Hamburger Rathaus

Sitz der Bürgerschaft und des Senats von Hamburg
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Das Hamburger Rathaus ist der Sitz der Bügerschaft (Parlament) und des Senats (Landesregierung).

Das Hamburger Rathaus (September 2004)

Geschichte

Das alte Rathaus an der Trostbrücke fiel dem großen Brand von 1842 zum Opfer. Im Anschluss sahen die Bebauungspläne für die neu zu errichtende Innenstadt den Platz zwischen Börse und kleiner Alster als neuen Standort vor. Die Realiserung des Baus dauerte allerdings 43 Jahre von den ersten abgelehnten Wettbewerbsentwürfen 1854 und 1876 über die endgültige Annahme 1884 bis zur Fertigstellung 1897.

Die Planung erfolgte durch eine hamburger Architektengruppe unter der Leitung von Martin Haller mit den Architekten Leopold Lampreht, Bernhard Hanssen, Wilhelm Meerwein und Hugo Stammann, die ohne Auftrag 1880 den später realiserten Entwurf erstellten und von 1886 an durchführten.

Architektur

 
Hamburger Rathaus mit Rathausmarkt

Das Hamburger Rathaus bildet eine der wenigen vollständig erhaltenen Bauten des Historismus in Deutschland. Es besitzt eine 111m breite Fassade mit einem 112m hohen Mittelturm, ist aus Granit und Sandstein erbaut und besitzt ein Kupferdach. Auf der Rathausmarktseite stehen zwischen den Nischen der Fenster zwanzig Kaiser des alten deutschen Reiches, von Karl dem Großen bis Franz II.. Über dem Haupteingang befindet sich ein Mosaik, das Hammonia, die Stadtgöttin, darstellt.

 
Hygieia-Brunnen im Innenhof des Rathauses

Im Innenhof des Rathauses befindet sich der Hygieia-Brunnen, die weibliche Bronzefigur die Hygieia, eine Allegorie für Gesundheit, tritt auf einen Drachen, der symbolisch für die Cholera-Epedemie von 1892 steht.

Im Inneren des Rathauses befinden sich auf den Säulen der Diele medallionförmige Reliefs bürgerlicher Persönlichkeiten, die im Kontrast zu den Kaisern der Außenfassade, die bürgerlichen Werte repräsentieren sollen. Ausgewählt wurden Juristen, Theologen, Philologen, Historiker, Naturforscher, Kaufleute, Bankiers, Dichter, Maler, Architekten und "Wohltäter". Außschließlich aus letzter Kategorie setzen sich die Bürgerinnen zusammen, die auf der sogenannten Frauensäule abgebildet sind. Von der Diele führen zwei große Treppenhäuser jeweils zum Senats- bzw. Bürgerschaftsflügel und eröffnen einen weiteren Zugang zu den insgesamt 647 Zimmern und Sälen. Vielleicht nicht das prunkvollste, aber sicher eines der denkwürdigsten Zimmer bildet Raum Nr. 219, genannt das Waisenzimmer. Hier schmücken von 80 Knaben des Hamburger Waisenhauses (immerhin gegen Bezahlung) hergestellte Kerbholzschnitzereien Wände und Türen.

Öffnungszeiten & Führungen

Führungen durch das Hamburger Rathaus finden auf englisch und französisch Mo-Do von 10.15-15.15 Uhr und Fr-So von 10.15-13.15 Uhr statt. In deutscher Sprache kann man das Rathaus Mo-Do von 10-15 Uhr sowie Fr-So von 10-13 Uhr mit Führung besichtigen (Stand Mai 2004).

Literatur

  • Hermann Hipp. Hamburg. Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Alster und Elbe. DuMont, 1989
  • Rita Bake u. Birgit Kiupel (Hg.). Auf den zweiten Blick. Streifzüge durch das Hamburger Rathaus. Landeszentrale für politische Bildung, 1997

Virtuelle Führung durch das Hamburger Rathaus