuken
Die Mongolen
- 1206-1260: Die Mongolen unter Hülägü erobern und verwüsten Iran. Ihren Nachfolger verdankt das Land jedoch eine große wirtschaftliche und kulturelle Blüte.
- 1256-1336: Herrschaft der (mongolischen) Ilchane.
Die Timuriden
darunter Tamerlan (Timur) von 1370 - 1405; anschließend bis 1499 Lokaldynastien
Die Neuzeit
- 1501-1722: Herrschaft der Safawiden, unter denen der schiitische Islam zur Staatsreligion wird.
Die Afghanen
Die Afschariden
(türkischer Herkunft)
- 1736-1752: Dynastie der Afschariden
Die Zand-Prinzen
(türkische Herkunft)
- 1750-1794: Dynastie der Zand-Prinzen
Zum ersten Mal nach 700 Jahren mongolischer und türkischer Herrschaft ist wieder ein ethnischer Perser auf dem Thron.
Kadscharen
- 1794-1925: Dynastie der Kadscharen.
- 1849-1850: Religiöse Aufstände der Anhänger des Babismus. Ihr Führer, Sayyid Ali Muhammad al-Bab wird öffentlich exekutiert.
Die Pahlaviden
- 1925-1941: Riza Shah Pahlavi (1878-1944) stürzt den letzten Kadscharen und lässt sich zum Schah ausrufen (12. Dezember 1925).
- 1941-1979: Mohammad Riza Pahlavi (* 26. Oktober 1919; † 17 Juli 1980) war der letzte Schah von Persien.
- 1925, 12.12.: Riza Chan wird durch das Parlament zum Schah (Reza Pahlavi) ernannt.
- 1925/1928: Wirtschafts-, Straft-, und Zivilrecht werden nach europäischen (französischen) Vorbildern unter Wahrung islamischer Elemente, umgestaltet.
- 1926, 24.04.: Krönung zum Schah - gleich darauf setzt er die allgemeine Wehrpflicht ein sowie eine einheitliche Grundsteuer ein.
- 1927/1938: Bau der Transiranischen Eisenbahn. Die Nord-Süd-Linie wurde 1929 von der deutschen Firma Berger begonnen.
- 1927: Zentralbank gegründet, die von der British Imperial Bank of Persia das Privileg der Notenemission und andere Vorrechte übernahm.
- 1928/1938: Entdeckung reicher Ölfelder.
- 1928: Neue Zollhandelsabkommen mit vielen Ländern.
- 1929: Westliche Kleidung wird bei Männern vorgeschrieben.
- 1931: Außenhandelsmonopol des persischen Staates.
- 1932: Persien widerruft die erteilte Konzession von 1901 an W.K. d´Arcy.
- 1934: Der zunehmende Einfluss von Deutschland veranlasst den Schah, Persien in Iran umzubenennen. Der Schah sah keine Veranlassung sich vom nationalsozialistischen Deutschland zu distanzieren, eher umgekehrt. Als "Super-Arier" sprich Ursprungsland der Arier, war auch die "arische Rassenpolitik" der Nazis für den Schah kein Problem.
- 1935: Gründung der Anglo-Iranian Oil Co. sowie der Universität in Teheran.
- 1936, 07.01.: Der Schleier (Tschador) wird bei den Frauen verboten.
- 1937, 08.07.: Ein Grenzvertrag zwischen der Türkei, Irak und Afghanistan wird auf 5 Jahre befristet abgeschlossen.
Zweiter Weltkrieg
- 1941, 24.08.: Englische und russische Truppen rücken von Westen und Süden in den neutralen Iran ein.
- 1941, 10.09.: Waffenstillstand. Die neue Regierung akzeptiert die Forderungen von Großbritannien und Russland. Unter anderem: Freistellung von Eisenbahn- und Straßenanlagen für den Transport von Kriegsmaterial an Russland.
- 1941, 16.09.: Reza Schah muss aufgrund des Drucks der Alliierten zugunsten seines Sohnes, Mohammad Riza Pahlavi, abdanken.
- 1944, 26.07.: Reza Schah stirbt in Johannesburg.
- 1942, 29.01.: Bündnisvertrag zwischen Großbritannien, Russland und Iran. Unter Artikel 5 wird festgelegt, dass spätestens 6 Monate nach Kriegsende, die Alliierten Truppen den Iran verlassen müssen.
- 1943, 08.04.: Handelsabkommen, das den amerikanischen Zoll auf persische Teppiche und andere iranische Produkte gegen Konzessionen herabsetzte.
- 1943, 09.09.: Iran erklärt den Achsenmächten den Krieg.
- 1944, 26.07.: Sein Vater, Reza Schah stirbt in Johannesburg.
- 1946, 01.03.: Britische Truppen verlassen den Iran.
- 1946, 06.05.: Russische Truppen verlassen den Iran.
Nachkriegszeit
- 1949, 04.02.: missglücktes Attentat auf den Schah an der Universität Teheran.
- 1951: Ministerpräsident Muhammad Mosaddeq (1881-1967) verstaatlicht die Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), die für den Iran wenig, für die britischen Inseln viel Gewinn abwirft. Dies führt in eine Wirtschafts- und Staatskrise. Im Juli 1953 wird Muhammad Mosaddeq durch eine CIA-Aktion ("Operation Ajax") gestürzt und inhaftiert.
- 1951,29.4.: Mossadegh (politischer Gegner seines Vaters) wird Ministerpräsident. Mossadegh führt am 01.05 die Verstaatlichung der Anglo-Persian-Oil-Co. durch.
- 1952, 16.07.: Freiwilliger Rücktritt von Mossadegh aufgrund der Ölkrise. Der Sháh sieht sich aufgrund landesweiter Proteste gezwungen, ihn wieder einzusetzen.
- 1953, 16.08.: Flucht des Schahs ins Ausland.
- 19.08.: Mossadegh wird durch die Armee gestürzt (mit Hilfe der CIA u.a. Colonel H.N. Schwarzkopf - sein Sohn führte später die Allianz im 1. Irakkrieg an).
- 1954, 28.10.: Neuer Vertrag mit der Anglo-Iranian-Oil-Co. Die beteiligten 17 Ölkonzerne gestehen die Hälfte des Gewinnanteils an Iran zu.
- 1960, 14.09.: Gründung der OPEC (Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Venezuela). Anlass der Gründung waren die Preisdiktate der Mineralölkonzerne.
- 1962: Einführung des Frauenwahlrechts, Landreform – Aufteilung der Krongüter unter landlose Bauern.
- 1963: Mohammad Riza Pahlavi leitet die Weiße Revolution zur Modernisierung des Landes ein (u.a. Bodenreform, Frauenstimmrecht), verweigert aber eine Demokratisierung der politischen Strukturen. Die Herrschaft Riza Pahlavis wird auch als Paradebeispiel eines korrupten und brutalen Marionettenregimes bezeichnet (Quelle:Zeit 34/2003).
- 1965: Khomeini wird vom Schah ins Exil in den Irak geschickt (Nágaf).
- 1967: Gesetz zum Schutz der Familie. Dieses Gesetz erschwerte die Scheidung für Männer und erleichterte sie für Frauen, gab Frauen die Möglichkeit, das Sorgerecht für Kinder auszuüben. 26.10.: An seinem 48. Geburtstag krönt sich der Schah zum Kaiser (Ehefrau Farah Dibah).
Hegemoniale Politik des Irans: Die Aufrüstung Irans zur größten Militärmacht der Region geschah zunächst mit US-Krediten, später sind bis zu 41.000 militärische und 20.000 zivile US-Berater im Iran.
- 1968, 09.01.: Gründung der OAPEC – Organisation Arabischer Erdölexportländer.
- 1969: Konflikt mit Irak um die Grenze und Schiff-Fahrt am Schatt al-Arab. Iran kündigt den Vertrag von 1937.
- 1971: 2500 Jahr-Feier Irans. Endgültiger Abzug von britischen Truppen am Golf.
Militärische Besetzung der Tumb-Inseln, Vertreibung der arabischen Bevölkerung. Errichtung von Marinestützpunkten zur Sicherung der Öltransporte durch die Straße von Hormus.
- 1973, 31.07.: Abkommen mit dem internationalen Erdölkonsortium. Die National-Iranian-Oil-Co. übernimmt alle Anlagen der Erdölwirtschaft in Staatsbesitz. 06. – 25.10. Jom-Kippur-Krieg. Daraufhin verhängen am 28.10. die sieben arabische Ölländer der OAPEC einen Lieferboykott.
- 1975: Institutionalisierung eines Einparteiensystems. Abkommen mit Irak zur Regelung offener Grenzfragen.
- 1977: Versorgungskrise. Die von Intellektuellen getragene Nationale Front fordert das Ende der Diktatur des Schahs.
- 1978, 7/8.01.: Demonstrationen für Ayatollah Khomeini. 08.08.: Der Schah verspricht politische Freiheiten, freie Wahlen, Pressefreiheit. Schwere Unruhen sind die Folgen. 13.08.: Kriegsrecht in mehreren Städten. Konzession an die Schiiten: Rückkehr zum islamischen Kalender, Schließung der Spielkasinos, Politische Parteien werden wieder zugelassen. 07.09.: Generalstreik, die Streikwelle legt die Ölproduktion still. Kriegsrecht auf alle Städte ausgedehnt. 16.09.: Das schwerste Erdbeben der iranischen Geschichte fordert mindestens 25.000 Tote. 05.11.: Khomeini und die Nationale Front bilden in Paris die Iranisch-Islamische Nationalbewegung. 06.11.: Einsetzung einer Militärregierung.
- 1979, 16.01.: Schah Reza Pahlevi verlässt den Iran. Zunächst hält er sich bis zum 15.12. in den USA auf, danach Kairo. Dort stirbt er am am 27.07.1980. Die oberste Autorität wird der Schiitenführer Ruhollah Khomeyni (1902-1989).
Die Islamische Republik
Khomeini proklamiert am (1. April) 1979 die Islamische Republik Iran. Islamische und kommunistische Revolutionäre besetzen 1979 die Botschaft der USA in Teheran. Die Gefangenen kommen erst im Januar 1981 frei.
Das Nachbarland Irak greift 1980 den Iran an (Erster Golfkrieg). Es kommt zum Waffenstillstand im August 1988.
Zu Beginn der Revolution wird Mehdi Basargan (*1908) Ministerpräsident der provisorischen Regierung.
- 1980: Am 25.01. wird Abolhassan Bani-Sadr (*1934) Präsident (25.01.), muss jedoch aufgrund unüberbrückbarer Widerstände im Hinblick auf die zukünftige Politik am 10.06.1981 der Iran verlassen. Er flieht nach Paris.
- 1981: Durch der Wahlsieg der religiösen Islamischen-Republikanischen Partei (IRP) löst sich der Revolutionsrat am 09.05. auf. Der verheerende Bombenanschlag am 29.08. auf die Parteiversammlung der IRP bringt das Gefüge der Revolution völlig durcheinander. Parteiführer Ayatollah Mohammed Hussein Beheschti (*1929) und über 70 Abgeordnete werden getötet. Auch der neue Präsident Mohammed Ali Rajaj (*1933) und der neue Ministerpräsident Javad Bahonar (*1933) werden Opfer. Am 02.10. wird Hojatoleslam Ali Khamenei (*1939) Präsident - Mir Hossein Moussavi (*1941) wird Ministerpräsident.
- 1982: Das Strafgesetz der Islamischen Republik Iran (vom 25.08.)tritt in Kraft.
- 1984: Bei den Parlamentswahlen am 15.04. verliert die IRP die absolute Mehrheit, Moussavi bleibt jedoch Ministerpräsident.
- 1985: Ali Khamenei wird am 16.08. als Präsident wiedergewählt.
- 1987: Die Auflösung der IRP am 02.06. bestätigt nur das völlige Abweichen des ursprünglichen Revolutionsgedankens.
- 1988: Am 02.06. ernennt Khomeini (Iran steht im Krieg gegen den Irak am Rande einer Niederlage), den Parlamentspräsident Ali Akbar Rafsandjani (*1934) zum amtierenden Oberkommandierenden.
- 1989: Khomeini´s Fatwa gegen Salman Rusdie (14.02.) isoliert den Iran außenpolitisch völlig. Mit dem Tod von Ayatollah Khomeini (03.06.) beginnt der Kampf um die Nachfolge. Der bisherige Staatspräsident Ali Khamenei wird (04.06.) vom Wächterrat zum neuen religiösen Führer bestimmt. Der Kampf um die Macht gewinnt aber Parlamentspräsident Rafsandjani. Er wird zum Staatspräsidenten gewählt und erhält durch eine Verfassungsänderung größere exekutive Befugnisse (Wegfall des Ministerpräsidentenamts).
- 1992: Bei den Parlamentswahlen (10.04.) gewinnen die Anhänger Rafsandjanis rund 70 % aller Sitze.
- 1993: Rafsandschani für weitere 4 Jahre im Amt (Staatspräsident) gewählt.
- 1997: Bei den Präsidentschaftwahlen (23.05.) siegt der ehemalige Kulturminister Mohammed Khatami(*1943). Ein beschränkter Liberalisierungsprozeß beginnt mit ihm, dessen Grenze stets von Wächterrat (Khamenei) eingeschränkt wird.
- 2003: Am 26. Dezember um 1:56 UTC kommt kommt es zu einem der verheerendsten Erdbeben in der Neuzeit des Irans, das mehrere tausend Menschen (es wird von mehr als 30.000 Opfern ausgegangen) das Leben kostet. Das Epizentrum des Bebens liegt in der Nähe der südiranischen Stadt Bam, die zum Großteil zerstört wird.
- 2004 - Nachdem bei den Wahlen vom 20. Februar tausende von liberalen Kandidaten ausgeschlossen waren und andere reformorientierte Politiker ihre Kandidatur zurückgezogen hatten, ist die Wahlbeteiligung nach offiziellen Angaben des Innenministeriums mit nur 50,57 % die niedrigste seit Bestehen der Islamischen Republik. Im Anschluss an die Wahlen kommt es zu Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften in mehreren Städten, bei denen acht Personen getötet werden.