Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Gladbeck hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Regionalverband: | Regionalverband Ruhr |
Kreis: | Kreis Recklinghausen |
Fläche: | 35,9 km² |
Einwohner: | 77.166 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 2.177 Einwohner je km² |
Höhe: | 52 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 45964, 45966, 45968 |
Vorwahlen: | 02043 |
Geografische Lage: | 51° 34' n. B. 6° 58' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | RE |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 62 014 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Willy-Brandt-Platz 2 45964 Gladbeck |
Website: | www.gladbeck.de |
E-Mail-Adresse: | info@gladbeck.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Ulrich Roland (SPD) |
Gladbeck ist eine Stadt im Ruhrgebiet, Kreis Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen.
Geografie
Geografische Lage
Gladbeck liegt am Südrand des Naturparks Hohe Mark. Außerdem gehört Gladbeck zur sogenannten "Emscherzone", die vergleichsweise spät vom Bergbau erfasst wurde. Die Stadt ist Mitglied beim Regionalverband Ruhr.
Geschichte
Seitdem in den 1870ern Kohle gefunden wurde, wuchs die kleine Dorfgemeinde zu einer mittelgroßen Industrieansiedlung, die im Juli 1919 die Stadtrechte erhielt (als "jüngste Stadt Neu-Deutschlands", wie das Lokalblatt schrieb). Die 1920er Jahre haben etwas von einer kleinen Blütephase an sich, in der trotz aller Schwierigkeiten bedeutende Bauvorhaben realisiert werden konnten, etwa das Freibad und die Neuanlage des Wasserschlosses Wittringen. Wie alle deutschen Städte wurde Gladbeck nach 1933 gleichgeschaltet, unter dem bereits vorher gewählten parteilosen Bürgermeister. Wie viele deutschen Städte wurde auch Gladbeck im Krieg stark zerstört, im Innenstadtbereich zu 80 Prozent.
Bis in die 1960er Jahre steigerte sich die Einwohnerzahl auf bis zu 82.000 und liegt nun bei ungefähr 78.000. Die letzte Zeche wurde 1971 geschlossen, seitdem kämpft Gladbeck mit Strukturwandel und Arbeitslosigkeit.
Bei der Kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen (1975) kam die kreisfreie Stadt Gladbeck zusammen mit Kirchhellen zur Nachbarstadt Bottrop (siehe Glabotki). Gegner der Neuordnung waren unzufrieden mit einer längeren Anfahrt zum (Bottroper) Rathaus, bemängelten die geringe Siedlungsgeschlossenheit an der Grenze zwischen Gladbeck und Bottrop und führten an, dass Bottrop nur wenig größer war als Gladbeck. Der Slogan dieser Gegner hieß: "Glabotki is nich".
Bereits 1976 gelang es Gladbeck allerdings, Bottrop zu verlassen und sich dem Kreis Recklinghausen anzuschließen. Grund war das sogenannte Nikolausurteil vom 6. Dezember 1975. Das Oberverwaltungsgericht Münster, das vom ehemaligen Gladbecker Oberstadtdirektor angerufen worden war, befand, dass Bürgernähe und höhere Verwaltungseffizienz durch die Neuordnung nicht gegeben waren. Dieses aber war die Begründung für die Neuordnung gewesen.
Politik
Gladbeck bildet zusammen mit Bottrop einen Bundestagswahlkreis (126: Bottrop - Recklinghausen III). Der direkt gewählte Abgeordnete heißt Dieter Grasedieck (SPD). Im Landtag von NRW wird Gladbeck von Wolfgang Röken (SPD) vertreten.
Stadtrat
Der Rat der Stadt besteht aus 44 Ratsfrauen und Ratsherren.
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Bürgermeister
Nach jahrelanger Herrschaft der Sozialdemokraten, auch mit absoluter Mehrheit, wurde 1994 der Christdemokrat Eckhard Schwerhoff vom Rat zum (hauptamtlichen) Bürgermeister gewählt; dieses neugestaltete Amt ohne gleichzeitigen Stadtdirektor war durch eine NRW-Wahlreform vorzeitig möglich geworden. Bei den damaligen Wahlen hatten die regierenden Sozialdemokraten mit dem noch ehrenamtlichen Bürgermeister Wolfgang Röken die absolute Mehrheit nur sehr knapp verfehlt. Da der hauptamtliche Bürgermeister kraft Amtes auch eine Stimme im Rat hat, hätte ein sozialdemokratischer Bürgermeister eine Pattsituation im Rat bedeutet. Daher entschlossen sich die Grünen und die damals neue Wählervereinigung "Bürger in Gladbeck" dazu, zusammen mit der CDU den Verwaltungsangestellten Schwerhoff zu wählen. Schwerhoff war zwar bereits CDU-Mitglied, war aber nicht aktiv in der Stadtpolitik in Erscheinung getreten.
Bei der Kommunalwahl 1999, als in NRW die Direktwahl der Bürgermeister flächendeckend eingeführt wurde, gelang Schwerhoff die Wiederwahl.
In der Stichwahl vom 10. Oktober 2004 wurde Ulrich Roland (SPD) zum Bürgermeister gewählt.
Wappen
Das Gladbecker Stadtwappen, in Schwarz-Rot-Gold gehalten, hat eine rote Mauerzinne als Zeichen des gerade erworbenen Stadtstatus. Auf der linken Seite (vom Betrachter aus) sieht man ein schwarzes Feld, das die Kohle symbolisiert, darauf Hammer und Schlägel für den Bergbau (sie sollten weiß, also heraldisch "Silber" sein, erscheinen oft aber gelb). Die schwarzen Haken auf der anderen Seiten sind Wolfsangeln, die dem Wappen der Herren von Brabeck entliehen sind, welche im ausgehenden 14. Jahrhundert Besitzer von Haus Wittringen waren.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Wasserschloss Wittringen ist das Museum der Stadt Gladbeck beheimatet. Hier sind die Sammlungen und die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Gladbecks und Umgebung untergebracht. Die Sammlungen umfassen außerdem naturkundliche Gegenstände aus den Bereichen Geologie, Mineralogie, Paläontologie. Die Dauerausstellung zeichnet die Entwicklung der Region von den naturkundlichen Grundlagen des Bergbaus (Steinkohle, Blei- und Zinkerze) über die Besiedlungsgeschichte und Stadtgeschichte bis zur Gegenwart nach.
- Der wichtigste Fund ist ein Waldwisent aus dem Gladbecker Stadtteil Brauck, eines der wenigen fast vollständig erhaltenen Skelette in Europa. Das Museum zeigt eine Kopie.
- Mit einem Blockmodell wird die Lagerung der Steinkohle im nördlichen Ruhrgebiet erläutert, die zur Entstehung der Zechen auf Gladbecker Boden führte.
- Nennenswert aus der vor- und frühgeschichtlichen Zeit sind ferner ein bronzezeitliches sogenanntes Typusbeil und ein Themenbereich zum Urnenfeld, das in Gladbeck-Ellinghorst gefunden wurde.
- Die Geld- und Münzsammlung ist in der Dauerausstellung mit römischen Münzen vertreten.
- Besonders lokaltypisch sind die Räume zur Geschichte der Zechenzeit, die für Gladbeck von 1873 bis 1971 dauerte. Ein nachgebauter Stollen sowie die Einrichtung einer Bergmannswohnung gehören dazu.
- Ferner sammelt das Museum moderne Kunst, darunter zur Computerkunst seit 1986. Vertreten sind unter anderem Joseph Beuys und Timm Ulrichs.
Das Museum hat auch ein museumspädagogisches Angebot: alle Themenbereiche der Sammlungen und Dauerausstellung werden für Schulklassen und Gruppen angeboten, beispielsweise zur Ritterzeit, da das Wasseschloss Wittringen ein Rittersitz war.
Bauwerke
Gladbeck hat eine Stadthalle, eine Stadtbücherei, eine Volkshochschule und ein Hallenbad. Herausragendes Industriedenkmal ist die schlossartige Maschinenhalle der Zeche Zweckel mit ihren zwei Fördergerüsten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Stand 31.12.2002
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 71 (0,5%) |
Produzierendes Gewerbe | 6.010 (37,9 %) |
Handel | 2.738 (17,3 %) |
Gastgewerbe | 271 (1,7 %) |
Verkehr und Nachrichtenübermittlung | 750 (4,7 %) |
Kredit- und Versicherungsgewerbe | 389 (2,5 %) |
Dienstleistungen für Unternehmen | 1.426 (9,0 %) |
Öffentliche Verwaltung u.ä. | 840 (5,3 %) |
Öffentliche und private Dienstleistungen (ohne öffentliche Verwaltung) | 3.345 (21,1 %) |
Gesamt | 15.840 (100,0 %) |
Flächennutzung
Stand: 31.12.2003, Angaben in Hektar
bebaute Fläche | 1.322,84 (36,8%) |
Landwirtschaftliche Fläche | 998,31 (27,8 %) |
Betriebsfläche | 156,88 (4,4 %) |
Erholungsfläche | 202,58 (5,6%) |
Verkehrsfläche | 473,87 (13,2 %) |
Waldfläche | 316,55 (8,8 %) |
Wasserfläche | 69,89 (1,9 %) |
Sonstige Nutzung | 49,53 (1,4 %) |
Gesamt | 3.590,45 (100,0 %) |
Verkehr
Sie liegt an der Hamm-Osterfelder Bahn und der Eisenbahnstrecke Dorsten – Wanne-Eickel nebst Verbindungslinie zwischen diesen beiden Strecken von Gladbeck-Zweckel nach Gladbeck West, außerdem ist hier der Zechenbahnbetrieb der Ruhrkohle AG beheimatet.
Medien
Die örtlichen Tageszeitungen sind die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und die Ruhrnachrichten, mit Lokalredaktionen in Gladbeck. Der Stadtspiegel Gladbeck ist ein Anzeigenblatt.
Der Lokalsender Radio Emscher Lippe berichtet über alle Neuigkeiten aus den Nachbarstädten Bottrop und Gelsenkirchen sowie natürlich aus Gladbeck.
Bildung
Es gibt drei Gymnasien, eine Gesamtschule, zwei Berufskollegs, eine Waldorfschule und eine städtische Musikschule, dazu Grund-, Haupt-, Real- und weitere Schulen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Heinrich Riesener, Möbelkünstler am französischen Hof im 18. Jahrhundert, dem ein Gymnasium, ein Brunnen vor dem Rathaus und eine Straße gewidmet sind. Die Möbelstücke, die vor allem für den Französischen Königshof vor der Revolution 1789 geschaffen wurden, sind heute in den größten Museen der Welt verstreut : Jean Paul Getty-Museum, Los Angeles, Waddesdon Manor, London, Schloß Versailles in Paris etc.etc. ( Auskunft : museum@stadt-gladbeck.de ) .
- Armin Rohde, Schauspieler
- Ibo, Schlagersänger †
Siehe auch: Gladbecker Geiseldrama