Als Subsahara-Afrika, subsaharisches Afrika, Afrika südlich der Sahara oder Schwarzafrika bezeichnet man den südlich der Sahara gelegenen Teil des afrikanischen Kontinents.

Ursprung und Grund der Abgrenzung
Die Sahara stellte eine natürliche Barriere dar, welche Afrika geographisch, ethnisch und kulturell unterteilt. Während Nordafrika mit dem Rest des Mittelmeerraumes im wirtschaftlichen und kulturellem Austausch stand, war das subsaharische Afrika, trotz der sehr alten Transsahara-Handelsrouten, weitgehend isoliert. Die europäische Bezeichnung „Dunkler Kontinent“ für Afrika bezieht sich deshalb vor allem auf diesen Teil Afrikas südlich der Sahara und rührt nicht nur von der Hautfarbe der Einwohner her, sondern auch vom mangelnden europäischen Wissen über das Landesinnere bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Begriffskritik „Schwarzafrika“
Der vor allem während der Kolonialzeit geprägte Begriff „Schwarzafrika“, dessen Ursprung unter anderem in der Hautfarbe der Bewohner dieser Region, der „Schwarzafrikaner“, liegt, wird heute vielfach als rassistisch angesehen.
Daher wird er, einer aus dem anglophonen Sprachraum stammenden Tendenz folgend (hier hat „Sub-Saharan Africa“ das frühere „Black Africa“ fast völlig ersetzt), im offiziellen Sprachgebrauch von Behörden kaum mehr verwendet und auch von vielen privaten Organisationen und in den Medien oft durch weitgehend als politisch korrekt angesehene Bezeichnungen ersetzt wie „Afrika südlich der Sahara“ oder die Anglizismen „Subsahara-Afrika“ oder „subsaharisches Afrika“.
Zu den Implikationen des Wortes „Schwarzafrika“ bzw. „Schwarzafrikaner“ schreibt Frantz Fanon: „Man teilt Afrika in einen weißen und einen schwarzen Teil. Die Ersatzbezeichnungen: Afrika südlich der Sahara, können diesen latenten Rassismus nicht verschleiern.“ Mit dieser dem eurozentristischen Weltbild entspringenden Vorstellung wird laut Fanon vermittelt, das „weiße Afrika“ habe die Tradition einer „tausendjährigen Kultur“, sei quasi mediterran und würde Europa fortsetzen. Dem „weißen Afrika“, das an der abendländischen Kultur teilhabe, stelle man ein „schwarzes Afrika“ gegenüber, das als eine „träge, brutale, unzivilisierte – eine wilde Gegend“ dargestellt würde.
Länder des subsaharischen Afrikas
Subsahara-Afrika besteht aus 42 Ländern, die sich auf dem Festland befinden. Außerdem gehören sechs Inselstaaten Seychellen, Komoren, Madagaskar, Kap Verde sowie São Tomé und Príncipe dazu. Mauritius wird üblicherweise nicht zu „Schwarzafrika“ gezählt, weil die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung hauptsächlich ost-indisch, chinesisch und französisch ist.
Zu den Staaten zählen:
- Burundi
- Ruanda
- Demokratische Republik Kongo (ehemals Zaire)
- Republik Kongo
- Tschad (südlicher Teil)
- Zentralafrikanische Republik
- Sudan (südlicher Teil)
- Äquatorialguinea
- Benin
- Burkina Faso
- Elfenbeinküste
- Gabun
- Gambia
- Ghana
- Guinea
- Guinea-Bissau
- Kamerun
- Liberia
- Mali (südlicher Teil)
- Mauretanien (südlicher Teil)
- Niger (südlicher Teil)
- Nigeria
- Senegal
- Sierra Leone
- Togo
Afrikanische Inselstaaten
- Kap Verde (Westafrika)
- Komoren (Südliches Afrika)
- Madagaskar (Südliches Afrika)
- Mauritius (Südliches Afrika)
- São Tomé und Príncipe (Westafrika)
- Seychellen (Ostafrika)
Überseeterritorien, Departements, etc.
- Mayotte (zu Frankreich)
- Réunion (zu Frankreich)
Literatur
- Political Warfare in Sub-Saharan Africa: U.S. Capabilities and Chinese Operations in Ethiopia, Kenya, Nigeria, and South Africa, Strategic Studies Institute, U.S. Army War College, März 2007 (PDF-Datei; 358 kB)
Weblinks
- DFG-Sondersammelgebiet Afrika Südlich der Sahara
- ilissAfrica (internet library sub-saharan Africa) Das deutsche Fachportal für die Afrikastudien