Vereinigte Kletterabteilung

deutsche Organisation
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Die Vereinigte Kletterabteilung (VKA), auch bekannt als Rote Bergsteiger, gründete sich als sächsischer Landesverband des Touristenvereins „Die Naturfreunde“. Die VKA war eine Widerstandsgruppe in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus, die sich aus den Reihen der Arbeiterbewegung, der Naturfreunde zusammensetzte und besonders in der Sächsischen Schweiz und im Erzgebirge aktiv war.

Gegründet wurde die Vereinigte Kletterabteilung bereits in den zwanziger Jahren als ein Bund linker Bergsteiger, denen die sportliche Meisterschaft des Bezwingens schwieriger Gipfel und die sprichwörtliche Bergkameradschaft genauso wichtig waren, wie der politische Kampf gegen alles reaktionäre und besonders gegen die heraufziehende Gefahr der faschistischen Diktatur.

Viele Rote Bergsteiger waren Mitglieder der KPD, gehörten dabei, wie Erich Glaser oder Kurt Schlosser eher zum thälmannschen Flügel oder aber, wie Käthchen (1908–1978) und Wenzel Kozlecki (1906–1995) zur trotzkistischen Linken Opposition/Internationale Kommunisten Deutschlands (LO/IKD).

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kamen den Sportlern ihre guten Geländekenntnisse in der illegalen Arbeit als Grenzgänger zugute. So kamen Flugschriften über die tschechische Grenze nach Deutschland, oder Verfolgte wurden über die Grenze in Sicherheit gebracht. Mit Hilfe einer in der Höhle am Satanskopf versteckten Druckmaschine wurde dort eine illegale Zeitung hergestellt und verbreitet, woran zu DDR-Zeiten eine dort angebrachte Kupfertafel erinnerte, die heute verschwunden ist. Alle diese Aktivitäten waren mit Gefahr für Leib und Leben verbunden und nicht selten wurden Mitglieder der Gruppe verhaftet, in Konzentrationslager verbracht oder ermordet. Überliefert ist, dass keiner der Roten Bergsteiger jemals bei einem Verhör einen seiner Kameraden preisgegeben hat.

Einige Mitglieder der Gruppe emigrierten später. So war Wenzel Kozlecki später einige Zeit persönlicher Sekretär Leo Trotzkis in Mexiko. Später wurde ihm als „Trotzkisten“ die Rückkehr in die DDR verwehrt, während nach Kurt Schlosser Schulen und ein Bergsteigerchor benannt wurden.

Siehe auch

Literatur

  • Barbara Weinhold: Eine trotzkistische Bergsteigergruppe aus Dresden im Widerstand gegen den Faschismus. Köln 2004, ISBN 3899001109