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Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg

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Die Gestaltung des Landschaftsparks Althaldensleben-Hundisburg begann im frühen 18. Jahrhundert. Er wurde neben den ebenfalls in Althaldensleben und Hundisburg errichteten Gewerbeanstalten des Johann Gottlob Nathusius zu einem in ganz Deutschland bekannten Anlaufpunkt für bedeutende Persönlichkeiten der Zeit[1]. Nach 1945 wurde das rund 100 Hektar grosse Ensemble nicht mehr gepflegt, es erfolgte teilweise ein Zweckentfremdung. Seit 1991 wird der Park wieder rekonstruiert. 2004 wurde er Bestandteil des Projektes Gartenträume Sachsen-Anhalt. Der Park gilt als der drittgrösste seiner Art in Sachsen-Anhalt[2].

Die Rousseau-Insel im Schwanenteich des Landschaftsparkes. Blick von der Oelmühle Richtung Westen
Der barocke Garten (Unterer Lustgarten) des Hundisburger Schlosses
Die Beber im Hundisburger Teil des Landschaftsparks
Friedhof der Familie Nathusius in Althaldensleben. Im Hintergrund gut erkennbar die begrenzende Mauer, die der ehemaligen Burgbefestigung folgt
Das Jägerhaus in Althaldensleben im Jahr 1980
Messtischblatt von 1823[3]
Das "Försterhaus im Walde", kolorierte Postkarte etwa aus dem Jahr 1900

Geschichte

  • siehe bei Elsbeth S. 222 ff.
  • Der Plan des im englischen Stil angelegten Parks stammte von Daniel Engelhardt/Kassel. Bei der Gehölzauswahl beriet der Direktor des Botanischen Gartens der Universität Halle (Saale), Prof. Dr. Kurt Sprengel. Die für den park benötigten gehölze wurden in einer eigenen Baumschule (damals die grösste in deutschland) herangezogen. Nathusius benannte übrigens nach seiner Frau Luise, geb. Engelhardt die Birnensorte "Gute Luise". 1895 gelangte das Klostergut in den Besitz der saatzuchtfirma Dippe/Quedlinburg, die es 1932 an die Fa. Henkel/Düsseldorf verkaufte. 1934 besuchte die DDG den Park. Der nach dem Kriege verwilderte Park erfährt seit einigen Jahren durch zahlreiche, im "Parkaktiv" zusammengeschlossene ehrenamtliche Helfer eine Wiederherstellung (Gewässer -und Wegebau, Nachpflanzungen). [4]
  • Die historischen Garten-und Parkanlagen von Hundisburg und Althaldensleben gehen in ihren Vorläufern bis in das späte Mittelalter zurück. Johann Friedrich II. von Alvensleben liess von 1699 bis 1719 den barocken Garten des Schlosses Hundisburg anlegen. Schon ab 1753 wurden Teile des Gartens als "Englische Partie" der neuen Stilform des englischen Landschaftsgartens angepasst. 1810 erwarb Johann Gottlob Nathusius Althaldensleben und 1811 Hundisburg. Unter ihm und seinen Söhnen entstand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der rund 100 Hektar grosse Landschaftsgarten, der seitdem beide Besitze miteinander verbindet. Die Pflanzungen wurden im Sinne der Landschaftsverschönerung auch weit in die Gutsfluren ausgedehnt und durch eine eigene Baumschule ergänzt.

(gem. Ulrich Hauer)

  • Das Bebertal im Bereich des heutigen Landschaftsparks war im 18. Jahrhundert mit Auenwiesen und unbewaldeten Talhängen noch landwirtschaftlich geprägt. Vermutlich ab 1821 begann Gottlob Nathusius mit der Anlage des die beiden Besitze verbindenden Landschaftsparks. Die zur Gestaltung der Anlage notwendige Separation zog sich allerdings über Jahre hin. Der Höhepunkt der Anpflanzungen scheint deshalb erst zwischen 1827 und 1836 erreicht worden zu sein[5]. Nathusius selbst hat also die Verwirklichung seines Planes eine zusammenhängenden Landschaftsparkes nicht mehr erleben können.

gem. andere

  • Bereits kurz nach dem Schlossbrand 1945 gab es Bestrebungen zur Unterschutzstellung der Anlagen, die jedoch eine jahrzehtnelange Vernachlässigung und Zweckentfremdung nicht verhindern konnten[6]. Seit 1991 werden in Schloss, Garten und Park umfassende Massnahmen zur Rettung und Wiedergewinnung des Gartenensembles durchgeführt.
  • ... ab 1811 mit dem Barockgarten des ebenfalls von ihm gekauften Schlosses verbunden. Nicht zuletzt durch diese Verbindung kann die Gartenanlagen mit dem Wörlitzer und dem Potsdamer Landschaftspark verglichen werden. [7]
  • Der Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg ist Teil des Projektes Gartenträume Sachsen-Anhalt - einer von 40 historischen Parks, die so der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollen.
  • Rosseauinsel und Napoleonsweide sind noch heute Ausdruck einer den Idealen der französischen Revolution und dem >Empereur< zugeneigten Geisteshaltung des Parkschöpfers[8].

Bedeutende Besucher

Sowohl zur Zeit Johann Gottlob Nathusius' wie auch in den Jahren, in denen seine Söhne Philipp und Heinrich von Nathusius (in Althaldensleben) bzw. Hermann von Nathusius (in Hundisburg) lebten, kamen viele bekannte Persönlichkeiten zu Besuch[9]. Auch wenn nicht nur der Landschaftspark, sondern ebenso die Nathusius'schen Gewerbeanstalten sowie das gastfreie, politisch-künstlerische Heim von Philipp und Marie Nathusius Anlass zu Besuchen gewesen sein mögen, wird der Landschaftspark besonders anziehend gewirkt haben.

1. Künstler

2. Wissenschaftler

Hermstädt (Chemiker)

  • Ernst Ludwig Heim, letzter Leibarzt der Königin Luise (Besuch 1818)
  • Professor Oken, Hannover, Zoologe Lorenz Oken, aber nicht aus Hannover ???
  • Pontin, Leibarzt des Königs von Schweden und Schriftsteller (genannt Jean Paul ?), gibt dazu reichlich phantastische Reisebeschreibung heraus
  • Wilhelm Sello[12].

3. Politiker, Militärs und kirchliche Amtsträger

Lage und Struktur des Parks

Interessante Links in WP

Park-Bestandteile

Bereich Hundisburg oben

  • Barockgarten mit oberem und unterem Lustgarten
  • Baumgarten
  • Kleines Gärtnerhaus
  • Orangerie
  • Englische Partie
  • Feldgarten

Bereich Hundisburg unten

  • Niedermühle, eine ehemalige Getreidemühle im englischen Landhausstil, die Hermann von Nathusius errichten liess.
  • Niedermühlenwiese
  • Försterhäuschen
  • Bewaldung am Hühnerberg
  • Waldsteinbruch-Teich
  • Waldsteinbruchwiese
  • Parkkiesgrube
  • Schwarzes Loch (Teich)

Bereich Kloster

  • Obstanlagen inkl Nathusius’ Taubenapfel fraglich ??
  • Oelmühle
  • Rousseauinsel im Schwanenteich, benannt nach Jean-Jacques Rousseau[14]
  • Familienfriedhof der Familie Nathusius
  • Wintergarten
  • Nathusius-Weg
  • Gewächshaus (nicht mehr vorhanden)
  • Palmenhaus (nicht mehr vorhanden)
  • Jägerhaus
  • Bienenhaus (nicht mehr vorhanden)
  • Bleichhofgarten
  • Südwiese
  • Burgwiese

Vertretene Baumarten

Einzelnachweise

  1. gem. Detlef Gärtner, Es dichtete für mich genug ..., siehe LitVerz., S.1
  2. gem. Landesarbeitsgemeinschaft für Urlaub und Freizeit auf dem Lande Sachsen-Anhalt e.V., Zuckerroute, Hundisburg
  3. Ulrich Hauer, Von Kunstgärtnern ..., siehe LitVerz., S. 27 (dort Verweis auf: Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Kartenabteilung)
  4. gem. Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg, in: unbekanntes Verzeichnis von Landschaftsparks, vermutlicher Hrsg ist die DDG, etwa 1989, S. 24 ff.
  5. "... endlich 1834 erhielten die Anlagen durch den gegenwärtigen Besitzer ihre Gestalt ...", gem. L. Wittmack, Die Anlagen in Althaldensleben und Hundisburg, in: Wochenschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaus, 1868, S. 357 ff.
  6. Quelle: Auskunftstafel am Parkeingang in Althaldensleben im Rahmen der "Gartenträume", Stadt Haldensleben
  7. gem. Information auf Jugendherberge.de
  8. gem. Info auf der Website des Alvensleben'schen Familienverbandes
  9. Aufzählung gem. Detlef Gärtner, Es dichtete ..., siehe LitVerz., S. 34 ff., Elsbeth von Nathusius, Johann Gottlob Nathusius, ..., siehe LitVerz., S. 273 ff. u.a.
  10. Adolf Wilbrandt (Hrsg.), Fritz Reuter, Nachgelassene Schriften, Erster Teil, Wismar et.al. 1874, S. 5
  11. "... erhoben sich auf dem höchsten Hügel der Gegend die Zinnen des Grafenschlosses, in der Tiefe die Türme des Klosters. Beide Besitzungen nutzte der Oheim zu seinen Geschäftszwecken ..." und viele weitere, in: Karl Immermann, Die Epigonen. Familienmemoiren in Neun Büchern. 1823-1835, Nach der Erstausgabe von 1836, Peter Hasubeck (Hrsg.), München 1981, S. 399
  12. bei Elsbeth von Nathusius, Johann Gottlob Nathusius, .., s. LitVerz, S. 276 wird er nur als der Potsdamer Gartendirektor Sello benannt. Es könnte sich also auch um dessen Verwandten Hermann Sello gehandelt haben, siehe dazu auch den Überblick zum Geschlecht der Sellos
  13. gem. Ulrich Hauer, 850 Jahre Hundisburg, Broschüre zur 850-Jahrfeier, Rat der Gemeinde Hundisburg (Hrsg.), Hundisburg 1990, S. 9
  14. Hier wurde sich an der Gestaltung der ursprünglichen Begräbnisstelle des Philiosophen im Park von Ermenonville (Oise) orientiert. Die Nutzung eines solchen Gestaltungselementes war in den von der Aufklärung geprägten Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts öfters zu finden.

Literatur

  • Detlef Gärtner, Es dichtete für mich genug der ganze Park. Althaldensleben-Hundisburg. Im Spiegel der Literatur des 19. Jahrhunderts, Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V. (Hrsg.), Haldensleben-Hundisburg 1997
  • Ulrich Hauer, Von Kunstgärtnern und Gartenkunst. Die Gärtner und Gärten der Familie Nathusius in Althaldensleben und Hundisburg. Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V. und Museum Haldensleben (Hrsg.), Haldensleben-Hundisburg 2005
  • Elsbeth von Nathusius, Johann Gottlob Nathusius. Ein Pionier deutscher Industrie, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Berlin 1915
  • Matthias Puhle (Hrsg.), Die Seele möchte fliegen. Ein Frauenleben zwischen Anpassung und Aufbruch. Marie Nathusius (1817-1857), Magdeburger Museumsschriften Nr. 10, Begleitbuch zur Ausstellung, ISBN 978-3-89812-466-9, Mitteldeutscher Verlag, Magdeburg 2007