Pfaffenhofen (Württemberg)
Pfaffenhofen ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 4′ N, 8° 59′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Heilbronn | |
Gemeindeverwaltungsverband: | „Oberes Zabergäu“ | |
Höhe: | 206 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,04 km2 | |
Einwohner: | 2573 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 214 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74397 | |
Vorwahl: | 07046 | |
Kfz-Kennzeichen: | HN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 081 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rodbachstraße 15 74397 Pfaffenhofen | |
Website: | www.pfaffenhofen-wuertt.de | |
Bürgermeister: | Dieter Böhringer | |
Lage der Gemeinde Pfaffenhofen im Landkreis Heilbronn | ||
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Geografie
Geografische Lage
Pfaffenhofen liegt an der Zaber im Zabergäu im südwestlichen Landkreis Heilbronn.
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Pfaffenhofens sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen): Zaberfeld, Eppingen, Güglingen (alle Landkreis Heilbronn) und Sachsenheim (Landkreis Ludwigsburg). Zusammen mit Güglingen und Zaberfeld bildet Pfaffenhofen den Gemeindeverwaltungsverband „Oberes Zabergäu“ mit Sitz in Güglingen.
Gemeindegliederung
Neben dem Hauptort gehört zu Pfaffenhofen der Ortsteil Weiler an der Zaber. Zu Pfaffenhofen gehören noch der Weiler Rodbachhof und der Wohnplatz Bogersmühle. Der abgegangene, also nicht mehr bestehende Ort Rodenbach befand sich auf Markung Pfaffenhofen, an seiner Stelle befindet sich der heutige Weiler Rodbachhof.[2]
Geschichte
Pfaffenhofen wurde vermutlich zu Zeiten der Christianisierung Deutschlands gegründet. Als Pfaffenhoven wird es am 30. Mai 1279 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Schon vor 1380 verkaufte Burkhard von Hohenberg die Hälfte des Dorfes an Württemberg, 1380 folgte dann die andere Hälfte.
Weiler an der Zaber bestand vermutlich schon um das Jahr 1000. Am 15. Juni 1279 wurde es erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurde der Ort württembergisch. Am 1. Januar 1972 wurde Weiler an der Zaber nach Pfaffenhofen eingemeindet.
Religionen
Pfaffenhofen gehörte kirchlich ursprünglich zum Bistum Speyer. Durch die Einführung der Reformation in Württemberg wurde es evangelisch. Noch heute ist der Ort vorwiegend evangelisch geprägt, so gibt es in Pfaffenhofen und Weiler jeweils eine eigene evangelische Kirchengemeinde. Für die katholischen Christen ist die katholische Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit Güglingen zuständig.
Einwohnerentwicklung
- 1939: 968
- 1945: 1071
- 1970: 1853
- 1980: 1914
- 1990: 2161
- 2000: 2342
- 2005: 2349
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Pfaffenhofens wird nach dem Prinzip der Unechten Teilortswahl gewählt und umfasst 12 Sitze, 8 für Pfaffenhofen und 4 für Weiler. Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 hat er wegen eines Überhangmandats 13 Sitze. Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
Wappen
Die Blasonierung des Pfaffenhofener Wappens lautet: In Silber eine fleischfarbene Priestertonsur mit schwarzem Haarkranz. Die Flagge der Gemeinde ist Rot-Weiß.
Das älteste bekannte Siegel Pfaffenhofens, das von 1482 bis 1611 nachweisbar ist, zeigt eine menschliche Figur hinter einem Zaun: ein redendes Wappen, ein Priester (Pfaffe) in einem Hof. Farbige Darstellungen dieses Wappens sind ab 1535 überliefert. Ein Fleckensiegel von 1678 zeigte zwei aufgerichtete Löwen, die eine Scheibe halten.
Wappenzeichungen zeigten ab 1583 mit der Priestertonsur ein neues, ebenfalls redendes Wappen. Auch das 1684 überlieferte Fleckenzeichen Pfaffenhofens ist eine vereinfachte Tonsur, die vielleicht auch der Scheibe im Siegel von 1678 zugrunde liegt.
Spätestens im 20. Jahrhundert wurde durch Missverständnisse aus der Tonsur eine Sonne mit Gesicht. Erst 1956 nahm die Gemeinde auf Vorschlag der baden-württembergischen Archivdirektion wieder die Priestertonsur als Wappen an. Das Wappen wurde vom Innenministerium am 13. November 1956 bestätigt, die Flagge wurde der Gemeinde am 31. Januar 1980 vom Landratsamt des Landkreises Heilbronn verliehen.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfaffenhofen liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Bauwerke
- Die Lambertuskirche ist eine evangelische Pfarrkirche. Sie geht auf einen gotischen Bau mit Chorturm um 1300 zurück, wurde mehrfach erweitert und erhielt ihre heutige Gestalt im Wesentlichen durch einen Umbau 1610/12.
- Das zugehörige Pfarrhaus wurde 1610 wie auch die Kirchenerweiterung von Heinrich Schickhardt erbaut. Die Ummauerung des Pfarrgartens geht auf Teile der Dorfmauer des 15. Jahrhunderts zurück, die bis auf wenige Reste 1817 abgerissen wurde.
- Der Brunnen auf dem Kelterplatz sowie ein nahegelegener Wandbrunnen wurden von dem Güglinger Bildhauer Gunther Stilling gestaltet.
- In der Ortsmitte haben sich längs der Hauptstraße zahlreiche Fachwerkbauten des 16. und 17. Jahrhunderts erhalten.
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Aufstieg zur Empore der Lambertuskirche
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Evang. Pfarramt
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Hauptstraße 21, erbaut 1508
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Hauptstraße 25, erbaut 1563
Wirtschaft und Infrastruktur
Größere ansässige Unternehmen sind Lang-Verpackungen und Betonwerk Volland GmbH mit jeweils etwa 70 Mitarbeitern.
Verkehr
Anschlüsse an das Fernstraßennetz bestehen in Lauffen am Neckar und Kirchheim am Neckar (B 27). Der öffentliche Nahverkehr im Verkehrsverbund H3NV wird von Bussen gewährleistet. Anschluss an das Schienennetz besteht ebenfalls in Lauffen am Neckar und Kirchheim am Neckar (Frankenbahn).
Die seit einiger Zeit stillgelegte Zabergäubahn (Lauffen am Neckar–Leonbronn) hat Haltestellen in Pfaffenhofen und Weiler. Die Bahn soll als Bestandteil des Heilbronner Stadtbahnnetzes bis 2011 wieder in Betrieb genommen werden, was nach einem Pressebericht vom Juli 2006 aber wieder fraglich ist.[4]
Medien
Über das Geschehen in Pfaffenhofen berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe SW, Süd-West.
Bildung
Pfaffenhofen verfügt über eine Grundschule.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Quelle für den Abschnitt Gemeindegliederung:
Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 84–85 - ↑ Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 114
Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 131f. - ↑ Thomas Dorn: Die Stadtbahn ins Zabergäu ist derzeit nicht zu bezahlen. In: Heilbronner Stimme vom 11. Juli 2006, S. 30.
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Pfaffenhofen bei odp.org (ehemals DMOZ)