Ismaning

Gemeinde im Landkreis München in Bayern
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Wappen Karte
Ismaninger Wappen Deutschlandkarte, Position von Ismaning hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Kreis: Landkreis München
Fläche: 40,19 km²
Einwohner: 14.887 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 360 Einwohner/km²
Höhe: 485 m ü. NN
Postleitzahl: 85737
Vorwahl: 089
Geografische Lage: 48° 7' 21 n. Br.
11° 36' 31 ö. L.
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindekennzahl: 09184130
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossstraße 2
85737 Ismaning
Website: www.ismaning.de
E-Mail-Adresse: info@ismaning.de
Politik
Bürgermeister: Michael Sedlmair (FWG)

Ismaning (alt: Yserrain) liegt im Norden des Landkreises München in (Oberbayern) und grenzt im Süden an die Gemeinde Unterföhring. Die Gemeinde Ismaning ist Mitglied der "Nordallianz". Ismaning ist vor allem als Standort einer großen Sendeanlage bekannt.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Ismaning stammt aus dem Jahr 1929 und steht für die über Jahrhunderte währenden Bindungen zu der Stadt Freising. Im oberen Teil des Schildes ist ein Mohr mit roter Krone zu sehen, welcher ursprünglich aus dem Wappen des Hochstiftes Freising stammt. Bischof Otto von Freising soll sich das Recht, einen Mohren im Wappen zu tragen, mit seiner Teilnahme am zweiten Kreuzzug verdient haben. Im unteren Teil des Schildes finden sich drei nebeneinander stehende silberne Rauten (Wecken genannt). Sie stammen aus dem Familienwappen des Fürstbischofs Johann Franz Eckher, welcher das Ismaninger Schloss erbaute.

Geschichte

  • 6./7. Jahrhundert: erste bajuwarische Besiedelung
  • 809 erste urkundliche Erwähnung bezüglich einer Rechtsstreitschlichtung durch Bischof Atto
  • 1319 Verkauf der Ortschaften Ismaning, Unterföhring, Englschalking und Daglfing an das Freisinger Hochstift durch den Herzog von Bayern und späteren deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern gegen "hundert March lotrings silber". Damit entsteht die "Grafschaft auf dem Yserrain" als geschlossenes Herrschaftsgebiet der Freisinger Bischöfe.
  • 1530 übernimmt Bischof Philipp von Freising von den Haushaimern, einem Freisinger Domherrengeschlecht, deren Ismaninger Landsitz und erbaut ein Renaissanceschloss mit vier Türmen. Aus der "Grafschaft Yserrain" wird die "Reichsgrafschaft Ismaning".
  • 1632 fallen im Dreißigjährigen Krieg schwedische Truppen plündernd und brandschatzend in Ismaning ein. Mehr als die Hälte der Bewohner stirbt in der darauffolgenden Zeit an der Pest.
  • 1678 - 1902 Bau der barocken Johanniskirche.
  • 1716 - 1724 Barocke Umgestaltung des Ismaninger Schlosses unter Fürstbischof Johann Franz Eckher, unter entscheidender Mitwirkung von Johann Baptist Zimmermann.
  • 1802/1803 beendet die Säkularisation die fast 500jährige Ära der Freisinger Fürstbischöfe. Das Schloss und seine Einrichtung werden teilweise zerstört.
  • 1816 übernehmen der Stiefsohn Napleons, Eugen Beauharnais, und seine Gattin Auguste Amalie, Tochter des bayerischen Königs Maximilian I., das Ismaninger Schloss und lassen es durch Leo von Klenze klassizistisch umgestalten.
  • 1851 Tod von Auguste Amalie. Das Schloss wechselt mehrmals die Besitzer.
  • 1899 - 1919 Das Ismaninger Schloss ist Eigentum der Stadt München.
  • 1932 - Inbetriebnahme des Senders Ismaning
  • 1983 - der schon längst außer Betrieb befindliche hölzerne Sendeturm in Ismaning, der letzte seiner Art in Deutschland, wird wegen Baufälligkeit abgerissen

Politik

  • Erster Bürgermeister: Michael Sedlmair (FWG)
  • Zweiter Bürgermeister: Theodor Baumann (CSU)
  • Dritte Bürgermeisterin: Brigitte Thoma (FWG)

Stand: 31. Januar 2005

Wirtschaft

  • 7.000 Privathaushalte
  • 2.048 Gewerbebetriebe
  • 84 Landwirtschaftliche Betriebe

Stand: 31. Januar 2005

Verkehr

Durch seine Lage im Norden ist Ismaning gut erschlossen. Die Münchner Innenstadt ist somit ebenso gut zu erreichen wie die Autobahn und der Flughafen. Ismaning liegt an der A99, B471, B388 und der Staatsstraße 2053 (Unterföhring-München).

Die S-Bahn-Linie S8 verbindet Ismaning im 20-Minuten-Takt mit jeweils etwa 20 Minuten Fahrzeit mit München und dem Flughafen.

Einwohnerentwicklung

2004: 14.887 Einwohner
2003: 14.638 Einwohner
2000: 14.270 Einwohner
1990: 13.527 Einwohner
1980: 12.511 Einwohner
1970: 8.038 Einwohner
1960: 5.860 Einwohner
1950: 4.795 Einwohner
1946: 4.460 Einwohner
1919: 2.402 Einwohner
1910: 2.359 Einwohner
1900: 1.951 Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks und der Stimme Amerikas

Ismaning ist seit 1932 Standort eines Großsenders. Bis zum 16. März 1983 stand in Ismaning noch der hölzerne Sendeturm aus den 30er Jahren. Bis 1969 trug er eine schwundmindernde Sendeantenne in Form eines Höhendipols für Mittelwelle. Von 1969 bis 1977 diente er zur Unterbringung von Sendeantennen für UKW-Rundfunk. In den letzten Jahren seines "Lebens" war dieser Turm, der den Spitznamen "Bayerischer Eiffelturm" hatte nur noch ein reines Anschauungsobjekt.

Die Sendeanlage in Ismaning dient zur Verbreitung des 1. Programms des Bayerischen Rundfunks auf der Mittelwellenfrequenz 801 kHz (Sendeleistung bis 1994: 600 kW, heute 100 kW) und der Kurzwellenfrequenz 6085 kHz, sowie aller Programme des Bayerischen Rundfunks auf UKW. Bis 1994 sendete auch der AFN in Ismaning.

Für die Mittelwellenausstrahlung wird ein 171,5 Meter hoher, gegen Erde isolierter, abgespannter Rohrmast genutzt, der 1969 fertiggestellt wurde. Er ist zur Erzielung einer flachen Abstrahlung (schwundmindernde Sendeantenne) mehrfachspeisbar und in 56 Meter und 117 Meter Höhe durch Trennisolatoren unterteilt.

Durch die Auflagen des Genfer Wellenplans musste bei einem Sendebetrieb mit 600 Kilowatt während der Nachtstunden eine Ausblendung in nordöstlicher Richtung erfolgen, um den frequenzgleichen Sender in Sankt Petersburg nicht zu stören. Hierfür wurde 1978 ein 71 Meter hoher gegen Erde isolierter, abgespannter Stahlfachwerkmast in der Nähe des beschriebenen Rohrmasts errichtet. Dieser Mast ist seit der Leistungsreduzierung auf 100 Kilowatt im Jahr 1994 entbehrlich geworden, da bei dieser Leistung auch nachts mit Rundstrahlung gesendet werden kann, ist aber noch vorhanden.

Als Reserveantenne ist ein 1947 errichteter 105 Meter hoher, gegen Erde isolierter, abgespannter Stahlfachwerkmast unmittelbar beim Stationsgebäude vorhanden. Dieser Mast, der ursprünglich zur Ausstrahlung des AFN-Programms auf Mittelwelle diente, war bis 1969 126 Meter hoch und trug von 1958 bis 1969 Sendeantennen für UKW.

Durch die Auflagen des Kopenhagener Wellenplans musste der Mittelwellensender des Bayerischen Rundfunks ab 1951 mit Richtstrahlung (Ausblendung in nordöstliche Richtung) während der Nachtstunden betrieben werden. Hierfür war der Einsatz der damaligen Sendeantenne am Holzturm nicht möglich und es musste eine Richtantenne, bestehend aus zwei 94 Meter hohen, gegen Erde isolierten Stahlfachwerkmasten auf dem Stationsareal gebaut werden.

Diese Sendeantenne war zur Verbreitung des Programms des Bayerischen Rundfunks in dieser Form bis 1969 in Betrieb. Von 1969 bis zur Betriebseinstellung 1994 diente diese, auch heute noch vorhandene Anlage zur Verbreitung des AFN-Programms auf der Mittelwellenfrequenz 1107 kHz. Im Unterschied zur Zeit vor 1969 wurde Rundstrahlbetrieb angewandt, in dem ein Mast gespeist wurde und der andere funktionslos als Reserve diente.

Als Kurzwellensendeantennen sind ein 1976 errichteter Dipol, der an zwei 35 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmasten montiert ist und eine 1980 in Betrieb genommene Winkeldipolantenne mit Rundstrahlung, die an drei 55 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmasten montiert sind, im Einsatz.

Zur Ausstrahlung der UKW-Programme dient seit 1977 ein silbrig grauer, abgespannter Stahlfachwerkmast mit Dipolfeldern auf seiner Spitze in der Nähe des Stationsgebäudes, der als einziger Mast der Anlage nicht gegen Erde isoliert ist.

Die Stimme der USA (Voice of America) betrieb bis 1994 in der Nähe von Ismaning umfangreiche Sendeanlagen für Kurzwelle, die aber alle vollständig demontiert sind. Hingegen immer noch in Betrieb ist die Mittelwellensendeanlage auf der Frequenz 1197 kHz. Sie besteht aus vier im Quadrat angeordneten gegen Erde isolierten Stahlfachwerkmasten, die 1949 gebaut und Mitte der 90er Jahre generalüberholt wurden. Diese Anlage bietet die Möglichkeit der Richtstrahlung mit umschaltbarer Richtcharakteristik.

Einrichtungen

In Ismaning gibt es eine Waldorfschule. Sie war ursprünglich in der Oskar-Messter-Str. 14a ansässig. Im Sommer 2002 zog sie in den Neubau in der Dorfstraße 77. Der Bau besteht aus einem Hauptgebäude mit großem Saal für bis zu 800 Besucher. Daneben zueinandergerichtet stehen die Mittelstufen- und Oberstufengebäude. Auserdem gibt es ab sofort eine [Ganztagsbetreuung]([Hort]).Ein Werkgebäude, eine Turnhalle, sowie ein extra Haus für den in der Schule ansässigen Waldorfkindergarten sind geplant. Ebenfalls ist ein Schul[bauernhof] geplant. Homepage

Ausserdem gibt es eine Realschule, zwei Grundschulen, vier Kindergärten sowie ein Hallenbad (Freisingerstr. 4, [1]).

Töchter und Söhne der Gemeinde