Kriessern

Dorf in der Schweiz
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Kriessern
Wappen von Kriessern
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
Wahlkreis: Wahlkreis Rheintalw
Politische Gemeinde: Oberrieti2
Postleitzahl: 9451
Koordinaten: 745702 / 231180Koordinaten: 47° 12′ 56″ N, 9° 21′ 44″ O; CH1903: 745702 / 231180
Höhe: 413 m ü. M.
Einwohner: 1609 (31. Dezember 2008)
Website: og-kriessern.oberriet.ch
Karte
Kriessern (Schweiz)
Kriessern (Schweiz)
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Datei:Oberriet-w-kl Kopie.jpg
Tourismusplakat für Oberriet

Kriessern ist ein Dorf das zur politischen Gemeinde Oberriet im Wahlkreis Rheintal des Kantons St. Gallen gehört.

Geographie

Begrenzt durch den Alpenrhein und den Ausläufer des Alpsteingebirges liegt Kriessern im Herzen des St. Galler Rheintals an der Grenze zu Österreich (Vorarlberg). Kriessern ist die nördlichste Ortsgemeinde, die zur politischen Gemeinde Oberriet gehört.

Das Dorf Kriessern ist an die Autobahn A13 angeschlossen. Eine Buslinie verbindet Kriessern mit Altstätten und Oberriet.

Bevölkerung

Per 31. Dezember 2008 hatte das Dorf Kriessern 1609[1] Einwohner. Davon sind rund 670 Personen Kriessner Ortsbürger.

Politik

Die Gemeinde Oberriet besteht aus den 5 Dörfern Oberriet, Montlingen, Kriessern Eichenwies und Kobelwald (siehe auch oben). Jedes Dorf ist in einer Ortsgemeinde organisiert. Somit hat die Gemeinde Oberriet 5 Ortsgemeinden, könnte man denken. Aber sie hat 6. Denn als Überbleibsel des Reichshofs Kriessern blieb die Ortsgemeinde "Allgemeiner Hof Oberriet". Alle Bürger einer Ortsgemeinde der polit. Gemeinde Oberriet sind automatisch auch Hofbürger. Dies ist also wie eine Dachorganisation aller Ortsgemeinden.

Der Allgemeine Hof ist vor allem für die Forstwirtschaft der Ortsgemeinden zuständig und besitzt dafür auch einen eigenen Werkhof. Da Diepoldsau auch Wald hat, den der "Allgemeine Hof" pflegt, ist auch die Ortsgemeinde Diepoldsau Mitglied des Hofes. Der Hof vereint somit 6 Ortsgemeinden, die politische Gemeinde Oberriet aber nur deren 5.

Geschichte

Die historischen Wurzeln der Gemeinde beginnen vor über 3000 Jahren auf dem Montlingerbergli (Monticulus). Damals bot der Inselberg den aus dem Süden eingewanderten Ur-Rätern Schutz vor den Rheinüberflutungen. Später wurden sie von den aus dem Norden nachrückenden Alemannen verdrängt. Diese brachten nebst vielen Sitten und Gebräuchen das Deutsche als Muttersprache zu uns. Noch heute erinnern uns die urchigen Dialekte im Rheintal an diese Vorfahren. Im 8. Jahrhundert entstand der königliche Reichshof Criesserrun. Durch den Bau eines Gotteshauses in Montlingen im 9. Jahrhundert bildeten sich zwei Zentren im Hof: Die weltliche Verwaltung in Kriessern und der kirchliche Mittelpunkt in Montlingen.

Der deutsche König schenkte 1229 den Hof dem Kloster St. Gallen und Abt Berchthold von Falkenstein liess zur Verteidigung des Besitzes die Burg Blatten erbauen. Von 1490 bis 1798 war das ganze linksrheinische Gebiet des Rheins zwischen Bad Ragaz und Rheineck ein Untertanenland der Eidgenossen.

Mit der französischen Revolution im Jahre 1798 erhielten die schweizerischen Rheintaler von der eidgenössischen Tagsatzung die volle Unabhängigkeit. Doch nur für kurze Zeit gehörte der Hof zur Republik Rheintal. Für fünf Jahre zwängten ihn die französischen Besetzter zum Kanton Säntis, dessen Grenze gegen den Kanton Linth über den Blattenberg verlief. Aus dem freien Reichshof Kriessern entstand 1803 die politische Gemeinde Oberriet.

Innerhalb der Gemeindegrenzen entwickelten sich die fünf Dörfer und schliesslich erhielt auch jedes seine eigene Kirche. Wie überall im Rheintal war hier der Haupterwerbszweig die Landwirtschaft. Später gewannen die Stickereien immer grösserer Wichtigkeit. Zum Industriestandort entwickelte sich die Gemeinde erst langsam nach dem zweiten Weltkrieg.[2]

In den Anfängen der modernen Gemeinde Oberriet (Anfangs 19 Jahrhunderts) teilte sich die Kirche in verschiedene Ortskirchen und die Schule in verschiedene Ortsschulen. In den Jahren 2008 und 2009 wurden aber die Kirchen und Schulen aus finanziellen Gründen wieder zusammengelegt.

Tourismus / Points of Interest

In Kriessern gibt es zwei Campingplätze mit je einem Natursee. Beide Naturseen entstanden durch den Abbau von Kiesvorkommen, welche für den Bau der Schutzdämme am Rhein und zum Bau der Autobahn A13 benötigt wurden. Die ausgebaggerten Kieslöcher füllten sich mit Grund- und Rheindruckwasser und bilden heute zwei wunderschöne Naturbäder. Der Baggersee ist der grössere der beiden Seen und liegt ausserhalb von Kriessern in Richtung Montlingen. Der Baggersee-Camping umfasst 82 fest vermietete Jahresplätze (keine Tagesplätze). Der Campingplatz ist somit im Gegensatz zum allseits beliebten Baggersee nicht öffentlich zugänglich. Der Sonnensee liegt mitten im Dorf Kriessern. Der Sonnensee-Camping vermietet auch Tagesplätze, neben dem Badesee ist also auch der Camping öffentlich zugänglich.

Persönlichkeiten

Commons: Oberriet SG – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Webseite der Gemeinde Oberriet. Abgerufen am 15. September 2009
  2. Politische Gemeinde Oberriet: Historisches