Guy-Claude Burger

Musiker und Physiker
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Guy-Claude Burger (* 4. September 1934) war ursprünglich Musiker und Physiker. Später begründete er eine besondere Form der Rohkosternährung, die von ihm so benannte Instinctotherapie.

Leben und Werk

Guy-Claude Burger wurde 1934 als Musikerkind in der Schweiz geboren, durchläuft bis in den Anfang der 1960er Jahre eine Doppelkarriere als Musiker (Solo-Cellist beim Zürcher Kammerorchester, Gastauftritte unter anderem mit Yehudi Menuhin) und Physiker (Assistent für theoretische und experimentelle Physik an der Universität Lausanne).

Ein Krebsleiden beendet diese Laufbahn, und er beginnt sein bisheriges Leben an vielen Stellen in Frage zu stellen. Auf dem Gebiet der Ernährung gelangte er dabei auf die Frage nach der genetischen Anpassung des Menschen an die heutige Ernährung und entdeckte nebenbei den beim Menschen verloren geglaubten Ernährungsinstinkt wieder. Das erfolgte im Wettlauf mit dem drohenden Krebstod zunächst im Selbstversuch unter kritisch-unterstützender Teilnahme seiner Familie.

Der Erfolg beflügelte dann auch andere Menschen, dieses Experiment zu wagen. Es wurden im Laufe der Jahrzehnte mehrere zehntausend, die zu einem beachtlichen Erfahrungsschatz beitrugen.

Burger nannte diese Art der Ernährung nach dem Instinkt Instinctotherapie (später umgetauft in Anopsologie), vermutlich, weil er auf diese Weise sein Krebsleiden überwand. (Nach medizinischen Kriterien ist es jedoch keine Therapie, sondern nur die ursprüngliche Ernährung, bevor der Mensch sozusagen den Schritt in die Zivilisation ging.)

Burger und seine Mitarbeiter untersuchen dies seit über vierzig Jahren in einer Art Langzeitexperiment, welches die Frage nach der genetischen Angepasstheit unseres Organismus an die heute übliche (noch relativ junge) Ernährungsweise zur Grundlage hat.

Im Unterschied zu anderen Rohkost-Ernährungsweisen orientiert man sich bei Auswahl und Menge der zu verzehrenden Lebensmittel ausschließlich an den Anziehungs- und Abstoßungssignalen, die individuell sehr verschieden als Geruch und Speichelflussreflex (bei der Auswahl) und Geschmack (beim Verzehr) erscheinen.

Aus der Erfahrung heraus wurde von Burger das Gesetz des Ernährungsinstinkts formuliert:

Jedes ursprüngliche Nahrungsmittel, das auf den Geruchs-und Geschmackssinn anziehend wirkt, nützt dem Organismus. Dasselbe gilt umgekehrt: Schädliche oder unnütze Nahrungsmittel wirken auf den Geruchs- und/oder Geschmackssinn im allgemeinen abstoßend.

Aus der Evolution leitet Burger ab, dass ein Tier, welches durch seinen Instinkt dazu veranlasst würde, z.B. giftige Pflanzen zu fressen oder sich unausgeglichen zu ernähren, schnell unterlegen wäre und der natürlichen Auslese zum Opfer fallen würde. Der Ernährungsinstinkt musste sich also im Laufe der Zeit im gleichen Maß wie jede andere Funktion des Organismus vervollkommnen.

Burger teilt Kunstgriffe, mit deren Hilfe der Mensch die ursprünglichen Nahrungsmittel verändert, in fünf Gruppen ein:

  • Denaturierung durch Wärme: Verschiedene Arten des Garens, Trocknen durch Hitze, Einfrieren, Tieffrieren, Bestrahlen
  • Mechanische Denaturierung: Mischen, Würzen, Übereinanderlegen, Gewinnen von Extrakten, Schroten, Pressen, Mixen
  • Gebrauch von Tiermilch und ihren Produkten
  • Anwendung von Chemie: Dünger, Pestizide, künstliche Zusätze, Syntheseprodukte, Medikamente usw.
  • Künstliche Auslese und bestimmte Anbau- und Aufzuchttechniken

Die Auswirkungen des Wegfalls von nicht ursprünglichen Nahrungsmitteln auf das Nervensystem und die daran gekoppelten psychischen Prozesse hat Burger gesondert untersucht.

Bisher ist auf diesem Gebiet nur ein Buch erschienen, in dem das Aggressionsverhalten jugendlicher Krimineller thematisiert wird. ("Les enfants du crime" dt.: "Die Kinder des Verbrechens". Erschienen bei Orkos Editions. bisher nicht ins Deutsche übersetzt.)

Ein weiteres Buch zum Themenkomplex Ernährung und Psyche unter den Bedingungen der Anopsologie ist in Vorbereitung.

Im deutschsprachigen Raum existiert an Literatur von Burger bislang die Übersetzung des ersten Buches "La Guerre du Cru", dt.: "Der Krieg des Rohen" und ist als "Die Rohkosttherapie" im Heyne-Verlag auch in der Neuauflage längst vergriffen.