Wörth am Rhein

Gemeinde in Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2009 um 18:10 Uhr durch Linus (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Wörth am Rhein ist eine Stadt mit rund 17.500 Einwohnern im Südosten von Rheinland-Pfalz. Sie liegt gegenüber von Karlsruhe am linken Rheinufer. Die Ansiedlung eines Mercedes-Benz-LKW-Montagewerks, dem größten LKW-Montagewerk Europas, und einer Raffinerie in den 1960er Jahren führte dazu, dass die Einwohnerzahl von etwa 3500 im Jahr 1960 auf 9000 Mitte der 1970er Jahre stieg. Große Wohngebiete und ein neues Zentrum auf dem Dorschberg entstanden in der Folge der Industrieansiedlung. Seit 1977 trägt Wörth die Bezeichnung "Stadt".

Wappen Deutschlandkarte
Wörth am Rhein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wörth am Rhein hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 3′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 49° 3′ N, 8° 16′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Germersheim
Höhe: 104 m ü. NHN
Fläche: 131,62 km2
Einwohner: 18.405 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 76730–76744
Vorwahlen: 07271 (Wörth am Rhein)
07277 (Wörth-Büchelberg)
06340 (Wörth-Schaidt)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GER
Gemeindeschlüssel: 07 3 34 501
Stadtgliederung: 4 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Mozartstraße 2
76744 Wörth
Website: www.woerth.de
Stadtbürgermeister: Harald Seiter (CDU)
Lage der Stadt Wörth am Rhein im Landkreis Germersheim
KarteWörth am RheinGermersheimZeiskamOttersheim bei LandauKnittelsheimBellheimScheibenhardtBerg (Pfalz)HagenbachNeuburg am RheinJockgrimNeupotzHatzenbühlRheinzabernSteinweilerErlenbach bei KandelKandel (Pfalz)Winden (Pfalz)VollmersweilerFreckenfeldMinfeldLeimersheimKuhardtRülzheimHördtSchwegenheimLingenfeldFreisbachWeingarten (Pfalz)Westheim (Pfalz)LustadtBaden-WürttembergFrankreichSpeyerRhein-Pfalz-KreisNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der Pfalz
Karte

Geografie

Den größten Teil des Stadtgebiets nimmt der Bienwald, ein großes Waldgebiet, ein. Im Osten bildet der Rhein die Stadtgrenze, im Westen die Grenze zum Landkreis Südliche Weinstraße. Direkt am Rhein liegt Maximiliansau. Am Ostrand des Bienwaldes befindet sich Wörth. Büchelberg liegt in einer Rodungsinsel im Bienwald, etwa zehn Kilometer westlich von Wörth. Schaidt liegt am nördlichen Rand des Bienwaldes, etwa 15 Kilometer westlich von Wörth.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 752 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 52% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der März, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im März. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 15% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in vier Ortsbezirke:

Nachbargemeinden

Freckenfeld, Vollmersweiler Neupotz, Kandel, Jockgrim, Minfeld, Eggenstein-Leopoldshafen
Steinfeld   Karlsruhe
Scheibenhardt Hagenbach, Berg (Pfalz)

Geschichte

Religionen

2007 waren 46,8 Prozent der Einwohner katholisch und 26 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[2]

 
Blick über den alten Ortsteil

Eingemeindungen

1979 wurde die 1972 gebildete Verbandsgemeinde Wörth aufgelöst, am 9. Juni 1979 die Gemeinde Büchelberg und am 10. Juni 1979 die Gemeinden Schaidt und Maximiliansau nach Wörth am Rhein eingemeindet sowie ein Gebietsteil mit 60 Einwohnern von Wörth am Rhein nach Scheibenhardt umgemeindet. Wörth am Rhein ist seitdem verbandsfreie Stadt.

Einwohnerentwicklung

Die Industrieansiedlung in den 1960er Jahren führte dazu, dass die Einwohnerzahl Wörths von rund 3500 Anfang der 1960er Jahre auf mehr als 9000 im Jahr 1980 stieg. In Wörth entstand − ab den 1960er Jahren durch die Industrieansiedlung beflügelt − westlich des Altortes ein neuer Ortsteil („Dorschberg“) mit einer neuen Ortsmitte, mit neuem Rathaus, Schulen, Kirchen, Geschäften und Sportanlagen. Mit den Eingemeindungen 1979 stieg die Einwohnerzahl der Gesamtstadt auf rund 18.000.

Politik

 
Rathaus in Wörth

1972 bildeten die Gemeinden Wörth, Maximiliansau, Schaidt und Büchelberg die Verbandsgemeinde Wörth. Erster Bürgermeister wurde in Personalunion der Bürgermeister von Wörth, Karl-Josef Stöffler. 1979 wurde aus der Verbandsgemeinde eine verbandsfreie Stadt, in der vier Ortsbezirke anstelle der vorher bestehenden Ortsgemeinden eingerichtet wurden.

Stadtrat

Der Stadtrat in Wörth besteht aus 32 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[3]

SPD CDU FDP GRÜNE Gesamt
2009 12 14 3 3 32 Sitze
2004 10 17 2 3 32 Sitze

Bürgermeister

  • 1960–1980: Karl-Josef Stöffler (CDU)
  • seit 1980: Harald Seiter (CDU)

Ortsvorsteher des Ortsbezirks Wörth am Rhein

  • 1979–1984: Günter Klein (CDU)
  • 1984–1986: Gerhard Bold (CDU)
  • 1986–1989: Rolf Bähr (CDU)
  • 1989–2004: Günther Tröscher (SPD)
  • seit 2004: Roland Heilmann (SPD)

Wappen

 
Fußgängerzone im Dorschbergzentrum Wörth

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein gestürzter goldener Anker mit einem darumgeschlungenen schwarzen Zeichen in Form eines links unten mit einem Beistrich versehenen S und beseitet rechts von einem goldenen Gänsefuß, links von einer bewurzelten goldenen Buche.

Es wurde 1981 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und zeigt die vier Hauptelemente der historischen Wappen von Wörth (Anker), Büchelberg (Buche), Pfortz/Maximiliansau (S) und Schaidt (Gänsefuß).[4]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Kino

 
Hochhäuser und Wasserturm
  • Festhalle mit gut 700 Plätzen, in der regelmäßig auch Gastspiele von Theatern stattfinden.
  • Tullahalle - verschiedene kulturelle Veranstaltungen
  • Bienwaldhalle

Museen

  • Heinrich von Zügel-Gedächtnisgalerie im Alten Rathaus (Ortsteil Wörth)
  • Viehstrich-Museum (Heimatmuseum) im Ortsteil Schaidt

Bauwerke

  • Kirche St. Leo in Schaidt
  • Skulpturengarten 2000 im Bürgerpark von Wörth

Sport

In Wörth gibt es den Badepark, eine große Schwimmbadanlage, sowie ein Stadion. In Schaidt existiert ein Sportzentrum mit einem DFB-Fußballstützpunkt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Automobilindustrie mit dem größten LKW-Montagewerk Europas. 1963 siedelte sich die damalige Daimler-Benz AG in Wörth mit einem Werk an, welches schließlich zu einem LKW-Montagewerk ausgebaut wurde.

Auf dem Gelände der ehemaligen Raffinerie und nahe dem Hafen wird derzeit ein neues Industriegelände erschlossen.

Verkehr

 
Hochhäuser in Wörth

Auf der Straße:

Am "Wörther Kreuz" treffen sich die Bundesautobahn 65 aus Richtung Neustadt an der Weinstraße und die Bundesstraßen B 9 (Kranenburg - Lauterbourg) und B 10 (Lebach - Augsburg). Bei Maximiliansau befinden sich eine Straßenbrücke und eine Eisenbahnbrücke über den Rhein. (Rheinbrücke Maximiliansau/Karlsruhe).

Auf der Schiene:

Im Bahnhof Wörth treffen sich die Bahnstrecken Ludwigshafen - Lauterbourg - Strasbourg (Abschnitt Wörth - Lauterbourg: Bienwaldbahn, Abschnitt Wörth - Schifferstadt: Bahnstrecke Schifferstadt - Wörth) und Neustadt an der Weinstraße - Karlsruhe (Maximiliansbahn). An der Maximiliansbahn befindet sich der Haltepunkt Wörth Mozartstraße. Außerdem existiert eine umsteigefreie Verbindung mit der Stadtbahnlinie S5 in die Innenstadt von Karlsruhe und weiter über Pforzheim nach Bietigheim-Bissingen (siehe auch Albtal-Verkehrs-Gesellschaft). Die S5 fährt in Karlsruhe als Straßenbahn, wechselt über eine Verbindungsstrecke auf die Gleise der Deutschen Bahn und fährt als Eisenbahn bis zum Bahnhof Wörth. Von dort geht es über eine Straßenbahnstrecke durch den neuen Wörther Ortsteil Dorschberg. Diese Strecke, die bis zu dem großen Freibad Badepark führt, wurde in Abschnitten von 1996 bis 2003 gebaut. In Wörth hat die Stadtbahn sieben Haltepunkte, in Maximiliansau zwei.

 
Mozartstraße mit Gleis. Rechts unter der Brücke die Haltestelle „Rathaus“

Maximiliansau hat neben den Haltepunkten der Stadtbahn (Maximiliansau Eisenbahnstraße, Maximiliansau West) auch einen Haltepunkt für Regionalbahnen (Maximiliansau Im Rüsten) an der Bahnstrecke Wörth - Lauterbourg.

Schaidt liegt an der Bahnlinie Neustadt an der Weinstraße - Wissembourg. Der Ortsteil Bahnhof Schaidt gehört allerdings zur Gemeinde Steinfeld, der 1997 errichtete Bahnhaltepunkt befindet sich näher an der Ortsmitte von Schaidt.

Auf dem Wasser:

Am Hafen Wörth befinden sich Umschlaganlagen für Container, für Autos und für Papier. 2004 wurde außerdem ein Güterverkehrszentrum eröffnet. Der Hafen gilt nach Duisburg als zweitwichtigster Binnencontainerhafen Deutschlands.

Ansässige Unternehmen

1963 siedelte sich die damalige Daimler-Benz AG an und errichtete das größte Lkw-Montagewerk Europas. Es werden die Typen Unimog, Econic, Atego, Axor und Actros gefertigt. Das Werk hat etwa 9000 Mitarbeiter. Jüngste Erweiterung des Mercedes-Benz-Werks Wörth ist ein mehr als 50 Hektar großes Entwicklungs- und Versuchszentrum für Nutzfahrzeuge der Daimler AG, das 2007 in Betrieb gegangen ist.

Ab 2001 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Raffinerie (1996 geschlossen) die Papierfabrik Palm mit der weltgrößten Papiermaschine. Ab 2006 wurde ein Wellpappenwerk bei der Papierfabrik errichtet. Die Installation der Wellpappanlage begann im November 2006. Die Anlage ging Ende Februar 2007 in Betrieb. Außerdem entstand ein Kraftwerk auf dem Werksgelände.

Der Automobilzulieferer Faurecia produziert in Wörth auf dem Gelände der Daimler AG Kunststoffteile, beispielsweise Armaturenbretter für verschiedene Autohersteller. Harman/Becker stellt in Schaidt Autoradios und Navigationssysteme her. Außerdem existieren mehrere Automobilzulieferer und Speditionen und ein größerer Metall verarbeitender Betrieb.

Bildung

In der Stadt befinden sich neben Kindergärten und Grundschulen auch ein Gymnasium (Europa-Gymnasium), eine Regionale Schule, eine Berufsbildende Schule und eine Schule für Lernbehinderte Schüler (Bienwaldschule).

Weitere Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung sind das CJD Maximiliansau und das Institut für Bildungsförderung Wörth.

Gewerbevereine

In den Ortsbezirken Wörth, Maximiliansau und Schaidt gibt es jeweils Gewerbevereine. Der größte Gewerbeverein hat seinen Sitz in „Alt-Wörth“. Insgesamt haben sich in den drei Gewerbevereinen fast 200 Einzelhändler, Gewerbetreibende und Selbstständige zusammengeschlossen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Max Bergmann, Maler
  • Dr. Hans Mohr, Leiter der Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz
  • Karl-Josef Stöffler (* 1915, † 1995), Bürgermeister von 1960 bis 1980
  • Heinrich von Zügel (* 1850, † 1941), Maler

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Norbert Bartsch und Ernst Röhrig: Der Stadtwald von Wörth am Rhein. Waldgeschichte, gegenwärtiger Zustand, Vegetationseinheiten und Bestandsformen, Hinweise für die Waldbehandlung. Mitteilungen der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz, Nr. 11. Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten, Mainz 1993

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. KommWis, Stand: 30.11.2007
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
  4. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
Commons: Wörth am Rhein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien