Ein Groupie (engl.) ist eine meist weibliche Person, die ihre sexuelle Aufmerksamkeit einem Idol oder Star aus der Kunst und Kultur widmet. Das Groupietum geht über das normale Verhalten eines Fans hinaus, ohne jedoch als Stalker zu gelten.
Geschichte
Die ersten „Groupies“ gab es bereits Mitte der 1940er Jahre, als Frank Sinatra bei öffentlichen Auftritten von tausenden kreischenden (weiblichen) „Bobby-Soxern“ im Teenageralter umschwärmt wurde. Zu einem kulturellen Phänomen wurden sie aber in den 1960er Jahren mit dem Aufkommen der Popkultur und der sexuellen Revolution. Eine bekannte Groupiegruppe waren die GTO’s aus den späten 1960er Jahren im Umfeld von Frank Zappa. Pamela Des Barres, die zu ihnen gehörte, schrieb später über diese Zeit ein Buch. Es war oft üblich, dass sich Groupies durch die komplette Roadcrew eines Stars bis zu diesem „hochschliefen“. Frank Zappa kreierte dafür in seinem Werk Joe's Garage von 1979 den abfälligen Ausdruck crew slut (etwa: Mannschaftsschlampe). Der Umgang mit den Groupies von Seiten der Rockbands und ihrer Crews war häufig von Abwertung, Verachtung und teilweise körperlicher Gewalt bestimmt (häufig unter starker Einwirkung von Drogen), es gab jedoch auch Ausnahmen, bei denen die von einem starken Machtgefälle bestimmten Begegnungen zu echten Liebesbeziehungen führten.
Groupies im Film
Der Film This is Spinal Tap nahm 1984 auf satirische Art unter anderem auch das Groupieleben aufs Korn. Auch der 1999 gedrehte Film Almost Famous – Fast berühmt mit Kate Hudson spielt im selben Milieu. In der 2002 gedrehten Komödie Groupies Forever (Originaltitel: The Banger Sisters) spielen Goldie Hawn und Susan Sarandon zwei in die Jahre gekommene ehemalige Groupies. Die mögliche Abwertung und körperliche Gewalt an einem Groupie visualisiert der Alan Parkers Film The Wall.
Bekannte Groupies
Lieder über Groupies
- Ruby Tuesday von Rolling Stones, 1967
- Groupy Girl von Tony Joe White, 1970
- Black Dog von Led Zeppelin, 1971
- Groupie Girl von John Mayall, 1971
- Ladies of the Road von King Crimson, 1971
- Superstar von den Carpenters, 1971
- Rip This Joint von The Rolling Stones, 1972
- Star Star (Starfucker) von The Rolling Stones, 1973
- Love Is The Drug von Roxy Music, 1975
- No Head No Backstage Pass von Funkadelic, 1975
- Queen of 1964 von Neil Sedaka, 1975
- Lovely Lubina von Lone Star, 1977
- Plaster Caster von KISS, 1977
- Whole Lotta Rosie von AC/DC, 1977
- Angelika von Udo Lindenberg, 1978
- Famous Groupies von den Wings, 1978
- Young Lust von Pink Floyd, 1979
- Crew Slut von Frank Zappa, 1979
- Billie Jean und Dirty Diana von Michael Jackson, 1987
- Elke von Die Ärzte, 1988
- Starf*ckers Inc. von Nine Inch Nails, 1999
- Groupie Love von G Unit, 2003
- Groupie Luv von 213, 2004
- Superhuman von Velvet Revolver, 2004
- Was hat er von Sido, 2004
- One Night Stand von Motörhead, 2006
- Industry Groupie von Chamillionaire, 2007
- Tiny Dancer von Elton John
- Loretta von Will Smith
- Ab 18 von Bushido
- Apple Scruffs von George Harrison
- Backstage Pass von Fler
- Groupie von Tech N9ne
- Charmer von Kings of Leon 2008
- Anna Simona von Negative, 2008
-" Reden (Tokio Hotel))
Literatur
- Bebe Buell: Rebel Heart: An American Rock 'n' Roll Journey. St. Martin's Press, 2001, ISBN 0-312-26694-4
- Connie Hamzy: Rock Groupie: The Intimate Adventures of „Sweet Connie“ from Little Rock. Spi Books, 1995, ISBN 1-56171-361-9
- Pamela Des Barres: Take Another Little Piece of My Heart: A Groupie Grows Up. William Morrow & Co, 1992, ISBN 0-688-09149-0
- Pamela Des Barres: I'm with the Band: Confessions of a Groupie. New English Library, 1989, ISBN 0-450-50637-1
- Jenny Fabian: Groupie. Rowohlt, 1972, ISBN 3-499-11477-1
Weblinks
- www.taz.de Geschichte und soziale Betrachtung der Groupies
- electricgypsy.com Rolling-Stone-Artikel von 1969 über Pamela Des Barres und die GTO’s (engl.)