Sioni-Kathedrale

Kulturgut in Georgien
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Die Sioni-Kathedrale ist ein Kirchengebäude in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Sie wurde in den 580er bis 620er Jahren errichtet. Sie gilt als eine der heiligsten Stätten der georgischen Orthodoxie.

Die Kathedrale ist der Sitz des Patriarchen der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche, Ilia II. Sie wurde nach dem dem Zionsberg in Jerusalem benannt und ist der Jungfrau Maria gewidmet.

Von dem ursprünglichen Kirchengebäude ist nach mehreren Zerstörungen und Rekonstruktionen nichts mehr erhalten. Die heutige Bau der Kirche stammt aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Bereits im 12. Jahrhundert hatte die Kirche nach einer Rekonstruktion ihr Aussehen verändert: Der Grundriss – ein eingeschriebenes Kreuz mit zwei freitragenden Pfeilern, einem verlängerten westlichen Kreuzarm und einer vorspringenden Apsis – entspricht seither der Hauptkirche des Gelati-Klosters aus dem 12. Jahrhundert und der Kirche der Jungfrau Maria im Schiomgwime-Kloster.

Seit dem 12. Jahrhundert beherbergt die Kirche verschiedene wertvolle Reliquien: Dazu zählen der Schädel des Apostels Thomas und das Weinstock-Kreuz der Heiligen Nino, einer den Aposteln gleichgesetzten jungen Frau, die im frühen 4. Jahrhundert das Christentum nach Georgien brachte. Sie befinden sich in Schreinen, die in der Hauptikonostase der Kirche untergebracht sind.

Es gibt auch im georgischen Bolnisi, in Ateni und an der Georgischen Heerstraße Sioni-Kirchen. Die in Bolnisi stammt aus dem 5. Jahrhundert, die in in Ateni aus dem 11. Jahrhundert.

Literatur

  • V. Beridze: Die geistliche Architektur Georgien im 16. – 18. Jahrhundert. Tbilisi 1994 (auf georgisch)
  • T. Kiparoidze: Kürzlich entdeckte Überreste alter Bauarbeiten an der Sioni-Kathedrale. Dzeglis Megobari, 50, 1970 (auf georgisch)
  • Beschreibung der Denkmäler georgischer Geschichte und Kultur. Ausg. 5, Tbilisi 1990 (auf georgisch)