Celeron ist heute Intels Markenname für eine abgespeckte Pentium-Variante der aktuellen Generation. Celerons sind vor allen für günstige Heim- und Bürorechner konzipiert, an die keine allzugroßen Performance-Anforderungen gestellt werden.
Die Tradition der Low-Cost-Prozessoren
Schon bevor 1998 der erste Celeron auf den Markt kam, hatte Intel bereits öfter Low-Cost-Varianten seiner aktuellen Prozessorgeneration für den Massenmarkt im Programm – damals aber vermutlich zumeist, um die vorhergehende Generation zugunsten der aktuellen abzulösen. Denn diese CPUs verschwanden immer recht schnell wieder vom Markt, wenn die neue Generation etabliert war. Ein richtiges Marketing-Konzept zur Bedienung des Marktes für den "kleinen Geldbeutel", wurde aber erst mit dem Celeron geschaffen.
Schon 1979 – noch zu Zeiten der 8-Bit-Rechner – brachte Intel eine abgespeckte Version des 8086 heraus, den 8088, damals allerdings noch, um kompatibel zum zu dieser Zeit noch riesigen 8-Bit-Markt zu bleiben. Ein guter Schachzug, wurde der 8088 u. a. deshalb auch zur CPU des ersten IBM-PC gekrönt. Erst 1987 stellte Intel wieder eine abgespeckte Variante einer aktuellen Prozessorgeneration vor, den vom 80386 abgeleiteten 80386SX. Er war ein vollwertiger 80386 mit der Busschnittstelle eines 80286 und sollte den Weg vom 16- ins 32-Bit-Zeitalter ebnen. Auch beim 80486 wiederholte sich diese Spiel mit der abgespeckten Variante 80486SX, die sich vom grossen Bruder durch eine zumeist defekte, und deshalb von Intel deaktivierte Fließkommaeinheit unterschied und viel billiger verkauft wurde. Dann war es sehr lange still um die Low-Cost-Varianten, bis die Celerons kamen.
Auch Intels Hauptkonkurrent im x86-Markt AMD hat das Marketing-Konzept von Intel übernommen. Die vom Athlon abgeleitete Version namens Duron war lange Zeit das AMD-Äquivalent zu Intels Celeron. Zur Zeit (Januar 2005) ist AMD dabei, auf die Bezeichnung Sempron zu wechseln und die CPU dabei auch von ihren Leistungsdaten her aufzuwerten.
Technisches
Celerons besitzen einen kleineren L2-Cache, einen niedriger getakteten Front-Side-Bus und sind zumeist auch nur mit niedrigeren Taktfrequenzen zu haben, als entsprechende Pentiums. Außerdem fließen Neuerungen wie Umstellungen auf kleinere Strukturgrößen und neue Features wie Hyper-Threading oder SSE1/2/3 oft erst viele Monate nach ihrem Debut im aktuellen Pentium in die Celeron-Familie ein. Damit ist die Leistungsfähigkeit dieser CPUs zwar sehr beschränkt, die niedrigeren Produktionskosten senken aber auch den Verkaufspreis.
Mittlerweile ist Intel wegen dem starken Wettbewerb dazu übergegangen in die Celerons mehr Funktionen zu implementieren. So gibt es Modelle in denen EM64T oder SpeedStep integriert ist. So unterscheiden sich diese Modelle nur noch den kleineren Cache, den geringeren FSB und etwas geringere Taktfrequenzen vom "großen Bruder" Pentium 4.
Viele Celeron werden nicht gesondert hergestellt. Bei leicht fehlerhaften Pentiums-Chips – i.d.R. solche mit teilweise defektem Cache oder solchen, die sich als weniger geschwindigkeitsfest erweisen – werden die defekten oder "überflüssigen" Cache-Areale einfach deaktiviert und die CPUs gelangen mit einem niedriger spezifizierten Takt als Celeron auf den Markt. Chips mit Fehlern in unabdingbaren CPU-Funktionseinheiten gelangen natürlich nicht auf den Markt. So muss nicht zwangsweise eine separate Fertigungslinie aufgebaut werden und der bei der Chip-Produktion stets relativ hohe Ausschuss wird verringert. Es ist aber auch bekannt, dass Intel schon Fertigungslinien nur für den Celeron aufgelegt hat, die dann vermutlich mit älteren Herstellungsprozessen und nicht mehr ganz aktuellem Fertigungsequipment gefahren werden; ein bei der Halbleiterherstellung nicht unübliches Vorgehen, das auf die Qualität der Chips aber i.d.R. keinen Einfluß hat.
Name
Besonders im inoffiziellen amerikanischen Englisch wird Celeron durch Celery ersetzt, was soviel wie Sellerie bedeuted.
Modelle
Mit Erscheinen des Mobilprozessors Pentium M, wurden auch Celeron-Modelle auf dessen Basis vermarktet. Sie besitzen einen nur halb so großen L2-Cache wie ihre großen Brüder und sind Funktionen wie DeeperSleep und dem Herunterfahren der Kernspannung beraubt. Zur besseren Unterscheidung wurden die Markennamen Celeron M für vom Pentium M abgeleitete, Celeron D für vom Pentium 4 abgeleitete Celerons eingeführt.
Covington (A80522)
- L1-Cache : 16 + 16 KB (Daten und Instruktionen)
- L2-Cache : Keiner
- Slot 1 (GTL+)
- MMX
- Front Side Bus: 66 MHz
- Betriebsspannung (VCore): 2,0 Volt
- Erscheinungsdatum: 15. April 1998
- Fertigungstechnik: 0,25 µm
- Taktraten: 266 und 300 MHz
Mendocino
- L1-Cache : 16 + 16 KB (Daten und Instruktionen)
- L2-Cache : 128 KB mit Prozessortakt
- Slot 1 und Sockel 370 PPGA (GTL+)
- MMX
- Front Side Bus: 66 MHz
- Betriebsspannung (VCore): 2,0 Volt
- Erscheinungsdatum: 24. August 1998
- Fertigungstechnik: 0,25 µm
- Taktraten: 300 bis 533 MHz (33 MHz Schritte)
Coppermine-128 (A805265)
- L1-Cache : 16 + 16 KB (Daten und Instruktionen)
- L2-Cache : 128 KB mit Prozessortakt
- Sockel 370 FC-PGA (GTL+)
- MMX, SSE
- Front Side Bus: 66 und 100 MHz
- Betriebsspannung (VCore): 1,5 - 1,75 Volt
- Erscheinungsdatum: 29. März 2000
- Fertigungstechnik: 0,18 µm
- Taktraten: 533 bis 1.100 MHz
- 66 MHz FSB: 533, 566, 600, 633, 667, 700, 733 und 766 MHz
- 100 MHz FSB: 800, 850, 900, 950, 1.000 und 1.100 MHz
Tualatin (A80530)
- L1-Cache : 16 + 16 KB (Daten und Instruktionen)
- L2-Cache : 256 KB mit Prozessortakt
- Sockel 370 FC-PGA2 (GTL+)
- MMX, SSE
- Front Side Bus: 100 MHz
- Betriebsspannung (VCore): 1,475 - 1,50 Volt
- Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2001
- Fertigungstechnik: 0,13 µm
- Taktraten: 900, 1.000, 1.100, 1.200, 1.300 und 1.400 MHz
Willamette-128 (A80525)
- L1-Cache : 8 KB (Daten) + 12.000 µOps (Instruktionen)
- L2-Cache : 128 KB mit Prozessortakt
- Sockel 478 (AGTL+)
- MMX, SSE, SSE2
- Front Side Bus: 100 MHz (quadpumped, FSB 400)
- Betriebsspannung (VCore): 1,75 Volt
- Erscheinungsdatum: 15. Mai 2002
- Fertigungstechnik: 0,18 µm
- Taktraten: 1.700 und 1.800 MHz
Northwood-128 (A805265)
- L1-Cache : 8 KB (Daten) + 12.000 µOps (Instruktionen)
- L2-Cache : 128 KB mit Prozessortakt
- Sockel 478 (AGTL+)
- MMX, SSE, SSE2
- Front Side Bus: 100 MHz (quadpumped, FSB 400)
- Betriebsspannung (VCore): 1,475 - 1,525 Volt
- Erscheinungsdatum: 18. September 2002
- Fertigungstechnik: 0,13 µm
- Taktraten: 2.000 bis 2.800 MHz (100 MHz Schritte)
Northwood-256
Handelsname Celeron Notebookprozessor
- L1-Cache : 8 KB (Daten) + 12.000 µOps (Instruktionen)
- L2-Cache : 256 KB mit Prozessortakt
- Sockel 478 (AGTL+)
- MMX, SSE, SSE2
- Front Side Bus: 100 MHz (quadpumped, FSB 400)
- Erscheinungsdatum:
- Fertigungstechnik: 0,13 µm
- Taktraten: 1800 bis 2400 MHz (200 MHz Schritte), 2500 MHz
Prescott-256 (A80530)
Handelsname Celeron D
- L1-Cache : 16 KB (Daten) + 16.000 µOps (Instruktionen)
- L2-Cache : 256 KB mit Prozessortakt
- Sockel 478 und LGA775 (AGTL+)
- MMX, SSE, SSE2, SSE3, Execute-Disable-Bit (nur J-Modelle), EM64T
- Front Side Bus: 133 MHz (quadpumped, FSB 533)
- Betriebsspannung (VCore): 1,40 Volt
- Erscheinungsdatum: 24. Juni 2004
- Fertigungstechnik: 0,09 µm
- Taktraten: 2.260 bis 3.200 MHz
- Modellnummern
C-Banias
Handelsname Celeron M
- L1-Cache : 32 + 32 KB (Daten und Instruktionen)
- L2-Cache : 512 KB mit Prozessortakt
- Sockel 479
- MMX, SSE, SSE2
- Front Side Bus: 100 Mhz (quadpumped, FSB 400)
- Erscheinungsdatum:
- Fertigungstechnik: 0,13 µm
- Taktraten:
- 1.200 bis 1.500 MHz (100 MHz Schritte)
- Modellnummern: 310, 320, 330, 340 (1.2, 1.3, 1.4, 1.5 GHz)
- ULV-Modelle: 600, 800 MHz; Modell 333 (900 MHz)
C-Dothan
Handelsname Celeron M
- L1-Cache : 32 + 32 KB (Daten und Instruktionen)
- L2-Cache : 1024 KB mit Prozessortakt
- Sockel 479
- MMX, SSE, SSE2
- Front Side Bus: 100 Mhz (quadpumped, FSB 400)
- Erscheinungsdatum:
- Fertigungstechnik: 0,09 µm
- Taktraten:
- Modellnummern: 350, 360, 370 (1.3, 1.4, 1.5 GHz)
- Modellnummern ULV (Ultra Low Voltage): 353, 373 (900, 1.000 MHz) (512 KB L2-Cache), 383 (1.000 MHz) (1024 KB L2-Cache)