Diskussion:Kosmiker
Bearbeitungskonflikt
Hallo Polentario, gerade wollte ich meine kleinen Änderungen Abspichern, sie waren so. Dann gab es einen BK.
Nun stelle ich sie hier ein, bitte gelegentlich einfügen, wenn sie gefallen:
Der Kosmikerkreis oder kurz die Kosmiker um Ludwig Klages, Stefan George (zeitweise), Karl Wolfskehl, Ludwig Derleth, Franziska zu Reventlow und den Mystagogen Alfred Schuler waren eine Münchener Intellektuellen- und Künstlergruppe des Fin de siècle.
Sie trafen sich zwischen 1899 und 1904 regelmäßig und waren auch aufgrund ihrer rauschenden Feste und ausgesuchten Kostümierungen und unkonventionellen, freizügigen Lebensstils bekannt. In der „Männerrunde mit Gräfin“ galt zu Reventlow wegen ihres 1897 geborenen unehelichen Sohns, Vater war Ludwig Klages, und ihrer erotischen Freizügigkeit als „heidnische Madonna“ und „Wiedergeburt der antiken Hetäre“. Die Gruppe, bei der insbesondere auch neoopagane Ansätze eine Rolle spielten, hatten geistesgeschichtlich Einfluss auf verschiedenen heutige Akteure in der esoterischen Szene wie weit darüber hinaus, einige Mitglieder waren auch im George-Kreis tätig. Eine wesentliche Errungenschaft war das Wiederentdecken und Neuinterpretieren des Werks von Johann Jakob Bachofen zu frühen Matriarchaten.
Die Kosmiker schwärmten von einer Revitalisierung antiker Religionen, wobei durchaus unterschiedliche Entwürfe miteinander konkurrierten. So das Pelasgertum bei Ludwig Klages, das antike Römertum bei Alfred Schuler, der im Kreis den Spitznamen „Blutleuchte des Abendlandes“ erhielt, jüdisches Heidentum bei Karl Wolfskehl und Urchristentum bei Ludwig Derleth. Der in der Schwabinger Bohème bekannte Kreis brach im Rahmen des sogenannten Imperatorenstreits auseinander, bei dem antisemitische Ausfälle von Klages gegenüber dem Zionisten Wolfskehl eine Rolle spielten. Franziska zu Reventlow beschreibt die Zusammenkünfte und Konflikte detailliert in ihrem Schlüsselroman „Herrn Dames Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil“, erschienen im Jahr 1913.
Franziska zu Reventlows im Jahr 1904 zusammen mit Franz Hessel, Oscar A. H. Schmitz und Roderich Huch auf die Kosmiker, einschließlich Stefan George, verfasstes Satire „Schwabinger Beobachter“ wurde von Richard Faber wiederaufgelegt. Stefan George wurde von Franziska zu Reventlow mit dem Bonmot „l'etat c'est lui“ verspottetet.
- Literatur
- Richard Faber Männerrunde mit Gräfin, Die «Kosmiker» Derleth, George, Klages, Schuler, Wolfskehl und Franziska zu Reventlow, mit einem Nachdruck des «Schwabinger Beobachters» Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte Bd. 38, 1994, Verlag Peter Lang, 1994. ISBN 978-3-631-46554-7
- Kreise, Gruppen, Bünde: zur Soziologie moderner Intellektuellenassoziation, von Richard Faber, Christine Holste, Herausgeber Richard Faber, Christine Holste, Verlag Königshausen & Neumann, 2000, ISBN 3826017471
- Muttermythos und Herrschaftsmythos: zur Dialektik der Aufklärung um die Jahrhundertwende bei den Kosmikern, Stefan George und in der Frankfurter Schule Band 588 von Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft Autor Georg Dörr Verlag Königshausen & Neumann, 2007 ISBN 3826035119
- Gunna Wendt: Franziska zur Reventlow. Die anmutige Rebellin. Biographie Aufbau-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-351-02660-8.
- Weblinks
Gruß --Die Winterreise 00:06, 18. Sep. 2009 (CEST)
Habs grad durchgesehen und den Artikel zum "schon gewusst" Halloween Spektakel für die hauptseite vorgeschlagen. Schönes Lemma statt ewigem Streit, lob ich uns. --Polentario Ruf! Mich! An! 00:39, 18. Sep. 2009 (CEST)
Frage
- Friedrich Gundolf - wo ist dessen Zuordnung zu den KOsmikern her? Sollte bei dessen lemma auch erwähnt werden. --Polentario Ruf! Mich! An! 01:20, 18. Sep. 2009 (CEST)
Genau das habe ich mich auch gerade gefragt. Man darf George-Kreis und Kosmiker nicht gleichsetzen. Ich werde daher F.G. vorerst. streichen. --Katzenzüchter 01:36, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Es gibt ein Foto, auf dem Friedrich Gundolf (verkleidet) mit Karl Wolfskehl, Alfred Schuler, Fanny zu Reventlow und Stefan George "kosmisch" feiert. Habe es nur im Buch, kann es nicht verlinken. Freilich hat er mitgemischt "Gundel" war ja Georges Lieblinsgjünger. Bis eben der junge Münchner Maximilian Kronberger kam. Wie im Text steht, es gab keine "festen" Mitgliedschaften. Gundolf war häufig dabei. --Die Winterreise 01:54, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Die Sorte OR würde ich WR diesmal durchlassen. --Polentario Ruf! Mich! An! 02:11, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Gibt es zum Georgekreis eigentliche ein Kategorie? Wäre unter Umständen auch hier sinnvoll, dabrauchts aber mher Belege --Polentario Ruf! Mich! An! 02:17, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Die Sorte OR würde ich WR diesmal durchlassen. --Polentario Ruf! Mich! An! 02:11, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Gibt es zum Georgekreis eigentliche eine Kategorie? Wäre unter Umständen auch hier sinnvoll, dabrauchts aber mher Belege --Polentario Ruf! Mich! An! 02:17, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Mystagogie sollten wir noch bei Schuler verlinken, OK?
Bremssand
@Katzenzüchter, kannst Du Dich mal bremsen ? Bitte stell Deine Version erst mal hier auf der DS vor. --Die Winterreise 02:19, 18. Sep. 2009 (CEST)
Der engere Kreis bestand aus Schuler, Klages, Wolskehl, Derleth. Reventlow war Gastgeberin, hat aber geistig nichts beigetragen. Ihre Rolle sollte nicht überwertet werden. George wollte explizit nicht dazu gehören. Der Kreis ging aus der Freundschaft von Klages und Schuler hervor. 1899 lernte man Wolfskehl kennen. --Katzenzüchter 02:44, 18. Sep. 2009 (CEST)
- Reventlow wird bei Dörr wie Faber anders beschrieben, Gastgeber ist demnach eher Wolfskehl gewesen, der auch die immobilie dazu hatte. --Polentario Ruf! Mich! An! 02:58, 18. Sep. 2009 (CEST)