Swesda

Wohn- und Navigationsmodul der ISS
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juni 2005 um 19:33 Uhr durch Bricktop1 (Diskussion | Beiträge) (Zukunftspläne aktualisiert, Quelle http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/content/numbers/262/01.shtml (russisch)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Navigationsleiste ISS Navigation Swesda (russisch Звезда; zu deutsch: Stern) ist das russische Wohn- und Navigationsmodul der Internationalen Raumstation ISS. Es wurde am 12. Juli 2000 mit einer Proton-K-Trägerrakete von Baikonur aus gestartet. Swesda ist etwa 13,1 Meter lang, hat einen maximalen Durchmesser von 4,15 m, eine Masse von knapp 19,1 Tonnen und ist eine modifizierte Version des Basismoduls der Raumstation Mir. Das Modul verfügt über 4 Kopplungsaggregate, drei am kugelförmigen Übergangsteil am Bug und eines am Heck. Dort befinden sich auch Anschlüsse und Pumpen, die angelieferten Treibstoff zu den Tanks des Moduls Sarja weiterleiten. Unbemannte Transporter (Progress, ATV) legen deshalb hier an. Es können aber auch bemannte Raumfahrzeuge vom Typ Sojus andocken. Unterstützt werden derartige Manöver von den Annäherungskontrollsystemen Kurs und Toru.

Swesda besteht aus drei Abteilen. Nach dem kugelförmigen Übergangsteil folgt der zylindrische Hauptteil und ein ebenfalls zylindrischer, hermetisch verschließbarer Heckabschnitt, der als Ausstiegsschleuse und Stauraum dient. Im Mittelteil befinden sich Steuereinrichtungen, Lebenserhaltung, hygienische Einrichtungen, die Küche, Trainingsgeräte und mehrere Wohnkabinen.

Mit dem Kopfteil wurde Swesda mit dem bereits seit November 1998 im Weltraum befindlichen Modul Sarja verbunden. Bei der Kopplung am 26. Juli übernahm in der Endphase Sarja die aktive Rolle. An den beiden anderen Stutzen sollten "oben" ein Energieversorgungsmodul (NEM) mit einem Gittermast, acht Solarzellenflächen (etwa 20 Kilowatt Leistung) sowie einem Manipulator und "unten" ein universelles Docking- und Lagermodul (UDM) ankoppeln, in dem sich zusätzliche Einrichtungen zur Lebenserhaltung befinden sollten. 2001 wurde sowohl das Energieversorgungsmodul wie auch das UDM gestrichen und die Anzahl der geplanten Solarzellenflächen halbiert. Nach den neusten Planungen von 2004 soll NEM nun doch gebaut und 2009 an den oberen Stutzen des Swesda-Moduls angedockt werden. An dem unteren Kopplungsstutzen ist nun ein Labormodul (IM) geplant, das 2011 andocken soll. Ob die Planungen auch wirklich umgesetzt werden, ist zur Zeit aufgrund von finanziellen Schwierigkeit noch ungewiss. Zur Zeit wird der "untere" Stutzen vom Modul Pirs (Docking Compartment 1) belegt, das sowohl zum Andocken von ankommenden Schiffen dient als auch die Funktion einer Luftschleuse erfüllt.

Swesda selbst verfügt über zwei Solarzellenflächen mit einer mittleren elektrischen Leistung von ca. 5 Kilowatt und ist mit einem in Deutschland entwickelten intelligenten Datenmanagementsystem ausgerüstet.