Friedrich Julius Richelot (* 6. November 1808 in Königsberg; † 31. März 1875 ebenda) war ein deutscher Mathematiker. Er war Schüler von Carl Gustav Jacob Jacobi, promovierte 1831 an der Philosophischen Fakultät der Universität Königsberg mit einer Dissertation über die Teilung des Kreises in 257 gleiche Teile (s. Literatur) und wurde dort 1832 Professor. Nachdem er einen Ruf nach Heidelberg abgelehnt hatte, wurde er 1843 auf den Königsberger Lehrstuhl für Mathematik berufen. 1848 wählten ihn die Studenten zum Vorsteher der aus verschiedenen Studentengruppen zusammengesetzten Studentenwehr von etwa 300 Mann.
Richelot verfasste zahlreiche Veröffentlichungen auf Deutsch, Französisch und Lateinisch, darunter – mit seiner Dissertation – die erste bekannte Anleitung zur Konstruktion des regelmäßigen 257-Ecks mit Zirkel und Lineal. Diese wird in Göttingen verwahrt.
1825 wurde Richelot Mitglied des Corps Masovia.[1] 1875 als amtierender Ordinarius gestorben, wurde er auf dem sog. Gelehrtenfriedhof unter dem Sternwartenhügel begraben. Dort lagen u. a. Friedrich Wilhelm Bessel, Albrecht Wagner, Theodor Gottlieb von Hippel, Franz Ernst Neumann, Karl Rosenkranz und Robert Caspary. „Treue Freunde und dankbare Schüler“ errichteten Richelots Grabstein aus dunklem Marmor mit einem bronzenen Rundrelief.
Literatur
- Friedrich Julius Richelot: De resolutione algebraica aequationis x257 = 1, sive de divisione circuli per bisectionem anguli septies repetitam in partes 257 inter se aequales commentatio coronata. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. Nr. 9, 1832, S. 1–26, 146–161, 209–230 und 337–358. (Faksimile dieses Artikels siehe Weblinks.)
- Moritz Cantor: Richelot, Friedrich Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 432 f.
Einzelnachweise
- ↑ H. Lippold: Richelot. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 55, Kiel 1974, S. 1209 f.
Weblinks
- Faksimile der Dissertation Richelots (siehe Literatur)
Personendaten | |
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NAME | Richelot, Friedrich Julius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 6. November 1808 |
GEBURTSORT | Königsberg, Preußen |
STERBEDATUM | 31. März 1875 |
STERBEORT | Königsberg, Preußen |