Turmwagen
Als Turmwagen werden Eisenbahn- und Straßenbahnfahrzeuge bezeichnet, die speziell für Arbeiten an der Oberleitung konstruiert sind. Selbstfahrende Fahrzeuge im Eisenbahnbereich werden dabei als TVT bezeichnet, die Abkürzung steht für Turm-Verbrennungsmotor-Triebwagen. Bei Straßenbahnen (teilweise) und Oberleitungsbus-Betrieben (ausschließlich) kommen dabei auch Turmwagen auf der Basis von Straßenfahrzeugen zum Einsatz, in der Regel handelt es sich dabei um Lastkraftwagen mit speziellen Aufbauten.
Die ersten Fahrzeuge dieser Art waren einfache antriebslose Flachwagen, auf die eine Leiter oder ein Turm gesetzt wurde (daher der Name), um so an die Oberleitung zu gelangen. Diese Aufbauten waren aus Holz gefertigt, um Stromschlägen vorzubeugen.
Heute besteht in der Regel nur noch der Fußboden der Arbeitsplattform aus dicken Holzbohlen oder aus Gummimatten. Turmwagen kommen auch heute noch vereinzelt zum Einsatz, Standardfahrzeug für Arbeiten an der Oberleitung sind heute aber bei den meisten Bahngesellschaften Turmtriebwagen. Dabei handelt es sich um Spezialfahrzeuge auf der Basis normaler Triebwagen. Sie verfügen auf dem Dach über eine Arbeitsplattform (meist heb- und schwenkbar) sowie eine kleine Werkstatt im Wageninneren.
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Turmwagen der Rhein-Haardtbahn
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Turmtriebwagen der Baureihe 701
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Obus-Turmwagen bei der Bielatalbahn (1901 bis 1904)
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Obus-Turmwagen bei der Reparatur einer Luftweiche in Luzern