Bunter Löwe

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Der Name Bunter Löwe steht für den im Wappen verwendeten hessischen Löwen.

Bunter Löwe

Seit dem frühen 13. Jahrhundert[1] ist er als Wappentier bekannt. Die Beschreibung der gemeinen Figur ist: Im blauen Schild ein neunmal silbern und rot geteilter, rotgezungter und golden bewehrter steigender Löwe. Er ist das Wappen der Ludowinger, der thüringischen Herrscher-Dynastie. Älteste Darstellung ist ein Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen aus der Elisabethkirche in Marburg, wo sich auch sein Grabmal befindet.

Die Entstehung des Wappenbildes ist umstritten. Eine Erklärung besagt, die Gestaltung beruhe auf der Wappenvereinigung nach der Heirat Ludwigs des Vierten von Thüringen mit Elisabeth von Ungarn, der Tochter des ungarischen Königs Andreas II. im Jahr 1221. Ludwig IV. war von 1217 bis 1227 Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen. Hessen und Thüringen bildeten zu dieser Zeit noch eine gemeinsame Landgrafschaft.

Nach der Aufteilung der Landgrafschaft in Hessen (das eigenständige Landgrafschaft wurde) und Thüringen durch den thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg in den Jahren 1247-1264 wurde der Bunte Löwe zur Kennzeichnung beider Territorien verwendet. Die Markgrafen von Meißen hatten durch das Erbe Thüringen erworben und führten nun den Titel eines Landgrafen von Thüringen weiter.

Die Aufteilung der Farbstreifen wechselte mitunter. Später setzte sich folgender Gebrauch durch: der hessische beginnt mit Silber am Kopf und der thüringische mit Rot. Beide finden sich in den Wappen hessischer und thüringischer Gemeinden wieder.

Im Wappen des Freistaates Thüringen begleiten den Löwen acht silberne Sterne. Diese weisen seit 1921 (bzw. 1945) auf die acht Landesteile hin und werden nicht in den Gemeindewappen mit dem Löwen übernommen.

Beispiele

Das Wappen um 1890 des Großherzogtums Hessens. Es ist der Ludwigsorden, der Hausorden vom goldenen Löwen und der Philippsorden rechts und links, sowie unter dem Schild.

Literatur

  1. Lexikon Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographische Institut Leipzig, 1984