Neuromancer-Trilogie

Romantrilogie von William Gibson (1984-1988)
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Neuromancer ist der erste Teil einer gleichnamigen Trilogie, die auch unter dem Namen Sprawl-Series bekannt ist. Verfasst wurde es von dem Autor William Gibson und erschien 1984 in Amerika und ein Jahr später (1985) in Deutschland. Der Roman gilt als die geistige Grundlage des Cyberpunk.

Außerdem ist es die literarische Vorlage für ein in den 80ern erschienenes Computerspiel welches als eines der besten Hackerspiele gilt und bei seinem Erscheinen etliche Preise einheimste.

William Gibsons Debütwerk erhielt diverse namenhafte Auszeichnungen der Science-Fiction Literatur:

  • Hugo Award
  • Philip K. Dick Memorial Award
  • Nebula Award,
  • Seiun Award
  • Ditmar Award

Die Trilogie besteht neben Neuromancer aus den Romanen Biochips (auf Englisch Count Zero) und Mona Lisa Overdrive. In diesen Romanen tauchen einige Personen aus Neuromancer wieder auf.

Handlung

Das Buch handelt von den unmittelbaren Geschehnissen rund um die Hauptperson Case. Alles beginnt in der Stadt Chiba, in die der ehemalige Konsolen-Cowboy gereist ist, um sein Nervensystem (das es ihm ermöglicht, sich in den Cyberspace einzuloggen) reparieren zu lassen, da dies durch seinen ehemaligen Auftraggeber mit Hilfe chemischer Substanzen zerstört wurde. Case strandet jedoch erfolglos in Chiba und verdient sich seinen Unterhalt notdürftig mit diversen dunklen Machenschaften. Eines Tages wird er von Molly aufgespürt, die ihn für ihren Auftraggeber einspannt. Armitage (der Auftraggeber), dessen richtiger Name Colonel Willie Corto ist, bietet Case als Bezahlung an, sein Nervensystem wieder instand setzen zu lassen, wenn er den Auftrag annimmt.

Um Case unter Kontrolle und seine Arbeitsmoral aufrecht zu halten, werden dem Konsolen-Cowboy während der Operation sich langsam zersetzende Giftkapseln in den Blutkreislauf gespritzt. Armitage, der sich später nur als eine Marionette der künstlichen Intelligenz (KI) Wintermute herausstellt, verspricht dem jungen Mann, dass diese Kapseln nach der Erfüllung des Auftrags wieder aus seinem Körper entfernt werden. Wintermutes Ziel ist es, sich mit seinem Zwilling, der KI Neuromancer zusammenzuschließen und einen Supercomputer zu bilden. Daraus entwickelt sich ein Abenteuer, das in mehreren Städten und im Orbit seinen Lauf nimmt.

Am Ende des Romans schafft es Wintermute, sich mit Neuromancer zu vereinigen und eine Art Lebensform zu bilden, welche die Matrix darstellt.

Hauptfiguren

  • Case ist ein ehemaliger Konsolen-Cowboy, der im Autrag anderer Computer über den Cyberspace infiltriert hat. Er lebte und liebte seine Tätigkeit, selbst über den für ihn tragischen Tag hinaus, an dem einer seiner Auftraggeber sein spezielles Nervensystem zerstörte, dass ihm den Einstieg in den Cyberspace ermöglichte. Er würde alles dafür geben, wieder in die virtuelle Welt eintreten zu können. So nimmt er bereitwillig den Auftrag an.
  • Molly, eine ehemalige Prostituierte, trägt diverse Körpermodifikationen an sich, wie beispielsweise silber verspiegelte Augenimplantate und ausfahrbare Skalpellklingen unter den Fingernägeln. Sie steht ebenfalls bei Armitage unter Vertrag und ist diejenige, die Case in Chiba aufspürt, um ihm das Angebot zu unterbreiten. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie eine Art Zuneigung für den Konsolen-Cowboy, was die beiden während der Ausführung diverser Teilaufträge verbindet.
  • Armitage ist ein ehemaliger Special Force Officer mit labiler Persönlichkeit, der nach einem fehlgeschlagenem Krieg aufgefunden und von der Armee für militärische Testzwecke genutzt wurde. Anfangs tritt er als direkter Auftraggeber auf, wobei sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellt, dass er nur eine Marionette Wintermutes ist. Am Ende der Geschichte verliert Armitage den Verstand und wird von Wintermute getötet.
  • Wintermute ist eine künstliche Intelligenz, die eine Gruppe Menschen delegiert, um sich mit ihrem Zwilling Neuromancer vereinigen zu können, um somit einen Supercomputer zu bilden.
  • Neuromancer ist eine künstliche Intelligenz mit Standort in Rio. Der Neuromancer ist der Zwilling der künstlichen Intelligenz Wintermute. Auch wenn die Figur des Neuromancer im Buch eher knapp bemessen ist, so stellt sie trotzdem den Hauptbeweggrund für alle Handlungen der restlichen Figuren da, die im Auftrag Wintermutes handeln.
  • Der Finne ein Schieber, der mit Software handelt.
  • Ougou Feray ist ein so genannter Eisbrecher (englisch: ICE-Breaker). Der Name Eisbrecher rührt von der Fähigkeit her, so genannte ICE (englisch für Eis) zu brechen, den Zugang zu ermöglichen. "ICE" steht hierbei für Intrusion Countermeasure Electronics, also Eindringlings-Gegenmassnahmen-Elektronik, wie zum Beispiel Firewalls und sonstige Schutzmassnahmen für Computersysteme. Der Name Ougou Feray ist eigentlich der Name einer LOA, eines Gottes des Vodoun bzw. des Voodoo.

Biochips

Die Handlung spielt acht Jahre nach dem ersten Roman Neuromancer. In der Matrix ereignen sich seltsame Sachen, welche der junge Hacker Bobby Newmark alias Count Zero beobachtet.

Mona Lisa Overdrive

Der Roman handelt von der Tochter eines hohen Yakuza-Mitglieds, welches aus Sicherheitsgründen nach England geschickt wird. Aus den beiden früheren Romanen kommen folgende Figuren vor: Molly Millions, der Finne (allerdings nicht mehr lebendig), Bobby Newark und Angela Mitchell.