Boppard

Stadt im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. September 2009 um 22:11 Uhr durch Update (Diskussion | Beiträge) (Stadtbürgermeister gibt es nur bei verbandsangehörigen Städten (§ 64 Abs. 3 GemO RLP)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Boppard ist eine verbandsfreie Stadt am oberen Mittelrhein im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Der Ort ist geprägt vom Weinbau.

Wappen Deutschlandkarte
Boppard
Deutschlandkarte, Position der Stadt Boppard hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 7° 35′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 7° 35′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Höhe: 74 m ü. NHN
Fläche: 74,88 km2
Einwohner: 15.771 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 211 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56154
Vorwahlen: 06741, 06742, 06745
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 501
Stadtgliederung: 10 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karmeliterstr. 2
56154 Boppard
Website: www.boppard.de
Bürgermeister: Walter Bersch (SPD)
Lage der Stadt Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis
KarteBoppardBadenhardBeulichBickenbach (Hunsrück)BirkheimDörthEmmelshausenGondershausenHalsenbachHausbayHungenrothKarbach (Hunsrück)KratzenburgLeiningen (Hunsrück)LingerhahnMaisbornMermuthMorshausenMühlpfadNey (Hunsrück)NiedertNorathPfalzfeldSchwall (Rhein-Hunsrück-Kreis)ThörlingenUtzenhainAlterkülzBell (Hunsrück)BeltheimBraunshornBuch (Hunsrück)DommershausenGödenrothHasselbach (Hunsrück)HollnichKastellaunKorweilerLahrMastershausenMichelbach (Hunsrück)MörsdorfRoth (Rhein-Hunsrück-Kreis)SpesenrothUhlerZilshausenBärenbach (Hunsrück)BelgBüchenbeurenDickenschiedDill (Gemeinde)DillendorfGehlweilerGemünden (Hunsrück)Hahn (Hunsrück)Hecken (Hunsrück)HeinzenbachHenau (Hunsrück)Hirschfeld (Hunsrück)Kappel (Hunsrück)Kirchberg (Hunsrück)KludenbachLaufersweilerLautzenhausenLindenschiedMaitzbornMetzenhausenNieder KostenzNiedersohrenNiederweiler (Hunsrück)Ober KostenzRaversbeurenReckershausenRödelhausenRödern (Hunsrück)Rohrbach (Hunsrück)SchlierschiedSchwarzenSohrenSohrschiedTodenrothUnzenbergWahlenauWomrathWoppenrothWürrichArgenthalBenzweilerDichtelbachEllern (Hunsrück)Erbach (Hunsrück)KisselbachLiebshausenMörschbachRiesweilerRheinböllenSchnorbachSteinbach (Hunsrück)DamscheidLaudertNiederburgOberweselPerscheidSankt GoarUrbar (Rhein-Hunsrück-Kreis)WiebelsheimBubachRiegenrothLaubach (Hunsrück)Horn (Hunsrück)KlosterkumbdBudenbachBergenhausenRayerschiedWahlbach (Hunsrück)AltweidelbachPleizenhausenMutterschiedNiederkumbdSimmern/HunsrückNeuerkirchWüschheim (Hunsrück)Reich (Hunsrück)BiebernKülz (Hunsrück)KümbdchenKeidelheimFronhofenHolzbachNannhausenTiefenbach (Hunsrück)OhlweilerSargenrothSchönborn (Hunsrück)OppertshausenBelgweilerRavengiersburgMengerschiedHessenLandkreis Mainz-BingenLandkreis Mainz-BingenLandkreis Bad KreuznachLandkreis BirkenfeldLandkreis Bernkastel-WittlichRhein-Lahn-KreisLandkreis Mayen-KoblenzLandkreis Cochem-Zell
Karte

Geographie

 
Boppard

Boppard liegt am oberen Mittelrhein dem sogenannten Mittelrheintal. Diese charakteristische, enge Talform entstand durch Tiefenerosion des Rheins. Das Mittelrheintal gehört seit 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Bopparder Hamm ist die größte Schleife des Rheins, jedoch bezeichnet man mit diesem Begriff meist das dort befindlichen Weinberg. Der bekannteste Aussichtsplatz über diese Rheinschleife ist der Vierseenblick. Dieser wird so genannt, weil zwei Hügel den Blick so einschränken, dass man den Rhein als vier voreinander getrennte Seen wahrnimmt.

Der Bopparder Stadtwald ist mit einer Fläche von 43,6 km² der zweitgrößte in Rheinland-Pfalz. Die Stadt Boppard ist der nördlichste Berziks des Rhein-Hunsrück-Kreises und das nächste Oberzentrum ist Koblenz, welches zirka zweiundzwanzig Kilometer entfernt ist.

Geschichte

 
Alte Burg
 
Boppard vom Rhein
 
Spätrömisches Kastell
 
Karmeliterkirche
 
Kloster Marienberg

Erste Siedlungsspuren lassen sich durch einen Lagerplatz der Federmesser-Kultur (ca. 13.000 Jahre vor Heute) archäologisch nachweisen.[2]

Im Zuge der Eroberung Galliens durch Cäsar und der anschließenden römischen Besiedlung des linksrheinischen Gebiets folgte die Gründung der „Vicus Baudobriga“ (Bodobriga, Bontobrica) am Eingangsbereich zum Mühltal. Der Name ist keltischen Ursprungs, weshalb anzunehmen ist, dass es vorher oder auch gleichzeitig keltische Besiedlung gab. Im 4. Jahrhundert erfolgte der Bau des römischen Kastells Baudobriga an der römischen Rheintalstraße. Nach Abzug der Römer erfolgte 643 die erste urkundliche Erwähnung der Stadt im frühen Mittelalter. Boppard war fränkischer Königshof und Verwaltungszentrum des Bopparder Reiches.

Bis 1309 war Boppard freie Reichsstadt und wurde oft von den deutschen Königen aufgesucht, die dann im sogenannten Königshof residierten.[3] Der Königshof lag am Ende des Mühltals am Rhein. Verwaltet wurde Stadt und umliegendes Reichsgut von Reichsministerialen, oberster Beamter vor Ort war der Schultheiß. Eine Reihe der Ministerialen lebte in der Stadt (siehe Adelshöfe). Nachzuweisen sind (u.a.) die Beyer von Boppard, die Familie "unter den Juden", von Schöneck und von Bickenbach (benannt nach dem Ort Bickenbach im Hunsrück).

1309 und 1312 verpfändete Heinrich VII. Boppard mit dem Umland an seinen Bruder, Erzbischof Balduin von Trier. Dieser musste die Stadt 1327 aber erst mit Waffengewalt unterwerfen. Damit gehörte die Stadt zum Kurfürstentum Trier.

1497 fand der Bopparder Krieg statt: Der Kurfürst von Trier belagerte mit 12.000 Soldaten die Stadt als Machtdemonstration im Streit mit Kaiser Maximilian I.

Im Dreißigjährigen Krieg verlor Boppard ein Drittel seiner Einwohner. Schwedische Truppen unter dem Rheingrafen Otto Ludwig besetzten am 18. Januar 1632 Boppard. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) konnte 1689 der Überfall französischer Truppen abgewehrt werden.

 
Boppard – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Im Polnischen Thronfolgekrieg überfielen 1735 französische Truppen unter General de Court Boppard. Die neue kurfürstliche Stadtordnung von 1789 sollte den Einfluss des Kurfürsten stärken. Doch schon 1794 besetzten französische Revolutionstruppen die Stadt, die von da an 20 Jahre französisch war. Durch den Wiener Kongress 1815 wurde die Stadt mit dem linken Rheinufer bis Bingerbrück Preußen zugesprochen. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.

Die heutige Stadt Boppard entstand am 31. Dezember 1975 durch Neubildung aus der Stadt Boppard und den bis dahin selbstständigen Gemeinden Bad Salzig, Buchholz, Herschwiesen, Hirzenach, Holzfeld, Oppenhausen, Rheinbay, Udenhausen und Weiler.

Die Stadtrechte erhielt Boppard am 10. Juli 1976.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Boppard besteht aus 32 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[4]

   SPD   CDU   FDP  Grüne FWG 1 FWG 2 Gesamt
2009 11 12 1 3 2 3 32 Sitze
2004 10 15 1 2 2 2 32 Sitze
  • Es besteht eine Koalition zwischen CDU, den Grünen sowie FWG.
  • Bürgermeister ist seit 1. August 1997 Walter Bersch.

Stadtgliederung

Boppard unterteilt sich in zehn Ortsbezirke, die mit Ortsbeiräten und Ortsvorstehern vertreten sind:

  • Boppard
  • Bad Salzig (Kurort, Indikationen: Magen-, Darm-, Leber-, Galle- und Stoffwechselkrankheiten, auch Anschlußheilbehandlungen)
  • Buchholz (Gewerbegebiet Hellerwald)
  • Herschwiesen (barocke Pfarrkirche St. Pankratius)
  • Hirzenach (romanische Pfeilerbasilika aus dem 11. Jh., mit ältestem gotischen Chor Deutschlands)
  • Holzfeld
  • Oppenhausen
  • Rheinbay
  • Udenhausen (Wichtige Personen: Norbert Roos (Schmiedewirt))
  • Weiler (der Legende nach Geburtsort Kaiser Ottos III.)

Städtepartnerschaften

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein rot bezungter und rot bewehrter schwarzer Adler mit silbernen Krallen, belegt mit einem Herzschild, darin in Silber ein rotes Balkenkreuz“.

Der schwarze Adler erinnert an die Zeit (bis 1309) als freie Reichsstadt, das rote Kreuz auf silbernem Grund an die Zugehörigkeit zu Kurtrier.

Öffentliche Einrichtungen

 
Seminargebäude der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung (1987)

Bildung

Boppard besitzt drei Grundschulen, welche in den drei größten Stadtteilen untergebracht sind. Die weiterführenden Schulen befinden sich alle im Ortsteil Boppard. Dabei handelt es sich um die Fritz-Straßmann-Schule (Realschule plus), die Bischöfliche Realschule Marienberg, das Kant-Gymnasium, die berufsbildende Schule und die Janusz-Korczak-Erzieherschule.

Andere Bildungseinrichtungen in Boppard sind die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung, das Institut für Schulische Fortbildung und Schulpsychologische Beratung (IFB) und das Ärzteseminar.

Schwimmbäder

Im Ortsbezirk Boppard-Buchenau befindet sich ein Hallen- und Freibad. Das Freibad wurde im Jahr 2009 nicht mehr geöffnet, da das Schwimmbad komplett umgebaut werden soll. Mit dem Investor monte mare hat die Stadt Boppard ein Konzept ausgehandelt. Der neue Schwimmbadkomplex soll den Namen Römer-Therme Monte Mare tragen und soll mit Thermalwasser gespeist werden, welches schon erfolgreich erbohrt wurde. [5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

 
Weinlagen im Bopparder Hamm

Boppard ist geprägt vom Weinbau; dieser ist in der Stadt einer Urkunde aus dem Jahr 643 erstmals erwähnt. Mit 64 Hektar bestockter Rebfläche ist Boppard die größte Weinbaugemeinde des Mittelrheins. Kultiviert werden die Rebsorten Riesling, Rivaner und Spätburgunder. Gemeinsam mit zahlreichen Festen (Wein- und Hoffeste, Kirmesse, Rheinuferfest, Zwiebelmarkt) und historischen Sehenswürdigkeiten (römische Kastellmauern aus dem 4. Jahrhundert, romanische Severus-Kirche, gotische Karmeliterkirche, Alte Burg aus dem 14. Jahrhundert) bildet der Weinbau die Grundlage für den Tourismus.

Unternehmen

Außerhalb des historischen Zentrums liegen zahlreiche Gewerbebetriebe, das Maschinenbauunternehmen BOMAG (rund 1200 Mitarbeiter), ein großes Kosmetikunternehmen und ein Softwareunternehmen.

Boppard ist bekannt für den sehr guten Rheinwein und ist ein touristischer Anziehungspunkt mit vielen Beherbergungs- und Gastronomie-Betrieben. Von Boppard aus fahren Ausflugsschiffe auf dem Rhein zur Loreley und nach Rüdesheim entlang des schönsten Abschnitt des gesamten Rheintales mit vielen sehenswerten Burgen wie die feindlichen Brüder, Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg auf der gegenüberliegenden Rheinseite.

Verkehr

Boppard ist verkehrstechnisch an die linke Rheinstrecke (KölnMainz) und an die Hunsrückbahn (Boppard–Emmelshausen) angeschlossen. Die Stadt Boppard hat einen Bahnhof (Hauptbahnhof) und 5 weitere Bahnhaltepunkte (Boppard Süd, Boppard-Buchholz, Boppard-Hirzenach, Boppard-Bad Salzig, Boppard-Fleckertshöhe). Es halten täglich zwei Inter-City Züge von und nach Frankfurt (Main) im Bopparder Hauptbahnhof. Weiterhin verkehrt 2-stündlich ein Regionalexpress (RE) in der Relation Koblenz-Bingen-Mainz-Frankfurt (Main) bzw. in Gegenrichtung, der von DB Regio gefahren wird. Der Nahverkehr zwischen Koblenz-Mainz bzw. in der Gegenrichtung wird seit Dezember 2008 von TransRegio im Stundentakt bedient.

Durch Boppard führt als wichtige direkte Fernstraßenverbindung die Bundesstraße 9. Im Stadtteil Boppard-Buchholz besteht mit der Anschlußstelle Boppard außerdem ein Zugang zur Bundesautobahn 61, die für den Schwerlastverkehr und Gefahrguttransporte über die L 210 (Simmerner Straße) bzw. für Fahrzeuge bis 10,5 t und Reisebusse über die L 209 (Buchholzer Straße) von der Kernstadt erreichbar ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf der anderen Seite des Rheins liegen die Burgen Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg, die feindlichen Brüder, und der Wallfahrtsort Kamp-Bornhofen mit seinem mittelalterlichen Kloster.

Bauwerke

 
Sankt Severus
Datei:Boppard Haus.JPG
Altstadthaus, gebietstypische Bauweise (Naturschiefer) mit Schieferdach
  • Römische Kastellmauer
    In der Nähe des Marktplatzes befindet sich der Römerpark mit Ruinen der römischen Kastellbefestigung aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.
  • Mittelalterliche Stadtmauer
    Die römischen Kastellmauern wurden auch im Mittelalter weiter genutzt. Im 14. Jahrhundert erweiterte man die Stadt im Westen (Niederstadt) und Osten (Oberstadt) und umgab die neuen Stadtteile jeweils mit einer Stadtmauer mit Türmen. Trotz vieler Verluste sind noch zahlreiche Reste der mittelalterlichen Stadtmauer zu sehen.
  • St.-Severus-Kirche
    Am Marktplatz befindet sich die auf Fundamenten eines römischen Militärbades errichtete spätromanische St.-Severus-Kirche (1236). Bei Ausgrabungen unter St. Severus wurden Reste einer frühchristlichen Kirche des 6. Jahrhunderts mit einer schlüssellochförmigen Kanzelanlage (Ambo) und einem Taufbecken gefunden. Vergleichbare Piszinen (Bäder) sind in Köln, England, Spanien, Italien und Südfrankreich zu finden.
  • Kurfürstliche Burg
    Am Rhein befindet sich die von dem Trierer Kurfürsten Balduin von Luxemburg erbaute Alte Burg. Heute beherbergt sie das Städtische Museum.
  • Karmeliterkirche
    Kirche aus dem 14. und 15. Jahrhundert, ehemals die Klosterkirche des gleichnamigen Klosters (Gründung 1265). Reichhaltige Ausstattung mit Grabdenkmälern, Chorgestühl und Totenschilden.
 
Figuren einer spätmittelalterlichen Ölberggruppe in der Karmeliterkirche
  • Kloster Marienberg
    Das Kloster wurde bereits um 1120 gegründet. Nach einem Brand erbaute man das gesamte Kloster von Grund auf neu (1738). Das größte Kulturdenkmal des Rhein-Hunsrück-Kreises befindet sich zurzeit in einem sehr schlechten Zustand
  • Adelshöfe
    Im Mittelalter lebten zahlreiche Adelsfamilien in der Stadt. Einige der Wohnhäuser sind erhalten geblieben: Ritter-Schwalbach-Haus (15. Jahrhundert), Eltzer Hof (1566 und 1738), Templeraus (im Kern aus dem 13. Jahrhundert) und Reste des Hofes der Boos von Waldeck.
  • Die steilste Eisenbahnstrecke (Adhäsionsbahn) Westdeutschlands ist die Hunsrückbahn von Boppard nach Emmelshausen. Sie gilt auch als eine der landschaftlich schönsten Strecken von Rheinland-Pfalz. Der Zug bewegt sich auf dieser imposanten Steilstrecke über zwei Viadukte und durch fünf Tunnel (bis Buchholz). Sie steht seit 1987 unter Denkmalschutz. Vom Haltepunkt Fleckertshöhe führt eine Wanderstrecke zum Fernmeldeturm auf der Fleckertshöhe, die eine weite Aussicht auf die Rheinhöhen und ins Rheintal bietet.
  • Auf der Fleckertshöhe befindet sich der Sender Boppard-Fleckertshöhe für UKW, TV und Richtfunk der Deutschen Telekom AG. Der Hauptantennenträger dieser Anlage ist von recht eigenartiger Konstruktion. Er ist als 121 Meter hoher Hybridturm mit Stahlfachwerkunterbau ausgeführt.

Landschaft

 
Der „Vierseenblick“ bei Boppard
Datei:Boppard Panorama.jpg
Die Rheinscheife von Gedeonseck

Oberhalb von Boppard bietet sich ein sehr schöner Blick auf das Mittelrheintal. Bekannt ist auch der Vierseenblick vom Vierseenblicklift, einem Sessellift. Es sieht so aus, als bestünde das Rheintal aus vier Seen. Tatsächlich kommt dies dadurch zustande, dass die Rheinschleife an bestimmten Stellen verdeckt wird. Vom nahe gelegenen Gedeonseck hat man einen schönen Ausblick auf die Rheinschleife. 2006 wurde im Bereich Gedeonseck/Vierseenblick der Mittelrhein-Klettersteig eröffnet. In einen Rundkurs werden elf Kletterpassagen überwunden.

Auf der rechten Rheinseite sind die feindlichen Brüder (Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg) und das Kloster Kamp-Bornhofen beliebte Ausflugsziele.

Dialekt

Es wird „Bubberder Platt“ gesprochen. Die Ortsbezirke verfügen über eigene Dialekte. Diese gehören noch gerade zur Gruppe der Moselfränkischen Dialekte, die eng mit dem Luxemburgischen verwandt sind. Verwandtschaften mit dem Rheinischen und Hessischen sind ebenfalls hörbar. Außerdem lassen sich im „Bubberder Platt“ auch vereinzelt jiddische Einflüsse feststellen, da in Boppard bis zur NS-Zeit eine recht große jüdische Gemeinde lebte. Südlich von Boppard verläuft die Bopparder Linie, die Sprachgrenze zwischen Korf (nördlich) und Korb (südlich).

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Närrischer Abendumzug der KG Schwarz-Gold Baudobriga 1955 e. V. am Karnevalssonntag um 18:11 Uhr durch die Innenstadt
  • Mittelrheinischer Weinfrühling (Weinfest entlang der Weinbergswege im Bopparder Hamm, letzter Sonntag im April)
  • Bopparder Mai (zahlreiche Veranstaltungen und kleine Feste Mitte Mai)
  • Bälzer Kermes (Kirmes, Pfingsten)
  • Mittelrhein-Marathon von Oberwesel bis Koblenz im Juni
  • Rheinuferfest (Drittes Wochenende im Juli)
  • Niedersburger Kirmes (erster Sonntag im August, Kirmes der Oberen und Unteren Niedersburger Nachbarschaften)
  • Rhein in Flammen (Start des Schiffskonvois der über 80 Personenschiffe im Bopparder Hamm am zweiten Samstag im August)
  • Weinkost (kleines Weinfest im Innenhof der Burg, an einem Wochenende im August)
  • Quetsche-Kirmes in Bad Salzig (Anfang September)
  • Zwiwwelsmat (Zwiebelmarkt, zweiter Mittwoch und Donnerstag im September)
  • Weinfest (letztes Wochenende im September und erstes Wochenende im Oktober)
  • Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr am ersten Septemberwochenende

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Ottokar I. Přemysl (1155–1230), König von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden, er wurde 1198 in Boppard zum König gekrönt.
  • Philipp Franz von Siebold (1796–1866), Arzt und Japanforscher, wohnte einige Jahre im Kloster St. Martin und arbeitete hier an seinem großen Werk Nippon. Archiv von Japan.
  • Luise Hensel (1798–1876) war Lehrerin im Stift Marienberg.
  • Engelbert Humperdinck (1854–1921), Komponist (Märchenoper Hänsel und Gretel), lebte und arbeitete einige Jahre in Boppard; darum stellten die Bopparder Bürger auch ein Denkmal zur Erinnerung an ihn auf.[6]
  • Helene Pagés (1863–1944); 1885–1913 Lehrerin in Boppard, Schriftstellerin und Herausgeberin.
  • Martin Ebbertz (* 1962), Schriftsteller und Drehbuchautor, lebt in Boppard.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Samtgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. http://www.boppard.de/2001/html/geschichte.htm#Vor
  3. Heinrich Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 255-261.
  4. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. http://rhein-zeitung.de/on/08/04/30/rlp/r/regio-1.html
  6. Boppard-Online: Wer war Engelbert Humperdinck?

Literatur

  • Heinz E. Mißling: Boppard. Geschichte einer Stadt am Mittelrhein, 3 Bände; Boppard 1997.

Dokumente

Commons: Boppard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien