Benutzer:Peter Eisenburger/Allein gegen die Mafia 9

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9. Staffel

Hintergrund

Die neunte Staffel von „La Piovra“ mit dem Untertitel „Il patto“ (dt. „Der Pakt“) setzt die achte fort. Die Geschehnisse auf Sizilien, die Ende der 1950er Jahre begannen, werden Anfang der 1960er Jahre weiter verfolgt. Regisseur war erneut Giacomo Battiato, das Drehbuch kam von Andrea Porporati, Mimmo Rafele und Alessandro Sermoneta.

Sendetermine in Italien für die zwei Folgen zu je 100 Minuten Länge waren der 9. und 16. März 1998.

Beim mitproduzierenden ZDF wurden, wie im vorhergehenden Kapitel beschrieben, die siebte und achte Staffel zum Vierteiler „Solange es Liebe gibt“ zusammengezogen, der im Juli 1999 ausgestrahlt wurde.

In „La Piovra 9“ wurden wieder stärker politische Aspekte thematisiert. Spekulation um Grund und Boden, Bauskandale und Verschandelung der Küsten seien in Sizilien in die 1960er Jahre zurückzuverfolgen, so die Filmmacher. Eine Allianz zwischen der Mafia und der Politik habe die Annahme eines Gesetzes verhindert, das diesen Machenschaften ein Ende setzen sollte. „Stattdessen teilten die Mafia und korrupte Beamte die Insel unter sich auf“[1]. Allerdings kamen diese politischen Hintergründe in den Folgen selbst kaum über Andeutungen und Absichtserklärungen lokaler Mafiosi hinaus.

Regisseur Giacomo Battiato war erstaunt über das Ausmaß an politischer Kritik an der Serie. Es könne nichts Schlechtes darin liegen, wenn Film und Fernsehen die negativen Seiten eines Landes beleuchteten. „Wir haben die 50er und 60er Jahre erzählt, als wir wichtige Entscheidungen hätten treffen können, die nicht gefallen sind. 1963 hätte die Annahme des Gesetzes gegen die Bodenspekulation Sizilien retten können. Stattdessen bevorzugten die Politiker es, einen Pakt mit der Mafia zu schmieden“[2].

Stilistisch habe er ein „Melodrama mit dem Touch eines Spionage-Thrillers“ drehen wollen, „nur dass die Spionin hier das Haus ihres eigenen Mannes infiltriert“[3].


Handlung

Wenige Jahre nachdem Barbara Altamura vor Gericht über eine Beziehung zum Polizisten Carlo Arcuti befragt wurde, kehrt sie aus einer psychiatrischen Klinik zu ihrem Mann, dem Baron Francesco Altamura zurück.

Doch vieles hat sich verändert. Die Landvilla wurde verkauft und die Altamuras wohnen jetzt in der Stadt. Der Baron hat eine „Bank für Entwicklung“ gegründet, die zur Geldwäsche für Drogengelder dienen soll. Das Haus von Francesco Altamura wird von seiner Geliebten geführt, die offiziell als seine „Cousine“ vorgestellt wird. Die Baronessa lebt in dem Haus wie eine Gefangene.

Die italienische Polizei ist den Drogengeschäften jedoch auf der Spur und wirbt Carlo Arcuti nach seiner Strafversetzung erneut an, um ihn auf Barbara anzusetzen. Der Carabinieri weigert sich zunächst, willigt aber dann ein.

Schon bei der ersten Begegnung der beiden jungen Menschen, zwischen denen sich schnell wieder eine Liebesgeschichte entwickelt, ahnt der Zuschauer, dass es diesmal ein dramatisches Ende nehmen könnte.

Barbara Altamura soll die in einem Notizbuch ihres Mannes festgehaltenen, codierten Nummernkonten der Bank ausspionieren und damit die investierten Gelder der Familien sowie die Drahtzieher enthüllen.

Der gefährlichste Gegenspieler der Polizisten und ihrer Agentin ist zunächst der regionale Boss der Mafia, Rechtsanwalt Torrisi. Dieser hat Beziehungen bis in die Spitzen der regionalen Polizei und Justiz und kommt so der Baronessa auf die Schliche.

Nun nehmen die Ereignisse überraschende Wendungen. Der Baron versucht sich seiner Frau mit Hilfe seiner „Cousine“ zu entledigen. Nachdem sie sie betäubt haben, soll ein Unfall vorgetäuscht werden.

Im ausgebrannten Autwrack am Fuße eines Berges finden sich zwei verkohlte Leichen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Baron und Baronessa Altamura handelt.

Tatsächlich lebt Barbara aber. Der Mafioso Turi Mondello hat eingegriffen, da er die junge Baronessa glühend verehrt, und die geplante Tat vereitelt. Bei den Leichen handelt es sich um Francesco Altamura und seine Geliebte. Barbara Altamura ist fortan die Gefangene des Mafioso.

Zwischen Turi Mondello, der auch die erste Menge des raffinierten Heroins in seinen Besitz gebracht hat, und der Spitze der Mafia entwickelt sich nun ein heftiger Machtkampf, den Mondella mit einem brutalen Massaker auf einer Hochzeitsfeier für sich entscheidet.

„Gast“ bei dem Massaker ist auch der Kandidat der Parlamentswahlen, der völlig eingeschüchtert die wahren und neuen Machtverhältnisse zwischen Mafia und Politik begreift und sich bald dazu instrumentalisieren lässt, die Interessen der „ehrenwerten“ Familien in Rom zu vertreten.

Capitano Carlo Arcuti gelingt es, die Baronessa zu befreien und Toni Mondello hinter Schloss und Rigel zu bringen. Jedoch überlebt er seinen Erfolg nicht lange. Bei einem brutalen Anschlag wird er von einem Wagen an eine Hausecke gedrückt.

Die örtliche Justiz stellt die Ermittlungen gegen die Mafia trotz erdrückender Beweise ein. Ein junger Justiz-Assessor, Zeuge des feigen Zurückweichens des Ermittlungsrichters, verspricht Barbara Altamura, er werde die Arbeit von Carlo Arcuti fortsetzen.


Literatur

s f (Silvia Fumarola): Melodramma Specchio dell' Italia. In: La Repubblica, 2. März 1998, S. 31 (italienisch).

Einzelnachweise

  1. (Fumarola (1998-Melodramma)
  2. (Fumarola (1998)
  3. (Fumarola (1998)