Benutzer:Sporttasche/Anton Günther (Liedpostkarten)

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2009 um 17:28 Uhr durch Sporttasche (Diskussion | Beiträge) (Mei Grußmütterla.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Schon gewusst?


  • Die älteste Karte: „Drham is' drham.“ erschien erstmals 1896
  • Die letzte Karte: „Ben Ahfang on ben End“, 1935
  • Die am häufigsten geänderten Karten: Die autobiografische Karte „Wie dr Schnawl schtieht.“ mit verschiedenen Eigenporträts zu runden Geburtstagen und „Mei' Grußmütterla.“ erschienen in jeweils sechs Versionen in Zeichnung und Bild
  • Die meistverkaufte Karte: „Da Draakschenk.“ Erreichte ab 1904 genau wie die Gaststätte Kultstatus
  • Rekordpreis: Anton Günthers Liedpostkarten erreichen schon Mal ungeahnte Preise bei Auktionen. So erzielte „Hurra, 's gieht lus.“ am 27. Mai 2009 stolze 353 Euro

Hauptartikel: Anton Günther (Volksdichter)

Anton Günther (* 5. Juni 1876; † 29. April 1937), der Volksdichter, Sänger und Lithograph gilt als der Erfinder der Liedpostkarte (ursprünglich Liederpostkarte genannt), einer Postkarte mit einfachen Notenbildern, Texten und eigenen Lithographien. Wie viele dieser Karten er wirklich unter die Menschen brachte, bleibt unklar. Es gibt keine genaue Aufstellung. Immer wieder tauchen bisher unbekannte Versionen mit Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen oder Landsturm-Liedern auf. Zwar sind die Karten fast durchweg nummeriert, allerdings geriet die Ziffernvergabe oftmals durcheinander, was für Sammelfreunde eine besondere Herausforderung ist, einen detalierten Katalog aber nahezu unmöglich macht. Es ist davon auszugehen, dass es um die 150 Karten gibt. 132 sind in ihren verschieden Versionen hier aufgeführt.


Die ORTE auf Liedpostkarten
Ort Objekt Karte Nummer Jahr
Breitenbach Dreckschänke Da Draakschenk. 37, 25 1904
Oberwiesenthal Fichtelberg Willkomma in Wiesnthol 76 1927
Oberwiesenthal Neues Haus 's neia Haus 84 1934
Gottesgab Spitzberg Wu da Walder... 44, 30 1905
Gottesgab Vaterhaus Mei' Vaterhaus. 1903
Gottesgab Wohnhaus Schmatz när zu 20 1920
Gottesgab Ortsansicht Allerhand ve dr... 39 1906
Tellerhäuser Tellerhäuser Herwistlied 48 1910
Johanngeorgenstadt Glöckl 's Galöckl. 44, 24, 33 1903
Gottesgab Keilberg Da Ufenbånk. X 1901
Oberwiesentahl Fichtelberg Bleib'n mr noch... XX, 19 1903
Gottesgab Wohnhaus Bleib'n mr noch... 19 1920
Gottesgab Keilberg Deitsch is mei... XI, 11 1902
Leipzig Völkerschlachtdenkmal Da Völkerschlacht. 57 1914
Die PERSONEN auf Liedpostkarten
Person Karte Nummer Jahr
Großmutter Mei Großmütterla. 50, 37 1906
Nachbarkind Anna 's Annl mit'n Kannl. 50, 37 1906
Anton Günther selbst Wie dr Schnawl s(ch)tieht. 33, 34 1906
Tochter Irmgard Schneeschuhfahrer-Marsch. 55a, 54, 53a 1913
ERZGEBIRGISCH - Deutsch
Wort Erklärung
Ardäppel Erdäpfel, Kartoffeln
Aweng ein bisschen
Battlmah Bettler, Bettelmann
Bordenhannler Borden- und Spitzeverkäufer
Chrisbaam Christbaum, Weihnachtsbaum
Drasch Prügel
Drham, derham zuhause, daheim
Eirücken Einrücken, Zum Militär einberufen werden
Freid Freude
Gahr Jahr
Groshahner Rasenmäher
Guttsgoh Gottesgab, Geburtsort Anton Günthers
Hamit Heimat
Hamweh Heimweh
Hannlsmah Handeslmann, Geschäftsmann
Harz Herz
Herwist Herbst
Hutzen zusammensitzen, feiern
Klippl Klöppel
Klitscher Kartoffelpuffer
Labn Leben
Lärich Lerche, Vogel
Muhtstacher Torfstecher
Moda Mode, Trend
Natzer kleines Schaf
Plettlok Bügeleisen
Putala Läuse
Raziehgloos Fernglas, Feldstecher
Schnowl Schnabel, umgangsspr. Mund
Schwammegieher Pilzsammler
Schwarzbeer Schwarzbeere, Heidelbeere
Sterla Sterne
Tippl Tasse
Ufnbank Ofenbank
Vürhaisl Vorhaus
Waach Weg
Zahreißen Zahnschmerzen
Zessichla Zeißig, Vogel
Z
Z
Z
Z

Die Nummer 1

 
Das Motiv der allerersten Liedpostkarte Nr. I: „Drham is' drham“

Die Nummer 1 der Liedpostkarten ist „Drham is' drham“, eine einfarbige grüne Lithographie mit Anton Günthers erstem Lied, das Anton Günther während seiner Ausbildung zum Lithographen in Prag 1895 schrieb, in Heimatabenden vortrug und statt es auf Nachfrage Dutzende Male abzuschreiben, vermutlich 1896 selbst auf Lithographie-Stein bannte und auf 100 Karten in der ersten Auflage drucken ließ.

Da die Familie in Gottesgab gegen die Armut kämpfte, schickte Günther eine weitere Auflage seiner wie er sie nannte „Liederpostkarten“ in die Heimat, die dort sein Vater Johann Günther im Selbstverlag und gemeinsam mit Sohn Juliuis, der einen Reiseandenkenladen in Gottesgab führte im Laden und von Tür zu Tür vertrieb. Die zweite Auflage umfasste 1897 bereits 1000 Stück. 1898 folgten mit „D'r Schwåmmagieher.“ (Nummer III) und das „Groshanerlied“ (II), zwei weiter Karten, 1900 fünf und ab 1901 auch die ersten Farblithographien mit ab da obligatorischen Notenbild. [1]

Nach dem Tod des Vaters Johann Günther, Ende November 1901, kehrte Anton Günther in die Heimat zurück, kümmerte sich um die Familie und brachte seine „Liederpostkarten“ schrittweise auch unter seinem Namen „Anton Günther's Selbstverlag, Gottesgab, Böhmen“ heraus. Bis 1937 und der letzten Karte mit der Nummer 87 und dem Titel „Ben Ahfang on ben End“, (auch „Bild dir nischt ei“) erschienen ca. 150 verschiedene Karten. 86 davon sind nach Irmgard Major, der verstorbenen Tochter Anton Günthers, als geschlossene Einheit anzusehen, weil sie neben einer eigenen Zeichnung auch Text- und Notenbild aufweisen. Neuesten Erkenntnissen nach sind dies durch Doppelnummerierungen mindestens 89. [2]

Verzeichnis aller Liedpostkarten Anton Günthers zu Lebzeiten

(Karten in Orginalschreibweise, ältester bekannter Version, bekannten Nummern, entscheidenden Besonderheiten und Versionen als Bild - auch Landsturmlieder (L), Spruchkarten (S), Gedichte (G) und Karten zu bestimmten Ereignissen (E), die meist ohne Noten, sind beinhaltet, weniger die zahlosen Abweichung in Anordnung, Farbgebung oder Verlagsangaben. [3]

Drham is(') drham.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1896) I, I*, 1

(Die erste Liedpostkarte der Welt, 1895 verfasst und ab 1896 in seiner ersten einfarbigen Version erschienen, * Mit unterschiedlichen Verlagsangaben „Joh.“ und „Ant.“ zwischen 1896 und etwa 1915)

  • INFO: Die erste Liedpostkarte der Welt? Anton Günther gilt mit diesem Werk als Verfasser des ersten Liedes auf einer Postkarte. „Drham is' drham“ wurde von ihm während seiner Prager Ausbildung zum Lithographen 1895 verfasst. Das Lied erreichte schnell Popularität und war sein erstes, dass auch mit einer Melodie versehen wurde. Auf Postlkarte taucht das Notenbild aber lange nicht auf, erst ab ca. 1915 auf der zweiten Version ist es zu finden. Die ersten etwa 100 Exemplare der noch notenlosen Karte, erhielten als Vermerk der Herkunft nur „Ged. v. A.G.“, keine Nummer oder eine Verlagsangabe, erst ab 1897 wurden die Nummer I und „Verlag v. Joh. Günther, Gottesgab Nr. 113“, ab 1898 auch mit „Von Ant. Günther, Gottesgab“ versehen. [4] Diese Vermerke sind auch auf der zweiten und dritten Karte „Groshahnerlied.“, Nr. II (auch anfangs ohne Nummer erschienen) und „D'r Schwåmmagieher.“, Nr. III im Jahr 1898 zu finden - aber auch da jeweils keine Noten. Erst 1899 folgten vereinfachte Notenbilder auf den Karten „Klippl-Lied“, „'s fållischa Nannl.“ und „'s Ei'rück'n.“ Genau im selben Jahr sind auch andere Liedpostkarten mit vereinfachtem Notenbild in Österreich und Bayern erschienen, davor dort auch Gedichte. Das erste komplette Lied weltweit - wenn auch ohne Noten - war aber dennoch „Drham is' drham.“ [2]

Groshahnerlied. (Groshahner)

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1898) II*, 2, 31, 31**

(* auch ohne Nummer; ** Groshaanerlied)

D'r Schwåmmagieher.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1898) III*, III**, 2**

(* einfarbige Lithographie ohne Noten; ** ab 1902 Farblithographie mit Noten)

Klippl-Lied.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1899) IV*, IV, 3**

(* einf. Motiv wie Vorkarte jeweils mit Noten; möglicherweise 1899-1902; ** Farblithographie mit Noten vermutlich ab 1920)

(D'r ålta Bord'nhannler oder) Da guta ålta Zeit.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1899) V*, 5**, 4**

(* einfarbige Vorkarte ohne Noten; ** 1903 Farblithographie mit Noten und einem geänderten Motiv)

's fållischa Nannl.

Erscheinungsjahr und Versionen: (1899) VI, VI*, 5**

(* einf. Motiv wie Vorkarte; ** einfarbig Hochformat, ab 1920)

's Ei'rück'n.

Erscheinungsjahr und Versionen: (1899) VII, VII*, 6**

(* einfarbiges Motiv wie Vorkarte; ** ca. 1920 Farblithographie)

Dr Kukuk.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1900) o. Nr.*, VIII**, VIII, VII, 7***, 7

(* einfarbige Lithographie ohne Nummer; ** abweichendes Motiv; ***ab 1902 Farblitho; ****Kuckuk)

Da Pfeif.

Erscheinungsjahr und Versionen: (1900) o. Nr.*, 9**, 8**

(* einfarbige Lithographie; ** Farblithographie)

Waidmannsheil vom Jägerball...

... in Gottegab 2. Februar 1901
(E) - Erscheinungsjahr und Versionen: (1901) o. Nr.

(* einfarbige Lithographie ohne Text und Noten)

Da Uf'nbånk.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1900 oder 1901) X*, X**, 9**, 9***

(* einfarbige Lithographie mit Keilberg als Motiv vermutlich 1900; ** Farb-Doppelkarte in versch. Noten-Versionen ab 1901/02; *** Einzelkarte ab 1939)

(Je) Mei' Zässichla.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1901) 11*, XI**, 10**

(* einfarbige Lithographie ohne Noten; ** Farblithographie mit Noten)

Deitsch is mei Liedl.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1901) 12a* XII**, XII*** , 11****

(Vorkarte: einfarbig mit Keilberghotel unter Titel „Frisch on frei!“ mit Noten, 1901 bis 1902; Erste Farblithographie, „Deitsch is mei Liedl.“ mit versch. Motiven des Keilberghotels und unterschiedlicher Versanzahl, 1903 bi 1908; Zweite Farblithographie: Identischer Text und Bild mit Titel „Deitsch on frei!“ mit Bild des Keilberghotels, 1908 bis 1916. Danach gleicher Text neues Bild unter dem Titel „Deitsch on frei!“.
* mit Frisch on frei, **/*** zwei verschiedene Versionen schwarz-rot-goldene Schleife mit zwei od. drei Versen; **** schwarz-rot-goldene bzw. blaue Schleife mit drei Versen jeweils am Motiv des Keilbergturmes)

  • INFO: „Deitsch on frei!“, anfangs „Frisch on frei!“, danach „Deitsch is mei Liedl.“, „Wie ich bi.“ oder „Deitsch on frei, wolln mer sei!.“ Unter all diesen Titeln verbirgt sich ein und der selbe Text, der eines der umstrittendsten Lieder Anton Günthers. Bis heute wird es von unterschiedlichsten politischen Gruppen verrissen oder verwendet. Bis 1989 war es in der DDR verboten, im Westen wurde es von Sudetendeutschen glorifiziert, aber es blieb über die Wirren der Zeit immer allgegegenwärtig. Es muss unbedingt im zeitbezogenen Zusammenhang des Gesamtwerkers Günthers gesehen werden. Anton Günther war ein Deutscher in Böhmen, mit bedingungsloser Heimatliebe, in einer Zeit riesiger politischer Probleme im sächsisch-böhmischen Erzgebirgsraum. [2]

103 Lieder

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1901) o. Nr.

(Farblithographie ohne Noten mit einfachen Hintergrundmotiv)

  • INFO: Diese Karte, oder besser das Lied geben Rätsel auf. Nach der Melodie Der lustige Kupferschmied, als bekannt vorausgesetzt, fand das Notenbild nie auf die Motivkarte. Die Karte erschien vor bzw. bis 1901 im Verlag Joh. Günther. Irritierend ist der Zusatz „Zusammengestellt von A. Günther, Gottesgab“. Ein Lied 103 Lieder findet sich in keinem der Verzeichnisse seiner Werke. Wahrscheinlich wurde hier ein seinerzeit beliebtes „Endlos-Strophen-Lied“, ähnlich dem Heilig-Ohmd-Lied - vielleicht mit 103 Strophen - angerissen. Als Text verwendete Günther Verse verschiedener bekannter Lieder. Nach 1901 wurde die Karte nicht neu aufgelegt, fand sich aber Mitte der 1930er Jahre kurioserweise mit dem Verlagsvermerk Joh. Günther in einem von Anton Günther selbst vertriebenen Postkartenalbum wieder.[2]

's Schwårzbeergieh.²)

(1902) o. Nr.
(ohne Noten)

Gruß vom Guttsgower Fast!

(Jahr unbekannt) o. Nr.
(einfarbige Lithographie ohne Noten)

Da Vuglbeer.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1902) XIII, 12, 12*

(*Farblithographie mit 6 Strofen/5. Strofe als Zudruck/Änderung)

Hamweh.

(1902) XIV, 13
(Farblithographie)

Ven alt'n Schlog.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1902) XV, 14

(Farblithographie)

(Js) 's tuda Vöchela.

(1901 oder 1902) XVI*, XVI, 15
(* Farblithographie mit „Js“)

  • INFO: Ist das Lied „'s tuda Vöchela“ wirklich ein Lied? Bis heute sind, obwohl oft behauptet wurde, es hätte sie gegeben, keine Noten bekannt. 1901 erschien der Text und als „Js tuda Vöchela“ eine erste Farblithographie im Verlag Joh. Günther mit der Nummer XVI. Wie bei „Mei Våtterhaus.“ ist unklar, ob die Karte noch vor, oder nach dem Tod des Vaters Ende 1901 in dessen Selbsverlag erschien. Zwar änderte sich später die Schreibweise, aber auch in den 1930er Jahren hatte die Karte noch keine Noten und die Version der arabischen Nummerierung 15 ist ebenso selten. Noch 1932 war die Karte in der alten Nummerierung Bestandteil des begehrten Postkartenalbums. Obwohl das Werk als Lied und auch Liedpostkarte eingestuft wird, ist anzunehmen, dass es sich nur um ein Gedicht handelt. [2]

's hot Jeder sei Freid.

(1902) 16, 18, o. Nr.
(Farblithographie)

Blüh' Schwarzbeer blüh.

(1902) XVII, 17
(Farblithographie)

Mei Våt(t)erhaus.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1901 oder 1902) XIX*, XIX**, XIX, 18, 18***

(Farblithographie, * Våtterhaus - Joh. Günther; ** Vaterhaus - Joh. Günther; dann Verlag Ant. Günther; *** geändertes Bild Vaterhaus statt Unruh am Keilberg - ab 1939 "Sudetengau" Mei Voterhaus)

Bleib'n mr noch aweng do.

(1903) XX*, 19*, 19**
 
(* einfarbige Litho; ** farbige Litho Wohnhaus)

Schmåtz när zu.

1903 XXI* XX 20* 20** * einfarbige Litho; ** farbige Litho Wohnhaus

Dr verliebta Boß. (Bursch.)

1903 XXII* XXII* 21** * einfarbige Litho; ** farbige Litho

Hutznlied.

1903 23 22

Da zwa Fenk'n.

1903 XXVII** XXVII 23 23* 23** 23*** * Da zwa Fink'n; ** geändertes Bild *** de zwaa Fink'n

's Galöckl.

1903 44 24 33

Da Draaksche(ä)nk.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1904) 37, 25, 25*, 25**

(* Draakschänk; ** Fremdbild durch Umbau)

  • INFO: Die Dreckschänke war zwischen 1835 und 1945 ein beliebtes Gasthaus in Breitenbach im böhmischen Erzgebirge, nahe Johanngeorgenstadt. Um den Namen ranken sich Legenden. So wird spekuliert, dass sich aufgrund des Straßendrecks unmittelbar vor dem Gasthaus der Namen einbürgerte, oder Bergleute des nahen, ebenfals besungenen Johanngeorgenstädeter Bergwerkes "Galöckl (Glöckl)" jede Menge Kohlendreck hinterließen. Werbewirksam wurde der Name "Dreckschänke" übernommen und das vom damaligen Wirt Richard Weickert bei Anton Günther in Auftrag gegebene Volkslied derart populär, dass die Kneipe ab 1904 über die Grenzen des Erzgebirges zum beliebten Ausflugsziel wurde. Günthers Lohn für das webewirksame Lied und die Postkarte: Lebenslang frei Logie, Bewirtung und natürlich zusätzlich zahlreihe Auftrittsangebote. [2]

Weihnachtsfried'n.

1904 26* 26 * mit Golddruck

Dr alta Hannlsmah.

1904 31 27

's Lab'n is a Büchl

1904 32* 34 28 * Stempel 1907 - Raum für…

Grüß dich Gott mei Arzgebe(i)rch

(1904) 29, 24
 
(Farblithographie)

En Frühgahr.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1904) 32, 29

(Farblithographie mit zwei verschiedenen Nummern, Text und Noten)

Wu da Walder hamlich rausch'n.

(1905) 44, 44*, 30
 
(* Rükseite: Dieses Lied wurde vom Verfasser… - 1907)

's Annl mit'n Kannl.

1905 23c 32a

Wie dr Schnawl s(ch)tieht.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1906) 33*, 34*, 34

(* mindestens fünf unterschiedl. Porträts, vermutlich zu eigene runden Geburtstagen)

  • INFO: Zu runden Geburtstagen gönnte sich Anton Günther selbst eine Postkarte. 1906 tat er dies erstmals zum autobiographisch anmutenden "Wie dr Schnawl schtieht" mit einem aplizierten Foto, das auf der ersten Verson eingearbeitet (aufgeklebt) wurde. Zu runden Geburtstagen folgten vier weitere Versionen mit Porträt. Ab dem 55. Lebensjahr nicht mehr, da zierte die Karte nur noch ein Schild. Nahestehende Personen auf Liedpostkarten zu verewigen, lag auch weiterhin nahe. Die eigene Großmutter bekam so ein Lied ("Mei Grußmütterla") und zu ihrem 91. (farbe), 92. und 93. Geburtstag (schwarz-weiß) dazu noch eigene Karten mit Foto. Seine Kinder bekamen zum Schulanfang 1915 ("Dr erschte Schulgang - Erwin.") und 1916 ("Nu gieh du Madl aa zer Schul - Maria.") Gedichtkarten, Kriegskameraden ("Heldentud", „Ruh en Friedn“) 1915 Landsturmgedichte und das Nachbarsmädchen Anna wurde 1905 berühmt als ("'s Annl mit'n Kannl"). Einzig Anton Günthers Frau Maria geb. Zettl fand nie auf eine Liedpostkarte. [2]

D'r Battlmah.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1905) 51, 35

Feierohmd.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1905) 30, 36, 36*

(* Volksbildverlag ab 1939)

Mei Grußmütterla.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1906) 50, 37, 37*, 37**

(* farbe Großmutters 91.; * s/w-Foto Großmutters 92. u. 93., beim 93. falsches Geburtsdatum)

  • INFO: Das Grußmütterla! Keine andere Person vergötterte Anton Günther mehr. Sie ist die Person die neben ihm selbst am meisten auf seinen Karten erschien. Seine Frau Maria fand nicht einmal auf eine Liedpostkarte. Vielleicht liegt die fast übertriebene Liebe zur Großmutter Anna geborene Hell (* 1. Februar 1822; † 19. April 1919) maßgeblich daran, dass sie es war, die die Familie nach dem frühen Tod der Eltern durchbrachte. Mit 12 verlor Anton Günther seine Mutter, 26-jährig nach dem Tod seines Vaters wurde er Familienoberhaupt von zehn Geschwistern. Ohne die Großmutter hätte er dies wohl nicht geschafft. Ab den 90. Geburtstag bekam die Großmutter eigene Geburtstagskarten (zum 91., 92., 93.), zum 93. ein weiteres Gedicht auf einer Karte. Zu Großmutters 93. Geb. (1915). Dann brachen Veröffentlichungen vielleicht durch 1. Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise ab. Anna Günther wurde 97 Jahre alt. Die Großmutter liegt nur einen Steinwurf von Antn Günthers Grab auf dem Friedhof in Gottesgab, seine Frau Maria Günther geb. Zettl († 1954) wurde durch die Vertreibung der Familie aus der böhmischen Heimat in Oberwiesenthal beerdigt.

Morgnlied.

1906 52 38

Hamwärts

1906 40 39

Allerhand ve dr Guttsgoh

Erscheinungsjahr und Versionen: (1906) 39*, 40

(Farblithographie; * Doppelkarte)

Wenn dr Schnee wag gieht

1907 41

O seliche Weihnachtszeit

(1907) 42
 
(Farblithographie)

Deitsch on frei (wolln mr sei)!

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1908) XII, 43**, 43*, 43, o. Nr.

(* schw.-rot-goldenes Wappen; ** schwarz-ro-goldenes Wappen Studentica mit Druckfehler)

Hemmlschlüssela blüh.

1908 44 44* * Himmlschlüssela

's Harz muß verschtandn warn.

1909 45 45** * von Günther geschriebene Karte; **A.G Verlag 1912

Muhtstacherlied. (Torfstecherlied.)

1909 46* 46 * Torfstechen, sonst r

Vergaß die Hamit net!

1910 47 4** 47* o. Nr. * anderes Motiv, gerastert (wohl nach 1930); ** Fehldruck

Herwistlied.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1907) 48

Dr alta Musikant

49

Ehrt da altn Leit!

1910 50 50* 50**
* blaue statt rote Initialien ** graue Initialien

's treia Madl.

51*
(* gleiches Bild wie Schmatz när zu)

Wenn da Lärich sengt.

1911 52* 52**
(* sengt; ** singt)

A Liedl aus dr Hamit.

53*
(* gleiches Bild wie Wannerlied)

Da Landesschau en Komotau.

1913 53 54

Schneeschuhfahrer-Marsch.

55a 54* 54** 53a 54***
(* Einzelkarte;** Dopelkarte, a. 53a/54;*** neues Motiv ca. 1930)

Loßt uns Weihnachtn feiern.

55 55 55

Deitschböhmerlied

56* * mit Golddruck

Dr Kaiser ruft ens Fald.

1914 56 56
zwei verschiedene Motive

Da Völkerschlacht.

57

Gruß an da Kammeradn.

Lsl.(58) o. Nr.

Hurra, 's gieht lus.

1914 59 59* * unterschiedliche Wappenanordnung

Landschtorm-Marsch

60* 38* * Einfache einfarbige Doppelkarten

Loß ons batn (²)

Gedicht Lsl.

En Spital (²)

Gedicht Lsl. - LPK 068 1914

Da Hamit!

Gedicht (Nr. 1) Lsl. 1914 G1

Da Hamit!

Gedicht (Nr. 2) Lsl. Dort wu du… 1914 G2

Da Hamit!

Gedicht (Nr. 3) Lsl. 1914 G3

Da Hamit!

Gedicht Nr. 4) Lsl. Wie gruß is da…* 1914 G4 *

Da Hamit!

Gedicht (Nr. 5) Lsl. 1914  ? G5

Da Hamit!

Gedicht (Nr. 6) Lsl. 1914  ? G6

Morgngebat en Feindesland.

Gedicht Lsl. LPK 1914

Weihnachten in Fald.

Lsl. LPK 1914

Gruß ah dr Hamit. (²)

Gedicht (Nr. 7) LPK 1915 G7

Da Putala. (²)

(Läuse) Gedicht Lsl. LPK 1915

A Faldpstbrief. (²)

Gedicht (Nr. 7) LPK 1915 G7

Krieg üwerol. (²)

Lsl. 1915

Halt aus. (²)

Gedicht Lsl.LPK 1915

Mei Bart. (²)

Gedicht Lsl. LPK 1915 mit Foto von A. G. in Uniform

Galück auf. (²)

Gedicht Lsl. für Zeitschrift "Glück auf" 1915

Da deitscha Trei. (²)

Gedicht (Nr. 12) Lsl. LPK 1915

Vereint.(²)

Gedicht 1915

  1. Oner Schild. (²) Gedicht Lsl. LPK 1915
  2. Heldentud. Nachruf-Doppelkarte ohne Bild
  3. An onneern Kaiser. (²) Gedicht Lsl. LPK
  4. Ihr könnts doch net zwinge. (²) Gedicht Lsl. LPK
  5. Of Postn. (²) Lsl. LPK
  6. Gruß oh onner Kinner. (²) Gedicht Lsl. LPK
  7. Ah Meiner Fraa. (²) Gedicht Lsl. LPK
  8. Ruh en Friedn. Für Hans Kriegelstein Lsl. LPK 1915
  9. Zu Großmutters 93. Geb. (Ersatzkarte wg. Fehldruck Geb.-D.) 1915
  10. Wie mr nochn Krieg labn Lsl. Gedicht (Nr. 10) 1915
  11. Landsturmliederund Gedichte (Nr. 10) einf. Doppelkarte
  12. Dr erschte Schulgang - Erwin. Gedicht (Nr. 11) 1915
  13. Mei Dank (²) Gedicht Lsl. LPK 1915
  14. A deitscher Gruss. Lsl. (61) (1915) o. Nr.*, o.Nr.**

(* E deitscher Gruss aus Oesterreich; **A deitscher Gruß - aus Sarajevo)

  1. Gruß ausn Fald! Lsl. (62) 1915 o.Nr.
  2. Mei Pfeifl. Lsl. ohne Noten 1916 8 o. Nr. Landsturmlieder und Gedichte… … im Feld 1916
  3. Nu gieh du Madl aa zer Schul - Maria. Gedicht 1916
  4. Am fernen Issonzostrand. Lsl. (63) 1917 o.Nr.
  5. Gruß an Maria Au. (64) 1918 o.Nr.* o.Nr. *VK ohne Noten und Bild (1918)

Wieder drham!

Ersterscheinungsjahr und Versionen:(1918) 65

(zweifarbig grün-schwarz)


  1. Scham dich fei! 1919 66* 66** * zweifarbig grün-schwarz; ** Farblitho
  2. Dr Grenzschutz! 1919 67* 67** * zweifarbig grün-schwarz; ** Farblitho (mit Autogramm)
  3. Da fallischa Politik. 1920 68

Kaa Licht.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: Ohne Noten (1922) 68

(zweifarbig violett-schwarz)

  1. Dr Alte ven Barch. 1922 69 Doppelkarte einfarbig
  2. Wos da Starl pfeifn. 1922 69
  3. Auf ze Gott! 1922 70
  4. Vergißmeinnicht. 1922 70
  5. A Mensch uhna Glauben! 1922 71 71* * Änderung 2. Vers nach Verbot
  6. Es kömmt fei amol de Gerachtigkeit! ohne Noten 1923 71
  7. Guck nauf ze da Sterla! 1923 72* 72 * ze de Sterla
  8. Wahr on offn! 1923 73
  9. Wenn's Frühgahr kömmt. 1924 73
  10. Ehr dei Mütterla! 1925 74

Da neia Moda.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1926) 75, 75*

(* De neia Moda., dritte Strophe entfernt, ohne Fußnoten)

  1. Willkomma in Wiesntol 1927 76
  2. Arzgeberch wie bist du schü! 1927 77
  3. Feierwehr-Marsch. 78
  4. s Mailüftl im Gebirch. 79
  5. Wenn's draußn regna tut 80

Seid friedlich ihr Leit!

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1931) 81

(ohne Noten, zweifarbig gr.-schwarz, A. G. Verlag in Gottesgab)

Zen Neia Gahr!

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1931) 82

(ohne Note, zweifarbig gr.-schwarz, A. G. Verlag in Gottesgab)

An dr Grenz.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1932) 83

(Liedpostkarte mit Text und Notenbild und Zeichnung Anton Günthers)

Wannerlied.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1933) 84

(Liedpostkarte mit Text, Notenbild und Zeichnung Anton Günthers, 1932 oder 1933 - gleiches Bildmotiv wie A Liedl aus dr Hamit, erschienen 1912)

's Neia Haus.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1933) 85

(Liedpostkarte mit Text und Notenbild und Zeichnung Anton Günthers)

Foosendlied.

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1935) 86

(Liedpostkarte mit Text und Notenbild und einfacher Zeichnung Anton Günthers)

Ben Ahfang on ben End. (Bild dir nischt ei!)

Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1935) 87*, 87**

(einfarbige Lithographie, Textbild als Handcravur oder reproduzierte Vorlage Günthers, 1935; ** Bild dir nischt ei! A.G Verlag, Oberwiesenthal, verm. 1946/47)

Verlagsangaben

  • Verlag von Joh. Günther 1898 bis 1901
  • Verlag von Ant. Günther 1902 bis 1903
  • Ant. Günthers Selbstverlag 1903-1906 (einfarbig) - teilweise bis ca. 1920
  • Ant. Günthers Selbstverlag 1904-1936 (Farblithos) noch bis 1938
  • Einfarbige Vorab- bzw. Not-Karten (Krieg, Weltwirtschaftskrise) bis 1936 - ohne Verlagsangabe
  • Fremdverlag oder Gestattungsdruck zu besonderen Anlässen z. B. Gedruckt bei C. M. Gärtner, Schwarzenberg/Sachsen - vermutlich 1935
  • Volksbildverlag Anton Günther 1939-1941 einfarbige braune Karten nach den Lithos mit Nummer
  • Anton Günthers Selbstverlag (Sudentengau) 1939-44 - nach Günthers Tod durch den Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg vertrieben [2]

Rückseiten der Liedkarten

  • bis 1905: einteiliges Adressfeld, meist Vermerk Postkarte oder Post-Karte
  • ab 1905 zweigeteiltes Feld mit Vermerk Post-Karte
  • 1906 Postkarte verziert, Raum nur für Adresse und für schriftl. Mitteilungen
  • 1907 „Dieses Lied wurde vom Verfasser...“
  • ab 1915 „Dem Verfasser wurde die hohe Ehre zuteil, vor Sr. Majestät dem König Friedr. August von Sachsen, als auch Sr. k.u.k. Hoheit Herrn Erzherzog Karl Franz Josef seine Lieder vorzutragen und wurde ihm dafür die Anerkennung und Freude der hohen Herrschaften ausgedrückt.“
  • 1917 „Anton Günther ist in Inhaber des königlichen sächsischen Ehrenkreuzes mit Krone.
  • ab 1918 Vermerk „Die Ausgaben für 1 Singstimme mit Gitarre, Klavier oder Zitherbegleitung u. für Männer, sowie gemischten Chor sind Verlagseigentum von Friedrich Hofmeister in Leipzig.
  • ab 1938-1944 in Verlagsangabe Sudentengau statt Böhmisches Erzgebirge oder Böhmen [2]

Nummerierung der Liedkarten

Anton Günther vertrieb seine Liedpostkarten während seiner Prager Zeit bis zum Tod seines Vaters 1902 in dessen Selbstverlag ("Joh. Günther's Selbstverlag, Gottegab Nr. 113"). Die erste Nummerierung erfolgte in römischen Ziffern von 1897 Nummer I "Drham is' drham" bis 1903 und Nr. XXVII "Da zwa Fenk'n". Danach erschien eine Umstellung auf arabische Nummerierung sinnvoll. Die brachte eine komplette Revision und Restrukturierung.

Günther brachte seine für 10 Heller = 10 Pfennig vertriebenen Postkarten, die er da noch selbst von Haustür zu Haustür und Konzert zu Konzert selbst anbot, ab vermutlich 1905 in Serien und erweitert um verschiedene Notenbilder wie "Für Singstimme und Klavier" oder auch Orchester ("Rheinländer") dann für 1,20 Kronen = 1 Mark bzw. 1,80 Kronen = 1,50 Mark auf den Markt.

Ein böhmischer Fördervertrag ließ in dieser Zeit die schönsten Liedkarten, auf hochwertigen Papier und in perfekten Druck, erstellen. In dieser Zeit zwischen 1905 und 1910 entstanden auch eine Reihe Doppelkarten wie "Da Ufenbånk." (Nr. X/9), "Allerhand ve dr Guttsgoh." (Nr. 39) und "Schneeschuhfahrer=Marsch." (Nr. 53/54). Andere wurden mit Goldprägung versehen: "Deitsch on frei wolln mr sei!" (Nr. 44), "Deitsch is mei Liedl" (Nr. 11) oder "Weihnachtsfried'n." - (Nr. 26). Es war die Hochzeit der Liedpostkarte. Zeitgleich gab Günther erste Notnblätte für Gesang und Klavier heraus. Die erste Serie hieß "Klänge der Heimat". Seinen Werken gab Günther Opus-Nummern. Später erschienen Hefte für Gitarre und Zither.

Die erste detallierte Auflistung der Werke und Liedpostkarten gab es erst nach dem Tod Anton Günthers. Der schon zuvor ab ca. 1920 mit dem Vertrieb betraute Schwarzenburger Verlag Wilhelm Vogel veröffentlichte 1938 ein "Verzeichnis sämtlichcher bisher erschienen Lieder in erzgebirgischer Mundart (Wort, Weise und Zeichnung von Anton Günther)". [2]

Serien

Um den Vertrieb anzukurbeln verkaufte Anton Günther seine Karten in Serien zu je zehn Karten und 1 Mark (à 10 Pfennig). So entstand durch eine Auswahl die verbreitete Nummerierung, die aber auch reihenweise Doppelungen bei den Zahlen verursachte, was heute für Sammler die große Herausforderung ist.

Die Serie I (1905) enthielt in dieser neuen Nummerierung, was die Änderung verdeutlicht:

  1. "Drham is' draham." (zuvor I)
  2. "Dr Schwammagieher." (zuvor III)
  3. "Klippl-Lied." (zuvor IV)
  4. "Da guta alta Zeit." (zuvor V und 5)
  5. "'s fallischa Nannl!" (zuvor VI)
  6. "'s Ei'rück'n" (zuvor VII)
  7. "Dr Kuckuck." (zuvor VIII und VII)
  8. "Da Pfeif." (zuvor 9)
  9. "Da Ufnbank." (zuvor X)
  10. "Mei Zassichla." (zuvor 11 und XI)

Bis zu Tode Anton Günthers 1937 wuchs die Serie auf acht (87 Karten) an, allerdings mit vielen Merkwürdigkeiten. So wurde alles bis dahin veröffentlichte den Kleinserien unterworfen. Zahlreiche Karten doppeln sich im Laufe der Jahre so in ihren Nummerierungen und eine "58" existiert gar nicht. Die wird heute, der in zeitlicher Folge passenden nummerlosen Landsturm-Karte "Gruß an da Kammeradn." zugeordnet. Auch die Nummern 60 bis 64 sind nicht belegt. Die Karte "15" gibt es zwar ("'s tuda Vöchela"), ist aber äußerst selten, da bis in die 1930er Jahre die Nummer "XVI" vorherrschte. Außerdem hat die Karte kein Notenbild.

Um 1930 erschien eine Serie einfach gehaltener Spruchkarten, die teilweise nummeriert (12 Karten) in einem Postkartenheft unter dem Titel „Gruß aus dem Erzgebirge! - 12 Postkarten mit Sinnsprüchen von Anton Günther - Serie 1“ erschienen, das auf dem Titelblatt kurioserweise einmalig den Verlagsvermerk „Anton Günthers Selbstverlag, Gottesgab, Erzgebirge, Böhmen (Tschechoslowakei)“ enthielt.

Postkartenalbum

In den späten Jahren wurde auch ein geprägtes Postkartenalbum vertrieben, das insgesamt 94 Karten beinhaltete.

Anton Günther Album, „Andenken an Gottesgab“ im Erzgebirge mit einer original handschriftlichen Widmung (Sütterlin) von Anton Günther, 1932 mit 94 Postkarten (1 Ansichtskarte Gottesgab, 1 Foto-Ak von A. Günther mit Autogramm, lithografierte Liedkarten mit Text und Noten sowie Sinnsprüche) Nr. 1, 19, 3, 4, 36, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, XVI, 16, 17, 18, 53, 20, 21, 5, 23, 24, 25, 27, 2, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 37, 55, 38, 39, 40, 41, 77, 22, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 54, 56, 57, Gruß an da Kameradn!, Gruß ausn Fald, Am fernen Isonzostrand, Gruß an Maria Au, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 43, 78, 79, 80, 81, 82, 26, 103 Lieder, aus der Serie 1. Sinnsprüche Karte 1 bis 12. [2] [5]

Liedpostkarten nach dem Tod Anton Günthers

  • Nach dem Tod Anton Günthers im Jahre 1937 wurden die Karten zunächst weiter über den „Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg“ vertrieben.
  • Mit der Gründung des Reichsgau Sudetenland, der Annektierung böhmischer Gebiete der Tschechoslowakei, die im Deutschen Reich von 1939 bis 1945 eingegliedert wurden, erhielten die Karten den Verlagsvermerk „Anton Günthers Selbstverlag, Gottesgab, Sudentgau“, statt zuvor „Böhmen“ bzw. „Erzg. Böhmen“. Diese Karten erschienen bis etwa 1943.
  • Im Jahr 1939 erschien eine Serie mit einfarbig brauen Reproduktionen, die den Orignalen stark ähnelten, aber einen Fremdzeichner-Vermerk trugen im „Volksbildverlag“.
  • Nach dem 2. Weltkrieg gab die 1945 vertriebene und in Oberwiesenthal untergekommende Familie Günther bis Mitte der 1950er Jahre einige Karten mit dem Vermerk „Anton Günthers Verlag, Oberwiesenthal“ heraus, dann nur noch lose im „Verlag Anton Günthers Erben“. Bis Ende der 1950er Jahre erschienen bestehende Motive weiter im „Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg“, allerdings mit dem Zusatzvermerk „Anton Günthers Erben“.
  • 1955-1956 erschien eine Serie unterschiedlicher Autoren mit Fremdbildern im „Verlag Erhardt Neubert, Chemnitz“, 1956 „Karl-Marx-Stadt“. Die von Anton Günther mit Genehmigung von „Anton Günthers Erben“ und dem „VEB Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig“. Dies betrifft die Karten der Serie 166: „De Ufenbank“ (Nummer 8978) „Bleibn mer noch a wing do!“ (8979), „Wu de Walder haamlich rauschen“ ((8981), „Grüß dich Gott, mei Arzgebirg!“ (8982), „Schneeschuhfahrer-Marsch“ (8984) und „Feierohmd“ (8985). Danach erschienen über Jahrzehnte hinweg keine Karten mehr.
  • Erst 1987 waren zwei Motive der Neubert-Serie Bestandteil eine Postkartenmappe mit Reproduktionen erzgebirgischer Liedpostkarten im „Verlag Bild und Heimat Reichenbach/Vogtl.“.
  • Nach der Wende erschienen ab 1990 verschieden Karten in einfachen Reproduktionen und ohne Nummern im Auftrag des „Verlag Anton Günthers Erben“ beim „Verlag Mike Rockstroh, Aue“, ab ca. 2005 auch mit Nummern und Verlagsvermerk „Erbengemeinschaft Anton Günther“. [2]

Literatur

  • Anton Günther (Hrsg.): "A baar Gedichtla vom Tolerhans-Tonl (Ant. Günther) Erzgebirgische Mundart, Heft 1, 1909", Ant. Günthers Verlag, Gottesgab Erzgebirge (Böhmen), 30 Seiten, Druck F. Emil Boden, Dresden-A. 14, Bismarckplatz 12
  • Anton Günther (Hrsg.): "Vergaß dei Hamit net! - Ant. Günthers Lieder aus dem Erzgebirge", Im Selbstverlage, 1911 (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“)
  • Anton Günther (Hrsg.): "Vergaß dei Hamit net! - Zweites Heft", Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig, 1921
  • Max Wenzel (Hrsg.): "Anton Günther, der Sänger des Erzgebirges - Sein Leben und Werk", Landesverein Sächsischer Heimatschutz und Erzgebirgsverein, 1937 (ohne Jahreszahl im Werk, 30 Seiten, Druck: Liepsch & Reichhardt, Dresden
  • Dr. Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Anton Günther. Gesamtausgabe der Liedertexte, Gedichte, Sprüche und Erzählungen, Schwarzenberg/Erzgebirge: Glückauf, 1937
  • Günther Hermann (Hrsg).: Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956
  • Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther. Leben und Werk, Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 1962
  • Peter Knood: Anton Günther. Eine Biographie, Frankfurt am Main: Minerva 1981, ISBN 3-8102-0801-9
  • Gerhard Heilfurth: Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk Leipzig: Sachsenbuch, 1994, ISBN 3-910148-89-1
  • Manfred Günther: Arzgebirg, wu giehst du hie? Gedanken eines Erzgebirgers über Anton Günther, die Heimat und die Freiheit, Scheibenberg: H & F, 1999, ISBN 3-933625-02-5
  • Stefan Göbel (Hrsg.): Drham is drham. Lieder aus dem Erzgebirge von Anton Günther (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“), Leipzig: Verlagsbuchhandlung S. Göbel, 2007, ISBN 978-3-940203-00-7

Einzelnachweise

  1. Anton Günther: Wie ich zu meinen Liedern kam, Gottesgab, 1911
  2. Verzeichnis Verlag Wilhelm Vogel (Schwarzenberg, 1938), Sammlung Siegfried Kandler (Sehma, 2005), René Röder (2009)
  3. Hartmut Leitner, Vergaß dei Hamit net!,2007
  4. Wilhelm Vogel, „Verzeichnis aller bisher von Anton Günther erschienener Lieder auf Postkarten“, 1938

{{SORTIERUNG:Gunther, Anton}} [[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Erzgebirge]] [[Kategorie:Böhmen]] [[Kategorie:Heimatdichtung]] [[Kategorie:Geboren 1876]] [[Kategorie:Gestorben 1937]] [[Kategorie:Autor]] [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] [[Kategorie:Volkssänger]] [[Kategorie:Volkslied]] [[Kategorie:Lyrik]]