Stödtlen

Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland
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Stödtlen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Ostalbkreis.

Wappen Deutschlandkarte
Stödtlen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Stödtlen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 0′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 49° 0′ N, 10° 18′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ostalbkreis
Höhe: 489 m ü. NHN
Fläche: 31,18 km2
Einwohner: 1836 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 73495
Vorwahl: 07964
Kfz-Kennzeichen: AA, GD
Gemeindeschlüssel: 08 1 36 068
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 11
73495 Stödtlen
Website: www.stoedtlen.de
Bürgermeister: Ralf Leinberger

Geografie

Geografische Lage

Stödtlen liegt in 438 bis 552 Meter Höhe zwischen dem Albvorland und der Frankenhöhe im Mittelfränkischen Becken.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Wört und die bayrische Stadt Dinkelsbühl, im Osten an die ebenfalls bayrische Gemeinde Mönchsroth, im Süden an Tannhausen und im Westen an die Stadt Ellwangen und Ellenberg.

Gemeindegliederung

 
Pfarrkirche St. Leonhard (erbaut 1894 von Joseph Cades)

Die Gemeinde Stödtlen besteht aus 26 separat gelegenen Ortsteilen, hierzu gehören die Dörfer Stödtlen, Birkenzell, Dambach, Gaxhardt und Regelsweiler, die Weiler Eck am Berg, Gerau, Niederroden, Oberbronnen, Stillau, Strambach und Unterbronnen, die Höfen Berlismühle, Freihof, Kaltenwag, Kreuthof, Maxenhof, Merzenhof, Oberzell, Schnepfenmühle, Schnepfenhof, Tragenroden, Weiler an der Eck, Winterhof Ziegelhütte bei Stödtlen, sowie die abgegangenen Ortschaften Wetzelswiler, Watenwiler, zem Höfen und Riuwental. Die Ortschaft Enchenhofen ist nach 1749 in Dimbach aufgegangen. Die offizielle Bezeichnung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name der Ortsteile. Die Gemeinde ist zudem in sieben Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung aufgeteilt. Wohnbezirk I (Stödtlen) besteht aus den Ortsteilen Stödtlen, Niederroden, Kreuthof, Merzenhof, Ziegelhütte bei Stödtlen und Tragenroden, Wohnbezirk II (Birkenzell) besteht aus dem Ortsteil Dambach, Wohnbezirk III (Dambach), besteht aus dem Ortsteil Dambach, Wohnbezirk IV (Eck am Berg) besteht aus den Ortsteilen Eck am Berg und Ober- und Unterbronnen, Wohnbezirk V (Gaxhardt) besteht aus den Ortsteilen Gaxhardt, Schnepfenmühle, Schnepfenhof und Berlismühle, Wohnbezirk VI (Regelsweiler) besteht aus den Ortsteilen Regelsweiler, Strambach, Kaltenwag, Maxenhof und Winterhof und der Wohnbezirk VI (Stillau) besteht aus den Ortsteilen Stillau, Gerau, Weiler an der Eck, Freihof und Oberzell.[2][3]

Geschichte

Erstmals wird Stödtlen in einer Urkunde vom 5. Februar 1024 genannt. Kaiser Heinrich II. belehnt in dieser Urkunde das Kloster Ellwangen mit dem Forstrecht (Bannforst) im Virngrund. Stedilinum wird als ein Grenzpunkt des Virngrundwaldes aufgeführt. In späteren Urkunden wird der Ort auch Stedelin, Stettlin, Stedtlem, Stedelingen genannt. Im 17. Jahrhundert erscheint dann im Ortsnamen der Buchstabe Ö: Stödtlin, Stöttle, Stödtle und Stödtlin.

Während des Bauernkrieges schlossen sich Bauern aus Stödtlen und Birkenzell dem Ellwanger Haufen an, der am 28. und 29. April 1525 das Kloster Mönchsroth plünderte und in Brand setzte. Dabei brannten auch 32 Häuser des Dorfes ab. Nach der Niederwerfung des Aufstandes wurden 15 Bauern aus Stödtlen und 13 aus Birkenzell zu Geldstrafen verurteilt.

Schwedische Reiter unter General Sperreuter plünderten im Dreißigjährigen Krieg am 15. Mai 1632 das Dorf und brannten es danach nahezu vollständig nieder.

Die Ortsteile und Wohnplätze der Gemeinde gehörten im Laufe der Zeit zu wechselnden Herrschaften, zuletzt zur Fürstprobstei Ellwangen. Während der Säkularisierung unter Napoleon wurde der größte Teil der Gemeinde dem Königreich Württemberg, ein kleinerer Teil Bayern, zugeteilt. 1810 wurde die Gesamtgemeinde württembergisch. Dort gehörte sie zunächst zum Oberamt Ellwangen und ab 1938 zum Landkreis Aalen, mit dem durch sie die Kreisreform 1973 im neuen Ostalbkreis aufging.

Religionen

Aufgrund der Zugehörigkeit zur Fürstprobstei Ellwangen ging die Reformation an Stödtlen vorbei. Auch heute noch ist die Mehrheit der Bewohner römisch-katholischer Konfession. Die inzwischen 35 % evangelischen Einwohner werden von der Kirchengemeinde Walxheim aus geistlich versorgt.

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbands Tannhausen mit Sitz in Tannhausen.

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 13 Mitglieder an. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 60,8 % – 8 Sitze
  2. FBL 39,2 % – 5 Sitze


Bürgermeister

  • 1898–1927 Benedikt Staiger (Vater)
  • 1927–1974 Benedikt Staiger (Sohn)
  • 1974–1998 Albert Munz
  • seit 1998 Ralf Leinberger

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit 1975 veranstaltet die katholische Kirchengemeinde am dritten Wochenende im August das in weitem Umkreis bekannte viertägige Sankt-Leonhards-Fest. Mit den Erlösen aus diesem Fest wurden Baumaßnahmen der Kirchengemeinde finanziert, die ohne diese Einnahmen nicht hätten durchgeführt werden können.

Wirtschaft und Infrastruktur

Stödtlen ist eine typische Wohngemeinde. Am Ort gibt es etwa 200 Arbeitsplätze, 600 Arbeitnehmer verdienen ihren Lebensunterhalt außerhalb der Gemeinde.

Bildung

In Stödtlen gibt es eine Grundschule und einen Kindergarten. Eine Haupt- und Realschule befindet sich in Unterschneidheim bzw. in Ellwangen. Weiterführende Schulen stehen in den umliegenden Städten zur Verfügung (z. B. Staatliche Wirtschaftsschule Dinkelsbühl).

Commons: Stödtlen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 800–802
  3. Hauptsatzung der Gemeinde Stödtlen vom 8. November 2001