Gerhard Zwerenz

deutscher Schriftsteller und Politiker
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Gerhard Zwerenz, *3. Juni 1925 in Gablenz/Westsachsen. Kupferschmiedlehre. 1949-1957 SED Mitglied. 1952-1956 Philosophiestudium bei Ernst Bloch in Leipzig. Seit 1956 freiberuflicher Schriftsteller. 1957 Ausschluß aus der SED. Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. 1959 "Die Liebe der toten Männer"; romanhafte Gestaltung des Aufstandes vom 17. Juni 1953. 1961: Essaysammlung "Ärgernisse - Von der Maas bis an die Memel". Essayband "Wider die deutschen Tabus" (1962), "Gesänge auf dem Markt" (1962), "Heldengedenktage. Dreizehn Versuche, eine ehrerbietige Haltung anzunehmen" (1964) und biographische Skizze über Walter Ulbricht. Bestseller: "Casanova oder Der Kleine Herr in Krieg und Frieden". In der Gestalt des Helden Michel Casanova wird der Typ des unangepaßten Menschen in verschiedenen gesellschaftlichen Systemen geschildert. Die Folgejahre thematisieren Sexualität: "Erbarmen mit den Männern. Roman vom Aschermittwochsfest und den sieben Sinnlichkeiten". 1971: Roman "Kopf und Bauch" und Essayband "Der plebejische Intellektuelle".1973: "Die Erde ist unbewohnbar wie der Mond", Kritik der Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik. Das Buch wird skandalisiert, weil die Figur eines jüdischen Grundstücksspekulanten geschildert wird. Dem Autor wird Antisemitismus vorgeworfen. 1974: "Der Widerspruch. Autobiographischer Bericht". 1975: "Die Quadriga des Mischa Wolf", Bericht über die Agentenaffäre Guillaume. 1981: Dem Konzept des "plebejischen Intellektuellen" folgend, will Z., seine Werke nur noch als Taschenbücher veröffentlichen. 1982: "Antwort an einen Friedensfreund oder längere Epistel für Stephan Hermlin und meinen Hund". 1989: Roman "Vergiß die Träume Deiner Jugend nicht". 1990: Zu seinem 65. Geburtstag kündigt Z. an: "Ich schreibe nicht mehr, ich gehe in Rente". Politische Schriften "Rechts und dumm?" (1993), "Links und lahm" (1994). 1994: Kandidatur für die PDS bei den Bundestagswahlen.