Die Schlacht bei Lützen war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges. Sie fand am 16. November 1632 zwischen den Schweden unter Gustav Adolf und den kaiserlichen Truppen unter Wallenstein statt.
Schlacht bei Lützen
Die Schlacht bei Lützen von Carl Wahlbom | |||||||||||||||||
Schlacht bei Lützen | |||||||||||||||||
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Konflikt | Dreißigjähriger Krieg | ||||||||||||||||
Datum | 16. November, 1632 | ||||||||||||||||
Ort | in der Nähe von Lützen, südwestlich von Leipzig | ||||||||||||||||
Ergebnis | Protestantischer Sieg | ||||||||||||||||
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Vorgeschichte der Schlacht
Nach der Aufhebung des Lagers von Nürnberg hatte sich Wallenstein gegen Sachsen gewandt, wohin ihm Gustav Adolf, um den unzuverlässigen Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen nicht dem Kaiser in die Arme zu treiben, durch Thüringen gefolgt war. Bei Naumburg hatte er ein verschanztes Lager aufgeschlagen, um die Zusammenziehung seiner Truppen abzuwarten. Als er aber vernahm, dass Wallenstein Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim nach Halle geschickt hatte und von Weißenfels nach Lützen zurückgewichen war, rückte er ihm am 15. November sofort nach. Auf die Kunde hiervon sammelte Wallenstein in der Nacht seine Truppen und ließ Pappenheim eiligst zurückrufen. Er nahm seine Stellung nördlich der Straße nach Leipzig mit der Front nach Süden ein, das Zentrum aus vier großen Vierecken gebildet, die Reiterei auf den Flügeln, von denen sich der rechte unter Heinrich von Holk an Lützen, der linke unter Matthias Gallas an den Floßgraben lehnte. Die Schweden rückten am Morgen des 16. Novembers von der Rippach gegen die Kaiserlichen vor; die Schlachtordnung, welche sie während des Marsches bildeten, war in zwei Treffen geteilt, jedes aus Fußvolk und Reiterei gemischt. Sie zählten etwa 14.000 Mann, die Kaiserlichen ohne Pappenheim 12.000 Mann. Angesichts des Feindes ließ Gustav Adolf sein Heer links einschwenken, so dass sein rechter Flügel an den Floßgraben stieß und ging dann unter heftigem Artilleriefeuer der Kaiserlichen über die Straße vor, bis er gegen Mittag an den Feind kam und nun die eigentliche Schlacht begann.
Verlauf der Schlacht
Den Hauptstoß wollte Gustav Adolf mit seinem rechten Flügel führen, dessen Befehl er deshalb selbst übernahm, um den Gegner von Leipzig wegzudrängen; hier wogte daher der Kampf am hitzigsten. Die Kaiserlichen wichen allmählich zurück, Pappenheim, der, mit seiner Reiterei eben eingetroffen, sich den Schweden entgegenwarf, wurde tödlich verwundet, als Octavio Piccolomini mit zwei Regimentern herbeieilte und den Angriff des blauen und des gelben Regiments zurückwies. Gustav Adolf führte ein neues Regiment vor; in dem von neuem hereinbrechenden Nebel entstand ein furchtbares Handgemenge, in welchem der König selbst tödlich getroffen zu Boden sank. Über seiner Leiche tobte der Kampf weiter. Die Schweden, durch die Kunde vom Tod ihres Königs zur Wut entflammt, setzten unter der Führung des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar und des Generals Dodo Frhr. Zu Imhausen und Knyphausen die Schlacht fort; mit größter Erbitterung und Entschlossenheit wurde auf beiden Seiten gekämpft, bis die Nacht hereinbrach. Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar drängte endlich die Kaiserlichen zurück, deren Reiterei sich in wilde Flucht warf, während die Infanterie noch standhielt. Wallenstein, selbst verwundet, beschloss indes, die Schlacht abzubrechen. Dem Pappenheimschen Fußvolk, das noch am Abend eintraf, befahl er, seinen Rückzug nach Leipzig zu decken, den er mit Hinterlassung mehrerer Geschütze antrat. Die Schweden lagerten die Nacht auf der Walstatt, gingen aber am 17. November nach Weißenfels zurück.
Ergebnis der Schlacht
Ein eigentlicher Sieg war auf keiner Seite erfochten worden. Der moralische Gewinn der Behauptung des Schlachtfeldes wurde durch den Verlust des Königs Gustav Adolf mehr als aufgewogen. Die Leiche desselben wurde unweit eines großen Feldsteins unter einer Vielzahl von Toten gefunden.
Literatur
- G. Droysen: Die Schlacht bei Lützen. ("Forschungen zur deutschen Geschichte", Bd. 5, Göttingen 1862)
- C.V. Wedgwood: Der Dreissigjährige Krieg. München 1999, pp. 284-287.
- H.C.Huf: Mit Gottes Segen in die Hölle- Der 30jährige Krieg
Weblinks
Siehe auch: Liste von Kriegen, Liste von Schlachten