Der Globe of Science and Innovation (französisch: Globe de la Science et de l'Innovation, deutsch: Globus der Wissenschaft und Innovation) ist ein Kugelhausbau bei der schweizerischen Gemeinde Meyrin, der als jüngste Erweiterung des CERN-Besucherzentrums zu Veranstaltungen dient.



Vorgeschichte
Der Entwurf des Gebäudes stammt von den Architekten Thomas Büchi und Hervé Dessimoz aus Genf. Dabei folgten sie einer Grundaussage des Schweizer Architekten Peter Zumthor, der auf der Expo 2000 in Hannover den Werkstoff Holz als Material für Aussenfassaden thematisierte. Um dieses Prinzip öffentlich vorzustellen, hatte man den Schweizer Pavillon mit widerstandsfähigen Holzelementen versehen und den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen an der Fassade eines Gebäudes verdeutlicht.
Das Gebäude
Um den Nachhaltigkeitsgedanken beim Baumaterial weiter zu stärken und erneut öffentlich vorzustellen, verwendete man die Brettelemente des Staatspavillons von der Expo 2000 für einen neuen Bau in der Schweiz. Auf der 6. Schweizerischen Landesausstellung von 2002 (Expo.02) wurde dieses daraus hergestellte Kugelhaus erstmals gezeigt. Im Rahmen dieser Veranstaltung erhielt es den Namen Le Palais de l’Equilibre und diente der Präsentation von Themen zur „Nachhaltigkeit“. Nach Schliessung der Ausstellung suchte man für das Gebäude, das bisher im Ausstellungsbereich von Neuchâtel stand, eine Weiternutzung. Es wurde am 23. Juni 2003 mit dem Prix Evenir für seine beispielgebende Wirkung zu Gunsten des Nachhaltigkeitsgedankens ausgezeichnet.
Seinen endgültigen Platz fand es seit dem Jahr 2004 auf einer Fläche gegenüber vom Besucherzentrum des CERN am westlichen Ortsausgang von Meyrin und trägt seither den Namen Globe of Science and Innovation. Die Leitung vom CERN nutzte die Eröffnung dieses Kugelbaus für die offiziellen Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen dieser europäischen Forschungseinrichtung. Diese Veranstaltung fand am 19. Oktober 2004 statt. Für die öffentliche Nutzung steht der Globe seit dem 16. September 2005 zur Verfügung.
Die Hauptebene im Gebäude wird seither als Raum für Konferenzen, Filmvorführungen, zeitweilige Ausstellungen, Empfänge und andere Veranstaltungen genutzt.
Das Gebäude besitzt einen Durchmesser von 40 Metern und eine Aussenhaut aus Holzelementen. Der an seiner Unterseite abgeflachte Kugelbau ist 27 Meter hoch. Zwei spiralförmige Rampen ermöglichen den Besuchern einen Spaziergang zwischen der inneren und äusseren Gebäudeschale. Für die Holzkonstruktion kamen fünf Sorten zur Anwendung. Das sind Hölzer der Lärche, Fichte, Schottischen Kiefer und Douglasie und des Kanadischen Ahorns. Das Rohholz stammt aus natürlichen Beständen in der Schweiz.
Die beabsichtigte philosophische Aussage dieses Bauwerks ist der Gedanke, dass Holz für die Zukunft des Planeten Erde eine grosse Bedeutung besitzt und das Baumaterial mit dem höchsten ökologischen Wert sein soll.
Weblinks
- Beschreibung des Gebäudes (englischer Text)
- offizielle Darstellung auf der Seite des CERN (englischer Text)
- Eintrag bei Structurae
Koordinaten: 46° 14′ 2,4″ N, 6° 3′ 20,6″ O; CH1903: 493323 / 121226