Salzburg ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes Salzburg der Republik Österreich und bildet zusammen mit dem Bezirk Salzburg-Umgebung den nördlichsten der fünf Gaue des Bundeslandes Salzburg, den Flachgau.
Karte | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Salzburg |
Bezirk: | Statutarstadt |
Fläche: | 65,678 km² |
Einwohner: | 142.662 (2001) |
Bevölkerungsdichte: | 2172 Einwohner/km² |
Höhe: | 424 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 5020 |
Vorwahlen: | 0662 |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:47.81_N_13.05_E, 2:47° 48' n. B. 13° 04' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | S
|
Gemeindekennziffer: | 5 01 01 |
NUTS-Region: | 323 |
Gliederung Stadtgebiet: | 26 Stadtteile |
Adresse Stadtverwaltung: | Mirabellplatz 4 A-5024 Salzburg |
Website: | www.stadt-salzburg.at |
E-Mail-Adresse: | post@stadt-salzburg.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Heinz Schaden (SPÖ) |
Regierende Parteien: | SPÖ, ÖVP, FPÖ, BZÖ, Bürgerliste |
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Denke dir einen Garten, der mehrere Meilen im Umfang hat, in diesem unzählige Schlösser und Güter, die aus den Bäumen heraus oder durchschauen, denke dir einen Fluss, der sich auf mannigfaltigste Weise durchschlängelt, denke dir Wiesen und Äcker, wie ebensoviele Teppiche von den schönsten Farben, dann die herrlichen Straßen, die sich wie Bänder um sie herumschlingen, und endlich stundenlange Alleen von ungeheuren Bäumen, dieses alles von einer unabsehbaren Reihe der höchsten Berge umschlossen als wären sie Wächter dieses himmlischen Thales, denke dir dieses, so hast du einen schwachen Begriff von seiner unaussprechlichen Schönheit. (Franz Schubert, 1825) |
Geografie
Stadtgliederung
Salzburg ist in 26 Stadtteile aufgeteilt:
- Aigen
- Altstadt/Neustadt
- Andrä Viertel
- Elisabeth Vorstadt
- Gneis
- Gnigl
- Herrnau
- Itzling
- Langwied
- Lehen
- Leopoldskron-Moos
- Liefering
- Maxglan
- Morzg
- Nonntal
- Parsch
- Riedenburg
- Sam
- Schallmoos
- Taxham
Eingemeindungen
Am 7. Juni 1935 beschloss der Salzburger Landtag (Österreich)Landtag das Gesetz "über die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg". Mit Wirksamkeit vom 1. Juli 1935 wurden die Gemeinden Maxglan und Gnigl/Itzling fast zur Gänze, sowie Teile von Aigen, Morzg, Siezenheim, Leopoldskron, Bergheim und Hallwang in das Gebiet der Stadt Salzburg einbezogen, wodurch sich das Stadtgebiet von 8,79 km² auf 24,9 km² vergrößerte.
Infrastruktur
Der Knoten Salzburg verbindet die A1/A8 und die A10. Salzburg ist über Bahnstrecken mit Villach, Graz, Innsbruck, Wien und München verbunden. Die Salzburger Lokalbahn und die S-Bahn Salzburg sind die wichtigsten Nahverkehrsträger. Innerhalb der Stadt Salzburg verkehrt der [www.stadtbus.at|StadtBus].
Geschichte
Besiedlungsspuren sind in Salzburg bis in die Jungsteinzeit nachweisbar. Ab 15 v. Chr. wurden die Einzelsiedlungen durch eine Stadt am Salzachufer abgelöst, Iuvavum. 45 n. Chr. erhielt die Stadt das Munizipalrecht. Aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. ist ein Kloster bezeugt. Bischof Rupert von Salzburg erhielt die Reste der alten Römerstadt vom Herzog von Bayern 699 geschenkt. Der Name "Salzburg" ist 755 das erste Mal nachweisbar.
739 wurde Salzburg Bischofssitz. Am 20. April 798 wurde Salzburg von Papst Leo III. auf Bitten des Frankenkönigs Karl des Großen zum Erzbistum erhoben, als Kirchenprovinz umfasste sie fast das gesamte altbayrische Stammesgebiet und einen Großteil des heutigen Österreich.
1077 wurde die Festung Hohensalzburg durch Erzbischof Gebhard errichtet.
Kaiser Friedrich Barbarossa verhängte über das Erzstift Salzburg 1166 die Reichsacht, da Erzbischof Konrad II. die Herrschaft Salzburgs ohne kaiserliche Belehnung antrat. 1167 wurde die Stadt von einem durch kaiserliche Parteigänger gelegten Großbrand weitgehend zerstört.
Erzbischof Eberhard II., einem entschiedenen Parteigänger der Staufer, gelang es 1200 bis 1246, aus Grafschaften, Gerichten und Vogteien ein geschlossenes erzbischöfliches Herrschaftsgebiet als geistliches Fürstentum aufzubauen.
1348/49 fiel einer großen Pestwelle etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Salzburgs zum Opfer. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte die endgültige Loslösung von Bayern.
1481 gewährte Kaiser Friedrich III. der Stadt Salzburg im großen Ratsbrief das Recht der freien Wahl des Stadtrats und des Bürgermeisters. 1511 beendet Erzbischof Leonhard von Keutschach die jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem Magistrat durch Gewalt: Er nimmt Bürgermeister und Stadtrat gefangen und erzwingt die Auslieferung der städtischen Privilegien.
1525 kam es zum sogenannten "Salzburger Bauernkrieg". Die Aufständischen besetzten die Residenzstadt und belagerten den auf Hohensalzburg verschanzten Erzbischof drei Monate lang.
In den Jahrzehnten nach 1600 erfolgte die intensive Barockisierung durch die Erzbischöfe Wolf Dietrich von Raitenau, Markus Sittikus Graf von Hohenems und Paris Graf von Lodron. Lodron gelang es, Salzburg nach dem Beginn des 30jährigen Krieges durch seine Neutralitätspolitik aus dem Krieges herauszuhalten.
Erzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian erließ 1731 das Emigrationspatent, aufgrund dessen über 20.000 Salzburger Protestanten ihre Heimat verlassen müssen.
Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1756 in Salzburg geboren und stand von 1769 bis 1781 in Diensten der Erzbischöfe.
1772–1803 während der Regierungszeit von Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo wird Salzburg zum Zentrum der Spätaufklärung. Das Schulwesen wird nach österreichischem Vorbild reformiert und zahlreiche Wissenschafter und Künstler nach Salzburg gerufen.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss erlischt die weltliche Herrschaft der Erzbischöfe von Salzburg. 1803 kommt das Fürstentum als säkularisiertes Kurfürstentum an den Großherzog Ferdinand III. von Toskana, 1805 mit Berchtesgaden zu Österreich. 1810 wieder zu Bayern, 1816 (nach dem Wiener Kongress) ohne Berchtesgaden und den westlichen Flachgau wieder zu Österreich als Teil Oberösterreichs.
1850 wird Salzburg, bis dahin von Linz aus verwaltet, ein selbständiges österreichisches Kronland und erhält eine Statthalterei.
1860 werden die Stadtbefestigungen abgerissen, und die Stadt kann sich weiter ausdehnen.
1919 Erstmals Wahlen nach allgemeinem Wahlrecht.
1921 Volksabstimmung am 29. Mai für den Anschluss an das Deutsche Reich.
1922 In der Salzburger Kollegienkriche wird "Das Salzburger große Welttheater" von Hugo von Hofmannsthal, unter der Regie von Max Reinhardt, uraufgeführt.
1938 Einmarsch der deutschen Truppen am 13. März.
Am 10. April 1938 Volksabstimmung über den "Anschluss", Bücherverbrennung am Residenzplatz; Verhaftung der Juden und politischer Gegner; Zerstörung der Synagoge (9. November).
1942 Einrichtung von Lagern für sowjetische und andere Kriegsgefangene in der Stadt und in St. Johann (Markt Pongau).
1943 Gauleiter Scheel lässt in den Stadtbergen Luftschutzbunker errichten.
1944/45 Insgesamt 15 Bombenangriffe amerikanischer Flugzeugverbände auf die Stadt Salzburg. 46 Prozent der Objekte mit 7600 Wohnungen zerstört oder beschädigt, 14.563 Menschen obdachlos, mehr als 550 kommen ums Leben. Getroffen vor allem das Bahnhofsgebiet, aber auch die Innenstadt mit der Domkuppel und Mozarts Wohnhaus. Luftangriffe auch auf Grödig, Hallein, Bischofshofen, Schwarzach.
4. Mai 1945: Einmarsch amerikanischer Truppen nach kampfloser Übergabe der Stadt durch Oberst Lepperdinger. Die Amerikaner setzen Richard Hildmann als Bürgermeister, Adolf Schemel als Landeshauptmann ein. Gründung von SPÖ, ÖVP und KPÖ; eine Flüchtlingswelle (Volksdeutsche, Juden, Displaced Persons) strömt nach Salzburg (Unterbringung in Lagern, Baracken und Not-quartieren); Internierung ehemaliger Nationalsozialisten im "Lager Glasenbach".
Am 11. August 1945 erste Vorstellung der Festspiele nach dem Krieg. Am 26. September Länderkonferenz in Salzburg, Salzburg spricht sich als erstes Bundesland für die Wiederherstellung der Republik Österreich und für die Anerkennung der Staatsregierung Renner in Wien aus. Salzburg und Oberösterreich bilden die US-amerikanische Besatzungszone in Österreich, Sitz des Oberkommandos ist die Stadt Salzburg. In den ersten Wochen beschlagnahmt die Besatzungsmacht zahlreiche Gebäude und übt totale Kontrolle aus, geht aber bald zur Kooperation mit den Landes- und Stadtbehörden über. Abgesehen von einzelnen Übergriffen, kommt es zu einem reibungslosen Verhältnis der Bevölkerung mit der Besatzungsmacht. Große Hilfeleistungen wirtschaftlicher Art (Marshallplan) und die Privatausgaben der Besatzungsangehörigen bewirken rasche wirtschaftliche Erholung und bringen Salzburg in Ostösterreich den Beinamen "Goldener Westen".
Einwohnerentwicklung
Im Jahr 1935 stieg die Bevölkerung sprunghaft durch einige Eingemeindungen von 40.232 auf 63.275 Einwohner an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt mit
- Dom
- Benediktinerkloster St. Peter
- Petersfriedhof
- Franziskanerkirche
- Festung Hohensalzburg
- Getreidegasse mit Mozarts Geburtshaus
wurde am 5. Dezember 1996 von der UNESCO in die Liste des
Weltkulturerbe aufgenommen.
Rechts der Salzach
- Schloss Mirabell
- Friedhof von St. Sebastian mit den Gräbern von u.a. Leopold Mozart, der Mozart-Witwe Constanze und Paracelsus
Theater
Museen
Salzburg beherbergt folgende Museen:
- Rupertinum (Museum moderner Kunst)
- Haus der Natur Salzburg
- Stille Nacht Museum
- Salzburger Freilichtmuseum
- Dommuseum Salzburg
- Museum der Moderne (Mönchsberg)
- Salzburger Museum Carolino Augusteum
Bauwerke
Bedeutende Schlösser sind das Schloss Mirabell mit Park und das Schloss Hellbrunn mit Park, Wasserspielen und Tierpark.
Die Festung Hohensalzburg gilt als Wahrzeichen der Stadt Salzburg.
Sport
Regelmäßige Veranstaltungen
- Salzburger Festspiele, die jährlich im Sommer stattfinden
- Osterfestspiele, seit 1967 als Ergänzung zu den Fesspielen
- das internationale Festival SZENE Salzburg.
Kulinarische Spezialitäten
Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur
Unternehmen
Medien
Bildung
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Mönch von Salzburg (14. Jahrhundert)
- Paul Hofhaimer (1459-1537)
- Johann Stadlmayr (ca. 1575-1648)
- Bartholomäus Riedl († 1688)
- Leopold Mozart (1719-1787)
- Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
- Sigismund von Neukomm (1778-1858)
- Joseph Messner (1893-1969)
- Herbert von Karajan (1908-1989)
- Georg Trakl (1887-1914)
- Thomas Bernhard (1931-1989)
- Theophrastus Bombastus von Hohenheim (Paracelsus) (1493-1541)
- Christian Doppler (1803-1853)
- Hans Makart (1840-1884)