Douglas Adams

britischer Science-Fiction-Autor und Humorist
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Douglas Noël Adams (* 11. März 1952 in Cambridge, England; † 11. Mai 2001 in Santa Barbara, Kalifornien) war ein britischer Schriftsteller.

Leben

Im Alter von 5 Jahren zog Adams mit seiner Mutter nach der Scheidung seiner Eltern nach Cambridge. Er wuchs dort mit seiner jüngeren Schwester Sue auf. 1964 heiratete seine Mutter ein zweites Mal, sodass Adams mit seinen jüngeren Halbgeschwistern Jane und James zusammenlebte.

Ab 1959 besuchte Adams die Brentwood-School in Essex, wo er vor allem an den Naturwissenschaften interessiert war. Damals fing er an, sich als Autor zu betätigen, als er mit seinen Texten auf große Zustimmung des Lehrpersonals stieß, und auch einen Literaturwettbewerb gewann.

Später studierte er Englisch in Cambridge, wo er sich einer kleinen Komödianten-Gruppe namens CULES anschloss. Während seines Studiums arbeitete er als Aushilfskraft, um sich seine ausgedehnten Anhalter-Reisen durch Europa und die Türkei zu finanzieren. Auf einer dieser Reisen ist auch die Idee zu seinem berühmtesten Werk entstanden: Per Anhalter durch die Galaxis. Die Idee kam ihm, als er bei Innsbruck auf einer Wiese lag und das Buch Per Anhalter durch Europa las.

Adams arbeitete während seiner Studienzeit auch in einer anderen Komödianten-Gruppe namens Footlights mit, wo er seinen späteren Partner Simon Jones kennen lernte. 1974 verließ Adams das College mit dem fixen Vorsatz, Schriftsteller zu werden.

Anfangs gelang ihm das nur mäßig erfolgreich. Unter anderem arbeitete er zusammen mit Graham Chapman von der berühmten Komikertruppe Monty Python. In der vorletzten Folge von „Monty Python's Flying Circus“ trat er als „Pepperpot with nuclear missile“ auf, an der letzten Folge „Party Political Broadcast on Behalf of the Liberal Party“ wirkte er als Autor mit.

1977 gelang ihm der Durchbruch, als er mit Simon Brett einen Vertrag über die Ausstrahlung einer Science-Fiction Radiosendung abschloss. Die Sendung trug den Namen Per Anhalter durch die Galaxis und wurde zum ersten Mal 1978 vom britischen Radiosender BBC Radio 4 gespielt. In stark veränderter und erweiterter Form wurde die Serie dann als Fünfteiler in Buchform veröffentlicht. Die Bücher wurden Bestseller.

1991 heiratete Adams Jane Belson, 1994 wurde seine Tochter Polly Jane geboren. Anfangs lebte er mit seiner Familie in London, 1999 zog er nach Kalifornien.

Er starb plötzlich an einem Herzinfarkt, den er in einem Fitness-Studio erlitt. Zu seinem Gedenken findet am 25. Mai der so genannte Towel Day (Handtuchtag) statt.

Schriftstellerischer Stil

Adams' Geschichten, allen voran Per Anhalter durch die Galaxis zeichnen sich durch ihren zynischen, satirischen Stil aus. Seine Romane spielen meist in absurden, fremdartigen Welten, die sich jedoch in vielerlei Hinsicht (etwa: Bürokratie, Neidgesellschaften, Wirtschaftssysteme) von der realen Welt kaum unterscheiden. Adams stellt stets utopische und oft übersinnliche Vorgänge in Zusammenhang mit Banalitäten und Alltäglichkeiten. Dabei legt er besonderen Wert auf Wortwitz und Situationskomik.

Bedeutung seines Werks

 

Per Anhalter durch die Galaxis ist sein wichtigstes Werk. Die zynische Science-Fiction-Satire machte Adams weltberühmt und viele ihrer Eigenheiten haben den Sprung über die Literatur und die Sciene-Fiction in die reale Welt geschafft:

  • Adams' genialer Supercomputer Deep Thought, der die letzte Frage nach dem Leben, dem Universum, und dem Rest beantworten soll, diente als Namensgeber für den gleichnamigen Schachcomputer, der im Jahr 1988 Star-Schachspieler wie Igor Ivanov besiegte. Adams Computer inspirierte IBM, ihren weltberühmt gewordenen Schachcomputer Deep Blue zu nennen - eine Synthese aus Big Blue, wie IBM auch genannt wird, und Deep Thought.
  • Adams' Babelfisch ist Namensgeber für die Übersetzungs-Software der Suchmaschine AltaVista. In Adams' Roman handelt es sich beim Babelfisch um eine Kreatur, die sich von Gehirnwellen ernährt und Sprachmatrizen ausscheidet. Wenn man ihn sich ins Ohr steckt, übersetzt er jede Fremdsprache. In Adams' Welt ist der Babelfisch der ultimative Beweis wider die Existenz Gottes.
  • Die Zahl 42 wird im Anhalter durch die Galaxis als endgültige Antwort auf die letzte aller Fragen dargestellt. Verweise darauf finden sich heute in zahlreichen Pop- und Hip-Hop-Songs sowie in Zeitungsartikeln und Essays.

Adams über sich selbst

Adams hat in zahlreichen Interviews seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass er in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nur als Autor von Per Anhalter durch die Galaxis gesehen wird, und sein restliches Werk weitgehend unbeachtet blieb.

Besonders hob Adams stets das Buch Die Letzten ihrer Art als Werk hervor, auf das er am meisten stolz sei. Es ist eine nicht-fiktive Reportage über eine Reise zu mehreren aussterbenden Tierarten der Welt. Adams war immer überzeugt davon, dass er, wenn er noch einmal die Wahl hätte, Zoologe statt Schriftsteller geworden wäre. Ein besonderes Vorbild war für ihn immer der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, Adams hat sich mehrmals als „Dawkinsist“ beschrieben.

Ausserdem war er ein überzeugter Atheist, er selbst nannte sich sogar einen „radikalen Atheisten“.

Werke

Die Serie Doctor Who

Vor der Anhalter-Serie arbeitete Douglas Adams als Drehbuchautor bei der BBC und schrieb drei Folgen für die Serie Doctor Who:

  • The Pirate Planet
  • Shada
  • City Of Death

Die Bücher der Anhalter-Serie

Die Bücher der Dirk Gently-Serie

Weitere Arbeiten

Sonstiges

Das erst nach seinem unerwarteten Tod veröffentlichte Buch „Lachs im Zweifel“ enthält Interviews mit Adams, verschiedene Kurzgeschichten sowie die ersten 10 Kapitel einer geplanten Fortsetzung der Dirk Gently-Serie die auf der Festplatte seines Apple Macintosh-Computers gefunden wurden.

Douglas Adams erschuf 1984 zusammen mit Steve Meretzky von Infocom das auf dem Buch basierende Textadventure „The Hitch Hiker's Guide to the Galaxy“. Später beteiligte er sich an einem weiteren Infocom-Spiel namens „Bureaucracy“.

Zusammen mit seiner Firma The Digital Village schuf er 1999 das Adventure Starship Titanic, sowie die Website http://www.bbc.co.uk/dna/h2g2/ H2G2, die gewissermaßen das Projekt des Anhalters darstellt, in dem jeder seine Artikel über Life, the Universe und Everything publik machen kann.

2004 und 2005 produzierte das BBC Radio 4 die Bücher 3-5 der Anhalter-Serie als Hörspielsequel zu den Originalhörspielen The Hitch Hiker's Guide To The Galaxy unter den Titeln Tertiary Phase, Quandary Phase und Quintessential Phase.

Am 9. Juni 2005, 42 Tage nach dem internationalen Start am 28. April 2005, kommt die Verfilmung des Anhalters in die deutschen Kinos. Der Kinofilm hält sich anfangs stark an die literarische Vorlage, wird aber von einigen Fans dafür kritisiert, dass er später zunehmend in Klamauk verfällt und Szenen und Begebenheiten enthält, die weder im Hörspiel noch im Roman enthalten sind.

Literatur

  • Neil Gaiman schrieb ein hervorragendes Buch über Douglas Adams mit dem Titel „Keine Panik“ (1984), das nach seinem Tod nochmal um einige Seiten erweitert und neu veröffentlicht wurde.
  • Ende 2003 erschien die von Nick Webb geschriebene Biographie über Douglas Adams mit dem Titel „Wish you were here“ in England. Bisher erschien aber noch keine deutsche Auflage.

Siehe auch

  • 42, die Ultimative Antwort
  • H2G2, Projekt irdische Fassung von The Hitchhiker's Guide to the Galaxy
  • Babelfisch